John Sinclair Großband 45 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6518-3 (ISBN)
10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 441 - 450.Jetzt herunterladen und losgruseln!
Die Beerdigung (2.Teil)
Der Mann mit dem blutverschmierten Gesicht lag auf dem Rücken. Der starre Blick seiner Augen bewies, dass kein Leben mehr in ihm steckte.
Der Mann war tot.
Und er hieß – John Sinclair!
Der oder die Killer hatten dem Geisterjäger keine Chance gelassen. Aus einem fahrenden Auto heraus hatten sie ihn mit ihrer geballten Feuerkraft umgemäht …
Nicht durch die Attacke eines Dämons oder eines anderen Schwarzblütlers war er gestorben, sondern durch diese verdammte MP-Garbe. Auf Gangsterart vernichtet, furchtbar, vielleicht eine Rache der Londoner Unterwelt, die sich auch hin und wieder mit dem Teufel verbündete.
Neben der Leiche kniete ein Mann mit einem maskenhaften Gesicht.
Suko, John Sinclairs Freund!
Er hatte den Mord hautnah miterleben müssen, ebenso wie Jane Collins, die ehemalige Hexe. Sie und Suko hatten Glück gehabt, nicht von einer zweiten Garbe getroffen worden zu sein, aber das wäre dem Chinesen in diesen langen, schrecklichen Augenblicken auch egal gewesen. Er kniete da wie eine Steinfigur, und wehe dem, der es wagte, sich ihm zu nähern. Niemand sollte an den Toten herankommen. Suko wehrte alles ab, was der Leiche hätte schaden können.
Und so hatten die Polizisten einen weiten Ring aus Leibern um den Ort des Geschehens gezogen. Sie warteten darauf, dass jemand vom Yard kam und die Initiative ergriff.
Die Straße war abgesperrt worden. In einem der Polizeiwagen hockte Jane Collins. Ohne es recht zu merken, hatte sie ihre Angaben gemacht und von einem blauen Mercedes gesprochen, aus dem die Schüsse gefallen waren.
Dieser Wagen existierte nicht mehr. Nahe des Hyde Parks war er in die Luft gesprengt worden.
Also gab es keine Spuren mehr …«
Fast 30 Minuten waren seit John Sinclairs Tod vergangen, und Suko hockte noch immer mit starrem Gesicht neben der Leiche, ohne überhaupt an etwas denken zu können. Er wollte nur einfach da sein und seinen toten Freund anschauen.
Er hatte auch keinen Blick für die Umgebung und bekam deshalb nicht mit, dass sich am Ende der Straße die Absperrung für einen Moment öffnete, um eine große dunkle Limousine durchzulassen, hinter deren getönten Scheiben Fahrer und Fahrgast so gut wie nicht zu erkennen waren.
Die Limousine gehörte zum Fuhrpark von Scotland Yard, und in ihr saß kein anderer als Sir James Powell, John Sinclairs ehemaliger Vorgesetzter.
Die Hiobsbotschaft hatte ihn während einer Konferenz erreicht. Sir James hatte sich entschuldigt und war sofort losgefahren.
Sein Chauffeur ließ die Limousine so nahe wie möglich an den Tatort heranrollen. Erst dann stoppte er. Der Mann war es gewohnt, seinem Chef den Wagenschlag zu öffnen, das erledigte Sir James in diesem Fall selbst. Er stieg aus dem Wagen, lief um die Kühlerhaube herum, und seine Schritte wurden plötzlich langsamer, als hätte er Angst davor, sich dem Tatort zu nähern.
Neben Suko blieb er stehen.
Der Chinese schaute nicht einmal auf, als der Schatten des Superintendenten auf ihn fiel.
Und Sir James sah ebenfalls auf den Toten nieder, der einmal sein bester Mann gewesen war. Sehr langsam nahm Sir James die Brille ab. Mit seinem weißen Taschentuch wischte er sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Auch dieser Mann, der jahrelang in den Diensten des Yard gestanden hatte, schämte sich seiner Tränen nicht. Es war etwas Wind aufgekommen, der auch dunklere Wolken herantrieb, die davon zeugten, dass sich allmählich das Ende des frühsommerlichen Wetters anbahnte. Dieses Grau passte zu der Stimmung, in der sich die Menschen befanden, denen John Sinclair etwas bedeutet hatte.
Für alle Zeiten konnte Sir James nicht stehen bleiben. Es kostete ihn Überwindung, sich zu bewegen, die Hand auszustrecken und Sukos Schulter zu berühren.
»Gehen Sie!«, sagte der Inspektor nur.
»Suko, Sie müssen sich von ihm losreißen!«, flüsterte Sir James. »Sie müssen es einfach.«
Erst jetzt zuckte der Chinese zusammen. Er schien aus einem tiefen Traum zu erwachen, hob den Kopf, und so etwas wie Interesse flackerte in seinem Blick.
