Bianca Weekend Band 24 (eBook)

Happy End für die Single-Mom?
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2761-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bianca Weekend Band 24 - Muriel Jensen, Gina Wilkins, Elizabeth Harbison
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EINE PERFEKTE FAMILIE? von MURIEL JENSEN?

Nie wieder will die junge Witwe Sophie die Liebe wagen. Nur ihre Kinder sehen das ganz anders. Die drei Kleinen wollen unbedingt einen neuen Vater. So ein cooler Stuntman wie Sawyer Abbott wäre perfekt, finden sie, als sie ihn im Supermarkt entdecken - und sie sprechen ihn an ...??

NACH EINER ZÄRTLICHEN LIEBESNACHT von GINA WILKINS

Miranda ist jung und genießt ihr Singleleben - bis sie sich auf einmal um die beiden fünfjährigen Söhne ihrer verschwundenen Schwester kümmern muss. Zum Glück hilft ihr der alleinerziehende Mark. Wenn er nur nicht so attraktiv wäre! Denn für die Liebe hat Miranda keine Zeit mehr - glaubt sie ...

DU BIST DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK von ELIZABETH HARBISON

Kit Macys Job ist in Gefahr! Die Zeitschrift, bei der sie arbeitet, wurde verkauft, und nun muss die Single-Mom dem neuen Boss zeigen, was sie kann - oder gehen. Doch wider Erwarten regt die enge Zusammenarbeit mit Cal ihre Fantasie nicht nur zum Schreiben an ...



So lange Muriel Jensen zurückdenken kann, wollte sie nie etwas andere als Autorin sein. Sie wuchs in einer Industriestadt im Südosten von Massachusetts auf und hat die Menschen dort als sehr liebevoll und aufmerksam empfunden. Noch heute verwendet sie in ihren Romances Charaktere, die sie an Bekannte von damals erinnern. Als sie zehn Jahre alt war, zog ihre Familie nach Los Angeles. Mit 17 Jahren, direkt nach der High School, nahm sie ihren ersten Job bei einer Telefongesellschaft an. Als der Drang zu schreiben in ihr wuchs, wurde sie Sekretärin bei der Los Angeles Times und besuchte abends Schreibseminare. Ihren zukünftigen Ehemann Ron traf sie dort an einem Kopierer (von denen es damals im ganzen Gebäude nur zwei gab!). 1968 heirateten sie und Ron. Während der ersten Ehejahre arbeitete Ron als Redakteur bri mehreren kleinen Zeitungen, denen stets eins gemeinsam war: Sie waren immer unterbesetzt. Muriel half ihm manchmal und fand schnell heraus, dass das definitiv nicht der richtige Job für sie war. Die Herausgeber hatten überhaupt kein Verständnis für ihre Neigung, in den Artikeln etwas hinzuzudichten. Also beschloss sie: wenn schreiben, dann Romane. 1973 zogen sie und ihr Mann nach Oregon und adoptierten drei Kinder. Plötzlich musste Muriel ganz neue Prioritäten setzen, aber trotzdem konnte sie den Wunsch, endlich Bücher zu schreiben, nicht länger ignorieren. Zeit dafür fand sie abends. 1983 hieß es, der kanadische Verlag Harlequin habe in New York ein Büro aufgemacht und suche nach Manuskripten von amerikanischen Autorinnen für amerikanische Leserinnen. Damals leitete Muriel eine Buchhandlung und hatte, wenn keine Kundinnen im Laden waren, an einem Roman geschrieben. Sie überarbeitete ihn und schickte ihn Harlequin zu. Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen, die Schar der Enkelkinder wird ständig größer, und zur Familie gehören außerdem vier Katzen und ein Labrador Retriever namens Amber. Vor ungefähr zehn Jahren beschloss Ron, an der Universität Kunst zu studieren. Er baute den Keller ihres Hauses zu einem Atelier um. Inzwischen verkauft er seine Werke regelmäßig an zwei Galerien. Muriel und Ron leben in einem alten viktorianischen Haus, das auf einem Hügel liegt, von dem man einen herrlichen Blick auf den Columbia River hat. Es vergeht kein Tag, an dem Muriel nicht von dort aus Lastkähne, Boote der Küstenwache, Yachten und Fischerboote beobachtet und über die Menschen an Bord nachdenkt - eine ständige Quelle der Inspiration.

