Bornholmer Geheimnis (eBook)

Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-3608-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bornholmer Geheimnis - Katharina Peters
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Mysteriöser Tod auf Bornholm.

Sarah Pirohl, Ermittlerin auf Bornholm, bekommt von der deutschen Polizei einen besonderen Auftrag: Auf der dänischen Insel ist Monica Seffgen, die aus Flensburg stammt, auf dem Weg zum Strand überfallen und getötet worden. Sarah findet heraus, dass Monica meistens für sich blieb und sehr wohlhabend war. In Deutschland war sie bei einem Senioren-Service beschäftigt. Ihr letzter Patient war ein ehemaliger hochrangiger Marineoffizier. Und offenbar haben sich auch Geheimdienste für ihre Arbeit interessiert. Könnte Monica Seffgen eine Spionin gewesen sein? 

Aktuell und temporeich - der neue Krimi von SPIEGEL-Bestsellerautorin Katharina Peters.



Katharina Peters schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt mit ihren Hunden in Schleswig-Holstein. An die Ostsee fährt sie, um zu recherchieren, zu schreiben - und gelegentlich auch zu entspannen. Unter katharinapeters.com finden Sie alle lieferbaren Titel und mehr zur Autorin.

1


Der Ausflug nach Kiel hatte ihr gutgetan. Doch Kommissarin Sarah Pirohl war auch zwei Tage nach ihrer Rückkehr auf die Insel unschlüssig, wie es für sie weitergehen sollte. Nach wochenlanger Auszeit, die sie fast ausschließlich genutzt hatte, um sich am Strand zu aalen, Bornholm mit dem Fahrrad zu durchstromern, endlich Abstand von den Fällen zu gewinnen, die sie Jahre beschäftigt hatten, und zur Ruhe zu kommen, markierte die Einladung des LKA zugleich das Ende des Sommers und die leise Aufforderung, sich konkret mit ihrer weiteren beruflichen Zukunft zu befassen. Das Angebot, das Ostsee-Team in Schleswig-Holstein zu verstärken, klang vielversprechend: Die Arbeit in einer gut besetzten Ermittlungsgruppe, die mit anderen Ostsee-Anrainerstaaten gegen Waffenschmuggel vorging, hatte durchaus ihren Reiz. Auch im Kieler Cold-Case-Team gäbe es einen Platz für sie, hatte man Sarah versichert. Darüber hinaus war die LKA-Sonderkommission in Berlin – insbesondere Ermittlungsleiterin Kathleen Bischoph – an einer weiteren engen Zusammenarbeit mit Sarah interessiert.

Die aufreibenden und definitiv finalen Ermittlungen zum Geschehen rund um ihren Vater, den Wirtschaftsanwalt Bernd Pirohl, und dessen Umtriebe als entscheidender Strippenzieher eines seit Jahrzehnten aktiven rechtsradikalen Netzwerks hatten neben Hannah Jakob, Frederik und Krølle zuletzt auch die Juristin und ihr Team auf den Plan gerufen. Und Kathleen war felsenfest davon überzeugt, dass sie die Zusammenarbeit fortsetzen sollten, weil sie sich gut ergänzten. Sarah zögerte deutlich. Die Aufgabe war zweifellos reizvoll und aufregend, doch sie war Kathleen nahegekommen, zu nahe.

Sarah hatte vor etlichen Wochen Kathleens Geburtstagseinladung angenommen und nach einer langen Partynacht in der Hauptstadt ein ganzes Wochenende mit ihr allein verbracht – in einem abgelegenen Ferienhaus an der Müritz. Ein paar rauschhafte Tage und Nächte voller Begehren und Nähe, die sie zugelassen hatten, um im nächsten Moment wechselweise zu betonen, dass keine Bindungsabsichten damit verbunden waren. Doch ganz so einfach war es dann tatsächlich nicht. Sarah hatte sich distanziert. Sie war davon überzeugt, dass ein gemeinsamer beruflicher Weg zu Irritationen führen und Probleme mit sich bringen würde, und sie wollte weder das eine noch das andere, wenn es sich verhindern ließ. Was sie darüber hinaus wollte, blieb zurzeit noch verschwommen.

