Klimaschutz - als wir Ernst machten (eBook)

eine Fiktion
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
286 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-8579-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Klimaschutz -  als wir Ernst machten -  Johannes Götz
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Benjamin sorgt sich um seine Enkel und beschließt zu handeln. 20 Jahre später schreibt er einen Rückblick. Er berichtet, wie er eine Idee umsetzte, um einen gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. Den Wandel fand er notwendig, um eine Bremsung des Klimawandels zu erreichen. Viele Bücher thematisieren, was unser Klima verändert und weshalb ein Wandel notwendig ist. Manche Bücher zeichnen auch eine Welt, wie sie aussehen könnte, wenn die Menschheit klimaneutral leben würde. Benjamin kannte diese Konzepte, aber er fragte sich: Wie können wir dahin kommen, dass wir tatsächlich klimaneutral leben? Alle bisherigen Maßnahmen führten nicht einmal zu einer Verlangsamung des Klimawandels. Das Zeitfenster, in dem wir noch handeln können, bevor weltklimatische Kipppunkte erreicht sind, war bereits dabei sich zu schließen. Danach würde ein Gegensteuern extrem aufwändig oder sogar unmöglich. Die Zeit wurde sehr knapp und Veränderungen brauchen Zeit. Konnte es der Menschheit dennoch gelingen, Übergänge zu gestalten? Oder ist sie dem Klimawandel sowieso ausgeliefert? Was muss geschehen, damit ein gestalteter Wandel möglich ist? Und welche Maßnahmen braucht es dann, damit dieser gelingen kann? Benjamin erzählt dies in einer Zwischenbilanz seines Engagements für seine Enkel. Dabei verrät er das Geheimnis einer noch weitgehend unbekannte Lobby-Agentur. Nebenbei erzählt er von einer Menge von Maßnahmen, die zu einem gesunden Wandel führen können.

Johannes Götz ist Psychologe und Mediator und arbeitet für die österreichische Justiz. Er wurde 1972 in der Steiermark geboren und wuchs in Graz und Istanbul auf. Studium, Arbeit und Familie führten ihn nach Salzburg, Colorado Springs, Wien und zuletzt nach Vorarlberg, wo er nunmehr seit mehr als 20 Jahren lebt und arbeitet. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seit seiner Kindheit beschäftigt er sich intensiv mit Umwelt- und Klimaschutz.

Johannes Götz ist Psychologe und Mediator und arbeitet für die österreichische Justiz. Er wurde 1972 in der Steiermark geboren und wuchs in Graz und Istanbul auf. Studium, Arbeit und Familie führten ihn nach Salzburg, Colorado Springs, Wien und zuletzt nach Vorarlberg, wo er nunmehr seit mehr als 20 Jahren lebt und arbeitet. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seit seiner Kindheit beschäftigt er sich intensiv mit Umwelt- und Klimaschutz.

3.Warum tut keiner was?




Zwei Tage später traf ich mich mit Gernot. Gernot war ein Freund, mit dem ich öfter wandern ging. Im gemeinsamen Gehen fließen die Gedanken. Uns kommen oft Ideen und wir spinnen diese gemeinsam. Wir tun dies dann so lange, bis wir über unsere Fantasien lachen. Manchmal wurden auch kleine Projekte daraus. Meistens haben wir viel mehr Ideen, als wir jemals umsetzen könnten. Auch diesen Sonntag nutzten wir für eine kleine gemeinsame Wanderung. Milena wollte nicht mitkommen. Sie hatte sich vorgenommen, den Garten zu pflegen. Damit wäre sie den ganzen Tag beschäftigt und genug an der frischen Luft.


In der Nacht hatte es geregnet, aber jetzt schien die Sonne. Es versprach ein angenehm warmer Tag zu werden. Wir gingen also, wie meistens, zu zweit. Gernot war Psychologe und ich fand ihn als Gesprächspartner interessant. Mein Traum war immer noch präsent in meiner Erinnerung. Auch die dunklen Gedanken über den Klimawandel ließen mich weniger als sonst in Ruhe. Daher sprach ich das Thema an und fragte Gernot: "Warum tun wir Menschen nichts gegen den Klimawandel? Ich meine, es gibt schon da und dort Maßnahmen und Initiativen. Aber es passiert nichts, was wirklich etwas bewirken würde. Zumindest passiert nicht so viel, dass es eine echt Veränderung gäbe. Sind wir wirklich so blöd?"


Gernot stellte sich manchmal ähnliche Fragen wie ich und er hatte sich, im Unterschied zu mir, ein wenig mit menschlicher Entscheidungsfindung beschäftigt. Jetzt bekam ich einen Vortrag von ihm, den ich noch gut in Erinnerung habe.

