G. F. Unger Western-Bestseller 2684 (eBook)

Zum Sterben bereit

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6915-0 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2684 - G. F. Unger
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Bal Shamokin reitet zum ersten Mal durch das Land, welches er zwar in Besitz nahm, doch noch nicht kennt.
Er reitet den ganzen Tag und beobachtet kurz nach Sonnenaufgang ein Camp in einer Senke.
Die Männer dort unten sind beim Bränden von Rindern. Es sind vier Maverickjäger. Einer, ein schon älterer Mann, ist offenbar der Koch und Fahrer des Wagens.
Shamokin reitet langsam hinunter.
Sie entdecken ihn schon bald und sehen ihm entgegen. Es sind Männer, die ihr Lasso nicht über den Kopf schwingen müssen, sondern es auch aus dem Handgelenk werfen können. Und solche Männer sind auch mit dem Colt schnell.
Der Alte gehört zu einer anderen Sorte. Shamokin rechnet damit, dass dieser rotnasige Bursche eine Schrotflinte im Wagen hat und nur hineinzulangen braucht, um sie in die Hand zu bekommen.
»Einen schönen Brand habt ihr da«, sagt Shamokin. »Das ist ein Pfeil, nicht wahr?«
Sie starren ihn an. Einer nickt leicht.
»Habt ihr hier schon mal Altrinder mit dem Spanish-Bit-Brand gesehen?«, fragt Shamokin schließlich nach einer Pause.
Sie wirken nun stur, störrisch, drohend ...

Zum Sterben bereit

Bal Shamokin reitet zum ersten Mal durch das Land, welches er zwar in Besitz nahm, doch noch nicht kennt.

Er reitet den ganzen Tag und beobachtet kurz nach Sonnenaufgang ein Camp in einer Senke.

Die Männer dort unten sind beim Bränden von Rindern. Es sind vier Maverickjäger. Einer, ein schon älterer Mann, ist offenbar der Koch und Fahrer des Wagens.

Shamokin reitet langsam hinunter.

Sie entdecken ihn schon bald und sehen ihm entgegen. Es sind Männer, die ihr Lasso nicht über den Kopf schwingen müssen, sondern es auch aus dem Handgelenk werfen können. Und solche Männer sind auch mit dem Colt schnell.

Der Alte gehört zu einer anderen Sorte. Shamokin rechnet damit, dass dieser rotnasige Bursche eine Schrotflinte im Wagen hat und nur hineinzulangen braucht, um sie in die Hand zu bekommen.

»Einen schönen Brand habt ihr da«, sagt Shamokin. »Das ist ein Pfeil, nicht wahr?«

Sie starren ihn an. Einer nickt leicht.

»Habt ihr hier schon mal Altrinder mit dem Spanish-Bit-Brand gesehen?«, fragt Shamokin schließlich nach einer Pause.

Sie wirken nun stur, störrisch, drohend ...

»Mann«, sagt einer, »was gehen uns Altrinder mit fremden Brandzeichen an?«

»Es sind meine«, sagt Shamokin. »Sie kamen schon vor dem Krieg hierher in dieses Land. Eine Herde von dreitausend Stück war es. Und sie hat sich vermehrt wie eine Kaninchenherde. Noch Fragen?«

Sie überstürzen nichts, ja, sie spähen sogar in die Runde.

Einer murmelt: »Mister, wenn wir Sie richtig verstanden haben, dann beanspruchen Sie alle Rinder in diesem Gebiet und behaupten, dass diese von der Altherde mit dem Spanish-Bit-Brand abstammen?«

Shamokin nickt.

Da grinsen sie ihn an. Einer macht eine wegwerfende Handbewegung.

»Ach«, sagt er, »gehen wir wieder an die Arbeit. Der hält uns nur auf mit seinem Geschwätz.«

Er wendet sich ab – aber das ist eine Täuschung, denn er zieht den Colt an der Shamokin abgewandten Seite.

Als er die Waffe mit der Rechten unter dem linken Ellbogen vorbei auf Shamokin richtet, hat dieser den Trick längst erkannt.

Er schießt ihn von den Beinen und beobachtet aus den Augenwinkeln immer noch den rotnasigen, dickbäuchigen Mann beim Wagen.

