G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 70 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6534-3 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 70 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2557 bis 2559:
2557: Medicine Road
2558: Einsamer Job
2559: Wilde Camps
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Er lacht kehlig, bevor er fortfährt: »Meine Brüder und meine Freunde warten vielleicht schon dort in der Station auf uns. Sie können sich ausrechnen, dass wir nur dort frische Pferde bekommen würden – nirgendwo sonst in diesem Teil des Landes. Adams, vielleicht werden Sie gleich in eine Gewehrkugel reiten, wenn Sie den Schutz und den Schatten dieser Bäume verlassen und sich der Station nähern.«

In seiner Stimme schwingt zuletzt eine wilde Freude. Seine rachsüchtigen Wünsche sind so stark, dass er fast völlig von den Dingen, die er vermutet, überzeugt ist.

Auch Ben Adams ist fast davon überzeugt, dass es so ist. Und wenn Blinky Clayburnes große Brüder und deren Anhang noch nicht dort unten bei der Pferdestation der Postlinie sein sollten, dann wird es gewiss nicht mehr lange dauern, bis sie kommen.

Es kann sich vielleicht nur noch um Minuten handeln.

Er erwidert nichts auf die Worte seines Gefangenen. Er sitzt regungslos und schweigend im Sattel seines »Colonel« und hat seine Hände über dem Sattelhorn liegen. Es sind lange, geschmeidige Hände, und die Handgelenke sind breit.

Ben Adams ist genauso mit Staub bedeckt wie sein Gefangener. Er mag etwa dreißig Jahre alt sein, und er wirkt sehr hart und verschlossen. Es ist keine böse Härte, doch sie ist von jener ruhigen und beharrlichen Art, die manchmal bis zur letzten und schrecklichsten Konsequenz zu gehen bereit ist.

Und wer dieses wilde und gesetzlose Land kennt, der weiß auch, wie zumeist jene letzte Konsequenz aussieht.

Über einem durchschwitzten grünen Hemd trägt Ben Adams eine schwarze, ärmellose Weste. Sie ist vorn offen, und man kann darunter auf der Hemdtasche einen Stern erkennen. Es ist ein einfacher Blechstern, gewiss vom Schmied aus dem Boden einer Konservendose geschnitten. Und mit Schlagbuchstaben ist das Wort MARSHAL eingeschlagen.

Zur Station dort unten am Creek gehört ein Gasthaus. Auch ein Store befindet sich in einem Anbau. Es stehen einige Sattelpferde an den Haltestangen. Ein leichter Wagen, mit zwei hageren Pferden bespannt, steht im Schatten des Gasthauses. Und einige zahme Indianer sitzen auf der Veranda.

Aus dem Corral und um das Stationshaus herum bringen nun der Stationsagent und dessen Gehilfe das frische Sechsergespann für die Postkutsche.

Als Ben Adams das sieht, bewegen sich seine Mundwinkel etwas, aber es ist nur der kaum merkliche Anflug eines Lächelns.

Aber Blinky Clayburne begreift natürlich sofort die Chance, die der Marshal von Warbluff hat. Die Postkutsche nach Warbluff ist noch nicht durch. Wenn sie bei der Station ist, bevor Blinky Clayburnes Brüder und Freunde eintreffen, hat der Marshal gewonnen. Denn niemand kann dann die sechsspännig fahrende Post einholen, die überdies noch besonders schnell fahren wird, weil sie Verspätung aufholen muss.

Blinky Clayburne beginnt sofort heiser zu fluchen, als der Marshal sein Pferd wieder in Bewegung setzt und ihn an der langen Leine auf dem anderen Pferd mit sich zieht.

Blinky Clayburne ist ein hübscher Bursche. Dies erkennt man sogar trotz der Staub- und Dreckschicht. Er ist einer von der Sorte, die wie aus Milch und Blut gemacht wirken und die man auf den ersten Blick sofort gernhat.

Und dennoch wird man ihn wahrscheinlich in Warbluff wegen Mordes für schuldig befinden und aufknüpfen, wenn es dem Marshal gelingt, ihn in die Stadt zu bringen.

Da die Postkutsche einige Verspätung zu haben scheint, sind die Chancen des Marshals gestiegen.

Als er mit seinem Gefangenen bis auf zwanzig Yards heran ist, haben sich ihm und Blinky Clayburne nicht nur der Stationsmann und dessen Gehilfe zugewandt, nein, es traten noch einige Männer aus dem Store und dem Gastraum. Es sind Männer, die irgendwo und irgendwie in diesem Land leben – von unbestimmbaren Einkünften und zumeist in verborgenen Camps. Er kennt zwei oder drei der Männer mit Namen, andere jedoch nur vom Sehen. Und er weiß genau, dass sie das Gesetz nicht lieben und mehr oder weniger mit den Clayburnes befreundet sind oder zumindest mit diesen die gleichen Interessen haben.

Ben Adams kennt die Strömungen im Land – und die Parteien. Er weiß, dass Blinky Clayburne schon jetzt Freunde und Hilfe bekommen könnte. Es ist vielleicht nur ein kleiner Anlass nötig, dass einige der Männer dort für ihn Partei ergreifen.

Ben Adams bleibt äußerlich sehr ruhig und wirkt trotz seiner offensichtlichen Müdigkeit ganz wie ein Mann, der in Sekundenbruchteilen reagieren kann.

Man kennt ihn auch gut genug, weiß Bescheid darüber, dass er der Marshal von Warbluff ist. Man weiß von seinen Kämpfen und davon, wie er innerhalb der Stadtgrenzen den Stadtgesetzen Geltung verschafft.

