Julia Ärzte zum Verlieben Band 195 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2622-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Ärzte zum Verlieben Band 195 - Amy Ruttan, Sue MacKay, Susan Carlisle
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DER UNWIDERSTEHLICHE DR. SPIKE von AMY RUTTAN

Gleich wird sie ihren neuen Boss kennenlernen, den renommierten Chirurgen Dr. Atticus Spike! Penny ist gespannt - und erstarrt, als sie den Gott in Weiß erblickt. Es ist der sexy, aber maßlos arrogante Naturbursche, mit dem sie vorhin im Park so heftig aneinandergeraten ist ...

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Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.

1. KAPITEL


‚Hey, können wir reden?‘

‚Ich habe dir wirklich nichts zu sagen.‘

‚Du kannst ruhig sauer auf mich sein, aber ich brauche deine Hilfe bei einem Fall.‘

Dr. Penny Burman seufzte entnervt über die ständigen Nachrichten auf ihrem Telefon. Eigentlich hätte sie ihrem Ex, diesem Lügner und Betrüger Walter, mit einem klaren Nein antworten sollen. Aber wenn sie ihn bei einem Fall unterstützte, konnte sie dem Verwaltungsrat in Calgary zeigen, dass sie ihre Arbeit ernst nahm und zurückkommen wollte.

Dass sie mehr zu bieten hatte als diesen beschämenden Fehler.

Penny wollte keine Patienten leiden lassen, bloß weil Walter ihr das Herz gebrochen, ihr seine Ehe verschwiegen und sie schließlich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hatte. Nur sie, Walter und der Verwaltungsrat wussten, was geschehen war.

Nicht einmal ihre Mutter wusste darüber Bescheid, und sie sollte auch nicht erfahren, dass Penny einen so dummen Fehler begangen hatte.

Deshalb hatte sie ihrer Mom erzählt, es sei ihre eigene Entscheidung gewesen, in die Northwest Territories zu kommen. Auf gar keinen Fall wollte sie ihre Mutter enttäuschen, indem sie ihr sagte, dass sie in den Norden Kanadas gegangen war, weil sie sich unwissentlich in einen verheirateten Mann verliebt hatte.

Daher schrieb sie: ‚Also gut.‘

‚Danke. Ich schicke dir die Unterlagen nachher. Du fehlst mir.‘

Sie hatte keine Ahnung, warum Walter sie unbedingt bei seinem Fall dabeihaben wollte. Immerhin war er ja der große Spezialist.

Sie nur eine neue Oberärztin, die erst letztes Jahr ihre Prüfung abgelegt hatte. Penny seufzte erneut, ehe sie das Telefon wieder einsteckte. Da merkte sie, dass sie die Zeit vergessen hatte und jetzt außerdem nicht mehr genau wusste, wo sie sich auf ihrem morgendlichen Jogginglauf gerade befand.

Hoffentlich springt mich nicht gleich ein Bär an.

Über diesen absurden Gedanken musste sie lachen. Sicher, hier in den Northwest Territories war sie so weit im Norden wie noch nie zuvor. Was jedoch nicht bedeutete, dass sie hier eher einem Bären begegnen würde als in Calgary.

Dort gab es Bären. Genau wie in Fort Little Buffalo, wo sie für die nächsten sechs Monate arbeiten sollte. Wenn auch vielleicht nicht ganz dieselben.

Penny blieb stehen, um zu verschnaufen. Hier war es kälter als in Calgary im September. Da sie ihr Leben bisher in Alberta verbracht hatte, war sie kalte Winter gewohnt. Aber die Vorstellung, nun ihren ersten Winter im Norden zu verbringen, gefiel ihr nicht besonders.

Natürlich wäre sie nicht in dieser misslichen Lage, wenn sie einfach ihre lebenslange Überzeugung befolgt hätte, dass es wahre Liebe nicht gab. Sie hatte die Schutzmauern um ihr Herz leichtfertig aufgegeben, und was hatte ihr das gebracht?

Ein gebrochenes Herz, Demütigung und das Gefühl, eine komplette Idiotin gewesen zu sein.

