Casa Mariposa -  Katja Peters

Casa Mariposa (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
276 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-4007-6 (ISBN)
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Fünf Frauen, ein Geheimnis und ein Abend der Wahrheit! Mit Ü50 braucht man Ruhe und keine überfüllten All-In Hotels, fand unsere trinkfreudige Dramaqueen Jana und überraschte uns mit einem Finca-Urlaub auf Gran Canaria. Unsere Freude und Laune stieg, als wir den puren Luxus aufgeregt betraten, nur unsere Dauerpessimistin Ines fand unsere Euphorie völlig übertrieben und hatte immer und überall etwas auszusetzen. Während Hanna mit ihrer defekten Hörhilfe oft für Verwirrung sorgte, sorgte Anke sich ums tägliche Essen und ich, ich um uns alle, nachdem ich eine Kaliber im Handschuhfach fand. Ein abenteuerlicher Urlaub lag vor uns, mit netten Begegnungen durch Gärtner Paco und Nachbar Dario, aber auch mit unerfreulichen, durch Polizist Alfonso, hungrigen Kakerlaken und der Stalkerin Maren; aber gerade ihre Geschichte ging uns alle ans Herz. Am Ende wendet sich eben manchmal das Blatt, wenn man hilft es zu drehen!

Kapitel 1


Thank God it´s Friday, sprach mir der Radiomoderator aus der Seele, als ich pünktlich um 13 Uhr den Rechner herunterfuhr und mich vom Büro ins Wochenende verabschiedete. Zufrieden und froh über zwei freie Tage, fuhr ich mit dem Lift direkt in die Tiefgarage, warf meine Tasche auf den Beifahrersitz und startete voller Vorfreude auf den heutigen Cocktailabend nach Hause.

Cocktailabend dachte ich wartend an einer roten Ampel! Der Name Cocktailabend passt doch nicht mehr zu uns fünf Ü50 Frauen. Anfangs, als sich unser kleiner Frauenclub gründete, fingen wir mit bunten Cocktails an und probierten hier und da gerne neue Varianten aus. Allein unser Nesthäkchen Jana, die einzige noch (!) U50-jährige in der Runde, stellte uns lächelnd einen Wanderkorb zur Verfügung, der mit verschiedenen Säften, prozentigen Flüssigkeiten, haltbarer Milch, bunten kleinen Schirmchen, Strohhalmen und

Servietten bestück war. Heute gehörten schon zwei Lesebrillen mit zur Ausstattung, damit die Zutaten der plötzlich viel zu klein gedruckten Rezepte abgelesen werden konnten und da uns das Ganze zu kompliziert wurde, entschieden wir uns gegen den Wanderkorb und für einfache Longdrinks.

Ein Autofahrer hupte mich von hinten an und ich hob als Entschuldigung die Hand um zügig weiterzufahren. Wir sollten nun über einen neuen Clubnamen nachdenken. Spontan nahm ich mir vor, das Thema heute Abend mal anzusprechen und bog grinsend in die Anliegerstraße ein, da ich damit mit Sicherheit wieder eine Diskussion auslösen würde. Jana würde wieder mit Vorschlägen wie Dynamo Tresen, Glashoch Rangers oder Hangover 96 kommen, Ines würde versuchen mit Alltagsheldinnen zu punkten, Anke wäre eher für Frauen Power und unsere Hanna für Divine Angels.

