Die Waldesfrau (eBook)

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2024 | 1. Auflage
311 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-8586-1 (ISBN)

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Die Waldesfrau -  Jack M Cilian
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Gold und Pechmarie vereint durch einen Fluch Die Zwillinge Ela und Zeb wurden einst durch die dreizehnte Fee verflucht. Dem einen Glück, ist dem anderen Pech. Gemeinsam bekämpfen sie die dunkle Magie in der Welt Märsiling, bis sie eines Tages durch einen Auftrag des Königs, in das Reich der dreizehnten Fee reisen müssen. Kann Ela gegen ihren Fluch bestehen und weshalb will die dreizehnte Fee sie um jeden Preis an ihrer Seite wissen? Gemeinsam mit dem Jäger Adam, versuchen sie dem größten Fluch aller Zeiten zu trotzen und drohen alles zu verlieren. Gibt es für sie ein 'und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende?' Oder ist die Geschichte um den wahren Kuss der Liebe nur eine Illusion?

Jack M. Cilian... weiteres folgt

Jack M. Cilian... weiteres folgt

Kapitel 2


Als langsam die Sonne ihren Hochstand erreichte, kam das Schloss in Sicht. Ela mochte den Weg zum
Schloss, denn dieser führte sie stets durch den verborgenen Wald, hinauf am Fluss entlang über die
weiten Felder des Königs. Der Geruch von Getreide lag in der Luft. Zeb brachte seinen Hengst zum
Stehen und sah zu Ela zurück.
„Wollen wir eine Wette abschließen, wie wir unseren jungen König antreffen werden? Ich tippe
darauf, dass er schwimmend im Wasser treibt und sich gerade das nächste Glas Rum bringen lässt.“
Ela grinste.
„Du wirst sicherlich Recht haben, da du deinen Freund am besten kennst. Ich meine mich zu erinnern,
dich des Öfteren in den frühen Morgenstunden im Schloss abgeholt zu haben, mit dem erwähnten
Rum in der Hand.“
Zeb winkte ab und gab seinem Pferd die Sporen, woraufhin dieser in einem wahnsinnigen Tempo
nach vorne preschte. Ela bat ihre Stute sanft weiter nach vorne und genoss den Wind in ihren langen
Haaren. Als kleines Mädchen hatte sie ihr schwarzes Haar regelmäßig kurz geschnitten um wie ein
Krieger zu wirken. Heute aber ließ sie es wachsen und genoss die seidig langen schwarzen Strähnen.
Als sie in Sichtweite kamen und die lange Brücke überquerten, riefen die Palastwachen, dass das Tor
für uns geöffnet werden sollte. Zeb zügelte seinen Hengst und begrüßte die beiden Wachen vor dem
Tor. Ein kurzer Plausch und schon befanden sie sich im inneren der Schloss Mauern. Kleine Stände mit
allerlei Waren säumten den Weg zum Schloss. Ela und Zeb stiegen von ihren Pferden ab und
übergaben sie dem Stallburschen. Da sie mit dem König befreundet waren, hatten ihre Pferde auch
hier eigene Boxen und schlugen sich kurz darauf die Bäuche mit frischem Heu voll. Ela sah ihren
Bruder an.
„Wollen wir?“
Zeb nickte, bot ihr galant seinen Arm an und gemeinsam beschritten sie den Weg hinauf zum Schloss.
Sie grüßten die Schlossbewohner, sprachen vereinzelt mit Händlern, die sie schon lange kannten und
versprachen bald mehr Zeit für einen ausgiebigen Besuch mitzubringen. Als sie die großen Massen
hinter sich gelassen hatten, löste sich Ela von ihrem Bruder und lockerte ihre verkrampften
Mundwinkel. Für sie war es anstrengend stets gut gelaunt zu wirken. Bei ihrem Bruder dagegen war
es wortwörtlich in die Wiege gelegt worden.
„Hast du eigentlich von der Waldesfrau gehört?“, warf Zeb ein und zog eine hellblonde Augenbraue
hoch.
„Nein, wieso?“, gab Ela zurück und musste sofort an die Kindergeschichte denken.
„Es heißt, dass sie endlich gefunden wurde. Ebenso der Torbogen. Die Männer des Königs sollen sie
gefangen genommen haben. Leider sagt mir der König dazu nichts. Ich höre immer wieder, dass es ein
Geheimnis sei und er es selbst mir nicht verraten darf.“
Ela hörte deutlich den Unmut in seiner Stimme und musste grinsen. Ihr Bruder war es nicht gewohnt,
dass Menschen seine Wünsche nicht erfüllten. Auch der König nicht, es verband sie eine tiefgehende
Freundschaft und Zebs Wünsche wurden stets ernst genommen und so gut wie möglich vom König
erfüllt. Nun aber hatte ein Freund seinen Wunsch ausgeschlagen und das nagte an ihm. Ela stieß ihn
sanft in die Seite.
„Willkommen in meiner Pech Welt“, sagte sie gespielt humorvoll, aber tief in ihrem Inneren sah es
gänzlich anders aus.
„Sag sowas nicht“, murrte Zeb. Er verabscheute ihren schrägen Humor. Als Kinder hatten sie oft über
ihren Fluch gesprochen und Zeb hatte sich stets bemüht ihr kein schlechtes Gefühl zu geben, als
Erwachsene aber war es ihnen verloren gegangen. Der Fluch war da, tief verwurzelt in ihrem Leben,
aber keiner von beiden wollte sich davon beeinflussen lassen. Es war eine Illusion, dass wusste Ela,
