Kloster, Mord und Dolce Vita - Mörderische Jagd auf den Weißen Trüffel (eBook)
117 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5951-9 (ISBN)
Folge 27: Isabella und Matteo veranstalten ein Zeltwochenende mit der Gruppe schwer erziehbarer Jugendlicher, die im Kloster wohnt. Doch die Naturidylle wird getrübt, als sie einen renommierten Trüffeljäger erschlagen auffinden. Isabella und Matteo finden heraus, dass dieser kürzlich eine neue, revolutionäre Methode entwickelt hatte, um die seltenen weißen Trüffel aufzuspüren. Hat er seine Entdeckung mit ins Grab genommen? Schnell wird klar, dass der tote Trüffeljäger eine Gefahr für die wirtschaftlichen Interessen der Trüffelbranche war. Isabella und Matteo begegnen skrupellosen Gourmets und eifersüchtigen Konkurrenten, die alle bereit sind, für die begehrten weißen Trüffel weit zu gehen ...
Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?
Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!
Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!
Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!
beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p><strong>Valentina Morelli</strong> schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.</p>
1
»Oh Bella ciao, Bella ciao, Bella ciao, ciao, ciao!«
Matteo saß mit schief gelegtem Kopf und geschlossenen Augen vor dem Lagerfeuer und ließ seine Finger ein wenig ungeschickt über die Saiten gleiten, um eine schrecklich-schräge Version des Volksliedes auf seiner Akustikgitarre zum Besten zu geben. Er war wirklich bemüht, doch jeder schiefe Ton war wie ein Nadelstich in Isabellas Ohren. Sie konnte nicht anders, als über den Eifer ihres Freundes zu schmunzeln. Matteo meinte es gut, auch wenn die musikalische Darbietung alles andere als wohlklingend war.
Zu ihren Füßen lag ihr treuer Bernhardiner Caesar und gab immer wieder ein klagendes Jaulen von sich, als wollte er in Matteos Gesang einstimmen. Sie beruhige ihn damit, dass sie ihm die Ohren kraulte. Dem Hund. Nicht ihrem Freund, dem Carabiniere. Unauffällig schaute sie sich um und beobachtete die entgeistert blickenden Gesichter der Jugendlichen, die auf Baumstämmen um das Lagerfeuer saßen und sich wohl fragten, wo sie da nur hineingeraten waren.
Einige versuchten, nicht allzu offensichtlich zu lachen. Andere wiederum schienen so verschreckt von den schiefen Tönen, dass sie ungläubig die Münder aufrissen. Besonders Luca, ein groß gewachsener Junge mit einer wilden Mähne schwarzer Haare, zog seine Augenbrauen so weit hoch, dass sie fast in seinem Haaransatz verschwanden. Isabella musste sich beherrschen, um nicht selbst laut loszulachen.
Der guten Stimmung tat diese schiefe Gesangseinlage sichtbar keinen Abbruch. Es war ein schöner, fast schon harmonischer Abend. Der Ausklang eines anstrengenden Tages, in dem jeder Einzelne über sich hinausgewachsen war.
Das Zusammensein in der Wildnis hatte etwas Verbindendes, und Isabella spürte – zu ihrer großen Erleichterung –, wie die Gruppe allmählich zusammenfand. Das war auch bitter nötig, denn die vorangegangenen Tage im Kloster waren unglaublich anstrengend gewesen, weil die acht Jugendlichen, die aus allen Winkeln Italiens angereist waren, große Schwierigkeiten hatten, ein Team zu werden.
Wie schon im letzten Jahr hatte sich das Kloster bereit erklärt, einige schwer erziehbare Jugendliche bei sich aufzunehmen, um ihnen das einfache, ruhige Leben im Kloster näherzubringen, zu zeigen, was Teamarbeit bedeuten kann und wie schön es sein kann, Teil einer Gemeinschaft zu sein und seinen Platz darin zu finden.
Isabella hatte große Hoffnung in diesen Ausflug gesetzt, der sie in die Wälder, tiefer hinein in die Toskana geführt hatte. Es war eine beinahe magische Atmosphäre, die sich über das improvisierte Camp gelegt hatte. Das Lagerfeuer knisterte in die anbrechende Dunkelheit hinein und hielt die Mücken fern. Die langen Flammen warfen tanzende Schatten auf die umliegenden Bäume und Zeltspitzen.
