Die endgültige Akzeptanz (eBook)

Das spannende Finale der Vampir-Trilogie von Dagmar Schenda
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2024 | 1. Auflage
248 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-5534-6 (ISBN)

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Die endgültige Akzeptanz -  Dagmar Schenda
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Spannung, Abenteuer und Gefahren - eine Reise ins Ungewisse! Karls Zukunftspläne werden durch die Flucht seines langjährigen Weggefährten Matthias durchkreuzt, dem er sich anschließt, um ihn vor unüberlegten Handlungen zu bewahren. Dass ihre wohlbehüteten Partnerinnen Belinda und Elenor mit auf den Kontinent reisen, ist nicht nur für die beiden Männer eine Herausforderung. Die Situation spitzt sich zu, als Karl unterwegs den zwielichtigen Pathologen Mortimer wiedererkennt und er und Belinda trotz aller Vorsicht in dessen Gewalt geraten...

Dagmar Schenda lebt in ihrer Geburtsstadt Mülheim an der Ruhr; sie schreibt als freie Autorin und präsentiert mit diesem Roman den letzten Band ihrer Vampirtrilogie. In bisher zwei Büchern mit Kurzgeschichten, Veröffentlichungen in Anthologien und Fachjournalen, überrascht sie ihre Leser mit Erzählungen, Kurzprosa und Lyrik der unterschiedlichsten Bereiche. Als bildende Künstlerin entwirft und gestaltet sie die Aquarelle für die Cover ihrer Werke.

Kapitel 2


Obwohl ihm der Zufall schneller in die Hände gespielt hatte als erwartet, wuchs seine Ungeduld. Vielleicht auch gerade deshalb. Hätte er den Herrn Kommissar Ambros Weidtfelt noch nicht aufgespürt, wäre er ruhiger. Da sein Ziel, einer von ihnen zu werden, in greifbare Nähe gerückt war, kostete es ihn reichlich Mühe, seine Nerven unter Kontrolle zu halten. So vertrieb er sich das Warten damit, noch einmal die Begebenheiten seit seiner Ankunft auf der Insel vor sechs Tagen zu reflektieren.

Kurz tauchte das Bild seiner Geliebten Ingeborg – die sich gern mit dem wesentlich klangvolleren Namen Désirée von ihm ansprechen ließ - auf, wie sie ihn beim Abschied innig umarmte. Mit ihrer Üppigkeit und ihrem Hang zu ungebändigtem Sex war sie eine durchaus begehrenswerte Person. Seinen Plan, sie aufgrund ihrer Mitwisserschaft nach seiner Verwandlung zu eliminieren, sollte er noch einmal überdenken.

Doch hier und jetzt sonnte er sich in seinem Erfolg und gratulierte sich zum wiederholten Mal zu seinem Entschluss, nicht nach Schottland weiter zu fliegen, sondern erst einmal das südliche England Richtung Cornwall zu durchstreifen. Aus unterschiedlichen Quellen hatte Mortimer von Beobachtungen erfahren, die auf niedergelassene Vampire in dieser Gegend hindeuteten. Er rieb sich mit diebischer Freude die Hände. Die Hinweise hatten sich als richtig erwiesen. Mit seinem Mietwagen war er vom Flughafen aus direkt nach Salesbury und noch ein paar Meilen weiter bis Amesbury gefahren. In diesem, in der Nähe des Steinkreises liegenden Kaff, hatte er Quartier in einem Bed and Breakfast bezogen. Der ältlichen Vermieterin erzählte er von seiner Bewunderung für Stonehenge und dass er gedachte, nächtliche Wanderungen dorthin zu unternehmen. Obwohl das prähistorische Bauwerk inmitten hoher Zäune lag, vertrat er die Meinung, die heilende Strahlung der Steine würde ihn auch außerhalb der Anlage erreichen und von seinem inneren Kummer genesen lassen. Die Witwe war voller Verständnis, wünschte ihm vor seinem ersten Ausflug gutes Gelingen und bereitete ihm, ganz entgegen britischer Gewohnheit, noch am Mittag des nächsten Tages das typisch englische Frühstück. Mortimer gönnte ihr als Gegenleistung ein paar blumenreich ausgeschmückte Sätze seines nächtlichen esoterischen Erlebnisses (tatsächlich war er durch die stillen Straßen des Dorfes geschlichen) und brach danach zu seinen Erkundungen während des Tages auf, wobei er sich auf eine aus dem Ort führende Straße konzentrierte. Fast an deren Ende erregte die Sanierung eines kleinen, sehr alten Hauses seine Aufmerksamkeit. Bereitwillig erzählten ihm die Handwerker, endlich habe sich ein Nachkomme des seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindlichen Kleinods gefunden, um es herrichten zu lassen. Nein, ob er selbst dort einziehen, es vermieten oder verkaufen wolle wussten sie nicht. Mit einer Telefonnummer konnten sie ebenfalls nicht dienen. Der Eigentümer, der – auch das wussten sie nicht so genau - wohl in London seinem Beruf nachging, tauchte erst spät abends auf um den Fortschritt zu begutachten. Falls notwendig, hinterließ er, handschriftlich, Instruktionen. Gesehen hatte ihn bisher niemand.

