G. F. Unger Sonder-Edition Großband 22 (eBook)
800 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6496-4 (ISBN)
10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!
G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 211 bis 220 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 211: Apachengold
Folge 212: Tod auf der River Queen
Folge 213: Als Rudledge kam
Folge 214: Ritt für Jennifer
Folge 215: Marshal der verlorenen Stadt
Folge 216: Kinkaids Ruhm
Folge 217: Sycamore
Folge 218: Keine Rache für Tillburn
Folge 219: Big-Muddy-Gesetz
Folge 220: Abrechnung in Montana
Sie sind fertig, bevor sie das reitende und mit letzter Kraft flüchtende Paar zu sehen bekommen. Es stehen ihnen einige Schuppen im Wege. Auch sind die Cottonwoods im Creek zu hoch, ebenfalls der Mais auf Robert Kanes Feld.
Aber dann bekommen sie das flüchtende Paar in Sicht. Cid Shaynnon kennen sie gut genug. Die Frau neben ihm auf dem stolpernden Pferd ist keine Indianerin. Sie trägt nur die Tracht der Apachenfrauen. Sie ist eine Weiße. Das können sie erkennen. Und so begreifen sie, dass Cid Shaynnon da mit ihrer neuen Lehrerin angeritten kommt, die er offenbar befreien konnte.
Sie haben ihre alte Kanone gut getarnt hinter Kisten und Fässern am Rande des Plankengehsteiges.
Die Apachen werden in die Falle reiten. Es kann gar nicht anders sein.
Bei der Kanone sind jetzt nur noch Marshal Al Meadow und Barkley, der Vater des Sattlers.
Alle anderen alten Männer und Jungens sind fort, natürlich längst schon die Frauen, Mädchen und Kinder.
Überall in den Fenstern liegen Gewehrläufe auf den Bänken. Überall sind die Finger schon an den Abzügen, visieren schmale Augen über Kimme und Korn.
Hinter dem flüchtenden Paar wirbelt der Staub, lässt die stark aufholenden Apachen nur als schemenhafte Reiter wirken, fast wie sich nähernde Geister-Reiter, welche sich im nächsten Moment schon auflösen könnten.
Doch sie sind eine bittere, drohende und grausame Realität.
Cid Shaynnon glaubt ziemlich sicher, dass sie verloren sind.
Er ist überzeugt, dass er alles falsch gemacht hat.
Denn sie konnten diese Stadt nicht rechtzeitig warnen. Ihr Vorsprung war nicht groß genug, selbst wenn man sie schon eine Weile vorher beim Anreiten gesichtet haben sollte.
Er muss sich den Vorwurf machen, dass er die Apachen gewissermaßen nach Mesa führte und hinter sich herlockte, so dass sie früher kommen, um diese Stadt zu vernichten, als es sonst der Fall gewesen wäre.
Er hätte mit Georgia lieber in die Antelope Hills zu seiner kleinen Ranch reiten und neutral bleiben sollen.
Dies sind manchmal in all der Not seine Gedanken.
Doch es ist zu spät.
Er ruft Georgia zu: »Gigi, wir reiten in den Hof der Post- und Frachtlinie! Du wirfst dich aus dem Sattel und versuchst ins Haus des Agenten zu kommen. In diesem Haus können wir uns vielleicht verteidigen. Gleich rechts neben der Tür ist der Gewehrständer. Nimm eine Schrotflinte. Sie wird geladen sein. Du musst nur die Hähne spannen. Hast du mich verstanden, Gigi?«
Sie erwidert mit einem heiseren Schrei.
Und dann sind sie zwischen den ersten Häusern.
Sie entdecken links von sich die beiden alten Männer hinter den Kisten und Fässern – und erkennen im Vorbeireiten jäh die alte Kanone.
Cid Shaynnon stößt einen wilden Schrei der Erleichterung aus.
Denn er weiß, dass sie jetzt plötzlich wieder eine Chance haben, wenn die beiden Oldtimers mit der Kanone richtig umgehen und das alte Ding nicht mit einer zu starken Ladung zum Platzen bringen beim Abschuss.
Er hört sogar das heisere Jauchzen der beiden Alten, und er glaubt, dass sie alles richtig machen werden.
Ein wilder Schrei kommt aus seinem Munde, ein böser Schrei ist es, sogar schon etwas triumphierend.
Denn so sind nun mal die Menschen.
Er verachtete diese Stadt, weil sie Frauen und Kinder der Apachen mordete durch ihre sogenannte Bürger-Miliz. Er verachtete sie noch mehr, als sie alle vom Goldfieber gepackt wurden. Und schon längst hält er diese Menschen hier nicht für Christen.
Doch jetzt – selbst in höchster Todesgefahr mit einer jungen Frau neben sich –, da freut er sich, dass die Apachen ins Verderben reiten.
So ist das nun mal. Er ist kein Heiliger, sondern letztlich auch nur ein Mensch, welcher leben möchte, entkommen will dem Tode.
Ja, sein Schrei ist wild und triumphierend.
Er reißt Georgias Pferd noch einmal hoch und mit sich und biegt in die Einfahrt des Wagenhofes ein, hält vor der Agentur an, wirft sich aus dem Sattel und reißt dabei schon das Gewehr aus dem Sattelholster.
Er kümmert sich nicht mehr um Georgia. Ihr hat er ja schon alles zugerufen, und er ist überzeugt, dass sie genau das tun wird, was er ihr auftrug.
Er läuft mit dem Gewehr zurück zur Hofeinfahrt und kniet dicht beim Torpfosten nieder, hebt das Gewehr.
✰
Chaco ist siegesgewiss.