Gernot erklärte mir: "Menschen glauben das, was sie wahrnehmen können. Menschen glauben nicht, dass ein Unglück auf sie zukommt, außer wenn sie deutliche und ihnen gut bekannte Zeichen sehen, die sie nicht ignorieren können. Menschen schaffen es sogar, deutlich sichtbare Zeichen, die ihnen bekannt sind, zu ignorieren. Sie tun das vor allem, wenn diese Zeichen ein wenig vage sind und sie nicht unmittelbar in Angst und Unruhe versetzen. Viele Naturkatastrophen kündigen sich an. Dennoch sterben immer wieder Menschen bei solchen. Das müsste nicht so sein. Kriegerische Handlungen werden meist lange vorbereitet. Die Vorbereitungen sind der Gegenseite meistens bekannt. Dennoch werden sie immer wieder ignoriert. Zum Beispiel glaubten die Menschen in Sarajevo im Jahr 1992 nicht an eine Belagerung durch die serbische Armee. Man bekam mit, wie Stellungen und Geschütze rund um die Stadt aufgestellt wurden. Es war doch eine multikulturelle Stadt mit Serben, Bosniaken, Kroaten - warum sollte sie bekämpft werden? Die Belagerung fand statt. Sie dauerte vier Jahre und wurde erst durch einen Einsatz der Nato beendet. Ein anderes Beispiel ist der erste Weltkrieg: Die Staatenlenker der damaligen Zeit glaubten, dass sie ihre Differenzen auf die gleiche Weise lösen würden können, wie die Jahrhunderte zuvor: Ein paar Schlachten, welche die eine oder die andere Seite gewinne, und die Sache wäre erledigt. Sie hatten den technologischen Fortschritt und die gestiegene Komplexität durch die verschiedenen, weit verzweigten und viele Länder umfassenden Bündnisse ignoriert. In der Bevölkerung der kriegsführenden Länder glaubte ebenfalls niemand an einen langen schrecklichen Krieg mit Millionen von Toten. Mit Begeisterung zogen die Soldaten anfangs in den Krieg. Vielleicht sind wir jetzt in einer ähnlichen Situation. Viele Entscheidungsträger und die Mehrzahl der Menschen ignorieren das Problem des Klimawandels. Sie gehen davon aus, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Maßnahmen, die getroffen werden, stoßen bei der Mehrheit der Bevölkerung auf Unverständnis. Vielleicht haben sie ja sogar Recht", meinte Gernot: "Vielleicht ist es lediglich eine riesige Geschäftemacherei. Wenn man den Kohlendioxidhandel als Beispiel nimmt: Da profitieren manche Firmen gewaltig auf Kosten anderer. Vielleicht ist es lediglich ein Machtkampf, bei dem sich manche Interessenträger Argumente von Wissenschaftlern zu Nutze machen."


Dem entgegnete ich: "Und was ist mit dem großen Konsens von 97 % aller Klimaforscher oder sogar mehr, die seit mindestens 40 Jahren warnen? Ist das alles erfunden? Sind das alles Opportunisten, die sich wichtig machen und sich jetzt groß aufspielen?"


Gernot fragte: "Wer behauptet denn, dass es 97 % aller Klimaforscher sind, die das sagen?"


Ich antwortete: "In der Neuen Züricher Zeitung las ich letztens ein Interview mit Stefan Brönnimann, der ein anerkannter Klimaforscher ist. Er meinte, dass es deutlich mehr als 97 % aller Klimaforscher im engeren Sinn sind, die den Klimawandel als menschengemacht und bedrohlich sehen."


Gernot: "Du stützt dich also auf die Aussage eines Klimaforschers und glaubst ihm. Versteh mich nicht falsch. Ich kann schon nachvollziehen, dass du ihm glaubst. Er ist eine Autorität auf dem Gebiet und die NZZ ist auch eine seriöse Zeitung. Mir ist aber wichtig, dass du dir bewusst bist, dass du dich trotzdem auf einen Glauben stützt und nicht auf ein selbst erworbenes Wissen! Oder hast du alle Klimaforscher selbst über ihre Erkenntnisse befragt oder alle ihre Studien gelesen und beurteilt?"


Ich: "Nein, das habe ich nicht. Natürlich glaube ich den Aussagen, die in der Zeitung standen. Aber ist nicht fast all unser Wissen so ein Glauben? Was wissen wir denn schon aus eigener Erfahrung? Und trügt uns diese nicht auch oft? Können wir unsere persönliche Erfahrung als für die ganze Welt gültig behaupten?"