1. KAPITEL


Anchovis, Pfefferkäse, Cracker, Dörrfleisch, Mixed Pickles, Orangen und Tacos: Sawyer Abbott verglich die Liste mit den Lebensmitteln in seinem Wagen. So schlimm ist Einkaufen gar nicht, dachte er, als er den letzten Eintrag abgehakt hatte.

Er schob den Wagen durch die engen Gänge des urigen kleinen Lebensmittelladens, der sich in den letzten hundertfünfzig Jahren wahrscheinlich kein bisschen verändert hatte. Mit seinem altmodischen Charme kam er gerade bei den Touristen gut an. Am Bücher- und Zeitschriftenständer blieb Sawyer stehen und ging in die Hocke, um nach der Tageszeitung zu suchen.

„Hallo, Mister!“ Die hohe Kinderstimme klang eindringlich. Als er aufschaute, blickte er in das Gesicht eines etwa achtjährigen schmalen Jungen mit zerzaustem Haar. Er wirkte sehr aufgeregt, offenbar hatte er vor irgendetwas Angst. Neben dem Jungen stand ein etwas jüngeres Mädchen. Mit den dunklen Augen und dem wirren Lockenkopf sah die Kleine dem Jungen sehr ähnlich, und auch sie wirkte verängstigt. Beide hatten schmutzige Gesichter und Hände.

„Was ist denn los?“, erkundigte sich Sawyer und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter.

„Können Sie uns bitte helfen?“ Der Junge sah ihn mit großen Augen an, dann spähte er vorsichtig am Zeitschriftenständer vorbei.

„Was ist passiert?“

„Wir sind entführt worden“, erwiderte der Junge und duckte sich schnell. „Bitte helfen Sie uns!“

Fassungslos starrte Sawyer ihn an. „Entführt? Von wem?“

Das kleine Mädchen zeigte auf eine Frau, die gerade einen Einkaufswagen den Gang entlangschob. Sie trug ein weißes Oberteil und dazu Dreiviertel-Jeans. Das dunkle Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. In diesem Moment blieb sie stehen und untersuchte eine Wassermelone.

Hastig verschwand Sawyer hinter den Zeitungen und betrachtete das kleine Mädchen.

„Sie hat uns in Florida unserer Mutter weggenommen“, erklärte die Kleine mit zitternder Unterlippe.

„Wann war das?“ Eigentlich spielte das keine Rolle, aber Sawyer konnte in dieser Situation nicht klar denken.

„Vor drei Tagen“, antwortete der Junge. „Wir haben seitdem fast nichts gegessen. Und die ganze Fahrt von Florida hierher mussten wir auf dem Rücksitz unter einer Decke liegen.“

Vorsichtig lugte Sawyer ein weiteres Mal hinter dem Zeitschriftenständer hervor. Die Frau war hübsch und wirkte gleichzeitig müde und abgespannt. Gut möglich, dass sie eine mehrtägige Autofahrt hinter sich hatte. Plötzlich blickte sie sich um. „Eddie!“, rief sie. „Emma!“

Rasch versteckte Sawyer sich wieder hinter den Illustrierten, holte sein Handy heraus und wählte die Nummer der Polizei. Erneut spähte er an der Auslage vorbei: Die Frau kam geradewegs auf ihn zu. Er nahm das kleine Mädchen an die Hand und gab dem Jungen mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er mitkommen solle.

