Lichtzauber (eBook)

die letzte Schlacht
eBook Download: EPUB
2024
284 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-7415-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lichtzauber - Amelie C. Vlahosz
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Die letzte Schlacht hat begonnen. Der Krieg geht zu Ende. Doch werden es auch alle überleben?

In Kopf und Seele, nur bei Geschichten und der Liebe zur Natur und Tieren. Sie liebt das Mittelalter, sowie Fantasy, aber auch Sciencefiction. Am liebsten ist ihr ein kleines Fellknäuel oder Federtier im Arm zu haben.

2


Es dauerte nicht lange, bis jemand laut an ihre Tür klopfte. Wenn sie etwas vom Wetter wüsste, wenn sie es kennen würde, dann würde es sie sicher an ein Donnergrollen erinnern.

„Raus da! Sofort! Gestehe deine Verbrechen und nehme dich dir deiner gerechten Strafe an. Lasse Gott über dich richten und dich zurück zu deinem Herrn - dem Satan - schicken.“

Bei den lauten Schlägen und Schreien, zuckte sie verängstigt zusammen. Es erschreckte sie unglaublich, obwohl sie bereits damit gerechnet hatte.

Welche Strafe? Warum soll ich bestraft werden, wenn ich versucht habe, allen das Leben zu retten? Und dann habe ich es geschafft und soll bestraft werden? Meine Schwester musste bereits für sie sterben - sie hatte alle eigentlich gerettet, das macht es noch schlimmer -, so wie meine Mutter und nun soll auch ich für sie sterben? Nein! Das will ich nicht.

Wenn sie mich nicht hier haben wollen, dann gehe ich doch lieber, als zu sterben. Aber wo soll ich hin? Und wie soll ich hier weg?

Nur weil ich eine Stimme gehört habe, soll ich besttraft werden. Es kann doch auch ein Engel gewesen sein, der da zu mir gesprochen hat - das würden sie allerdings niemals glauben, sie würden immer nur einen Dämon sehen, und mich das Teufelsweib.

Es ist doch gar nichts geschehen. Aber was hatten diese Worte auf sich? Sie würden doch viel mehr eine Drohung darin sehen: Es ist noch nichts geschehen, aber das wird es vielleicht bald - je nachdem, wie ich Lust und Laune habe. Das Ganze wird Folgen für mich haben, alles …

Sie konnte nicht weiter darüber nachdenken, da wurde die Tür bereits aufgestoßen, da es den Leuten gereicht hatte, auf sie zu warten - und ihnen war ohnehin bewusst, dass das Mädchen die Tür niemals freiwillig geöffnet hätte.

Sie hatte sich in die hinterste Ecke des Hauses verkrochen. Als sie das Aufkrachen der Tür hörte, drückte sie ihre Arme fester um sich, die sie bereits schützend über ihren Kopf gehalten hatte, und zuckte verschreckt zusammen.

Sie würden sie töten. Töten und vorher foltern, bis sie bereits daran fast zu Grunde gehen würde. Sie kamen sie zu holen, zu verurteilen und dann zu töten. Es war ein wahres Wunder, dass sie sie überhaupt so lange hatten leben lassen.

Sie stürmten in das Haus hinein, suchten sie und fanden sie auch recht schnell. Das Haus war nicht sonderlich groß, eher eine kleine Hütte.

„Da ist sie!“ Ein Mann kam auf sie zu und dann noch einer. Sie sahen so furchtbar wütend aus, was das Mädchen nur noch mehr verschreckte.

„Komm her!“, befahlen sie ihr, doch sie schüttelte nur verängstigt ihren Kopf.

Sie wollte etwas sagen, doch nur ein verängstigter, leiser, kläglicher Laut kam aus ihrer Lunge.

Beide packten sie an ihren Armen und zogen sie nach oben, dass sie laut zu schreien anfing. Sie war um einiges kleiner als die Männer, dass ihre Füße den Boden nicht berühren konnten und sie nur in der Luft hin und her treten konnte.

Lange dauerte es nicht, bis sie nach draußen getragen wurde - die Männer liefen schnell und hatten große Schritte -, wo sich bereits vor ihrer Haustür eine Menschentraube gebildet hatte, die bereits gespannt auf sie wartete.

Sobald die Menschen sie sahen, wie sie sich da wand und schrie, machten sie erstmal ein verdutztes Gesicht, doch dann fingen sie an ihren Hass zu schüren. Laut fingen sie an sie anzuschreien und ihren Hass gegen sie auszutragen.

„Hexe!“

„Satansweib!“

„Hure des Bösen!“

„Kleines, verwegenes Luder!“

„Stirb!“

„Auf den Scheiterhaufen mit ihr! Soll ihr Herr sie holen kommen und uns nicht länger verfluchen!“

Und noch vieles weitere.

Sie ließ die Worte über sich ergehen, versuchte sie auszublenden, sich das Gesicht ihrer Mutter und ihrer Schwester vor Augen zu führen, besonders ihre Schwester. Wie sehr sie ihre Schwester doch geliebt hatte. Doch die Stimmen; diese Worte füllten ihren Kopf, wie Schatten oder Dämonen, die sie verfolgten. Sie musste nicht mehr in die Hölle geschickt werden, sie war nämlich bereits in der Hölle. Diese Menschen, sie alle waren die Dämonen und das Mädchen, sie war die Jungfer, die unberechtigt in ihr feststeckte und wohl bis zum Tode gequält werden würde.