Gernot: "Natürlich können wir das behaupten. Ob wir damit Recht haben, ist dann eine andere Frage. Ich bin mir sicher, die meisten Menschen tun das. Sie behaupten, dass das, was sie erfahren und erlebt haben, gültig ist. Für sie ist es auch tatsächlich gültig. Sie glauben ihren eigenen Erfahrungen. Warum sollten sie dann für andere nicht auch gültig sein? Wir sind alle sehr in uns selbst gefangen. Hier besteht natürlich eine große Fehlerwahrscheinlichkeit. Selbst das, was wir selbst erleben, kann uns täuschen. Letztlich ist auch dieses Erfahrungswissen viel Glaube. Es kann niemals einem absoluten Wahrheitsanspruch genügen. Und alles, was über uns hinaus geht, können wir sowieso nur glauben. Du glaubst an die Wissenschaft und deren Ergebnisse."


Ich: "Ja, das stimmt, wobei ich mir schon einbilde, auch kritisch zu sein. Ich weiß, dass Vorannahmen von Wissenschaftlern deren Forschung beeinflussen und dass auch nicht selten aktiv manipuliert wird. Sogar einem Nobelpreisträger meiner Disziplin ist angeblich nachgewiesen worden, dass er seine Stichprobe so lange aussortierte, bis er ein signifikantes Ergebnis bekam. Also ein Ergebnis, welches seinen Annahmen entsprach. Nun, ich habe es nur von einer Bekannten gehört und die Wirtschaftswissenschaften zeichnen sich auch nicht durch höchste methodische Sauberkeit aus. Die Klimaforschung ist aber eine Naturwissenschaft. Sie sammelt viele Daten, vergleicht diese und interpretiert sie. Das ist immerhin viel objektiver als jedes persönliche Erfahrungswissen. Ja, ich halte, trotz aller Mängel, die Wissenschaft noch für die verlässlichste Wissensgrundlage, die wir zur Verfügung haben. Die größte Gefahr geht im Bereich der Wissenschaft wohl von Fake-Wissenschaft aus, die meist von Interessenträgern bezahlt wird. Deren vorrangiges Ziel ist es, Unsicherheit zu generieren, wo es eigentlich recht gut gesichertes Wissen gibt1. Bezüglich des Klimawandels gibt es recht gut gesichertes Wissen. Intuitives Wissen, auf das sich manche stützen und dann mit größter Selbstverständlichkeit für die einzige Wahrheit halten, halte ich für einen Humbug. Ganz zu schweigen von Stammtischgerede oder frei erfundenen Verschwörungstheorien, wie sie zuhauf im Internet zirkulieren. Im Fall der Klimafrage halte ich die selten große Einhelligkeit der Wissenschaftler für ein glaubwürdiges Zeichen."


Gernot konterte: "Die Klimaforscher könnten aber einem Group-Think-Phänomen unterliegen, wie es in kleineren Forschungsfeldern immer wieder vorkommt. Vor allem dann, wenn die Wissenschaftler selbst Gläubige an eine Sache sind. Dann können sie sich gar keine anderen Ergebnisse vorstellen."


Ich: "Ja, das wäre theoretisch möglich. Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich. Die Klimaforschung ist kein so kleines Feld und es gibt so viele Interessen, die den präsentierten Ergebnissen entgegenstehen. Diese Forschung ist von vielen Seiten sehr gut geprüft."


Gernot: "Du hast wahrscheinlich Recht. Ich will dich auch gar nicht widerlegen. Ich möchte nur verdeutlichen, warum viele Menschen nicht einfach der Wissenschaft glauben. Vor allem glauben sie nicht daran, wenn es ihren eigenen Interessen widerspricht. Und das tut es. Wir müssten ja etwas ändern, wenn diese wissenschaftlichen Ergebnisse stimmen würden. Also glauben wir lieber, dass sie nicht stimmen. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Es wären ja drastische Veränderungen notwendig. Stell dir vor, man würde diese einhelligen vielen wissenschaftlichen Erkenntnisse ernst nehmen. Dann müsste man ja die gesamte Ölindustrie sofort zusperren. Das kann sich niemand vorstellen. Da würde ja alles zusammenbrechen."


Ich: "Das heißt, wir glauben es nicht, weil es uns unangenehm ist, obwohl wir es besser wissen müssten. Und damit rennen wir in eine Katastrophe. Aber wie ist es möglich, dass Menschen immer wieder wider besseres Wissen geradewegs in Katastrophen laufen? Wenn wir ein Problem erkennen, so begegnen...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Klimaschutz • Klimaschutzlösungen • Klimaschutzmaßnahmen • Klimaschutzstrategie • Klimawandel
ISBN-10 3-7565-8579-4 / 3756585794
ISBN-13 978-3-7565-8579-3 / 9783756585793
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