Distanziert hatte sich auch Mikkel Bentsen, und das schmerzte. Der Bornholmer Kommissariatsleiter machte keinen Hehl daraus, dass er die Teamfähigkeit der BKA-Verbindungsbeamtin für unzureichend hielt. Ihre wiederholten Alleingänge und die persönliche Betroffenheit, erneut und ganz besonders im letzten Fall, waren ihm ein Dorn im Auge, und er hatte nichts dagegen, wenn diese Zusammenarbeit ein baldiges Ende finden würde.

Vielleicht sollte ich ihm den Gefallen tun und an diesem wunderbaren Ort nur noch Auszeiten genießen, dachte Sarah während eines frühen Strandspaziergangs. Die Wolken hingen tief, es hatte geregnet, und die See war aufgewühlt. Nur wenige Menschen waren unterwegs; in der Ferne joggte ein Mann, zwei Hunde rannten hinter ihm her.

Ende der Woche treffe ich eine Entscheidung, dachte Sarah, während sie zu ihrem Haus zurückkehrte. Sie kochte frischen Kaffee und bereitete ihr Frühstück zu – Haferflocken mit Obst –, als ein Wagen vor ihrem Haus hielt. Einen Moment später stand Mikkel Bentsen vor der Tür. Wenn man vom Teufel spricht oder an ihn denkt, dachte Sarah einen Moment amüsiert. Er grüßte knapp, warf ihr einen langen Blick zu und trat ein.

»Kaffee?«, fragte Sarah. »Er läuft gerade durch.«

Bentsen blieb mitten im Raum stehen und zögerte sichtlich, bevor er nickte.

»Setz dich doch.« Sie verkniff sich den Zusatz Kollege. Mikkel dürfte gerade wenig Wert darauflegen.

Er nahm am Küchentresen Platz, und Sarah reichte ihm eine Tasse, bevor sie ihre Frühstücksflocken zu essen begann.

Er trank einen Schluck. »Es gibt was zu tun für dich – für uns«, ergriff er schließlich das Wort. »Sofern ich nichts verpasst habe und du noch die zuständige BKA-Verbindungsbeamtin bist«, fuhr er auf Deutsch fort. »Vielleicht hast du ja inzwischen andere Pläne.« Ein fragender Unterton schwang mit. Und nicht das kleinste Bedauern.

»Nein. Ich bin nach wie vor die zuständige Beamtin«, erwiderte Sarah und unterdrückte ein Seufzen. »Hör mal, Mikkel, es tut mir leid, wenn ich dir …«

Bentsen winkte unwirsch ab. »Lass gut sein. Es tut dir eben nicht leid«, betonte er. »Du würdest jederzeit wieder genauso entscheiden und dein Ding durchziehen. Und das nehme ich dir übel. So arbeitet man nicht im Team, aber das Thema hatten wir schon oft genug …« Er trank einen Schluck und warf ihr einen scharfen Blick zu.

Die Pirohl-Fälle sind erledigt, hätte Sarah ihm am liebsten entgegengehalten. Endgültig. Da kommt nie wieder etwas hinterher. Mein Vater ist tot, diesmal tatsächlich, wichtige Gefolgsleute sind gefasst, Frederik lebt irgendwo auf der Welt unter anderem Namen, Krølle ist untergetaucht wie üblich, Hannah hat sich von allen offiziellen Ermittlungen verabschiedet, und sämtliche Spezialteams dieser Welt kochen ihr eigenes Süppchen, auch in Dänemark. Sie entschied sich, die Einwände nicht laut auszusprechen. Mikkel wollte weder diskutieren noch Argumente hören, selbst wenn sie überzeugend klangen, oder sich gar mit ihrer Seite befassen, sondern ihr die kalte, besser gesagt, verletzte Schulter zeigen. Sie hatte ihn nicht einbezogen, und das wertete er als Vertrauensbruch – immer noch. Und wahrscheinlich hatte er gar nicht vor, ihr zu verzeihen, weil er an der Stelle unnachgiebig und stur bleiben wollte.

