Fearless (eBook)

448 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2317-9 (ISBN)
Sie schwört den Männern ab. Doch ihm kann sie nicht widerstehen
Winter Hamilton hat genug von Männern, die ihr das Herz brechen. Sie hat sich gerade erst aus einer toxischen Beziehung befreit und will dieses Kapitel hinter sich lassen. Doch als sie den erfolgreichen Bullenreiter Theo Silva trifft, geraten ihre guten Vorsätze ins Wanken. Es soll nur eine Nacht sein, eine einmalige Sache. Nicht mehr als Begehren. Sie werden keinem davon erzählen und sich niemals wiedersehen. Aber dann geschieht etwas, das es Winter unmöglich macht, ihr Geheimnis zu bewahren ...
»OMG! Dieses Buch hat mich komplett zerstört. Ich konnte einfach nicht genug von den beiden bekommen.« ADDICTED TO ROMANCE
Band 4 der CHESTNUT SPRINGS-Reihe von TIKTOK-Sensation Elsie Silver
<p><strong>Elsie Silver</strong> ist eine kanadische Autorin, die mit ihrer Familie bei Vancouver lebt. Sie liebt Kochen, Reisen und Zeit mit ihren Jungs zu verbringen. Elsie schreibt moderne und spicy Smalltown-Liebesgeschichten und liebt einen guten Book-Boyfriend sowie starke Heldinnen, die sie in die Knie zwingen.</p>
1
Winter
»Ich verstehe einfach nicht, was dich dazu bewogen hat, eine Stelle in diesem schäbigen kleinen Provinzkrankenhaus anzunehmen.«
Ich habe Rob tatsächlich mal für einen netten Kerl gehalten.
Jetzt weiß ich es besser.
»Nun, Robert«, erwidere ich betont langsam und verwende dabei ganz bewusst seinen vollen Namen, um ihn zu provozieren, während ich noch einen letzten Pullover in meinen bereits übervollen Koffer stopfe. »Es mag dir vielleicht nicht bewusst sein, aber auch auf dem Land leben Menschen – echte, aus Fleisch und Blut –, die medizinisch versorgt werden müssen.«
Keine Ahnung, warum ich für eine einzige Schicht überhaupt so viel Zeug einpacke. Draußen in Chestnut Springs trage ich in der Notaufnahme meine Arbeitskleidung und im Hotel Leggings.
»Danke für die Klarstellung, Winter.«
Der beißende Unterton in seiner Stimme mag andere Leute zusammenzucken lassen. Mich nicht. Ein finsterer Teil von mir ist sogar sehr stolz darauf, dass ich genau weiß, wie ich meinen Ehemann auf die Palme bringen kann. Meine Mundwinkel zucken, als ich mir ein Lächeln verkneife.
»Aber warum ausgerechnet diese Klinik? Warum Chestnut Springs? Du bist mittlerweile ständig da draußen und sagst mir nicht mal Bescheid, bevor du losfährst. Wenn ich es recht bedenke« – er kratzt sich theatralisch am Kinn und lehnt sich gegen den Türrahmen meines Zimmers –, »hast du mich nicht einmal gefragt, was ich davon halte, dass meine Frau diesen Job annimmt. Deiner Karriere ist das ganz sicher nicht förderlich.«
Jedes Mal, wenn er rumjammert wie ein kleines Kind, frage ich mich, was genau ich eigentlich an diesem Mann mal anziehend gefunden habe.
Ich kann nicht mal sagen, seit wann die Grübchen an seinem Kinn mich eigentlich so anwidern, nur dass es so ist. Die Art, wie er seine Haare in einer kleinen Welle zur Seite kämmt, die sich nicht mal bei Wind bewegt, hat ihn in meinen Augen mal kultiviert und weltmännisch wirken lassen.
Jetzt wirkt es künstlich und gewollt.
Wie so vieles an meinem Leben mit ihm.
Mittlerweile bin ich mir sicher, dass er das nur macht, weil er nicht wahrhaben will, dass sein Haar lichter wird.
Und nichts lässt einen Mann weniger männlich wirken, als sich zu beschweren, wenn eine Frau im Job ihren eigenen Weg geht. Er könnte ebenso gut mit dem Fuß aufstampfen und wie ein kleiner chauvinistischer Trotzkopf aus dem Zimmer rennen.
