Töchter des Südsterns - Das Glück hinter dem Sonnenuntergang (eBook)
310 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-7356-0 (ISBN)
Die große Australien-Saga geht weiter!
Australien, 1860: Liza ist verzweifelt. Sie möchte gern ein zweites Kind, doch ihr Ehemann Josiah versagt ihr ihren Wunsch. Sie fühlt sich immer einsamer, denn er verachtet sie und ist nur für den äußeren Schein mit ihr zusammen. Gesellschaftliches Ansehen ist ihm als Richter alles. Halt findet sie nur bei ihrer Freundin Dinny und bei dem Farmer Benedict. Das erste Mal empfindet sie wirklich Liebe, und auch Benedict erwidert ihre Gefühle.
Doch leider ist eine Beziehung zu ihm unmöglich, denn ihr Mann droht, ihr die Tochter wegzunehmen und Benedict wegen Diebstahl anzuzeigen, sollte sie mit ihm ein neues Leben beginnen. Und auch Benedict offenbart ihr, dass er bereits verheiratet ist. Liza ist am Boden zerstört. Aber dann kommt alles ganz anders als erwartet ... Wird Lisa ihr Glück dennoch finden?
Bewegend. Emotional. Fesselnd. Die neue Love-and-Landscape-Saga der Bestseller-Autorin Anna Jacobs vor der atemberaubenden Kulisse Australiens.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
»Anna Jacobs Bücher zeigen ein beeindruckendes Gespür für menschliche Gefühle.« Sunday Times, UK
»Eine packende Erzählstimme.« Sunday Star Times, NZ
»Jacobs ist eine Meisterin darin, lebhafte und einprägsame Charaktere zu erschaffen.« Booklist, USA
<p><strong>ANNA JACOBS</strong>wurde in Lancashire geboren und wanderte 1970 nach Australien aus. Sie hat zwei erwachsene Töchter und wohnt mit ihrem Mann in einem Haus am Meer. Bis heute hat sie bereits mehr als siebzig Bücher verfasst.</p>
KAPITEL 1
1860
Als Cathie Ludlam zwei Jahre alt war, lebten in der kleinen Gemeinde in Brookley mehrere Familien, hart arbeitende Siedler, die ihren Grundbedarf an Mehl, Zucker, Tabak und Rum vom nahen Gasthof bezogen. Dorothy konnte den Geruch von Rum nicht ausstehen. Aber da die Leute regelmäßig herkamen, um sich ihre Flaschen oder Krüge füllen zu lassen, hielt sie stets einen großzügigen Vorrat davon auf Lager. Manche kauften auch gern frisches Obst und Gemüse von Andrew, der mittlerweile kein Land mehr rodete, sondern nur noch sein Gartengrundstück bewirtschaftete und den Großteil der täglichen Arbeit seiner Frau und seiner Tochter überließ.
Gelegentlich reisten Fremde durch Brookley, entweder auf einem Umweg nach Pinjarra oder in die Hügel auf der Suche nach Sandelholz. Oder sie suchten Josiah in seiner Eigenschaft als örtlicher Friedensrichter auf. Auch sie steuerten kleine, aber dringend benötigte Beträge zum Einkommen der Pringles bei.
Als Dorothy jedoch eines Tages von einem Besuch bei Liza zurückkehrte, musste sie feststellen, dass ihre Hauptersparnisse aus den Einnahmen des Gasthofs verschwunden waren. Sie eilte hinaus zu ihrem Mann, der auf dem Feld arbeitete. »Sind heute Fremde vorbeigekommen?«
Andrew richtete sich auf und streckte den schmerzenden Rücken durch. »Nein. Niemand.«
»Aber jemand hat mein Erspartes genommen.«
Sein Lächeln verblasste. »Meine Liebe, es war sehr falsch von dir, mir das Geld vorzuenthalten. Ich bin immer noch das Oberhaupt dieses Haushalts. Es obliegt mir, mich um unsere Finanzen zu kümmern. Wenn ich dich erneut dabei erwische, werde ich ausgesprochen wütend.«
Sie starrte ihn an. »Aber ... das war mein Geld. Ich habe es mir mit harter Arbeit verdient. Es steht mir zu.«
»Dir steht keinerlei Geld zu! Das ist das Anrecht des Ehemanns – kraft Gesetz und Tradition.«
Da brach sie in Tränen aus. Und als er ihr den Rücken zukehrte, warf sie sich auf ihn, schlug ihn mit den Händen und schrie ihn an.