Dieser Mann bewegt sich nicht.

Erst als Shamokin den Kopf noch einen Zoll weiter dreht, sieht er es im nun erweiterten Gesichtswinkel.

Am Ende des Wagens steht noch jemand.

Und dieser Jemand visiert ihn mit einem Gewehr an. Es ist ein Spencer-Gewehr, mit dem man recht sicher schießen kann – auch wenn man eine Frau ist.

Nun steckt er in der Klemme.

Die Frau kann ihn aus dem Sattel schießen.

Die beiden anderen Männer – und auch der dickbäuchige Koch – lauern.

Shamokin behält sie im Auge und sagt: »Ma'am, daraus wird nichts! Versuchen Sie es nicht, denn ich gebe nicht nach. Wenn Sie auf mich schießen, nehme ich die beiden Hombres trotzdem noch mit ins Jenseits. Sie können niemandem helfen oder jemanden retten. Denn ich gebe nicht nach. Ich kann es mir nicht leisten, auch nur einen Deut nachzugeben. Was ich hier in diesem Land anfange, muss ich durchkämpfen und so oder so zu einem Ende bringen. Habe ich Ihnen das ausführlich genug erklärt, Ma'am?«

Seine Stimme wurde immer sanfter und geduldiger.

Dann hört er sie sagen: »Revolvermann, Sie können mich nicht bluffen! Wenn Sie nicht sofort die Waffe fallen lassen, werde ich auf Sie schießen. Ich schieße Sie vom Pferd. Das ist keine leere Drohung. Ich warne Sie! Und nun zähle ich bis drei. Also! Eins! Zwei! Drei!«

Und da drückt die gelbhaarige Frau ab.

Vielleicht schießt sie doch nicht besonders gut mit einem Gewehr, vielleicht will sie ihn auch nicht töten, sondern nur verwunden – jedenfalls bekommt Shamokin die Kugel in den rechten Oberschenkel.

Aber er scheint diese Kugel vorerst gar nicht zu spüren, denn er schießt auf die beiden Maverickjäger, die beim Schuss der Frau nach ihren Waffen greifen.

Die Lady hat offenbar Schwierigkeiten mit dem Durchladen.

Shamokin richtet seinen Colt auf die Frau.

»Ich schieße Ihnen das Ding aus der Hand«, sagt er scharf. »Also Schluss jetzt, Sie Flintenweib! Schluss jetzt, Sie verdammte Närrin!«

Da schiebt sich der dickbäuchige Mann vor die Frau, deckt sie ab mit seinem Körper. Die Schrotflinte, welche er aus dem Wagen holte, ließ er längst fallen. Er steht nun mit ausgebreiteten Armen da.

Doch er sagt über die Schulter: »Hör auf, Katy! Lass es sein! Wir haben verloren. Dieser Bursche lässt sonst nichts mehr von uns übrig! Hör auf, Katy!«

Da stößt sie einen zornigen Laut aus, wirft das Gewehr zu Boden und kommt hinter dem Dicken zum Vorschein.

»Sie verdammter Killer! Was maßen Sie sich an? Was sind Sie für ein größenwahnsinniger Bursche?«

Sie ist voller Zorn.

Er verzieht sein Gesicht. Der Schmerz im Bein wird nun schlimm.

»Ich bin Shamokin«, sagt er. »Ich habe dieses Land rechtmäßig in Besitz genommen. Die Altrinder mit dem Spanish-Bit-Brand, von denen hier alle Mavericks abstammen, gehören mir. Ich habe einen Besitztitel auf das Brandzeichen. Und ich jage jeden Viehdieb zum Teufel. Haben Sie verstanden, Sie Flintenweib? Das Blut dieser Männer kommt auf Ihr Konto. Sie haben den Kampf neu begonnen. Wer sind Sie denn, Flintenweib – ja, Sie, die Sie mit einigen Sattelpiraten Jagd auf ungebrannte Rinder machen? Wie ist Ihr Name?«

Sie starrt ihn an, und sie hat braune Augen und ein sonnenrotes Gesicht, welches von ihrem Ärger und ihrer Wut noch dunkler wurde.