Er bedauert zwar, dass er den Wildpferdjäger und Pferdezüchter nicht mehr vor der Stadt einholen kann – doch was macht das schon, wenn er bald die ganze Stadt vernichten kann.
Ja, er ist sicher, dass ihr wilder Ansturm nicht mehr aufzuhalten ist von den paar alten Männern und Knaben.
Chaco und seine Krieger werden wie eine Stampede über diese Stadt kommen, wie ein unaufhaltsames Element, eine Sturmflut zum Beispiel.
Durch den Staub, den die beiden Flüchtlinge vor ihnen aufwirbeln, ist alles nur undeutlich zu erkennen. Aber das wird sich bald ändern und sogar zum Vorteil der Apachen auswirken. Chacos Krieger werden sich überallhin verteilen. Bald wird Mesa brennen. Man wird außer den Schüssen auch die gellenden Schreie der Frauen und Kinder hören. Nur die ganz kleinen Kinder, aus denen man noch Apachen machen kann, wird man lebend mitnehmen. Das war schon immer die Taktik der Apachen. Die ganz kleinen Kinder ihrer Feinde macht man zu Apachen. Das schwächt nicht nur die Feinde, sondern stärkt überdies hinaus noch die Apachen.
Chaco und dessen Krieger wollen jetzt Rache. Sie werden dieser Stadt genau das antun, was zuvor die Bürgerwehr von Mesa ihren Frauen, Kindern und Alten antat, als sie Chacos wanderndes Dorf vernichteten.
Chaco und dessen Krieger wissen auch, dass sich irgendwo hier in Mesa einige ihrer Frauen und Kinder befinden, festgehalten als Gefangene, die man als Sklaven nach Mexiko verkaufen will auf die Plantagen. Fünf Apachenfrauen und acht Kinder sollen es sein. Nun, man wird sie bald schon aufgefunden und befreit haben.
Chaco und dessen Krieger jauchzen vor Freude, als sie die ersten Häuser der Stadt rechts und links ganz dicht schon vor sich haben.
Durch den Staubwirbel sehen sie links von sich hinter Kisten und Fässern zwei Männer – mehr nicht. Die Bürger der Stadt scheinen sich überall sonst in den Häusern verkrochen zu haben.
Aber dann scheint dicht vor ihnen die Hölle zu explodieren.
Die alte Kanone kracht fürchterlich.
Und dann ist es, als ritten die Apachen gegen eine unsichtbare Wand.
Der Hagel aus Hufnägeln, kleinen Eisenstücken, gehacktem Blei und was sonst noch alles in der Schmiede schnell zu finden war, ist dicht.
Es wird abermals ein furchtbares Massaker, jawohl, ein blutiges Gemetzel.
Nur diesmal ist es nackte Not und wirkliche Selbstverteidigung. Diesmal sind die Weißen von Mesa keine blutdürstigen Mörder und heidnische Wilde, diesmal kämpfen sie ums nackte Leben.
Was den Alten, Frauen und Kindern der Apachen nicht gelang, gelingt den Leuten von Mesa. Denn sie besitzen diese alte Kanone. Sie können sich verteidigen.
Die vorderen Reihen der Apachen werden aufgehalten von der schrecklichen Saat. Pferde stürzen, Reiter fliegen aus den Sätteln. Alles bildet ein Durcheinander, und so mancher Apache wird noch von den auskeilenden Hufen getroffen oder von den Reitern niedergeritten, die in das jähe Durcheinander rammen, weil sie so schnell ihre galoppierenden Pferde gar nicht zurückreißen können.
Schüsse krachen.
Die Bürger von Mesa schießen in das Durcheinander. Aus allen Fenstern hier am Ortseingang krachen die Schüsse, aus den Türen, von den Dächern.
Sogar die alte Witwe Elanore Fitzsimmons schießt mit einer Schrotflinte, so wie sie es vor vielen Jahren einmal tat, als der Wagentreck auf der Kansas-Prärie von Kiowa angegriffen wurde.
Chaco wird von seinem stürzenden Pferd geworfen. Zwei oder drei Geschosse treffen ihn. Er fällt schwer in den Staub, rollt sich zur Seite. Und dann erst spürt er den Schmerz seiner Wunden. Ein heftiger Schock durchzuckt ihn. Er möchte liegenbleiben, sich nicht mehr rühren.
Die Scham der Niederlage lähmt ihn einen Moment schlimmer noch als der Schmerz der Wunden.
Er hat verloren.
Gewiss, die Weißen, die er in die alte spanische Mine lockte, weil er sie glauben ließ, dass es dort Gold gibt, diese Weißen sind wahrscheinlich verloren. Die können sich nicht befreien oder werden von seinen vier dort verbliebenen Kriegern beim Herauskriechen Mann für Mann erschlagen.
Doch diese Stadt hier hat er nicht vernichten können.
Er hört die Schüsse, vernimmt das Stöhnen seiner Krieger. Er hört sie seinen Namen rufen, so, als könnte er ihnen helfen.
Doch er kann sich wahrscheinlich selbst nicht mehr helfen.
Als er dies denkt, ist plötzlich wieder der Wunsch in ihm, sich zu bewegen. Denn er ist ja nicht tot. Er lebt, spürt den Schmerz der Wunden, sein aus diesen Wunden rinnendes Blut – und er kann viele Gedanken denken, schnelle und bittere Gedanken, die tausend Meilen in der Sekunde eilen.
Er beginnt zu kriechen, strebt aus dem Durcheinander. Zu sehen ist kaum etwas in dem dichten Staub, der ja auf der Wagenstraße, die zugleich die Hauptstraße von Mesa...
Erscheint lt. Verlag | 17.9.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp |
ISBN-10 | 3-7517-6496-8 / 3751764968 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6496-4 / 9783751764964 |
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