How to murder your Boss – McMasters Handbuch zum Morden (eBook)

Kiminalroman | Ein Hogwarts für Mörder | Von Tony-Award-Gewinner Rupert Holmes | Das humorvolle und unterhaltsame Handbuch für alle Angestellten

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
608 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0740-3 (ISBN)

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How to murder your Boss – McMasters Handbuch zum Morden - Rupert Holmes
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Ein Hogwarts für Mörder

Willkommen im McMasters-Konservatorium für Angewandte Künste - einer luxuriösen, geheimen Hochschule, die sich der hohen Kunst des Mordens verschrieben hat und in der Studenten lernen, wie sie ihre verdienstvollsten Opfer am besten 'auslöschen' können.

Auf dem Campus dieses 'Poison Ivy League'-Colleges - dessen Standort selbst denjenigen, die dort studieren, unbekannt ist - könnte man sich als Übungsziel eines Klassenkameraden wiederfinden ... und die obligatorische Abschlussarbeit besteht darin, mit dem perfekten Mord an jemandem davonzukommen, dessen Tod die Welt zu einem viel besseren Ort machen wird.

In diesem Handbuch folgen wir drei Studenten des McMaster-Konservatoriums in den 50ern, die nur ein Ziel vor Augen haben: ihre Vorgesetzten umbringen.Doch wenn man es nicht schafft, einen Mord zu begehen, ohne dabei erwischt zu werden, dann muss man wohl selbst dran glauben.

Überaus humorvoll und genial geschrieben. Für alle, die schon das ein oder andere Mal darüber nachgedacht haben, den oder die Vorgesetzte, um die Ecke zu bringen.



<p>Rupert Holmes' erster Roman »Where the Truth Lies« gehörte zu den Top-Ten-Debütromanen der Booklist und wurde mit Colin Firth und Kevin Bacon in den Hauptrollen verfilmt. Sein zweiter Roman, »Swing«, war der erste Roman mit einer eigenen Hinweis-tragenden Musik. Er ist auch der Autor/Sänger mehrerer Billboard Top 10-Hits, darunter sein Billboard #1 Multi-Platin-Klassiker mit einem denkwürdigen Twist-Ende: »Escape (The Pina Colada Song)«.</p>

II


Da der junge Cliff während seiner Anreise zur McMasters-Akademie sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne im Dunkeln tappte, werde ich seine Ankunft hier in knappen Worten schildern. Sobald er in der Lage ist, seine Umgebung wahrzunehmen, übergebe ich wieder an sein Tagebuch. –HH

Neulinge in der McMasters-Akademie müssen zunächst vor dem prunkvollen Haupttor innehalten, für alle Außenstehenden der einzige Eingang in dem fast drei Meter hohen eisernen Zaun, der unsere nahezu fünfhundert Hektar umfassenden Ländereien umschließt. Jede schwarze Eisenstange dieses Zauns, enger gesetzt als das Gitter an der Tür einer Gefängniszelle, wird von einer rasiermesserscharfen Spitze gekrönt, deren Form der Spielkartenfarbe Pik nachempfunden ist. Der spielerische Aspekt mag scherzhaft gemeint sein, doch diese Spitzen erfüllen ihren Zweck ausgezeichnet.

In regelmäßigen Abständen entlang des Zauns aufgestellte Schilder warnen vor Hochspannung. Drei tote Eichhörnchen und eine ebensolche große Krähe dicht dahinter sollen dieser Mahnung Nachdruck verleihen. (Man braucht nicht eigens zu erwähnen, dass die Tiere nach ihrem natürlichen Tod fachkundig ausgestopft wurden. Wir an der McMasters-Akademie dulden weder Grausamkeiten gegenüber nicht-menschlichen Lebewesen noch ihr Einspannen zu unlauteren Zwecken.)

Auf der linken Seite unseres reich verzierten Tors ist ein unverwechselbares Wappen zu sehen: ein umgedrehtes ägyptisches Anch-Kreuz, eigentlich das Symbol des Lebens, flankiert von einer ernst dreinblickenden Katze und einer Eule. Auf der rechten Seite liefert eine Bronzeplakette die Erklärung für den abschreckenden Charakter des Zauns: MCMASTERS HEIM FÜR GEISTESKRANKE STRAFTÄTER. Diese Information dient dem Zweck, Neugierige gleichermaßen zufriedenzustellen und zu vergraulen. Außerdem entbehrt sie nicht eines Körnchens Wahrheit und enthält sogar ein kleines Wortspiel. Denn schließlich tragen sich unsere Studenten eindeutig mit strafbaren Absichten. Und da unsere Lehrenden sie in diesen Bemühungen unterstützen, könnte man ein wenig an ihrer geistigen Gesundheit zweifeln. Doch obwohl der Wahnsinn an der McMasters-Akademie Methode hat, folgt unser Lehrplan den Gesetzen der Logik und ist dem Fortkommen unserer Studenten zuträglich.