Das Krankenhaus hatte sich gegen Penny gewendet und ihr aus PR-Gründen vorgeschlagen, sie freizustellen, damit sie stattdessen an einem kleineren Krankenhaus im Norden tätig sein konnte, mit dem Calgary oft zusammenarbeitete. Denn selbstverständlich wollten sie den großartigen Kinderkardiologen aus Toronto behalten, den sie so lange umworben hatten.

Der verheiratete Typ, der ihr Herz mit Füßen getreten hatte.

Mit einem halblauten Schimpfwort lief Penny weiter. Wenn sie Walters Nachrichten einfach nicht beachtet hätte, wäre sie mit ihrer Joggingrunde längst fertig gewesen.

Noch immer war sie unglaublich wütend auf sich selbst, dass sie auf diesen Kerl reingefallen war. Sie hätte es doch nun wirklich besser wissen müssen. Ihre Mutter hatte das Schicksal einer Geliebten erfahren, denn Pennys Vater hatte seine Frau und seine anderen Kinder, die ihm nach einiger Zeit aus Indien nach Kanada gefolgt waren, ihnen vorgezogen. Sobald seine Familie kam, hatte er Penny und ihre Mutter verlassen.

Penny vermisste ihren Vater.

Zumindest manchmal.

Während ihrer frühen Kindheit war er hin und wieder in ihrem Leben aufgetaucht. Doch seit der Highschool hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, zu ihrer Abschlussfeier zu erscheinen. Dabei war sie sicher gewesen, dass er kommen würde. Seinetwegen hatte sie sich in der Schule so angestrengt.

Penny hatte den tiefen Schmerz ihrer Mutter miterlebt. Diese war die Tochter indischer Einwanderer, aber in Kanada geboren und aufgewachsen. Obwohl Pennys Eltern beide dieselbe Herkunft besaßen, waren sie in völlig verschiedenen Welten aufgewachsen. Ihre Mutter hier und ihr Vater in Indien.

Er führte ein geheimes anderes Leben, von dem ihre Mutter keine Ahnung gehabt hatte.

Penny war fest entschlossen gewesen, niemals einen solchen Schmerz zu erleiden wie den, der ihre Mutter ein Leben lang gequält hatte. Deshalb hatte sie ihr Herz immer gut geschützt. Sie wollte nie die Betrogene sein.

Und dennoch war es geschehen.

Jetzt war sie für ein halbes Jahr hierher verbannt, während Calgary sich bemühte, die zu Recht verärgerte Ehefrau von Dr. Walter Scott zu besänftigen. Sie besaß einen großen Treuhandfonds und hatte die Absicht, eine Menge Geld an das Kinderkrankenhaus von Calgary zu spenden. Allerdings nur dann, wenn Penny so lange von der Bildfläche verschwand, bis sich die Dinge wieder beruhigt hatten.

Ihr war also keine andere Wahl geblieben.

Du hättest kündigen können.

Rasch verdrängte sie den Gedanken. Auf gar keinen Fall wollte sie ihre Stelle als Kinderärztin und Kinderchirurgin aufgeben. Dazu hatte sie viel zu hart gearbeitet, um ihrem meist abwesenden Vater zu beweisen, dass sie etwas wert war.

Aber es war nie gut genug. Sie war nie gut genug.

Ihre Mutter würde Fragen stellen, falls Penny kündigte. Ihre Entscheidung, in den Norden zu gehen, hatte sie jedoch nicht hinterfragt.

Links von ihr war plötzlich ein Rascheln zu hören, ein Knirschen in dem gelben Birkenlaub, und Penny erstarrte.

Na toll. Ein Bär. Absolut perfekt.

Sie griff nach der Dose mit Bärenspray, die sie auf den Rat ihrer Vermieterin bei sich trug. Bereit für einen hungrigen Bären, der sich auf seinen langen Winterschlaf vorbereitete.

Dann sah sie, wie ein Fellbündel aus dem Unterholz hervorbrach.

