G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 72 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6536-7 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 72 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2563 bis 2565:
2563: Riverman-Poker
2564: Bannisters letzte Jagd
2565: Sterben in Red Bluff
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Die Wasserstelle erkannte ich an dem frischeren Grün zwischen den roten Felsen. Ich war fast verdurstet, und auch mein gutes Pferd fiel gewiss bald um. Dennoch verhielten wir und witterten hinüber.

Mein grauer und narbiger Wallach war ein Kriegspferd, das von Comanchen geschult und abgerichtet wurde. Aber das war schon einige Jahre her.

Was mich warnte, war die Tatsache, dass aus dem frischen Grün zwischen den roten Felsen keine Vögel aufflogen bei unserer Annäherung. Sie mussten also schon vorher fortgeflogen sein. Ja, es war wahrscheinlich, dass die beiden Apachen vor mir dort angekommen waren und nun auf mich warteten. Denn ich musste zum Wasser. Wenn ich und mein Pferd dort drüben kein Wasser bekommen konnten, würden wir im Laufe des nächsten Tages umkommen.

Ich wollte mich gerade dazu entschließen, abzusitzen und mich neben meinem Pferd zu Fuß der Wasserstelle zu nähern, immerzu bereit, in Deckung zu gehen oder sonst wie reflexartig zu reagieren, als die beiden Apachen angriffen.

Ich warf mich vom Pferderücken, rollte von meinem Grauen weg und kniete dann. Sie schossen im Anreiten mit ihren Gewehren auf mich.

Und ich schoss mit meinem Colt zurück. Einen traf ich, denn ich sah ihn im Sattel schwanken. Dann traf ich den Zweiten. Er fiel vom Pferd. Das Pferd des anderen lief mit seinem Reiter weiter.

Ich erhob mich schnaufend.

Das war es also. Ich hatte gewonnen. Der Weg zum Wasser war für mich frei. Der einzige noch überlebende Apache war verwundet und hatte die Flucht ergriffen.

Ich hätte eigentlich Grund zum Jubeln gehabt. Aber das tat ich nicht. Endlich begann ich nachzudenken. Dass die Apachen mich nicht in sicherer Deckung erwartet, sondern plötzlich angegriffen hatten, war geradezu blödsinnig gewesen von ihrem Standpunkt aus. Deshalb mussten sie einen bestimmten Grund für diese Ungeduld und Eile gehabt haben, denn allgemein waren sie geduldig und konnten warten.

Ich konnte an diesem sterbenden Tage nicht mehr so gut nachdenken, denn ich war erschöpft, fast verdurstet und ziemlich am Ende. Doch endlich begriff ich es. Es kamen Reiter, wahrscheinlich welche von meiner Hautfarbe. Deshalb konnten die Apachen nicht länger warten. Sie hatten noch einmal mit einem allerletzten Angriff ihr Glück versucht. Anders konnte es nicht sein.

Ich trat zu meinem Pferd und klopfte ihm gegen den Hals. Dann ging ich zu den Felsen und dem Grün hinüber. Das Tier folgte mir wie ein Hund.

Es gab dort zwischen den Felsen eine Quelle, die eine natürliche Wanne füllte, die so groß und tief war, dass man darin hätte schwimmen können. Ich trank und goss mir mithilfe des Hutes immer wieder Wasser über den Kopf. Dann sah ich den Reitern entgegen, die von der anderen Seite zwischen den Felsen sichtbar wurden.

Sie kamen mit schussbereiten Waffen, waren vorsichtig, aber entschlossen. Sie hatten natürlich die Schüsse gehört und wahrscheinlich auch den flüchtenden und verwundeten Apachen gesehen.

Es waren vier Reiter auf drei Pferden. Einer der Männer musste unterwegs sein Pferd verloren haben, denn er ritt bei einem anderen Mann mit. Und einer der Reiter hatte seinen Sattel bei sich auf dem Pferd.

Ich stand nun am Rand des Wassers und sah den Ankömmlingen entgegen. Es waren Hartgesottene, dies erkannte ich sofort. Ich erfasste es instinktiv, etwa so, wie man beim Anblick eines Wolfsrudels sofort erkennt, dass man es nicht mit einer Hundemeute zu tun hat.

Ja, es waren Hartgesottene. Sie strömten etwas aus, was schwer zu beschreiben war. Es war nicht nur verwegene Kühnheit, sondern zugleich auch eine Strömung von Gnadenlosigkeit, die nur den eigenen Vorteil kennt.

Auch sie betrachteten mich.

Aber eigentlich gab es ja keinen Grund für Verdruss mit ihnen.

Oder doch?

Selbst wenn sie Banditen waren – bei mir gab es nichts zu erbeuten.

Oder doch?

Zum zweiten Mal fragte ich mich das.

Denn mir wurde klar, dass einer dieser Reiter kein Pferd mehr besaß. Ich aber hatte eins, wenn auch ohne Sattel. Doch sie hatten ja einen überzähligen Sattel bei sich.

Noch indes sie tranken, sich erfrischten und auch ihren Pferde die Tränke ermöglichten, wurde ich mir darüber klar, dass es Verdruss geben würde, wenn sie Banditen waren.

Aber ich konnte nichts anderes tun als warten.

Nach einer Weile kamen sie auf meine Seite. Einer sagte: »Nun, Verdruss gehabt mit den Apachen?«

Ich nickte nur und betrachtete den Mann, der kein Pferd mehr besaß und hinter einem der Reiter mit auf einem Pferd gesessen hatte. Auch er sah mich an, indes er sich näherte. Er trug noch seine Sporen. Sie klingelten leise.