»Ich bin Katy Brown«, sagt sie dann. »Und Sie werden noch an mich denken, Shamokin. Ja, ich habe Ihren Namen schon gehört, Revolvermann! Wer kennt diesen Namen nicht? Aber diesmal haben Sie sich mit einer Frau eingelassen, nicht mit Burschen, die Sie einfach abknallen können. Diesmal werden ...«

Sie verstummt und wendet sich einfach ab.

✰✰✰

Nicht zum ersten Mal in seinem Leben reitet Shamokin angeschossen zum nächsten Doc. Als der versoffene Doc von Santa Barbara mit ihm fertig ist, überlegt sich Shamokin, ob er in Santa Barbara bleiben soll.

Sein Bein schmerzt wie die Hölle. Er muss sich langlegen. Vielleicht wird er bald Wundfieber bekommen. Die Wunde wird sich – wenn er Pech hat – eventuell auch entzünden. Solche Steckschüsse sind schlimmer als glatte Durchschüsse. Er weiß es längst, und er fühlt sich ausgebrannt und müde.

Ja, er will sich für ein paar Stunden hinlegen.

Das Hotel liegt nur ein paar Dutzend Schritte weiter.

Sein Pferd aber steht immer noch so vor dem Saloon, wie er es verließ.

Die Männer auf der Veranda beobachten ihn.

Shamokin stößt einen leisen Pfiff aus – und da kommt das Pferd wie ein folgsamer Hund zum ihm herüber.

»Brav, Red, brav«, murmelt er und sitzt auf. Er reitet das kurze Stück. Vor dem Hotel hält er an.

Als er noch zögert und zurückblickt in die Richtung, aus der er nach Santa Barbara gekommen ist, sieht er den Wagen kommen.

Der dickbäuchige, rotnasige Koch der Maverickjäger sitzt auf dem Fahrersitz, neben ihm diese Katy Brown, deren Kugel er jetzt in der Westentasche trägt, nachdem Doc Alex Henderson sie ihm aus dem Oberschenkel holte.

Shamokin grinst bitter. Dabei denkt er: »Nun wird der Doc schon wieder Arbeit bekommen. Und das alles stammt bis auf eine Kugel in meiner Westentasche von meinem Colt.«

In der offenen Tür des Hoteleingangs erscheint eine junge Frau. Sie trägt ein grünes Kleid und eine weiße Schürze. Als sie ins Sonnenlicht tritt, da sieht er, dass ihre Augen die Farbe ihres Kleides haben.

Und ihr Haar leuchtet kastanienrot.

Ihre Hände hat sie in den Taschen ihrer Schürze. Sie ist knapp Mitte zwanzig, so schätzt er. Und sie kann sich neben dieser Katy Brown, die mit dem Wagen angefahren kommt, absolut sehen lassen.

Sie betrachten sich ernst.

Er greift an die Hutkrempe. »Haben Sie ein Bett für mich?« So fragt er.

»In diesem Hotel sind alle Gästebetten leer«, sagt sie. »Wer kann sich in diesem Nest schon ein Hotelzimmer leisten? Wer herkommt, hält sich im Saloon auf oder schläft im Stroh des Mietstalls. Mein Hausbursche wird sich auch um Ihr Pferd kümmern. Und Ihre Hose könnte ich waschen und flicken.«

Er nickt und sitzt vorsichtig ab.

»Ich bin Bal Shamokin«, sagt er, indes er sich ihr zuwendet.

Als er neben ihr steht, ist sie einen vollen Kopf kleiner als er. In ihren grünen Augen erkennt er eine Menge Wissen und Verständnis. Sie kennt meine Situation genau, denkt er.

Er verbraucht seine letzte Kraft, um in das Zimmer und aufs Bett zu kommen. Und da liegt er nun, stöhnt leicht und atmet aus.

Er sieht die grünäugige Frau dann am Fußende des Bettes stehen.

»Jetzt geht's mir schon besser«, sagt er. »Ich habe drüben beim Doc schon was getrunken. Also brauche ich vorerst nichts. Der Junge...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6915-3 / 3751769153
ISBN-13 978-3-7517-6915-0 / 9783751769150
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