Damit war Mortimers Interesse mehr als geweckt. Bereits am Abend legte er sich auf die Lauer. Und - seine Intuition hatte ihn nicht getäuscht - der Herr Kommissar fuhr kurz nach Einbruch der Dämmerung in einem modernen Wagen vor, schloss auf und spazierte ins Innere des Hauses. Ambros Weidtfelt ließ sich Zeit. Als er endlich wieder ins Auto stieg, folgte Mortimer mit gebührendem Abstand.

Auch am nächsten Abend erschien Ambros, begab sich auf seine Runde durchs Haus und fuhr, sichtlich gut gelaunt, davon. Mortimer hatte sich die Strecke aufs Land eingeprägt, so machte er sich erst eine Viertelstunde später auf den Weg. Tatsächlich parkte Ambros‘ Wagen wieder innerhalb der Ummauerung vor dem gemütlich wirkenden Steinhaus. Nach drei weiteren Abenden mit den gleichen Abläufen war Mortimer sicher, den jetzigen Aufenthaltsort von Ambros entdeckt zu haben. Den nächsten Tag verbrachte Mortimer mit Überlegungen, wie es gelänge, Ambros zu überwältigen. Er zog es nicht einen einzigen Augenblick in Erwägung, sich an die mit den drei weiteren Aspiranten getroffene Vereinbarung - sie zu informieren sobald er auf einen Vampir gestoßen sei und somit die Ankunft einer der ihren vom Kontinent abzuwarten - zu halten. Er verließ das Bed and Breakfast mit Lobeshymnen bezüglich guter Unterbringung und Verpflegung sowie der Aussage, nach Hause zurückzufahren, da er innere Ruhe und Frieden gefunden habe.

Langsam, um sowenig Motorengeräusche wie möglich zu verursachen, holperte Mortimer über den Feldweg, linker Hand die Wiesen, auf denen jetzt, am Tag, Schafe weideten. Mortimer bremste ab, da der Weg an dem alleinstehenden Haus endete, das nicht nur von der mannshohen Mauer, sondern außerhalb dieser von Bäumen und dichtem Gebüsch umgeben war. Bis auf die nördliche Seite, an diese grenzten die Wiesen über die – samt der mampfenden Schafe – Mortimer seinen Blick schweifen ließ. In einiger Entfernung sah er einen Stall mit einem davor geparkten Landrover. Tagsüber verrichtete ein Farmer seine Arbeit und da war ein herannahendes Fahrzeug nicht so auffällig wie von ihm befürchtet. Er nahm den Fuß vom Bremspedal, rollte weiter und wagte es, vor der Einfahrt zum Haus zu wenden, so dass er rückwärts auf die Wiese fahren konnte um den Wagen hinter der Mauer abzustellen. Dann, seinen Vorteil nutzend sich – noch - dem Tageslicht aussetzen zu können, ging er zum halb offenen Zufahrtstor und spähte hindurch. Ambros‘ Wagen war nicht zu sehen, wahrscheinlich hatte er ihn während der Nacht in die direkt an das Haus gebaute Garage gefahren. Mortimer schlüpfte durch das Tor und konzentrierte sich auf das Gebäude. Wie erwartet, verhüllten dichte Vorhänge die Fenster. Er pirschte sich nah heran und lauschte. Aus dem Innern drangen Stimmen. Mortimers Plan, während des Tages in das Gebäude einzudringen, Ambros durch drohenden Lichteinfall in die Enge zu treiben und ihn dadurch zu seiner Verwandlung zu zwingen, war somit nicht umgehend zu verwirklichen. Erneut schob er sich dicht ans Fenster und spitzte die Ohren. Es waren eindeutig weibliche Stimmen. Damit war die herkömmliche Vorstellung des allein vor sich hin alternden Vampirs widerlegt. Aber gleich ein Harem? Mortimer grinste anzüglich; hätte er dem untersetzten kahlköpfigen Mann gar nicht zugetraut. Da er nicht ausmachen konnte, wie viele hier hausten, trat er den Rückzug an. Bis zum Einbruch der Dunkelheit blieben ihm noch einige Stunden. In der Gewissheit, niemand könne das Haus während des Tages verlassen, setzte er sich in den Wagen, stellte an seiner Armbanduhr eine Weckfunktion ein und brachte den Sitz in eine Liegeposition. Zufrieden legte er sich zurück. Diesmal würde er Ambros von hier zu dem Haus in Amesbury folgen und ihn dort in seine Gewalt bringen.