Wenn Sie die McMasters-Akademie persönlich aufsuchen, werden Sie dieses Tor aller Wahrscheinlichkeit nach niemals von außen sehen, denn Bewerber legen nur die erste Etappe der Reise selbstständig zurück, indem sie sich von ihrem Teil der Welt zum nächsten Hafen oder Privatflugplatz begeben. Von dort aus werden sie – betäubt und mithilfe eines Kopfverbands vorübergehend ihres Augenlichts beraubt – zu uns begleitet. Dabei wird alles unternommen, um ihre Wahrnehmung in Bezug auf Reisezeit und -route zu verwirren. Wer ganz in der Nähe wohnt, ist vielleicht länger unterwegs als jemand, der von der anderen Seite des Erdballs stammt. Vor einigen Jahren, in den späten Vierzigern, gab es sogar einmal einen bedauernswerten Studenten, den man auf eine viertägige Reise an Bord eines Frachters schickte. Darauf folgte ein dreistündiger Flug mit einer gecharterten Maschine, die schließlich auf demselben Flugplatz landete, wo er zuvor gestartet war. Den letzten Abschnitt der Reise legte er mit einem Pferdewagen zurück. Diese Fahrt war allein deshalb umso bemerkenswerter, weil der fragliche Student nur etwa zwanzig Kilometer südlich der Akademie lebte.

Viele unserer Studienanfänger wähnen sich irgendwo in Großbritannien, denn obwohl die Mitglieder unseres Lehrkörpers aus aller Herren Länder stammen, ist die Atmosphäre hier bewusst britisch gehalten. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass der Großteil der Gebäude, der kleinen wie auch der großen, die sich auf dem Gelände der McMasters-Akademie verteilen, ursprünglich zu einem gewaltigen Landgut in Derbyshire namens Oxbane gehörten. Bei dem dortigen Herrenhaus im gotisch-viktorianischen Stil handelte es sich um eine umfangreiche Erweiterung der Residenz aus dem 17. Jahrhundert, die wiederum auf den Sandsteinfundamenten einer normannischen Festung errichtet worden war.

Wie der Akademiegründer Guy McMaster in den Besitz dieses Familienanwesens kam, ist eine grausige Geschichte, die wir an dieser Stelle lieber nicht erzählen wollen. Mir hat er sie an einem Totenbett gebeichtet. (An wessen Totenbett genau wir standen, als Guy sich seiner Leistung rühmte, ist seine Privatangelegenheit.) Jedenfalls ließ Guy den Familiensitz nach dem Kauf umgehend abtragen, Stein für Stein nummerieren und alles an den jetzigen streng geheimen Standort schaffen. Ebenso wie die Wassermühle samt Mühlrad, das Häuschen des Gärtners, Stallungen und Verwaltung, die Gästehäuser und Nebengebäude, die Kapelle, den Pavillon im nachgeahmten griechischen Stil und vieles andere mehr. Guy benannte das Herrenhaus und seine bewaldete Umgebung in »Gut Ulmenburg« um und baute alles im nahezu identischen Grundriss wieder auf. Auf seinen zahllosen Reisen rund um den Globus, auf denen er das Vermögen seiner Familie mehrte, machte sich Guy einen Spaß daraus, architektonische Spielereien mitzubringen, die ansonsten womöglich der Abrissbirne zum Opfer gefallen wären. So schmückte er weiter das alte Anwesen aus, wie ein gewöhnlicher Millionär es vielleicht mit der aufwendig gestalteten Anlage seiner Modelleisenbahn tut.

So wie aus der Farm der Familie Bronck mit den Jahren »Bronck’s Land« und irgendwann später »die Bronx« (sic) wurde, war Guy McMasters umgesetztes Landgut bald als »McMasters« bekannt (zumindest den wenigen, die es kennen durften). Nachdem die mit dem Umzug Betrauten allesamt Opfer einer Reihe unvermeidlicher Unfälle geworden waren, beschränkte sich der Kreis der in die geografische Lage der Akademie Eingeweihten auf einige enge Vertraute. Wie ich allerdings gerne einräume, erleben wir hier vier sich deutlich voneinander unterscheidende Jahreszeiten, und wer einmal durch den Schnee zu seinem stärkenden Frühstück im Speisesaal gestapft ist, wird Ihnen bestätigen, dass wir uns vermutlich nicht in der Nähe von Palm Springs befinden.