Kitty kam angerannt und half, ihre Mutter zu beruhigen. Als sie jedoch erfuhr, was passiert war, wandte auch sie sich gegen ihren Vater und warf ihm in schrillen Tönen vor, er hätte sie in Arbeitssklaven verwandelt. Dann drohte sie, keinen Finger mehr im Gasthof zu rühren, wenn er sie das verdiente Geld nicht behalten ließe.
Es half alles nichts. Wann hatte Vernunft schon je etwas bei Andrew bewirkt? Er gab ihnen das Geld nicht zurück, sondern teilte ihnen mit, dass er es bei Jem Davies investiert hatte, dem örtlichen Fuhrmann. Im Brustton der Überzeugung erklärte er, sie würden eines Tages eine satte Rendite damit erzielen.
Jem Davies weigerte sich, das Geld zurückzuerstatten. Seinen Worten zufolge hatte er es für den Kauf neuer Pferde ausgegeben. Aber er erklärte sich bereit, eine schriftliche Schulderklärung zu unterzeichnen, die zu beschaffen Andrew verabsäumt hatte.
Nachdem sich Dorothy von dem Rückschlag erholt hatte, versicherte sie ihrer Tochter mit grimmiger Entschlossenheit, sie würde beim nächsten Mal ein besseres Versteck finden. »Ein bisschen Geld habe ich noch übrig«, verriet sie flüsternd. »Aber ich wage es nicht, es für die Überfahrt nach England auszugeben.«
»Du meinst, du hattest das Geld die ganze Zeit und hast mir nie etwas davon gesagt?«
»Ich brauche die Sicherheit, auch mir selbst die Reise nach England bezahlen zu können, falls deinem Vater etwas zustößt.«
»Du bist genauso schlimm wie er. Ich könnte mittlerweile in England sein und bei Tante Nora leben.« Kitty brach in Tränen aus. Für den Rest des Tags weigerte sie sich, auch nur einen Finger zu rühren.
Es dauerte lange, bis sie sich von der Zerschlagung ihrer Hoffnungen erholte, und allmählich wurde Dorothy besorgt, denn ihre Tochter glich nur noch einem Schatten ihres früheren Selbst. Ihr Gesicht wurde schmal und verhärmt, das Haar hing schlaff herab. Die Kleidung wusch sie nicht mehr so regelmäßig, wie sie es sollte. Mit dem Verschwinden des Gelds, das sich ihr Vater genommen hatte, schien sie alle Hoffnung fahren gelassen zu haben.
»Siehst du, was du uns angetan hast?«, herrschte Dorothy ihren Ehemann in der Abgeschiedenheit ihres Schlafgemachs an.
Er kehrte ihr den Rücken zu und verweigerte eine Erwiderung.
Mittlerweile besaßen die Ludlams das mit Abstand größte Haus im Bezirk. Geräumige Veranden verbanden die beiden Teile des Gebäudes miteinander. Dort konnten die Leute auf rauen Bänken Platz nehmen und warten, bis sie beim Magistrat an die Reihe kamen.
Eines Abends saß Liza draußen auf der alten Veranda und beobachtete Josiah beim Spielen mit Cathie. Da brach unverhofft die Sehnsucht aus ihr hervor, die sie sonst immer zu unterdrücken versuchte. »Ich wünschte, wir hätten auch einen Sohn, Josiah. Es ist nicht gut für Cathie, als Einzelkind aufzuwachsen. Du verwöhnst sie schon jetzt zu sehr. Letzte Nacht hast du sie sogar in deinem Zimmer schlafen lassen.«
»Sie ist dort auf dem Sofa eingedöst. Ich habe keine Notwendigkeit gesehen, sie zu wecken.«
»Es hat dir gefallen, sie bei dir zu haben. Gib es zu.« Liza bedachte ihn mit einem Seitenblick. »Du hättest auch gern ein weiteres Kind, nicht wahr?«
Ohne sich umzudrehen und sie anzusehen, gab er frostig zurück: »Ja, hätte ich gern. Aber es ist schlichtweg nicht möglich. Also schlage ich vor, du hörst auf, dich nach etwas zu vergehen, was nie sein kann.«
Liza tat mehr als das – sie schmiedete Pläne. An jenem Abend wusch sie sich so sorgfältig, dass nichts an ihr Josiahs Befindlichkeiten stören könnte. Dann schlüpfte sie in ein sauberes Nachthemd und wartete, bis er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte. Sie ließ ihm ein paar Minuten dafür Zeit, sich hinzulegen. Nachdem sie das Bett knarren gehört hatte, harrte sie noch etwas länger aus. Vielleicht wäre er in schläfrigem Zustand leichter zu überreden.