Nun stand Mortimer seit Sonnenuntergang eng an die Mauerecke gepresst und beobachtete die Zufahrt. Gemessen an den Abläufen der vorherigen Abende, hätte Ambros längst aufbrechen und seit geraumer Zeit wieder zurück sein müssen. Aber nichts, rein gar nichts passierte. Auch kein anderer Bewohner zeigte sich, was Mortimer enttäuschend fand. Stellte er sich doch vor, wie die Vampire bei Verschwinden der Sonne ausschwärmten, um sich ihre Nahrung zu besorgen. Genaugenommen war ihr im Moment nicht vorhandener Bedarf an frischem Blut für ihn besser. Während Mortimer voller Unruhe sein weiteres Vorgehen überdachte, rollte ein dunkler Wagen mit ausgeschalteten Scheinwerfern heran. Sofort duckte er sich hinter die Mauer und linste mit aller Vorsicht um die Ecke. Hatte er noch kurz zuvor die wolkenlose Fülle des Mondes verflucht, begrüßte er nun dessen Helligkeit, die die Szenerie wie auf einer Theaterbühne beleuchtete.

Langsam rollte der Wagen aus. Scheinwerfer und Motor hatte Elenor bereits in einiger Entfernung vom Haus ausgeschaltet. Sie, Belinda und Matthias stiegen aus, die Wagentüren lehnten sie vorsichtig an. Matthias zog die sich stumm wehrende Belinda am Arm zum Kofferraum.

»Los, ‘rein mit dir«, befahl er leise und öffnete den Deckel.

»Spinnst du?!«, zischte sie ihn an.

Er zuckte mit den Schultern und erklärte Elenor, die sichtlich empört zu ihnen kam: »Du könntest mir bei der Suche helfen, aber dann ist sie hier«, er deutete mit dem Kinn zu Belinda, »allein. Ich traue ihr nicht, deshalb muss sie so lange in den Kofferraum.«

»Aber ich! Du wirst sie auf keinen Fall dort hineinpferchen!« Dann wandte Elenor sich der aufgebrachten Belinda zu: »Ich gehe mit Matthias ins Haus, vielleicht finden wir tatsächlich Aufzeichnungen von Amanda, die Aufschluss über seine Herkunft geben.«

»Dann kannst du aufpassen, dass er den beiden Frauen nicht wieder etwas antut«, sagte Belinda bissig, »ich traue ihm nämlich auch nicht.«

»Gut, dass wir das geklärt haben«, mischte Matthias sich ein. »Da bin ich wirklich sehr...

Erscheint lt. Verlag 4.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bücher über Vampire • Dark Fantasy • Fantasy Reihe • Fantasyromane ab 12 Jahren • Freundschaft • Gefahren und Abenteuer • Pageturner • Science Fiction & Fantasy • Transilvanien • Übersinnlich • Übersinnliche Liebesromane • vampirgeschichten für erwachsene • Vampirleben • Vampirromane • Vampirromantik
ISBN-10 3-7597-5534-8 / 3759755348
ISBN-13 978-3-7597-5534-6 / 9783759755346
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