An dem Tag, um den es hier geht, stoppte der hochschuleigene Kombi mit den holzvertäfelten Seitentüren vor dem Haupttor. Am Steuer saß Captain Dobson, der ein begeisterter Autofahrer war. Nun wandte er sich an seinen Sergeant. »Bist du so gut und übernimmst das Knöpfedrücken, Carl?«, sagte er. »Ich verabscheue dieses Theater, und außerdem habe ich mein heutiges Losungswort vergessen.«

»Wird gemacht, Captain«, erwiderte Stedge, der Dobson in Gegenwart Dritter stets mit seinem Rang ansprach, obwohl man Jim Dobson diesen Titel schon vor Jahren entzogen hatte.

»Und pass auf, dass du nicht an den Elektrozaun kommst«, warnte er. »Der hat ordentlich Schmackes.«

Der Sergeant stieg aus und war froh, sich die Beine vertreten zu können. Währenddessen drehte Dobson sich zu seinem Fahrgast um, der mit seinen Mullbinden um den Kopf an die Titelfigur des Films Der Unsichtbare erinnerte. Allerdings ohne Augenlöcher. »Fast da, Iverson!«

»Bin ich endlich hübsch, wenn der Verband abkommt, Doktor?«, fragte Cliff, allerdings gedämpft durch die Bandagen. Diese hatten zwar am Mund eine kleine Öffnung, damit er mit einem Strohhalm etwas trinken konnte, machten das Plaudern aber dennoch zu einer Herausforderung.

Gleich vor dem Zaun war in Taillenhöhe ein kleiner grüner Kasten angebracht. Stedge drückte auf den Knopf mit der Aufschrift »Sprechen«.

Cliff, das Gehör wegen der mangelnden optischen Wahrnehmung geschärft, nahm eine blecherne Stimme wahr: »Ja?«

»Da ist ein Klopfen«, lautete Stedges Antwort.

»Wahrhaftig, wenn einer Höllenpförtner wäre, da hätte er was zu schließen«, entgegnete die blecherne Stimme. »Wer seid ihr?«

»Thomas de Quincey«, nannte Stedge den Namen des berühmten Shakespeare-Essayisten.

»Hallo, Sergeant. Ist die Luft rein?«

»Ja, Mr. Pashley.«

»Wen bringen Sie uns?«

»Mich selbst, Captain Dobson und einen Neuling. Sonst niemanden.«

Mit einem elektrischen Surren und einem beeindruckend tiefen Knarzen öffneten sich die schwarzen Torflügel. Nachdem Stedge rasch zum Wagen zurückgekehrt war, fuhr Dobson durch das Tor, das sofort hinter ihnen zuschnappte wie der Bügel einer Falle. Der rotbraun gepflasterte und mit Backsteinen eingefasste Weg führte weiter in ein dichtes Wäldchen.

Die letzte Etappe der Reise hatte aus einer vierzigstündigen Autofahrt mit nur wenigen Ruhepausen und einer kurzen Nacht in einem Motel bestanden. Normalerweise hätte man weder Dobson noch Stedge eine lästige Aufgabe wie das Begleiten eines neuen Zöglings zugemutet, doch Cliffs Fall lag anders als bei den übrigen Studenten, die sich zum Großteil freiwillig angemeldet hatten. Das hieß, sie hatten gewusst, worauf sie sich einließen, und bezahlten selbst für das Privileg, hier studieren zu dürfen. Wer die Studiengebühren nicht vollumfänglich tragen konnte, machte von dem Ratenzahlungsprogramm der Hochschule Gebrauch. Voraussetzung dafür war die Aufnahme einer unveränderlichen Klausel in das Testament des Betreffenden, in der er eine ansehnliche Summe einer Organisation mit dem wenig aufschlussreichen Namen »Ehemaligenstiftung« hinterließ.

Nach etwa anderthalb Kilometern Fahrt durch den Wald blieb Dobson ruckartig stehen. »Okay, lass es uns hier...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2024
Übersetzer Karin Dufner
Sprache deutsch
Original-Titel The McMasters Guide to Homicide: Murder Your Employer
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Anleitung • atemberaubende wendungen • Ausbildung zum Mörder • Chef umbringen • Geschick • Handbuch zum Morden • Hogwarts für Mörder • humorvoll • Mc Masters Konservatorium für angwandte Kunst • Möchtegern-Mörder • Morden ohne erwischt zu werden • Schwarzer Humor • spannend • unvorhersehbar • Wie bringe ich meinen Vorgesetzten um • witzige Wortspiele
ISBN-10 3-7499-0740-4 / 3749907404
ISBN-13 978-3-7499-0740-3 / 9783749907403
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