Ich konnte mir die unentschlossenen Gesichter bildlich vorstellen, zumal ich das Thema bereits vor circa zwei Jahren schon mal vorsichtig angesprochen hatte. Damals scheiterten meine Ideen wie ´Einer kleckert immer`, sowie ´Club 22`. Ich weiß noch, wie mich alle vier absolut skeptisch anschauten und Anke meine Stirn nach einer eventuell erhöhten Temperatur abtastete, doch da bei jedem Treffen mindestens ein Glas weniger gespült werden musste, Essenreste auf der Kleidung Abdrücke hinterließen oder auch das Gesicht dekorierten, war eine Küchenrolle in unmittelbarer Nähe mittlerweile wichtiger als Diskobeleuchtung. Ich fand den Namen nicht nur witzig, sondern auch sehr passend, aber eben nur ich und mit meiner zweiten Idee, uns ´Club 22` zu benennen, gewann ich ebenfalls keinen Pokal, höchstens vier Fragezeichengesichter, die mich abwartend ansahen. Ich schaute damals in die Runde, sah, wie passend sich Ines ein Gähnen unterdrückte und klärte auf > Na ganz einfach, die meisten von uns fangen ab zweiundzwanzig Uhr an zu gähnen! < und dass sagte ich, ohne jemandem zu nahe zu treten, denn auch ich zählte dazu. Mein Gehirn schaltete um diese Zeit automatisch langsam auf Schlafmodus um, was Jana absolut nicht verstehen konnte. Sie war unser Nachtmensch und verteilte schon beim Gähnen unterdrücken kleine Klopfer, um die Hirnzellen am Laufen zu halten.

Immer noch grinsend bog ich in unsere Einfahrt, schnappte mir meine Tasche vom Beifahrersitz und verließ nicht nur mein Auto, sondern auch die Idee einer Namensänderung, denn schließlich war es doch auch egal wie wir uns nannten, Hauptsache wir trafen uns, um einen gemeinsamen Abend zu verbringen, Informationen auszutauschen, Sorg und Freud zu teilen, leckeres Essen zu genießen und Geld in unsere Clubkasse einzuspielen, damit wir mal wieder ein gemeinsames Wochenende verbringen durften.

* * *

In diesem Monat war Ines unsere Ausrichterin und wir trafen alle pünktlich um achtzehn Uhr bei ihr ein, also fast alle, denn unser Nesthäkchen Jana brauchte mal wieder ihren

Extraauftritt.

Als wir, Anke, Hanna und ich den Garten betraten, war der Gartentisch bereits mit Süßigkeiten, Gläsern, Eiswürfeleimer, Aschenbecher und Servietten gedeckt. Alles im typischen Ines-Stil, ordentlich organisiert, nur extrem laut, denn sie versuchte sich gerade an der Bluetooth-Box, die auch prompt mit lauter 80er-Musik reagierte. Mit geröteten Wangen schüttelte sie die Box wie ein Shaker. >> So ein Mist, wenn man einmal dieses blöde Ding hier braucht, ist alles verstellt. << Sie drückte hektisch ein paar Tasten und es wurde tatsächlich leiser.

>> Hallo Ines und was für ein Empfang! Ich dachte schon, dein Jaus feiert im Garten Party und wir müssen unseren Abend im Esszimmer verbringen. << Anke drückte unsere Freundin, die uns gleich erklärte, dass Yannik den Vorabend mit ein paar Fußballkollegen gefeiert hatte und dabei wohl vergaß, die Lautstärke wieder zu regulieren. Hanna, die sich auf einen der Stühle setzten wollte, wurde von ihr auf einen anderen Stuhl verwiesen. >> Hanna? Du sitzt heute bitte hier hinten! <<

Hanna schaute überrascht. >> Warum das denn? Ich habe doch immer hier gesessen. Gibt es ab heute eine neue Sitzordnung? <<

Ines druckste etwas herum. >> Das nicht, ich wollte aber lieber hier vorne auf dem Stuhl sitzen, damit ich schneller für Nachschub sorgen kann. <<

Ich schaute zu den beiden und merkte, dass irgendetwas nicht stimmte, da sprach es Anke auch schon an. >> Checkst du nicht den Grund, Hanna? Sieh dich doch mal um. Erstens, der Stuhl, auf dem du dich platzieren darfst, ist abwaschbar und zweitens stehen weder Regal noch sonst etwas in unmittelbarer Nähe, was dir kaputt gehen könnte, es sei denn, du legst dich mit der Plastikgießkanne an. << Hanna war diejenige, die am meisten sowohl mit Essen als auch mit Getränken kleckerte, der etwas auf dem Boden fiel, wo sich aus unerklärlichen Gründen das Band vom Sitzpolster löste oder das Kartenspiel plötzlich Wellen schlug, aber wenn das tatsächlich der Grund für eine Sitzordnung war, fand ich es schon etwas diskriminierend.

