Mörderische Macarons. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook)
288 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5485-9 (ISBN)
Bei Hansel & Pretzel liegt Liebe in der Luft: Passend zum Valentinstag gibt es leckeres französisches Gebäck und Linn Sommer hat endlich ihr lang ersehntes Date mit Bas van de Groot. Alles läuft perfekt - bis der attraktive Kriminalkommissar zu einem Mordfall gerufen wird. Das Opfer entpuppt sich als Maurice Woodard, Linns Friseur. Nach außen gab er sich locker und leicht wie ein Macaron, doch unter der glatten Fassade schien er es faustdick hinter den Ohren zu haben. Offenbar hat er seinen Kunden nicht nur die Spitzen geschnitten, sondern auch so manches dunkle Geheimnis entlockt. Linn beginnt herumzuschnüffeln und die Fassade der einst schillernden Persönlichkeit bröckelt wie das Baisergebäck ...
Über die Serie:
Nach einer gescheiterten Ehe ist Linn Sommer froh, in Kanada einen Neuanfang wagen zu können. Die waschechte Norddeutsche mit einer Schwäche für Stepptanz, Fahrradfahren und attraktive Männer verschlägt es in das idyllische Städtchen Kitchener. Dort findet sie einen Job in der deutschen Bäckerei Hansel & Pretzel. Alles scheint perfekt - bis Linn hinter der Bäckerei eine Leiche findet! Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und das nicht nur, weil der zuständige Inspektor unwiderstehlich charmant ist.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Aufgewachsen in der Nähe von Lüneburg, lebt Dani Baker nach Stationen in Bern, San Francisco und Hannover seit 2010 mit ihrer Familie in der Nähe von Toronto. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, Stinktiere, wilde Truthähne und unzählige Streifenhörnchen von ihren Gemüsebeeten fernzuhalten, schreibt sie Cosy Crime-Bücher, arbeitet als Lektorin und Korrektorin für Publikumsverlage, entwickelt Unterrichtsmaterialien für Bildungsverlage und unterrichtet Back- und Kochkurse.</p>
Kapitel 3
Kyles dicke Winterjacke hing nicht im Flur, als ich in die Küche ging. Mein attraktiver Mitbewohner war gestern Nacht also erneut nicht nach Hause gekommen. Ich quetschte mich hinter Igor vorbei, der an der Arbeitsplatte stand und Gemüse klein schnitt. Mein russischer Mitbewohner, bei dessen Muskelpaketen jeder Bodyguard vor Neid erblassen würde, arbeitete frühmorgens als Personal Trainer. Anschließend machte er am Culinary College eine Ausbildung zum Koch.
Mac, die einzige Frau in der WG außer mir, saß am Esstisch und kräuselte die Nase. »Grünzeug zum Frühstück ist widerlich.«
»Würde deiner Gesichtsfarbe guttun«, brummte Igor. Er wusste genau, dass Macs blasse Hautfarbe eher von ihrem Make-up im Gothic-Style stammte, als dass sie durch Vitaminmangel hervorgerufen wurde. Seiner Meinung nach pflegten wir alle einen ungesunden Lebensstil. Und er ließ keine Gelegenheit aus, uns darauf hinzuweisen.
Er warf das Gemüse in die Küchenmaschine und drückte auf die Starttaste. Sofort begann ein ohrenbetäubender Lärm. Mac hielt sich die Ohren zu. Ihre schwarz geschminkten Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie aufeinander. Nachdem alles im Mixer eine grünliche Farbe angenommen hatte, ließ Igor den Knopf los. Er goss den Saft in ein hohes Glas, nahm einen Schluck und sah zufrieden aus.
»Ist Bryan schon weg?«, fragte ich.
»Er hat einen Hausbesichtigungstermin in Waterloo.« Mac griff nach einem Toast.
Unser Vermieter Bryan arbeitete als Immobilienmakler. Er war derjenige in der Wohngemeinschaft, der ständig versuchte, den Hausfrieden zu wahren.
Ich setzte Teewasser auf und begann, mein Müsli zuzubereiten.
»Hat jemand was von Kyle gehört?«
Igor schüttelte den Kopf. Mac stocherte mit dem Messer im Erdnussbutterglas.
»Nö.«
Ich nahm meine Müslischale und setzte mich ihr gegenüber an den Tisch. »Ich frage mich, wie es ihm geht.«
»Beschissen.« Mac beschmierte ihr Toast dick mit Erdnussbutter.