Die Notrufzentrale meldete sich. Sawyer schilderte der Frau am Telefon die Lage, während er die Kinder durch das Geschäft und schließlich hinter die Fleischtheke schob. Er selbst stellte sich in den engen Durchgang zwischen der Fleischtheke und dem Kühltresen mit den Salaten. Als Nächstes gab er eine genaue Beschreibung der Entführerin durch und nannte deutlich seinen Namen und seine Handynummer.

„Ich schicke sofort jemanden vorbei“, versprach die Frau am Telefon.

Im Hintergrund rief die Entführerin weiter nach den Kindern. Ihre Stimme klang mal lauter und mal leiser – offenbar lief sie durch die verschiedenen Gänge. Als sie plötzlich vor seinen Augen auftauchte, wirkte sie ziemlich verzweifelt. Kein Wunder: Schließlich ging ihr eine Menge Lösegeld durch die Lappen, wenn sie die Kinder nicht wiederfand. Es sei denn, sie hatte sie aus einem anderen Grund gekidnappt – etwa aus einem fehlgeleiteten Bedürfnis, ihre Muttergefühle auszuleben.

Den Begriff „Kidnapping“ kannte Sawyer leider nicht nur aus schrecklichen Berichten in Tageszeitungen und Nachrichtensendungen, sondern aus erster Hand. Seine Schwester war als Kleinkind entführt worden und seitdem verschwunden. Das Verbrechen hatte sein Familienleben für immer verändert, und er würde alles dafür tun, um andere Leute vor so etwas zu schützen.

„Hey“, raunte der Junge. „Sind Sie nicht dieser Stuntman?“

Sawyer nickte und legte sich einen Finger auf die Lippen.

„Haben Sie Kinder?“, versuchte das Mädchen zu flüstern, doch konnte seine Stimme kaum dämpfen.

Gerade wollte er auch ihr signalisieren, sich möglichst leise zu verhalten. Da schaltete sich schon wieder der Junge ein: „Mensch, bist du blöd, natürlich nicht! Er ist nicht mal verheiratet!“

„Na und?“ In der Stimme des Mädchens schwang ein triumphierender Unterton mit. „Unsere Mom ist auch nicht verheiratet, und sie hat trotzdem Kinder. Uns nämlich.“

„Pscht!“, zischte Sawyer den beiden zu. Die Frau näherte sich der Fleischtheke und rief die Namen der Kinder.

Entschlossen baute er sich vor ihr auf. Am liebsten hätte er ihr ins Gesicht gesagt, was er von Leuten wie ihr hielt. Aber das wäre unklug gewesen: Womöglich würde sie Reißaus nehmen, bevor die Polizei kam.

„Entschuldigen Sie bitte“, sprach sie ihn zögerlich an. „Sie haben nicht zufällig zwei kleine Kinder gesehen? Einen Jungen und ein Mädchen, ungefähr so groß?“ Sie hielt die Hand erst auf Taillenhöhe, dann ein Stück höher. „Große dunkle Augen, braunes Wuschelhaar – so wie ich, nur jünger?“

Nicht schlecht geschauspielert, dachte er. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ihr die Rolle der besorgten Mutter glatt abnehmen.

Als er ihr ins Gesicht blickte, fiel ihm auf, dass sie den Kindern wirklich sehr ähnlich sah: Sie hatte die gleichen großen dunklen Augen und ebenfalls dickes lockiges Haar, das allerdings rötlich schimmerte. Und sie hatte ein Grübchen in der rechten Wange, genau wie der kleine Junge.

Auf einmal kam ihm ein schrecklicher Verdacht.

Andererseits: Selbst wenn sie die leibliche Mutter der Kinder war, befand sie sich dadurch noch lange nicht im Recht. Schließlich passierte es ständig, dass Frauen die eigenen Kinder entführten, die das Jugendamt aus gutem Grund Pflegeeltern zugewiesen hatte. Dann müssten die Kinder jedoch wissen, dass diese Frau ihre echte Mutter war – oder nicht?