Na schön. Das ist also das Ende …

Mit einem Aufschrei ließ sie die Dose fallen, als das Tier an ihr hochsprang und begann, ihr voller Begeisterung das Gesicht zu lecken.

„Horatio! Platz!“, ertönte da ein lauter Befehl.

Das Lecken hörte auf, und Penny stellte fest, dass der „Angreifer“ vor ihr saß, wobei seine Zunge an einer Seite aus dem Maul hing. Mit einem blauen und einem braunen Auge schaute er zu ihr auf.

Eine Art Husky, wie sie nach seinem Aussehen vermutete. Allerdings war sie überhaupt keine Hundeexpertin. In ihrer Kindheit hatte sie niemals ein Haustier gehabt, auch wenn sie sich insgeheim immer eins gewünscht hatte.

Danach waren ihr das Leben, das Studium und alles andere dazwischengekommen. Es war schon lange her, seit sie daran gedacht hatte, einen Hund oder irgendein anderes Tier zu adoptieren. Das war der Haken. Erst hatte das Studium ihre gesamte Zeit in Anspruch genommen, und jetzt die Arbeit.

Ihr Herz hörte auf zu rasen, als sie den Hund ansah, der ihr die Pfote hinhielt.

„Horatio? Dann bist du also ein Rüde?“, meinte sie.

Den Kopf zur Seite gelegt, leckte er sich die große schwarze Schnauze. Penny hockte sich hin und streichelte ihm den Kopf. Daraufhin schloss er die verschiedenfarbigen Augen und fuhr ihr mit seiner breiten rosafarbenen Zunge übers Kinn.

„Horatio!“, hörte sie erneut die schroffe Stimme.

Als Penny aufstand, sah sie einen Mann mit finsterer Miene und in Holzfällerkleidung aus dem Wald kommen. Er machte den Eindruck, als wäre er geradewegs einem Buch entsprungen. Er trug ein rotes Flanellhemd, die Ärmel aufgerollt, sodass sie jeden Zentimeter seiner kraftvollen, gebräunten Unterarme erkennen konnte. Dazu eng anliegende Jeans und abgestoßene Arbeitsstiefel.

Außerdem besaß er einen gepflegten hellbraunen Bart und etwas längeres Haar, das er mit einer abgetragenen Baseballkappe zurückhielt. Sein Gesicht war tief gebräunt, mit einigen hellen Sommersprossen, da er offenbar viel draußen in der Sonne arbeitete.

Pennys Herzschlag setzte unwillkürlich kurz aus, als ihre Blicke sich trafen. Sie hielt den Atem an, da er mit seinen dunkelbraunen Augen bis ins tiefste Innere ihrer Seele zu schauen schien. Irgendetwas sagte ihr, dass dieser Mann Probleme verursachen könnte.

Hitze stieg in ihr auf, woraufhin sie den intensiven Blickkontakt unterbrach. Unter keinen Umständen würde sie sich erneut von einem gut aussehenden Mann blenden lassen. Das wäre wirklich das Letzte, was sie wollte.

Fort Little Buffalo war ihre Chance, sich zu bewähren und auf die Arbeit zu konzentrieren. Es war kein Urlaub und ganz sicher nicht der passende Zeitpunkt, um sich mit einem Einheimischen einzulassen. Egal, wie attraktiv, rau und sexy er aussah.

Du kennst ihn doch gar nicht. Denk mal nach. Wahrscheinlich ist er sowieso schon vergeben.

Auf keinen Fall würde sie sich in etwas hineinziehen lassen, das keine Zukunft hatte. Penny hatte nicht vor, hier im Norden zu bleiben. Calgary und das dortige Krankenhaus waren ihr Zuhause. Dort konnte sie sich wirklich beweisen und sich zu neuen und besseren Ufern aufmachen....

Erscheint lt. Verlag 21.9.2024
Reihe/Serie Julia Ärzte zum Verlieben
Übersetzer Susanne Albrecht, Victoria Werner, Karin Klas
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arztroman • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Ärzte zum Verlieben • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-2622-6 / 3751526226
ISBN-13 978-3-7515-2622-7 / 9783751526227
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