»Ich denke, er ist glücklich, dass Norah zurück ist.« Igor trank erneut einen Schluck von seinem Gebräu.
»Froh? Hast du ihn dir in letzter Zeit mal angeschaut? Der ist total von der Rolle. Was aber ja auch kein Wunder ist, wenn seine Freundin, die eineinhalb Jahre wie vom Erdboden verschluckt war, plötzlich wiederauftaucht.« Mac legte das Messer zur Seite, schob das Glas von sich weg und biss von ihrem Toast ab.
Kyle hatte sogar seinen Job als Sozialarbeiter aufgegeben und war seitdem als Requisiten- und Locationscout fürs Fernsehen durch Kanada gereist, immer in der Hoffnung, irgendwo einen Anhaltspunkt zu finden.
Igor zog die Augenbrauen zusammen. »Sie ist gesund und lebendig. Ist das nicht die Hauptsache?«
»Sie ist abgehauen! Ohne ein Wort. Wieso nimmst du sie in Schutz?« Mac fuhr sich mit ihren schwarz lackierten Fingernägeln durch die Haare. »Ja, ist toll, dass sie lebt. Aber sie hat eine Entscheidung getroffen, als sie gegangen ist. Da muss man jetzt nicht so tun, als wenn sie gegen ihren Willen entführt wurde.«
»Du bist heute mal wieder eine Ausgeburt an Freundlichkeit.« Igor verließ mit seinem Glas die Küche und polterte die Treppe hinauf.
»Bist du nicht neugierig, was mit ihr passiert ist?«, fragte ich Mac.
»Nicht so sehr wie du. Aber ich hatte ja auch nichts mit Kyle laufen und muss mich jetzt umorientieren. Deswegen warst du doch gestern mit Bas aus, oder?«
Ich schnappte nach Luft. Ich hatte mich zwar im Laufe der Zeit daran gewöhnt, dass Mac manchmal ein Biest sein konnte und nie um eine scharfzüngige Antwort verlegen war. Dennoch überraschte mich dieser persönliche Angriff.
»Nur fürs Protokoll: Bas war im Dezember beruflich stark eingespannt, daher haben wir es nicht geschafft, uns vorher zu treffen.«
»Deshalb hast du dich in der Zwischenzeit Kyle an den Hals geworfen. Dumm nur, dass Norah plötzlich wiederaufgetaucht ist.«
»Was ist eigentlich dein Problem heute Morgen?«
»Ich hab kein Problem. Du scheinst eher eins zu haben mit deinen Männergeschichten.«
»Männergeschichten? Kannst du dich nicht einfach für mich freuen, dass es jemanden in meinem Leben gibt, der mich mag? Oder für Kyle, dass Norah zurück ist? Musst du immer alles miesmachen?« Ich stand auf, nahm meine Schale und verzog mich mit meinem Frühstück ins Wohnzimmer.
»Hattest du gestern Abend ein heißes Date? Du siehst heute anders aus.« Der breite texanische Akzent von Lily Bee Walker erstaunte mich erneut.
Sie und ihr Mann Brett wohnten gegenüber im Oakwood Hotel und kamen zum Frühstück zu Hansel & Pretzel. Das Ehepaar war seit Dezember in Kitchener-Waterloo, weil sie die umfangreiche Sammlung eines verstorbenen Kunstmäzens verkaufen sollten. Ursprünglich hätte die Auktion vor Weihnachten über die Bühne gehen sollen. Doch bei der Versteigerung kam es zu Auseinandersetzungen mit kanadischen Ureinwohnern. Wichtige Dokumente wurden dabei zerstört und mehrere Gegenstände gestohlen. Daher mussten die zwei amerikanischen Kunstexperten nach Silvester erneut eine Katalogisierung in Angriff nehmen.
Im Dezember hatten sie im Hotel gefrühstückt, aber seit Jahresanfang renovierten die Besitzer die Küche. Deshalb hatten diese mit meinen Chefs Marianne und Rainer vereinbart, dass ihre Gäste bei uns frühstücken konnten.
Ich nahm den Brotkorb vom Tablett und begann den Tisch für die zwei Texaner zu decken.