„Ich verstehe das nicht“, sagte die Frau mit zitternder Stimme. „Die beiden sind sonst so …“

Bevor sie ihren Satz beenden konnte, betraten zwei Polizisten den Laden. Sawyer winkte sie zu sich.

Die Frau hielt inne und drehte sich um. Als sie die Männer entdeckte, zuckte sie zusammen und wandte sich wieder Sawyer zu. Am anderen Ende des Gangs versammelten sich bereits die ersten Schaulustigen.

Einen der Polizisten kannte Sawyer: David Draper, ein großer, kräftiger Mann in den Vierzigern mit markanten Gesichtszügen. Mit ihm zusammen hatte Sawyer schon einige Spendenaktionen für wohltätige Zwecke auf die Beine gestellt.

Draper kam auf sie zu, blieb allerdings auf halbem Weg stehen. Sein jüngerer Begleiter, den Sawyer noch nie gesehen hatte, tat es ihm gleich.

Kopfschüttelnd näherte Draper sich. „Ist das hier Ihre Entführerin?“, erkundigte er sich und wies mit dem Kopf auf die Frau mit dem Einkaufswagen.

Sawyer nickte. „Vor drei Tagen hat sie die Kinder irgendwo in Florida ins Auto gezerrt und ihnen seitdem nichts zu essen gegeben. Und sie mussten während der gesamten Fahrt unter einer Decke liegen.“

Die Frau stieß einen spitzen Schrei aus und schlug sich die Hände vors Gesicht.

Tja, zu spät, dachte Sawyer. Jetzt haben wir dich.

„Die Dame ist mir bekannt“, bemerkte Draper. „Verdammt harte Nuss. Sophie Foster nennt sie sich. Krankenschwester in der Notaufnahme des Losthampton Hospital, singt im Kirchenchor und arbeitet ehrenamtlich im Frauenhaus. So weit, so gut. Aber mit Kindern hat sie ein echtes Problem.“

„Hat sie schon öfter welche entführt?“, erkundigte sich Sawyer verwirrt.

„Nein, sie hat ja nicht mal ihre eigenen im Griff. Die haben es nämlich faustdick hinter den Ohren. Könnte ich mir die beiden … entführten Kinder wohl mal ansehen?“

Oha, dachte Sawyer. Sieht wirklich nicht gut aus für mich. Warum kann ich mich nicht schnell unsichtbar machen?

Stattdessen griff er hinter sich und zog den kleinen Jungen hinter dem Verkaufstresen hervor. Seltsamerweise grinste er über das ganze Gesicht.

„Ich hab ihn gefunden, Mom!“, rief er. „Er ist mutig und hilfsbereit, und verheiratet ist er auch nicht! Er passt also perfekt zu uns!“

Die Frau stöhnte. Dann wandte sie sich an Sawyer und sagte mit bemerkenswert ruhiger Stimme: „Wissen Sie was, Mr. …“

„Abbott“, half Draper ihr weiter, bevor Sawyer den Mund öffnen konnte.

Sie zog die Brauen hoch. „Einer von den Abbotts, denen dieses riesige Anwesen Shepherd’s Knoll gehört?“, wollte sie von Draper wissen.

„Ja, der zweitälteste Sohn.“

„Ach so.“ Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sawyer.

Er rechnete fest damit, dass sie ihn lange und interessiert mustern und ihn bewundernd anlächeln würde – wie die meisten anderen Frauen. Andererseits hatte er dieser speziellen Frau soeben die Polizei auf den Hals gehetzt. Da brauchte er sich nicht darüber zu wundern, dass sie ihn nur müde ansah.

„Wissen Sie was, Mr. Abbott Nummer zwei? Wenn Ihnen so viel an den...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Reihe/Serie Bianca Weekend
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bianca Gold • bücher für frauen • Cora • cora bianca • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Familienglück • Familienroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Second Chance • second chance for love
ISBN-10 3-7515-2761-3 / 3751527613
ISBN-13 978-3-7515-2761-3 / 9783751527613
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