aber sie war Zeb dennoch dafür dankbar. Er band ihr nicht auf die Nase, dass sie offensichtlich vom
Pech verflucht worden war. Das sie auf der Schattenseite des Lebens wohnte. Nein, er brachte die
Sonne zu ihr und war ihr keinen Tag auch nur von der Seite gewichen. Dafür liebte und hasste sie ihn
zugleich.
„Zurück zur Waldesfrau, was könnte der König mit der alten Frau anstellen wollen? Soweit die
Kindergeschichte erzählt war sie nur dafür da, um junge Mädchen richtig zu erziehen. Das ist heute
aber nicht mehr nötig.“
Zeb nickte langsam, dann deutete er auf die Soldaten, die auf dem Weg waren, den König über ihr
Eintreffen zu unterrichten. Zeb beugte sich zu Ela hinab und sah sie eindringlich an.
„Ich weiß nicht, wieso er sie hat fangen lassen, aber ich spüre, dass sich mehr dahinter verbirgt.
Unser König ist kein schweigsamer Mann und er liebt die Magie. An sich würde er mit einem solch
großen Fang prahlen, aber sie verstecken? Das passt nicht zu ihm. Dennoch solltest du nichts dazu
sagen Ela. Ich versuche mehr herauszufinden, bis dahin müssen wir aber vorsichtig sein.“
Ela nickte zustimmend. Sie hatte sowieso keinen besonders guten Draht zum König. Er war zwar
vorteilhalft mit dem König per Du zu sein und sozusagen als Teil seiner Familie angesehen zu werden,
aber sie wusste auch um sein Desinteresse ihr gegenüber. Sie wurde geduldet, weil Zeb ihr Bruder
war. Mehr nicht.
„Na dann mal los“, sagte Zeb leise und ging zielstrebig auf die persönlichen Wachmänner des Königs
zu. Diese begrüßte ihn mit einer festen Umarmung. Ela gab sich zu einem Nicken hinab. Im Schloss
herrschte ein wildes Treiben, Bedienstete liefen umher mit Tellern und Platten mit Speisen drauf. Wie
es schein würde schon bald ein weiterer Ball stattfinden und eine große Anzahl von Gänsten wurden
erwartet. Ela beobachtet sie interessiert, bis der König zu ihnen trat und sich räusperte. Ela sah aus
dem Augenwinkel ein junges Mädchen zusammen zucken, fast ließ sie ein Tablett mit Speisen fallen.
Eine ältere Küchenfrau ermahnte sie leise. Sofort eilte das Mädchen mit hochrotem Kopf nach
draußen. Ela wäre ihr am liebsten hinterher gelaufen, um sie zu beruhigen, aber sie blieb wo sie war.
Die Bediensteten des Königs sollten für sie unsichtbar sein und sie versuchte diese Illusion aufrecht zu
erhalten.
„Zeb, wie schön dich zu sehen. Eine wahrliche Überraschung mein Freund“, begrüßte der König ihn
und zog ihn in eine feste Umarmung. Für Ela hatte er nur ein zaghaftes Lächeln übrig.
„Bitte folgt mir in die Bibliothek, dort haben wir Ruhe, wenn auch nur kurz.“
Zeb nickte und legte seinen Freund einen Arm um die Schulter. Ela folgte beiden schweigend.
„Was für ein wildes Treiben, gibst du heute einen Ball und wir sind nicht eingeladen?“, fragte Zeb mit
einem gewissen Unterton in der Stimme. Der König lachte auf, aber in Elas Ohren hörte es sich
keineswegs echt an.
„Aber nein, niemals. Ohne dich wäre jede Party ein Misserfolg. Meine Großtanten kommen mich
spontan besuchen. Sie sind noch von der alten Schule und erwarten ein ganzes Bankett von mir. Ich
bin keineswegs erpicht darauf.“
Zeb wirkte besänftigt und ließ sich noch vor dem König in einen Sessel in der Bibliothek sinken. Der
König tat es ihm gleich und ließ sich neben ihm nieder. Beide legten fast synchron die Füße auf den
kleinen Beistelltisch und lachten schallend. Ela wählte eine kleine Couch, etwas abseits von ihnen und
zog die Beine zum Schneidersitz an sich. Der König sah sie eingehend an. „Es ist eine Weile her, Ela.
Warum sehe ich dein schönes Gesicht nur so selten?“
„Ich jage lieber für dich, als dich zu besuchen“, gab sie kühl zurück und sah den König breiter grinsen.
Er liebte ihre kleine Streiterei, da er wusste dass sie immer verlieren würde.
„Da warst du sicherlich traurig, dass ich keinen neuen Auftrag für dich habe.“
Ela nickte. „Nicht nur ich“, gab sie lächelnd zurück und Zeb nickte zustimmend.
„Mir ist ebenso langweilig, also wo ist der nächste Bösewicht, den wir aufspüren sollen?“, hakte Zeb
ein. Der König nahm seine Füße vom Tisch und beugte sich vor. Sein junges Gesicht nahm einen
ernsten Ausdruck an.
„Es sind unruhige Zeiten. Ich höre Gemunkel aus dem Norden, einige meiner Männer wurden
angegriffen und getötet. Die letzten Tage habe ich einige meiner besten Spione in den Norden
geschickt, sie alle kamen nur in Einzelteilen zurück. Ich wollte euch schon gestern aufsuchen, aber
meine Tanten haben mir einen Strich daraus gemacht, weshalb ich über euren Besuch mehr als nur
erfreut bin.“
Zeb sah den König interessiert an.
„Was für Geschichten? Was für ein Wesen töten deine Männer?“
„Ich habe nur eine Vermutung