Schließlich schlich sie mit pochendem Herzen zu seiner Tür. Unter dem Spalt schimmerte das flackernde Licht einer Kerze hervor, und sie hörte, wie er sich herumdrehte, um eine bequeme Lage zu finden. Erst, nachdem die Kerze gelöscht worden war, holte Liza tief Luft, öffnete die Tür und trat auf Zehenspitzen ein.
Abrupt setzte er sich im Bett auf. »Wer ist da?«
»Ich bin's nur, Josiah.«
»Stimmt etwas nicht?«
Sie erreichte das Bett und zog die Decken zurück. »Ja. Es stimmt etwas ganz und gar nicht. Ich will noch ein Baby. Ich brauche eines. Oh Josiah, können wir nicht ...« Als sie sich ihm entgegenstreckte und ihn berühren wollte, schrak er zurück.
»Bleib weg von mir!«
»Du kannst dich doch bestimmt zum Versuch überwinden, ein einziges Kind zu zeugen. Danach bitte ich dich auch nie wieder darum.« Als sie seinen Arm zu ergreifen versuchte, stieß er sie zur Seite.
Seine Stimme troff vor Abscheu. »Fass mich nicht an!«
»Bitte. Oh bitte, lass es uns versuchen.«
In seinem Lachen schwang ein hysterischer Unterton mit. »Wenn ich es mit Cat nicht konnte, glaubst du, ich könnte es dann mit einem gemeinen Trampel wie dir? Lieber würde ich es mit einer Kuh im Stall treiben, als dich anzufassen!«
»Josiah!«
Er stieß sie so heftig weg, dass sie von der Bettkante fiel und aufschrie, als sie auf dem Boden landete. Aber das genügte ihm nicht. Er sprang auf, stürmte zu ihr herum, packte sie vorn am Nachthemd, zerrte sie auf die Beine und brüllte: »Schaff deinen abstoßenden Körper hier raus und wag dich nie wieder in die Nähe meines Zimmers! Hörst du? Komm ... nie ... wieder ... hierher!« Bei jedem Wort schüttelte er sie und schob sie ein bis zwei Schritte zurück. Als sie den Eingang erreichten, warf er Liza durch die offene Tür hinaus und knallte sie zu.
Dann lag sie auf der Veranda. Ihr gesamter Körper zitterte vor Schluchzen. So also dachte er in Wirklichkeit über sie? Gemeiner Trampel, hatte er gesagt. Abstoßender Leib!
Nachdem sie eine Weile weinend ausgeharrt hatte, rappelte sie sich auf die Beine und stolperte in Richtung ihres Zimmers los. Unverhofft jedoch wurde ihr alles zu viel – diese seltsame Ehe, seine ständige Verachtung für sie, ihre verwirrte Sehnsucht nach mehr. Sie konnte es nicht länger ertragen und floh zum Einzigen, dem sie vertrauen konnte. Die Haustür ließ sie offen hinter sich zurück, als sie in ihren dünnen Pantoffeln laut schluchzend losrannte.
Der Mond schien sie mit seinem kühlen silbrigen Licht zu verhöhnen. Die Bäume raschelten. Zweige zerrten an ihrem Haar. Sie nahm es kaum wahr. Nur ein Gedanke beherrschte ihren Kopf. Benedict! Sie musste zu ihm, musste zu jemandem, der sie nicht abstoßend fand. Zu jemandem, der sie so festhalten würde, wie sie es brauchte.
Beim Haus stand Dinny seufzend an der offenen Tür, bevor sie hineinging und sie schloss. In Lizas Zimmer legte sie sich aufs Bett,...
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2025 |
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Übersetzer | Michael Krug |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Lancashire Lass |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Abenteuer • Australien • Auswanderer • AuswandererAlleinerziehend • Auswanderung • Di Morrissey • England • feelgood • Flucht • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Lancashire • landschaftsroman • Landschaftsromane • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Love&Landscape • Love and Landsacpe • Love and Landscape • Melbourne • Outback • Patricia Shaw • Romance • romantisch • Roman über Schwestern • Saga • Sarah Lark • Schmöker • Schwangerschaft • Schwestern • Ulrike Renk • ungewollt schwanger • Verbotene Liebe • wohlfühlen |
ISBN-10 | 3-7517-7356-8 / 3751773568 |
ISBN-13 | 978-3-7517-7356-0 / 9783751773560 |
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