Er nickt dem Stationsmann zu und sagt: »Griffit, wir nehmen die Postkutsche nach Warbluff. Sie werden unsere müden Pferde versorgen. Ich lasse die Tiere morgen oder übermorgen abholen.«

Griffit gibt nicht sofort eine Antwort. Er starrt erst auf Blinky Clayburne, und dieser sagt nun heiser: »Er hat dir keine Befehle zu geben, Griffit! Er ist kein Sheriff. Er ist nur ein Town Marshal, und außerhalb der Stadtgrenze ist sein Blechstern nichts wert, gar nichts! Du brauchst ihn nicht einsteigen zu lassen, Griffit.«

Dieser blickt von Blinky Clayburne auf Ben Adams und dann von diesem auf die Männer vor dem Store und dem Gastraum. Die Männer erwidern schweigend seinen fragenden Blick, und es ist, als würde ein stilles Einverständnis geschlossen.

Griffit blickt wieder auf Ben Adams und wirkt nun sehr störrisch und unfreundlich.

»Wer hier in die Kutsche steigt und mitfahren kann, das bestimme ich«, sagt er kehlig. »Und wenn in der Kutsche kein Platz mehr sein sollte, dann werden Sie nicht zusteigen, Mister. Warum haben Sie Blinky Clayburne überhaupt als Gefangenen bei sich?«

Ben Adams gibt keine Antwort auf diese Frage. Denn es ist hier ganz bestimmt bekannt, dass Blinky Clayburne vor vier Tagen in Warbluff einen Mann getötet hat und aus der Stadt entkommen konnte.

Ben Adams sitzt ab. Sein müdes Pferd schwankt leicht. Es ist ein großer, grauer und knochiger Wallach, hager und zäh wirkend wie sein Herr.

Die Männer vor der Station sehen bewegungslos und schweigend zu, wie Ben Adams an das Pferd seines Gefangenen tritt und diesem die Leine abnimmt, mit der er ihm die Fußknöchel unter dem Pferdebauch zusammengebunden hat.

Als Blinky Clayburne seinen rechten Fuß frei hat, tritt er bösartig nach dem Kopf des Marshals, der sich gerade aufrichtet.

Doch er trifft mit dem gemeinen Tritt nicht. Ben Adams reagiert so schnell wie eine Katze, und er tut es gewiss instinktiv. Die Zuschauer begreifen einmal mehr, dass dieser Mann dort mit einem ganz außergewöhnlichen Reaktionsvermögen ausgestattet ist. Sie erinnern sich, wie er die wilde Stadt Warbluff unter Kontrolle hält, wie er jede Nacht die wilde Horde bändigt und die gut gearteten Bürger vor den böse gearteten Elementen schützt.

Er greift blitzschnell zu, bevor Blinky Clayburne den Fuß zurückziehen kann. Er packt diesen Fuß, der ihn treffen sollte, und reißt den wilden Jungen mit einem harten Ruck vom Pferd.

Als Blinky stöhnend am Boden liegt, atmet Ben Adams langsam aus und blickt die Männer an. Zuletzt sieht er Griffit, den Stationsmann, an und sagt: »Ihr Gehilfe soll jetzt gleich für die beiden Pferde sorgen – jetzt gleich!«

»Sie können mir hier keine Vorschriften machen«, erwidert Griffit störrisch.

»Ihnen vielleicht nicht, Griffit«, murmelt Adams. »Aber diese Postlinie endet nicht hier, sondern in Warbluff.«

Dies ist seine einzige Drohung. Griffit denkt nach. Und er weiß, dass dieser Marshal dem Büro der Postlinie in Warbluff eine ganze Menge Schwierigkeiten bereiten kann. Der Agent in Warbluff wird ihn, Griffit, sicherlich zum Teufel jagen, wenn ihn der Marshal dafür büßen lässt, dass man ihm hier keine Hilfe gab.

Griffit senkt bei dieser Erkenntnis grollend den Kopf. Dann sagt er widerwillig zu seinem Gehilfen: »Also los, Sol! Nimm dich der Tiere an. Es ist schlimm genug, dass sie von einem Mann, der ein Christenmensch sein will, so zu Schanden geritten wurden.«

Der Helfer gehorcht.

Und dann vergeht eine lange Minute. Der Marshal steht groß und hager bei dem Gefangenen, der am Boden hockt.

Ihnen gegenüber, mit dem Rücken zu den Gebäuden der Station, da stehen sieben oder acht Männer. Man sieht ihnen an, dass sie unschlüssig sind, ob sie Blinky Clayburne dem Marshal abnehmen sollen. Einer von ihnen müsste die Sache in die Hand nehmen. Aber wer?

Und wer es auch sein mag, er wird dann der erste Mann sein, auf den der Marshal schießt.

Bevor jemand einen Entschluss fassen kann, hört man aus der Ferne das Räderrollen der Kutsche und den weithin hallenden Hufschlag des trabenden Sechsergespanns.

Ben Adams sagt plötzlich ruhig: »Nun, Männer ...?«

Er dehnt die Worte, und sie sind deutlich eine Herausforderung an die Männer, sich endlich zu entscheiden.

Vielleicht hätten sie sich gegen den Marshal entschieden und es gewagt. Doch kurz vor dem Eintreffen der Kutsche begeht Blinky Clayburne einen entscheidenden Fehler. In seiner Not und Furcht verliert er nämlich jetzt die Nerven und kreischt: »So helft mir doch! Oh, ihr Feiglinge, meine großen Brüder werden euch die Haut abziehen, wenn sie erfahren, dass ihr mir nicht...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6534-4 / 3751765344
ISBN-13 978-3-7517-6534-3 / 9783751765343
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