Ich greife nach dem Reißverschluss und zerre an ihm, um den vollgestopften Koffer zu schließen. »Schon witzig«, sage ich und versuche dabei cool und gefasst zu klingen. »Aber tatsächlich bist du der letzte Mensch, mit dem ich über mein Leben sprechen würde.«
Mit einem angestrengten Schnaufen kriege ich den Reißverschluss endlich zu und blicke mit einem zufriedenen Lächeln, die Hände in die Hüften gestemmt, auf den Hartschalenkoffer.
»Was soll das denn heißen, Winter?«
Die Art, wie er den Satz mit meinem Namen beendet, klingt irgendwie tadelnd.
Pech gehabt, mein Lieber. Auf diesem Ohr bin ich taub.
Er hat keinen blassen Schimmer, was es für eine junge Ärztin bedeutet, sich im medizinischen Bereich zu behaupten. Wenn ich mich von Schwächlingen wie Rob niedermachen lassen würde, hätte ich gar keine Chance.
Und meine Karriere ist das Einzige, das mir jemals ganz allein gehört hat. Also fick dich, Rob.
Ich strecke eine Hand vor mir aus und schaue betont gelangweilt auf meine vernachlässigten Fingernägel. Während ich mich frage, ob ich in Chestnut Springs wohl ein Kosmetikstudio finde, in dem ich eine Maniküre bekomme, antworte ich: »Tu nicht so dumm. Das ist eine ziemlich schlechte Kombination mit deinem Rumgeheule.«
Unwillkürlich frage ich mich, warum ich eigentlich immer noch verheiratet bin. Ich weiß, warum ich eine ganze Weile dachte, ich müsste es aussitzen. Aber jetzt? Jetzt muss ich es einfach nur hinter mich bringen. Wieder blicke ich hinunter auf meinen Koffer, der aussieht, als würde ich sehr lange Zeit nicht mehr nach Hause kommen, und frage mich, ob mein Unterbewusstsein wohl mehr weiß als ich.
Vielleicht stampft die Bitch in mir gerade mit dem Fuß auf und erlöst mich endgültig.
Ich hätte nichts dagegen.
»Achte verdammt noch mal auf deinen Ton, wenn du mit mir redest.«
Meine Augen werden zu schmalen Schlitzen, während ich den Zorn, der in mir aufsteigt, wieder runterdrücke. Heiße Magma brodelt unter meiner coolen Fassade und wartet nur darauf, auszubrechen.
Doch genau das verhindere ich schon seit Jahren. Und Doktor Rob Valentine wird mich nicht zum Explodieren bringen.
Er ist den Aufwand nicht wert.
Ich lasse den Blick durch mein Zimmer zu ihm hinübergleiten. Mein Zimmer, weil mein Mann mich – Gentleman, der er ist – ins Gästezimmer dirigiert hat, statt selbst auszuziehen, als ich ihm erklärt habe, dass ich keine Nacht länger mit ihm in einem Bett schlafen würde.
Obwohl er die Schuld an allem trägt.
Er ist der Grund, dass wir da sind, wo wir sind.
Und das Schlimmste ist – ich habe ihn wirklich einmal geliebt. Er war ganz und gar mein. Ein sicherer Hafen, in dem ich mich geborgen fühlte, nachdem ich in einer Art kaltem Ehekrieg aufgewachsen war.
Ihm gegenüber habe ich meine Deckung aufgegeben. Und es bitter bereut.
Er hat mir das Herz gebrochen, und es war weit schmerzhafter, als ich es jemals zugeben werde.
Ich antworte ihm nicht, sondern greife nach meinem Koffer und schiebe mich schweigend an seinem schlanken Körper vorbei zur Haustür unserer riesigen, gut tausend Quadratmeter großen Villa.
Rob folgt mir. Ich höre seine Lederschuhe auf den Marmorfliesen. Und natürlich bietet er nicht an, meinen Koffer zu tragen.
Ein bitteres Lächeln umspielt meine Lippen, und ich schüttle den Kopf bei der Vorstellung, er könnte sich herablassen, auch nur einen Finger zu rühren, um mir zu helfen. Das Schlimmste am Scheitern meiner Ehe ist die Tatsache, dass ich es nicht habe kommen sehen. Und dass ich mich, egal wie klug und fähig und strategisch ich in allen anderen Belangen meines Lebens bin, dennoch von diesem Mistkerl habe überraschen lassen, ist einfach nur … beschämend.
So hintergangen worden zu sein frisst mich innerlich förmlich auf.