»Sie, Sir James?«
»Ja.«
Der Inspektor nickte. »Wir werden ihn mitnehmen!«, flüsterte er, »und ich werde Totenwache halten, so wie ich es gelernt habe. Erst wenn John unter der Erde ist, hole ich mir seine Mörder, und ich werde keine Rücksicht kennen.«
»Suko, Sie reden jetzt im Zorn und in der ersten Verbitterung.«
»Nein, Sir!« Plötzlich klang Sukos Stimme laut. »Auf keinen Fall lasse ich das zu. Ich werde neben der Leiche sitzen und Wache halten, Totenwache. John soll so beerdigt werden, wie er auch erschossen wurde. Kommt man meinen Wünschen nicht nach, werde ich den Dienst quittieren und sofort mit meiner Rache beginnen.«
Sir James konnte jetzt keine konkreten Versprechungen geben. Er hoffte auf eine spätere Einsicht des Inspektors, wenn der erste glühende Schmerz vorbei war.
Durch die Gestalt des Chinesen lief ein Ruck. Aber Suko stand nicht auf, sondern schob die Arme unter den Körper seines toten Freundes und hob ihn an.
Bevor er sich jedoch hinstellen konnte, musste er den Leichnam etwas zurechtrücken, und da rutschte aus John Sinclairs Jackettasche etwas hervor und fiel auf die Straße.
Es war ein Messer!
Sofort ließ Suko die Leiche wieder sinken. Er starrte die Waffe an und hörte die fragende Stimme seines Chefs: »Was bedeutet dieses Messer, Inspektor?«
Suko gab keine Antwort. Seine Lippen zuckten, im Hals saß der dicke Kloß, denn er wusste genau Bescheid, als er auf die blutige Klinge schaute.
Das war ein Killermesser!
Also hatte John Sinclair den Jungen doch getötet, und Lilian Whyler hatte mit ihrer Zeugenaussage recht gehabt.
Plötzlich kreiste die Leiche vor Sukos Augen. Er fiel nach vorn und stützte sich ab. »Das … das kann doch nicht wahr sein!«, hauchte er. »Das ist doch unmöglich. Das … das …« Er wusste nicht mehr, wie er reagieren sollte. Suko war völlig fertig.
»Was haben Sie denn?«
Der Inspektor gab keine Antwort. Er sah nicht mehr den Toten, sein Blick war nur auf das Messer mit der blutigen Klinge konzentriert. Ein Mördermesser.
John Sinclair war ein Mörder! Er hatte kurz vor seinem Ableben noch einen halbwüchsigen Jungen getötet. Weshalb? Warum hatte ein Mann wie John Sinclair so etwas getan? Hatte es der Teufel vielleicht geschafft, ihn auf seine Seite zu ziehen?
Das konnte sich Suko auf keinen Fall vorstellen. Nein, das war einfach zu viel für ihn. Nicht nach dem, was er alles zusammen mit John erlebt hatte.
Irgendetwas konnte da nicht stimmen …
»Suko!« Die Stimme des Superintendenten war drängend geworden. »Was hat das Messer zu bedeuten?«
Der Inspektor merkte selbst kaum, dass er sich hochstemmte und leicht schwankend stehen blieb. »Es muss John Sinclair gehört haben, Sir.«
»Wie?«
Suko nickte. »Ja, Sir, es hat ihm wohl gehört. Und wahrscheinlich hat er mit diesem Messer auch einen Mord an einem halbwüchsigen Jungen namens Peter Whyler begangen.«
In diesem Augenblick verlor Sir James die Fassung. Er hämmerte seine Hand auf Sukos Schulter. »Sie lügen!« rief er laut. »Sagen Sie mir, dass Sie lügen!«
»Nein, Sir, ich lüge leider nicht!« erklärte Suko mit allmählich brechender Stimme.
Sir James aber wurde fahl und grau wie eine alte Zimmerdecke …
*
Glenda Perkins saß wie immer an ihrem Schreibtisch. Nur eines war anders als sonst.
Sie weinte.
Sir James hatte ihr die schreckliche Nachricht kurz mitgeteilt, und Glenda hatte einen Schock bekommen.
Zuerst hatte sie sich wie eine Schlafwandlerin gefühlt. Sie war in ihrem Büro auf- und abgegangen, hatte die Tür zu Johns Zimmer geöffnet, hineingeschaut, als hoffte sie darauf, ihn an seinem Schreibtisch sitzen zu sehen, aber er war nicht da.
Tot – endgültig …
Ihr Zusammenbruch stand dicht bevor. Sie hatte sich hinter die Maschine gesetzt und ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. Ihr Gesicht war vom Weinen angeschwollen, die Augen gerötet, sie schwammen zudem in Tränen. Glenda nahm nichts von der Umgebung wahr. Man hätte sie auch packen und irgendwo anders hinsetzen können, das wäre ihr egal gewesen.
Erst als die Bürotür aufgestoßen wurde, zuckte sie zusammen. Jane Collins, Sir James Powell und Suko betraten das Office. Die Männer waren totenblass, Jane weinte.
Suko und Sir James gingen sofort durch, Jane blieb stehen, hatte die Finger ineinander verkampft und schaute Glenda an.
»Ist es wahr?«, fragte diese.
»Ja.«
Glenda nickte, ohne es eigentlich zu merken. »Dann … dann ist er also tot.«
Jane erwiderte nichts. Sie presste die Lippen hart aufeinander, sodass diese einen blassen Strich bildeten.
»Wie ist es denn geschehen?«, flüsterte Glenda.
»Durch...
Erscheint lt. Verlag | 24.9.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf |
ISBN-10 | 3-7517-6518-2 / 3751765182 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6518-3 / 9783751765183 |
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