und die wird euch keineswegs gefallen. Alle dreißig Jahre widerholt
sich das Schema. Die Feen im Norden werden unruhig und sprechen ihre Prophezeiungen aus. Beim
letzten Mal hatte es euch beide erwischt gehabt. Dieses Mal scheint es, als gäbe es einen Kampf
zwischen Gut und Böse. Einige der guten Feen sind verschwunden und die Menschen reden. Sie
murmeln um die dreizehnte und dunkelste Fee. Sie sagten, dass diese die anderen Feen tötet, umso
mehr Macht zu erlangen. Wenn die Gerüchte wahr sind, müssen wir sie aufhalten.“
Ela wurde übel von seinen Worten. Die dreizehnte Fee war nur eine Legende, ein Märchen, welches
man kleinen Kindern erzählte. Aber das war die Waldesfrau ebenfalls und augenscheinlich lebte sie
nun im Kerker des Schlosses. Ela sah ihren Bruder fragend an. Zebs lächeln war verschwunden und er
wirkte genauso beunruhigt wie sie.
„Und du willst dass wir beide sie finden und hierher bringen?“
Der König seufzte.
„Ich weiß, wie das klingt. Verdammt unfair und viel zu gefährlich...

Erscheint lt. Verlag 4.8.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Feen • Liebe • Magie • Märchen • Märchenadaption
ISBN-10 3-7565-8586-7 / 3756585867
ISBN-13 978-3-7565-8586-1 / 9783756585861
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