Ich kann seine Wut neben mir spüren, während ich ruhig weitergehe, meine Füße in die hohen Lederstiefel schiebe und mich in einen langen braunen Wollmantel hülle.
»Ist das wirklich dein Ernst, Winter? Du würdigst mich nicht einmal einer Antwort?«
Sorgfältig knote ich den Gürtel des Mantels um meine Taille und stelle fest, dass ich keinerlei Wunsch verspüre, ihn überhaupt zu würdigen.
Das Problem ist nur, dass Rob mich ziemlich gut kennt. Wir sind seit fünf Jahren zusammen, was bedeutet, dass auch er sehr genau weiß, wie er mich auf die Palme bringen kann.
Seine Augen scannen mein Gesicht und bekommen plötzlich einen bösartigen Ausdruck. »Mit den hellen Haaren hast du mir besser gefallen.« Sein Zeigefinger schwebt urteilend über meinen dunklen Strähnen. Er war immer schon besessen von meinen silberblonden Haaren und hat mir ständig gesagt, wie toll er sie findet. »Die neue Farbe steht dir nicht so gut. Sieht irgendwie schmutzig aus.«
Das ständige Nachfärben der Ansätze, das Spezialshampoo und die regelmäßigen Haarkuren waren irgendwann einfach zu viel für eine übermüdete Krankenhausärztin, sodass ich meine Friseurin gebeten habe, dunklere Strähnchen einzuarbeiten.
Ich blinzle ein paarmal so, als könnte ich nicht glauben, dass er ernsthaft denkt, meine Haarfarbe würde ihn irgendetwas angehen.
Dabei kann ich das sehr wohl. Denn im vergangenen Jahr hat er seine Maske fallen lassen und mir die ganze anmaßende Hässlichkeit darunter offenbart.
»Schon witzig. Du hast mir auch besser gefallen, als ich noch nicht wusste, dass du meine kleine Schwester erst gevögelt und dann eiskalt abserviert hast.«
Er schnaubt. Schnaubt. »Das stimmt nicht. Sie war völlig besessen von mir.«
Meine Nase kräuselt sich, denn sie riecht den Bullshit drei Meilen gegen den Wind. »Ein erwachsener Arzt rettet einer minderjährigen Patientin das Leben und nutzt seine Attraktivität und Macht, bis sie ihm förmlich aus der Hand frisst und ihn für einen Helden hält. Sobald sie achtzehn ist, vögelt er sie heimlich, als wäre sie sein schmutziges kleines Geheimnis – bis er ihre ältere, gesellschaftlich angemessenere Schwester kennenlernt. Denn dann lässt er sie fallen wie eine heiße Kartoffel und heiratet die, die ihn nicht wegen sexuellen Missbrauchs seinen Job kosten könnte. Oh!« Mein Finger schnellt nach oben. »Und jetzt wird’s spannend: Trotzdem gibt er bei der Jüngeren noch nicht auf. Er stalkt sie, belästigt sie und sabotiert jede neue Beziehung, die sie eingeht, und all das einfach nur, weil er es kann. Oder vielleicht auch nur, weil er sich dann nicht mehr so schlecht fühlt wegen der wachsenden Glatze auf seinem Kopf, die er verzweifelt zu verstecken versucht.«
Ich koche vor Wut, aber in diesem Fall bin ich es selbst, die die Glut schürt, indem ich ihm all das ins Gesicht schleudere.
Rob verschränkt die Arme vor der Brust und starrt mich an. Mit seinen goldblonden, perfekt frisierten Haaren und den blauen Augen sieht er aus wie Barbies Ken. »Du weißt, dass ich sie nie geliebt habe.«
Jetzt schießt weißglühender Zorn durch meine Adern. Alles um uns herum verschwimmt, während ich das...
Erscheint lt. Verlag | 31.1.2025 |
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Reihe/Serie | Chestnut Springs |
Übersetzer | Katia Liebig |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Reckless |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Ana Huang • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Chestnut Springs • dramatisch • Emotional • Flawless • Große Gefühle • Hannah Grace • Lauren Asher • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • One Night Stand • One-Night-Stand • Pregnancy • pregnancy trope • Reverse Grumpy-meets-Sunshine • Romance • Romantik • romantisch • Schwangerschaft • Small Town Romance • spicy Sports Romance • Sports Romance • Starsportler • Theo Silva • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Winter Hamilton |
ISBN-10 | 3-7363-2317-4 / 3736323174 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2317-9 / 9783736323179 |
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