Ines wurde etwas rot und tippte sich verlegen an die Stirn. >> Blödsinn, was ihr immer von mir denkt! Als ob ich so pingelig wäre. <<

>> Du doch nicht!!!! <<, kam es synchron von Anke und mir und ich merkte, dass Hanna uns fragend ansah, was die Situation rettete, denn das hieß, sie hatte ihre Hörhilfe nicht eingesetzt. Ich wechselte wacker das Thema. >> Sag mal Ines, ist dein Mann zuhause? <<

>> Thomas? Ne, der ist zum Glück angeln gefahren. Warum fragst du? <<

>> Stefan hat irgendein Problem mit seinem Mähroboter und da ihr denselben habt, hat er ihn wohl versucht telefonisch zu erreichen, doch die Anrufe gingen irgendwie nicht durch. <<

>> Er ist bis morgen mit seinem Arbeitskollegen in Holland, vielleicht sitzen die beiden im Funkloch. <<

Anke grinste. >> Das kann man so oder so verstehen. <<

Ines verstand nicht. >> Wie so oder so? Wie meinst du das? <<

>> Na man kann manchmal auch freiwillig im Funkloch sitzen. So ergeht es mir, wenn sich meine Schwiegermutter zu Besuch anmeldet. Ich flüchte immer und wenn mich Peter dann anruft, bin ich zufällig im Funkloch. Die sind schon praktisch, diese Löcher. <<

Ines verstand immer noch nicht. >> Und warum? <<

>> Warum, warum, warum! Damit man nicht erreichbar ist! Oder meinst du, ich will mit dem Schwiegerdrachen an einem Tisch sitzen und mir den Tag versauen lassen? Renate würde nur wieder an mir, meinem Essen, dem Parfum oder an meiner Kleidung herumnörgeln und Peter würde ihr wieder stumm zuhören und zu feige sein, um mich in Schutz zu nehmen. << Sie schaute auf ihre Armbanduhr. >> Mensch, wann kommt Jana denn endlich? Ich sterbe bald vor Hunger! << Anke war unser lebendiges Kochbuch. Sie und ihr Mann Peter sprachen nicht nur ständig vom Essen, sondern lebten es tatsächlich. Rezepte wurden nicht nur gesammelt, sondern direkt umgesetzt und im WhatsApp Status präsentiert, sämtliche Kochshows wurden mit Block und Stift verfolgt und die neu gebaute Outdoorküche wartete auf ihre Einweihung. >> Ich hatte heute nur ein Knäckebrot mit Frischkäse und Gurke, einen Blaubeerjoghurt, drei Tomaten mit etwas Mozzarella und … <<

>> … Hallöööchen mit drei Öchen ihr Lieben! << Die Gartentür sprang schwungvoll auf und Jana, unser Extrawürstchen, trat herein. >> Bist du schon wieder am Essen, Anke? Wie oft soll ich dir noch erklären, dass Trinken wichtiger ist als Essen? <<

Sie drückte uns alle zur Begrüßung und legte ihre Tasche auf dem noch freien Stuhl ab. >> Nur ein Körper, dem genug Flüssigkeit zur Verfügung steht, kann alle lebensnotwendigen Stoffwechselvorgänge aufrechterhalten. Laut einer Studie wird Erwachsenden dazu geraten, zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken, da im Durchschnitt in Form von Urin und Schweiß täglich zwei Liter Körperflüssigkeit verloren gehen. Im Vergleich dazu, kommt jeder Körper, auch deiner...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7597-4007-3 / 3759740073
ISBN-13 978-3-7597-4007-6 / 9783759740076
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