»Ich war«, ich beugte mich zu ihr hinunter, »gestern beim Friseur.« Da Lily Bee und Bas sich nicht kannten und sie sicherlich auch nie zusammentreffen würden, war ich mir sicher, dass sich nie die Gelegenheit ergeben würde, dass sie sich über meine Frisur unterhalten würden.
»Wirklich?« Lily Bee musterte meinen Kopf. »Deine Haare sehen nicht kürzer aus.«
»Er hat nur die Spitzen ein wenig geschnitten und irgendwie Volumen reingemacht.«
Die Texanerin griff sich in ihre dunkelbraunen, langen Haare.
»Ich hätte gern einen Pagenkopf oder so. Etwas, was jünger und frischer wirkt. Diese langen Zotteln erdrücken mich.«
Lily Bees gerader Schnitt mit Mittelscheitel umrahmte ihr ovales Gesicht, aber drückte die zierliche Amerikanerin auch herunter, sodass sie noch schmächtiger aussah.
»Dir würde eine kinnlange Frisur sicher gut stehen.«
Sie seufzte. »Brett mag keine kurzen Haare. Er will sie genau so.« Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr. »Aber vielleicht kann ich zu deinem Friseur gehen, und er schneidet mir die Spitzen ein bisschen, ohne dass Brett etwas merkt?«
»Ich gebe dir gern seine Nummer. Ich war gestern das erste Mal bei ihm. Er heißt Maurice und ...«
Lily Bee quiekte. »Etwa Maurice Woodard?«
Ihr Ehemann hatte unbemerkt von uns das Café betreten und räusperte sich plötzlich neben mir. »Was ist mit Maurice?«
Ich klemmte mir das leere Tablett unter den Arm und begrüßte den kräftigen Texaner, bevor ich Lily Bee fragte: »Du kennst ihn?«
»Wir kennen ihn beide. Nicht wahr, Brett?«
Er fummelte an seiner Jacke herum. Sein Reißverschluss schien sich verhakt zu haben.
»Flüchtig.« Er sah auf ihren Teller und verzog missbilligend den Mund. »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst normales Weißbrot essen? Das andere verträgst du nicht. Und beeil dich. Wir haben heute keine Zeit zum Plaudern.«
Lily Bee senkte den Kopf. Für meinen persönlichen Geschmack war Brett Walker in der Ehe viel zu dominant.
»Ich bringe euch gleich noch Zucker für den Kaffee. Dann könnt ihr loslegen.«
Lily Bee stand auf. »Ich will noch was für später kaufen. Dann kann ich den Zucker auch mit an den Tisch nehmen.«
Brett griff nach einem Brötchen, während Lily Bee mir zum Tresen folgte.
»Ich wusste nicht, dass du Probleme mit unserem Vollkornbrot hast«, bemerkte ich leise.
»Mir war die letzten Tage vormittags flau im Magen. Brett sagt, es käme von eurem Brot«, flüsterte sie. »Aber ich mag es.« Sie sah in die Kuchenauslage. »Das sieht alles so lecker aus! Habt ihr andere Sache als im Januar, oder bilde ich mir das nur ein?«
»Zum gängigen Sortiment bietet Rainer monatlich wechselnde Specials an. Jetzt im Februar haben wir französische Spezialitäten wegen Valentinstag, Liebe und so.« Ich deutete nacheinander auf die Backwaren. »Eclairs, Madeleines, Macarons, Tarte au chocolat. Und so kalt, wie es gerade draußen ist, freut sich doch jeder über was, das das Herz erwärmt, oder?«
»Heute Morgen hab ich in meiner Wetter-App gesehen, dass es null Grad sind. Null!« Lily Bee schauderte. »Selbst in Arizona, wo wir jetzt leben, fällt das Thermometer nie unter dreißig Grad im Winter.«
Zunächst wollte ich sie korrigieren, denn ich hatte zuvor im Radio gehört, dass es minus achtzehn Grad waren. Doch dann fiel...
Erscheint lt. Verlag | 1.11.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Amerika • Bäckerei • Cosy Krimi • eBook • Ermittlung • Gemütlich • H.Y. Hanna • joanne fluke • Kanada • Krimis • Liebe • Liebesgeschichte • lustig • Mord • Privatermittlerin • spannend • Urlaub • valetines day • Valetinstag • Verbrechen |
ISBN-10 | 3-7517-5485-7 / 3751754857 |
ISBN-13 | 978-3-7517-5485-9 / 9783751754859 |
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Größe: 5,2 MB
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