Nein. Nicht. Ich habe nichts getan. Ich gehöre doch zu eures Gleichen und ihr zu meines. Warum wollt ihr mir so etwas schändliches antun? Warum hasst ihr mich so sehr? Etwa, weil wir nicht mehr dasselbe Volk sind? Weil ich die einzige bin? Dann lasst mich gehen! Lasst mich doch gehen! Lasst mich einfach in Ruhe …

Tränen liefen ihr wie Wasserfälle über ihre Wangen. Eine innere Verzweiflung, die am Wachsen war, machte sich in ihr breit.

Sie wurde in ein großes Haus gebracht, das in der hintersten Ecke der Dorfhöhle lag. Es war ein Haus für amtliche Dinge, für den Bürgermeister und andere seiner Art bestimmt. Aber wenn man in das Haus ging, konnte man in dem hintersten Bereich eine Treppe finden, die noch viel tiefer ins Erdreich führte. Dort wurden die Gefangenen hingeführt. Es gab kaum jemanden, der dort hingebracht wurde. Aber extra für das Mädchen, wurde eine eigene Zelle vor Jahren errichtet. Sie hatten sie schon viel früher einsperren wollen, allerdings kam es nie dazu, da ihnen immer ein fester Grund gefehlt hatte. Aber was war fester, als eine teuflische Stimme, die nur sie hören konnte?

Je tiefer sie kamen, umso dunkler wurde es. Ab einem bestimmten Punkt ließen sie weniger Fackeln leuchten, bis irgendwann keine mehr fackelten und es stock finster war. Die Dunkelheit und die Schreie der anderen Gefangenen, die sofort an die Gitter kamen, schrien und versuchten, nach ihr zu greifen, sobald sie sie gehört hatten, versetzten das Mädchen in eine Angststarre, die sie nur wegen ihrem Wärter lösen, aber nicht ablegen konnte.

„Bitte, nicht so weit nach unten, sonst kann ich nichts mehr sehen. Ich habe Angst im Dunkeln.“ Sie weinte. Im Dunkeln gab es böse Wesen; Schatten und Dämonen, die sie verfolgten, die hinter ihr her waren.

„Freu dich doch lieber. Du kommst so näher an die Hölle, da, wo dein Herr regiert. Und wo du hinkommst, da wird es eh kein Licht geben. Gewöhn dich dran, denn du brauchst es nicht. Das Böse mag doch die Dunkelheit?“

„Aber ich habe Angst. Und ich habe Angst vor der Dunkelheit, weil ich nicht zum Bö- Ahh!“ Hart wurde sie in ihre Zelle geworfen. Ihre zarte Haut schürfte von dem harten Aufprall auf den kalten, steinigen Boden sofort auf. Das Gitter hätte rostig sein müssen, so wie die anderen, doch ihres war neu. Dennoch kalt und feucht. Und besonders dunkel. Außerdem stieg ihr der feuchte und stechende Geruch in die Nase.

Schimmel.

Und von den anderen Zellen zog der schreckliche Gestank von Fäkalien zu ihr.

Etwas Feuchtes spürte sie an ihrer Haut. Sie dachte, dass es Wasser war, das durch den Boden gedrungen kam, doch als sie runter sah, konnte sie Blut sehen. Sofort färbte sich ihr weißes Kleid rot und der Dreck vom Boden heftete sich an es dran. Sehen konnte sie allerdings nicht, wie schlimm es war, nur wenig Lichtschein half ihr ein paar Tropfen zu erkennen. Und wenn der Mann mit seiner Fackel gehen würde, dann würde auch das Licht verschwinden. Dann würde sie in völliger Dunkelheit zurückbleiben. Sie fürchtete sich. Sie konnte den Wind hören, wie ein böser Fluch, der über sie kam.

Angst. Sie hatte schreckliche Angst.

Sie kroch so weit nach hinten, bis sie die kalte Wand an ihrem Rücken spürte. Eine kalte Umarmung, ein Monster, das sich nach ihr sehnte. In die hinterste Ecke verkroch sie sich und legte wieder schützend ihre Arme um sich. Sich in eine Ecke verkriechen zu können, beruhigte sie. Wie ein Schutz, denn dann kann sie nur von einer Seite angegriffen werden. Dann kann sie sich besser verteidigen. Dann fühlte sie sich stärker. Aber in diesem Moment fühlte sie sich überhaupt nicht sicher oder stark. Ganz im Gegenteil. Noch nie hatte sie sich so angreifbar gefühlt, nicht einmal als dieser riesige Schatten sie umbringen wollte. Sie war wehrlos und alleine. Ein hilfloses Mädchen. Und dann noch diese unerträgliche Angst.

Leise summte sie vor sich hin, um nicht den Wind hören zu müssen, der sie schier verrückt machte.

Wie lange sollte sie wohl dort sein? Wie lange musste sie in diesem Loch bleiben? Würden sie sie dort verhungern lassen, da lassen bis sie verweste und ein Skelett geworden wäre? Sie würde nicht einmal die Tage zählen können, die sie in dieser Einöde liegen würde. In solch einer Dunkelheit verliert man jegliches Zeitgefühl. Das verlor man bereits in der Höhle, allerdings konnte man da wenigsten durch den Riss das wenige einfallende Licht sehen. Was hatten sie überhaupt mit ihr vor? Warum erst jetzt? Eigentlich hätten sie es schon eher machen wollen, warum erst jetzt? Wegen der Zelle? Hatten sie sie...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2024
Reihe/Serie Zauber-Tetralogie
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Familie • Krieg • Kriegsende • Magie • Schlacht
ISBN-10 3-7597-7415-6 / 3759774156
ISBN-13 978-3-7597-7415-6 / 9783759774156
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