Mit einem inbrünstigen »Bella ciao!« schmetterte Matteo die letzte Note dahin. Unmittelbar darauf erhob sich ein kollektives Aufatmen. Isabella sah die Erleichterung in den Gesichtern der Jugendlichen und klopfte Matteo ermutigend auf die Schulter.
»Das war … einzigartig«, sagte sie mit einem Augenzwinkern, woraufhin ein paar der Jungs in kicherndes Gegacker ausbrachen. Matteo lachte mit und verbeugte sich theatralisch, als wäre er Ed Sheeran persönlich und hätte gerade ein Konzert vor Tausenden von Fans beendet.
Luca stimmte mit einem begeisterten Nicken zu. »Und wie toll es erst geklungen hätte, wenn Sie zuvor die Gitarre gestimmt hätten, Signore Silvestri.«
»Oder zuvor wenigstens eine Stunde Gesangsunterricht genommen hätten«, fügte der neben ihm sitzende Nevio leise hinzu.
»Ihr Kunstbanausen!« Mit einem undeutlichen Schnauben legte Matteo die Gitarre beiseite. »Ihr hättet ja mitsingen können«, gab er mit gespieltem Schmollen von sich.
»Mir hat es gefallen«, sagte Isabella entschieden.
Matteo schaute sie dankbar an, dann wandte er sich den Jugendlichen zu. »Und? Seid ihr denn schon aufgeregt?« Er blickte von einem zum anderen. »Eure erste Nacht in freier Natur? Die erste Nacht unseres Survival-Trips?«
»Oh ja, ich kann mich kaum halten vor Aufregung.« Das ihm gegenübersitzende Mädchen Alessandra schaute ihn gähnend an. Dem Gähnen schlossen sich noch zwei weitere Jugendliche an.
»Hey, schon so müde? Die Nacht ist noch jung.« Hinter seinem Rücken zog Matteo eine Taschenlampe hervor, hielt sie unter sein Kinn und knipste sie an, woraufhin sein Gesicht einen langen, nicht wirklich gespenstischen Schatten warf. »Ich dachte, wir erzählen uns noch ein paar Gruselgeschichten, bevor wir uns in den Zelten vor den Bären und Wölfen in Sicherheit bringen.«
»Wölfe?«, fragte Maria erschrocken zurück, die direkt neben Isabella saß. »Bären?« Mit einem leichten Anflug von Panik sah sich das fünfzehnjährige Mädchen um und umklammerte Isabellas Arm.
»Unsinn!«, gab die Schwester entschieden zurück. »Weder Bären noch Wölfe gibt es in der Toskana.« Sie tätschelte Caesars Kopf. »Nur einen großen Hund, der uns alle heute Nacht bewachen wird.«
Maria betrachtete den Bernhardiner wenig hoffnungsvoll, dafür aber mit gerümpfter Nase. Wirklich überzeugt schien sie von seiner Kompetenz als Wachhund nicht zu sein.
»Ich bin müde«, sagte Alessandra mit einem weiteren Gähnen und streckte nun auch die Arme weit von sich. »Kann ich ins Bett?«
»Was denn, jetzt schon?« Matteo sah sie enttäuscht an. »Aber es ist doch gerade mal kurz vor elf.« Nun zückte er ein Dutzend langer Stöcke. »Wenn ihr keine Lust auf Gruselgeschichten habt, dann lasst uns wenigstens noch Marshmallows über dem Feuer kokeln – nanu?« Seine Hand tastete suchend hinter ihm den Boden ab. »Wo sind sie denn?«
»Die Marshmallows?«, fragte Maria, woraufhin Matteo eifrig nickte. »Eben habe ich Antonio und Franco mit einer Packung gesehen.« Die beiden Jungs starrten das Mädchen mit großen Augen an und stießen leise Flüche in ihre Richtung aus, die jedoch im Knistern des Lagerfeuers untergingen.
»Die ganze Packung habt ihr verputzt?« Matteo blinzelte die beiden über die züngelnden Flammen hinweg an.
Erst nickte Antonio, dann auch Franco. »Wir hatten Hunger«, sagten beide unisono.
»Aber es gab doch eben Abendessen«, erwiderte Matteo.