Bentsen stellte seine Tasse ab. »Wir haben eine Leiche.«

Sarah legte ihren Löffel beiseite.

»Du kannst ruhig weiteressen. Es gibt keinen Grund zur Eile. Spaziergänger haben heute früh nördlich von Rønne in einem Waldabschnitt in der Nähe des Strands eine tote Frau entdeckt. Sie war Gast in dem keine hundert Meter entfernten Hotel. Nach erster Einschätzung wurde sie am Vorabend überfallen, niedergeschlagen und mit ihrem Schal erdrosselt. Es handelt sich um eine deutsche Touristin.«

»Verstehe.«

»Dachte ich mir. Die ersten Daten sind unterwegs zu dir. Lass das erst mal sacken. Wir sehen uns dann später im Kommissariat, oder?« Bentsen stand abrupt auf, schob den Stuhl heran und wandte sich zum Gehen. In der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ruf an, wenn du Fragen hast.« Damit verließ er das Haus; Augenblicke später hörte sie den Motor und das Knirschen der Reifen.

Sarah blickte ihm einen Moment verdattert hinterher, dann ertönte ein leises Pling auf ihrem Tablet, und sie öffnete die Datei.

Das Mordopfer hieß Monica Seffgen, war vierzig Jahre alt und gebürtige Flensburgerin. Sie hatte ihren Urlaub allein auf der Insel verbracht. Ein Sexualdelikt konnte nach bisherigem Kenntnisstand ausgeschlossen werden, auch ein Raubmord kam offensichtlich nicht infrage. Sarah zuckte zusammen, als sie die Fotos betrachtete. Die Tat war mit großer Vehemenz ausgeführt worden. Das Gesicht der Frau wies weitflächige Verletzungen auf – heftige Schläge, dachte Sarah. Das ließ auf einen wütenden und/oder hasserfüllten Täter schließen. Da es in der Nacht geregnet hatte, war die Spurenlage wenig aufschlussreich, las Sarah weiter. Zeugen hatten sich bislang nicht gemeldet. Es blieb abzuwarten, ob die an der Leiche gesicherten DNA-Spuren zu Erkenntnissen führen würden.

Sarah blickte hoch, überlegte einen Moment, ob sie gleich ins Hotel fahren sollte, dann griff sie ihr Smartphone und rief Bentsen an. Bloß keine voreiligen Entscheidungen.

»Das ging ja schnell«, meinte er in lapidarem Ton. »Ich höre.«

»Was ist mit dem Hotel? Wart ihr …«

»Selbstverständlich. Der Bericht kam eben rein. Bei den ersten Befragungen kam nichts heraus, was mit der Tat zu tun haben könnte. Hotelangestellte und die ersten Gäste, die befragt wurden, können nur wenig zu Monica Seffgen sagen. Sie ist meist für sich geblieben, hat die Wellnessangebote im Haus genutzt und war öfter mit einem Mietwagen der gehobenen Klasse unterwegs. Sie hat den Eindruck einer gut betuchten Touristin gemacht, die sich etwas gönnte und abends häufig eine Runde am Strand...

Erscheint lt. Verlag 15.10.2024
Reihe/Serie Sarah Pirohl ermittelt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Bornholm • Flensburg • Hafenmord • Katharina Peters • LKA Kiel • Marine • Ostsee • Pflegedienst • Polizistin • Russland • Skandinavien • Spionage • verdeckte Ermittlerin
ISBN-10 3-8412-3608-1 / 3841236081
ISBN-13 978-3-8412-3608-1 / 9783841236081
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