Er war blond und blauäugig. Aber seine Augen standen schräg, und er hatte einen dünnlippigen, harten Mund, über dem ein sichelförmiger Bart hing, der jedoch nicht blond, sondern rot war.

Er grinste plötzlich und sagte aus dem Mundwinkel zu den anderen Männern: »Ich sehe ihm an, dass er schon etwas wittert. Könnt ihr es ihm auch ansehen?«

Sie nickten, indes sie mich aufmerksam betrachteten und prüften.

Einer sagte: »Vance, der gehört zu unserer Sorte, denke ich.« Es klang irgendwie vermittelnd und warnend zugleich.

Doch jener Vance schüttelte unwillig den Kopf und sah mich fest an. »Wer bist du? Woher kommst du? Und wohin willst du?« So fragte er knapp.

Ich grinste ihn an und erwiderte: »Amigo, das geht dich einen Dreck an.«

Aber auch er grinste und nickte dann.

»Ja, das stimmt wohl«, sagte er. »Na schön, machen wir es kurz. Ich habe mein Pferd verloren. Und unser Weg ist noch weit. Ich möchte nicht mehr hinter meinem Partner hocken und dessen Pferd überlasten. Deshalb werde ich mir dein Tier nehmen, verstanden? Was dagegen?

»Sicher«, erwiderte ich, »eine Menge sogar. Aber ich hätte wohl kaum eine Chance. Gibst du wenigstens zu, dass dies Pferdediebstahl ist und du ein Pferdedieb bist?«

Er grinste. Sie alle grinsten. Dann sagte er: »Oha, wenn's nur das ist – wir sind schlimmere Burschen als nur Pferdediebe. Du bist also einverstanden, dass ich dein Pferd nehme?«

»Natürlich nicht«, erwiderte ich. »Aber ich kann wohl im Moment wenig dagegen tun und ...«

»Hoiii, du hast doch einen Colt! Und soeben hast du noch gegen Apachen gekämpft. Du könntest eine Menge dagegen tun, dass ich dein Pferd nehme. Denn die Sache betrifft nur dich und mich. Und wenn du mich von den Beinen schießen kannst, dann brauchte ich dein Pferd nicht mehr, nicht wahr, hahaha.«

Sein Lachen klang heiser. Und in seinen schrägen Augen funkelte es. Er war ein Bursche, der keinem Kampf aus dem Weg ging und sich immer wieder beweisen musste, dass er der Größte war.

»Mein Colt ist leer«, sagte ich. »Die Apachen jagten mich schon vor drei Tagen aus meinem Camp. Ihr seht doch, dass ich keinen Sattel, kein Gepäck und nicht mal Stiefel an den Füßen habe. Mein Colt ist leer. Vorhin verschoss ich die letzte Kugel.«

Nach diesen Worten wartete ich.

Sie staunten. Aber dann begannen sie zu grinsen.

»Dein Pech, Hombre«, sprach jener Vance dann. »Aber das ist fast immer so. Wenn man erst mal in eine Pechsträhne gerät, dann hält das eine Weile an. Aber diesmal ist es kein Pech mehr, dass du einen leeren Colt hast. Es ist dein Glück. Wahrhaftig. Denn ich bin Vance Vansitter. Mich besiegt keiner im Duell mit dem Colt. Und weil das so ist, steht mir dein Pferd zu. Verstanden?«

Wieder schüttelte ich den Kopf.

»Du hältst dich also für einen Auserwählten, nur weil du schneller als andere Männer ziehen und schießen kannst?« So fragte ich ihn.

Er nickte und grinste dabei.

»Das ist Naturgesetz«, erwiderte er. »Sieh dich um unter allen Lebewesen. Die stärksten Exemplare überleben. Na, vielleicht wirst auch du es überleben, wenn du dich hier lange genug ausruhst. Meinen Namen kennst du. Ich bin in Jericho zu finden. Aber komm lieber nicht dorthin. Du hättest keine Chance in Jericho. Also bleib weg von Jericho.«

Nach diesen Worten wandte er sich ab.

Er holte seinen Sattel, den einer der Reiter zu Boden geworfen hatte. Er nahm ihn und trat zu meinem Wallach. Dieser legte die Ohren an und wirkte wie ein tückisches Maultier.

Und wenn ich gepfiffen hätte, würde er ausgekeilt haben. Aber es hätte ihm wenig genutzt. Sie hätten ihn bald eingefangen und ihm gezeigt, wie schnell er auf die Nase fallen konnte. Das wollte ich ihm ersparen. Und so ließ ich alles geschehen.

Niemand sprach noch etwas. Sie erfrischten sich und ihre Pferde an der Wasserstelle. Dann ritten sie davon. Und der letzte Mann drehte sich im Sattel noch einmal um und sagte nachdrücklich: »Du hättest wirklich keine Chance in Jericho. Bleib weg von dort.«

Dann waren sie fort. Und ich stand da ohne Stiefel und mit einem leeren Colt in der Holster.

Aus Jericho waren sie also, und das musste eine Banditenstadt sein, in der es kein Gesetz gab. Überhaupt der Name Jericho. Ich hatte einmal von der uralten befestigten Stadt Jericho gelesen, die im Jordantal unweit vom Toten Meer lag. Sie wurde von Josua zerstört und gelangte unter Herodes dem Großen wieder zu neuer Blüte.

Aber das war ja wohl um die Zeit, da Christus geboren wurde, wenn ich mich...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6536-0 / 3751765360
ISBN-13 978-3-7517-6536-7 / 9783751765367
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