»Bohnen mit Speck.« Antonio gab würgende Geräusche von sich. »Danke, nein.« Franco schloss sich den Würgegeräuschen an, woraufhin Matteo die Stöcke ins Feuer warf.
»Dann eben keine Marshmallows«, grummelte er missmutig vor sich hin.
»Echt jetzt?«, beschwerte Nevio sich. »Ihr habt alle aufgefuttert, ohne mit uns zu teilen? Unfair!«
»Kann ich jetzt endlich ins Zelt?«, wollte Alessandra genervt wissen. »Der Tag war anstrengend.« Sie warf einen vorwurfsvollen Blick auf das Lagerfeuer. »Immerhin mussten wir stundenlang durch die Gegend wandern, um hier hinzukommen, die Zelte aufzubauen und das ganze Holz anzuschleppen.«
»Naturalmente, damit wir ein gemütliches Feuer haben, das die Bären und Wölfe von unserem Nachtlager fernhält.« Wieder blickte er in die Runde. »Apropos, wer übernimmt denn heute Nacht die erste Wache?«
»Wache?«, fragte Luca entgeistert zurück. »Welche Wache?«
Isabella unterdrückte ein Augenrollen. Zwar war sie sehr froh, dass sie Matteo dazu überreden konnte, sie auf den Campingausflug zu begleiten, jedoch schien er es mit dieser Aufgabe ein wenig zu übertreiben. Zunächst hatte sie es für eine gute Idee gehalten, aus dem Zeltwochenende eine Art Survival-Trip zu machen, in dem die Jugendlichen sich selbst, vor allem aber das Miteinander finden sollten. Es klang auch viel spannender. Also hatten sie sich Aufgaben ausgedacht, wie das Aufspüren einer Wasserquelle (die sie nicht gefunden hatten) oder das Sammeln von Feuerholz. Danach stand das gemeinsame Zubereiten des Abendessens an – eben Bohnen mit Speck und Stockbrot. Doch damit war die Stimmung ein wenig gekippt, weil kaum einer die Bohnen anrühren wollte und schon bald allen klar wurde, dass dies die einzige Mahlzeit war, die Matteo der Gruppe als Überbleibsel der Zivilisation zugestand. Denn schon morgen galt es, sich selbst um die Nahrung zu kümmern, eben mit dem, was der Wald hergab. Das war ein ambitioniertes Ziel, denn wie Isabella während der letzten Woche herausgefunden hatte, waren die Jugendlichen schlimmer als eine Horde Heuschrecken. Sie waren kaum satt zu bekommen.
Um sie herum begann die Gruppe sich in vereinzelte Gespräche zu vertiefen. Zumindest das gefiel Isabella sehr. Denn dass sie miteinander redeten, war ein gutes Zeichen und zeigte, dass ihr Plan allmählich erste Früchte trug. Gestern noch waren sie sich im Kloster so weit wie möglich aus dem Weg gegangen, hatten sich größtenteils ignoriert oder gestritten. Isabella schmunzelte. Dann war es eben die gemeinsame leidvolle Erfahrung der körperlichen Arbeit, das in ihren Augen unzumutbare Abendessen und letztlich Matteos schreckliches Anstimmen einer Partisanenhymne, die sich gerade in den Charts tummelte, was sie zueinanderfinden ließ. Wenn all das dafür sorgte, dass sie zu einer Gruppe zusammenwuchsen, nahm Isabella all diese Strapazen gerne in Kauf. Sie genoss den idyllischen Moment der Lagerfeuerromantik, der jedoch nur wenige Minuten anhielt. Ein wie ein aus dem Nichts kommendes Aufbrausen in einem Gespräch von Nevio und Luca, die auf der anderen Seite des Feuers saßen, ließ sie aufhorchen.
»Das ist doch völliger Unsinn!«, schrie Nevio mit schneidender Stimme. Luca antwortete ebenso laut, doch die Worte gingen im allgemeinen Gemurmel unter. Mit einem Mal sprangen die beiden Jungen vom Baumstamm auf und...
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2025 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | bethrilled • Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Krimis • Mario Giordano • Nonne • Tante Poldi |
ISBN-10 | 3-7517-5951-4 / 3751759514 |
ISBN-13 | 978-3-7517-5951-9 / 9783751759519 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 5,3 MB
Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopierschutz. Eine Weitergabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persönlichen Nutzung erwerben.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich