Die Wanderhure. Intrigen in Rom (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43805-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wanderhure. Intrigen in Rom -  Iny Lorentz
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Die ehemalige Wanderhure Marie Adler erlebt ihr 10. Abenteuer: Im 10. historischen Roman der Bestseller-Reihe von Iny Lorentz begleitet Marie ihre Enkelinnen zur Brautschau nach Rom - wo der Papst mit allen Mitteln seine Macht sichern will ... Die Enkelinnen der einstigen Wanderhure Marie sind zu bezaubernden jungen Frauen herangewachsen. Da erreicht sie eine Einladung aus Rom. Ein Edelmann aus der einflussreichen Familie Orsini sucht eine Braut. Da Marie Flavia und Michaela Maria als Conte Ercole Orsinis Enkelinnen gelten, will er sie seinem Verwandten vorstellen, damit dieser eine von ihnen als Braut erwählt. Marie begleitet die beiden Mädchen, um über sie zu wachen und ihr Geheimnis zu wahren. Sie ahnt nicht, dass der Papst ganz andere Pläne als Ercole Orsini hegt und die reichen Pfründe für seine Familie sichern will. Marie und ihre Enkelinnen geraten daher in einen Sumpf von Intrigen, der sie zu verschlingen droht. Dramatisch und zum Mitfiebern spannend: der 10. historische Mittelalter-Roman um die Wanderhure Marie Mit »Die Wanderhure und Intrigen in Rom« bietet Bestseller-Autorin Iny Lorentz wieder beste Unterhaltung für alle Mittelalter-Fans. »Die Wanderhuren-Reihe« ist die erfolgreichste deutsche Serie im historischen Roman. Die historischen Bestseller in chronologischer Reihenfolge: - Die Wanderhure - Die Kastellanin - Das Vermächtnis der Wanderhure - Die List der Wanderhure - Die Wanderhure und die Nonne - Die Wanderhure und der orientalische Arzt - Die Tochter der Wanderhure - Töchter der Sünde - Die junge Wanderhure - Die Wanderhure und Intrigen in Rom

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem "German Audio Book Award Gold" für "Die Wanderhure", den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für "Die Wanderapothekerin" ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

3.


Als ihr Dienerpaar zurückkehrte, hatte Contessa Flavia sich beruhigt und wirkte so kühl wie immer. Sie hatte die Tränen abgewaschen und ließ sich nun die Haare neu aufstecken. Ihr schwarzes Kleid behielt sie an, ebenso ihr Ehemann das schwarze Wams und die gewirkten schwarzen Strümpfe. Auch sein Barett war schwarz und mit einer einzigen schwarzen Feder geschmückt. Trotz ihres Alters waren beide Eheleute stattliche Gestalten. Graf Ercole hatte sich die schlanke Gestalt der Jugend bewahrt, doch die scharfen Falten und das silberweiße Haar wiesen darauf hin, dass er den Zenit seines Lebens bereits vor etlicher Zeit überschritten hatte. Seine Gemahlin hatte eine leichte Fülle gewonnen, doch ihr Gesicht war noch glatt. Auch leuchtete ihr Haar rot unter ihrer barettartigen Kopfbedeckung hervor, das allerdings mochte auch dem Geschick ihrer Zofe und diversen Mittelchen geschuldet sein.

Als sie den Festsaal erreicht hatten, stellten sie fest, dass dieser Platz für gut einhundert Leute bot. Viel weniger waren auch nicht anwesend. Bereits auf den ersten Blick erkannten sie etliche Verwandte aus fast allen Zweigen der Familie. Die meisten der Jüngeren waren ihnen jedoch ebenso unbekannt wie sie diesen, und so sahen sie sich etlichen fragenden Blicken ausgesetzt.

Da der Herzog von Gravina darauf verzichtet hatte, seine Gäste durch einen Zeremonienmeister oder Herold vorstellen zu lassen, wurden Graf Ercole und Gräfin Flavia ohne Begrüßung zu den ihnen zugedachten Plätzen an der riesigen Tafel geführt. Um der großen Zahl der Gäste gerecht zu werden, bildeten die Tische ein großes Viereck, wobei an einer der Schmalseiten genug Platz gelassen worden war, sodass die Lakaien die Speisen mit kleinen Servierwagen in den freien Raum hineinfahren und sie von dort aus vorlegen konnten.

Einige, die den Grafen und seine Frau kannten, riefen ihnen Grüße zu. Nicht wenige von ihnen schienen sich jedoch zu wundern, dass sie bei einer solchen Feierlichkeit anwesend waren. Immerhin hatten sie sich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten rargemacht.

Einige der Älteren trugen ebenfalls dunkle Farben und stachen wie sie selbst aus der Masse der Gäste heraus, die sich auffällig bunt gekleidet hatten. Die meisten Männer trugen Seide und Brokat in leuchtenden Farben. Einer hatte sich sogar ganz in Rot und Silber gehüllt, die Wappenfarben der Orsini.

Kardinal Latino Orsini, der in Graf Ercoles Nähe saß, wies mit einem nachsichtigen Lächeln auf den so auffallend gekleideten Mann. »Das ist Gentile Virginio, der trotz seiner Jugend bereits ein bekannter Kriegsheld und Heerführer geworden ist. Ihr werdet gewiss von ihm gehört haben.«

»Das haben wir!«, antwortete Conte Ercole in einem Ton, dem nicht zu entnehmen war, ob ihm das, was er von dem Condottiere gehört hatte, zusagte oder nicht.

Die Gräfin musterte unterdessen die anwesenden Damen und stellte fest, dass sie sich alle in Samt und Seide gehüllt hatten. Dazu waren ihre Kleider reich bestickt und wiesen unterschiedlichste Krägen und Ärmel auf. Allen Damen war gemeinsam, dass sie einander mit der Fülle ihres Schmucks zu übertreffen suchten. Selbst einige der älteren Frauen, die sich für gedeckte Farben entschieden hatten, bildeten keine Ausnahme. Anders als diese trug Contessa Flavia scheinbar gar keinen Schmuck. Von dem goldenen Kruzifix, das an einem dünnen Kettchen unter ihrem Hemd auf der Brust hing, wussten nur sie selbst und ihre Zofe.

Unterdessen stellte Kardinal Orsini dem Grafen weitere Gäste vor, darunter Condottiere Girolamo und Napoleone Orsini, außerdem Giovanni Battista Orsini, der bereits hohe Ämter in der Kirche innehatte. Die meisten dieser Verwandten hatte Conte Ercole als Kinder gesehen, manchmal auch noch als junge Männer, und einige hatte er ganz vergessen.

»Und das dort ist Conte Onofrio!«, sagte der Kardinal und wies auf einen Herrn, den Conte Ercole zwischen vierzig und fünfzig schätzte. Der Mann war untersetzt und trug dunklen Brokat. Sein Wams war mit einem breiten Pelzstreifen besetzt, und sein unförmiges Barett fiel ihm auf einer Seite bis auf die Schulter. Eine breite Goldkette mit einem auf die Entfernung nicht zu erkennenden Symbol und bis zu drei Ringe an den einzelnen Fingern wiesen ihn als reichen Mann aus.

Ein Laffe, dachte Conte Ercole, während der Kardinal weitersprach. »Conte Onofrio ist der Letzte seines Zweiges und vor Kurzem Witwer geworden. Seine Besitzungen liegen in Lazio, in der Romagna, in der Toskana und in Kampanien. Dazu zählt auch Castello Marella, das den Weg zwischen mehreren Besitzungen unserer Familie beschützt.«

Conte Ercole nickte und ließ den Kardinal erzählen. Für einige Augenblicke befürchtete er, dieser werde ihm jeden Gast so ausführlich beschreiben wie Onofrio, doch Latino Orsini beließ es zumeist bei den Namen. Daher versuchte Conte Ercole nach Kräften, sich die dazugehörigen Gesichter zu merken, doch schon bald schwirrte ihm der Kopf, sodass er es aufgab. Die sechzehn Jahre, die er sich von seiner Familie weitestgehend ferngehalten hatte, machten sich bemerkbar. Aus Knaben waren junge Männer geworden, aus jungen Männern nicht mehr so junge, während andere bereits dem Greisenalter zustrebten. Eines aber begriff er: Es waren Vertreter von mindestens drei Linien der Orsinis versammelt, und es würde in den nächsten Tagen etliche Gespräche geben, sei es, um Ehen anzubahnen oder um ältere Familienmitglieder dazu zu bewegen, jemanden in ihren Testamenten zu bedenken.

Da Conte Ercole beides nicht wollte, fragte er sich erneut, weshalb der Herzog ihn eingeladen hatte. Giacomo Orsini, den alle nur Jacobello nannten, saß in Onofrios Nähe und richtete auch mehrmals das Wort an ihn. Die Aufmerksamkeit des Sippenoberhaupts für diesen unsympathisch wirkenden Verwandten irritierte Conte Ercole, und er sah sich weiter um.

Mit einem Mal zupfte seine Frau ihn am Ärmel. »Könnt Ihr Seine Eminenz nach jenem Jüngling dort am unteren Ende der Tafel fragen? Er erinnert mich an jemanden, ohne dass ich es fassen kann«, bat sie ihn.

Conte Ercole blickte in die gewiesene Richtung und sah zwei junge Männer, die jeweils am Abschluss der Tafel saßen. Zwischen ihnen befand sich die Lücke, die von den Lakaien benutzt wurde, um in das freie Innere der Tafel zu gelangen.

»Welchen meint Ihr, den rechts oder den links?«, fragte er seine Frau.

Der Kardinal hatte ihn gehört und sah nun selbst zu den beiden Jünglingen hinüber. »Der Linke mit den rötlichen Haaren ist einer der Sekretäre des Grafen, der andere Valerio Grancio, ein Gefolgsmann Conte Onofrios.«

»Er ist sogar ein Halbbruder Onofrios. Ein Fehltritt, den sein Vater im höheren Alter begangen hat«, warf eine ältere Dame ein.

»Den meine ich nicht, sondern den anderen. Weiß jemand seinen Namen?«, fragte Contessa Flavia.

»Er heißt Daniele Iracondia«, berichtete die Dame.

Der Name stieß ebenso wie das Aussehen des jungen Mannes etwas in Gräfin Flavia an. Doch sosehr sie in ihrer Erinnerung suchte, vermochte sie nichts zu finden. Ihr blieb auch keine Zeit, lange nachzudenken. Da die Hauptgänge bereits serviert worden waren, gab es für die Gäste eine Pause, bevor es wieder ans Tafeln ging. Um diese Spanne zu verkürzen, hatte der Herzog Spielleute und Gaukler holen lassen, die nun ihre Künste darboten. Zu ihnen gehörte ein Buffone, ein Spaßmacher, der die Anwesenden mit geschickt gesetzten Worten zuerst beleidigen und dann in den Himmel heben konnte.

Unwillkürlich amüsierte Conte Ercole sich und stellte fest, dass sich auch die Mundwinkel seiner Frau zu einem Lächeln bogen. Vielleicht haben wir doch zu zurückgezogen gelebt?, fragte er sich. Doch sogleich kam er wieder zu dem Schluss, dass es so besser gewesen war. Er hätte sich sonst stärker für die Familie einsetzen und mit Männern zusammenarbeiten müssen, die er verachtete. Ein einziges Mal hatte er seinen Unwillen niedergekämpft, weil Herzog Jacobello es von ihm gefordert hatte. Im Nachhinein betrachtet hätte er sich weigern müssen, denn für ihn und seine Frau waren nur Leid und Tränen daraus entstanden.

»Übrigens haben wir heute einen besonderen Gast bei uns«, erklärte Kardinal Latino Orsini dem Grafen in einer kleinen Pause zwischen den Vorstellungen der Gaukler. »Donna Lucrezia Tornabuoni de Medici sitzt direkt neben dem Herzog. Sie ist Piero de Medicis Ehefrau und auf Brautsuche für ihren Sohn Lorenzo. Ich werde morgen mit ihr sprechen und ihr Clarice, die Tochter meiner Schwester Maddalena und ihres Gemahls Giacomo Orsini de Monterotendo, ans Herz legen. Ein Bündnis mit Florenz würde unseren Stand in Rom und in ganz Italien verbessern.«

Ohne es zu wollen, träufelte er damit Säure in Conte Ercoles Gemüt. Giacomo Monterotendos Tochter sollte dem Sohn und Erben von Florenz angenehm gemacht werden, während er, der im Rang nicht geringer war, seine Tochter einem aus der Gosse emporgestiegenen Lumpen hatte geben sollen. Es war daher kein Wunder, dass Francesca sich diesem Tedesco zugewandt hatte. Glück hatte es ihr keines gebracht, denn der verschmähte Bräutigam hatte sie aufgespürt und so schwer verletzt, dass sie daran gestorben war. Bei dem Gedanken musste Conte Ercole mit Schmerzen an die Zwillinge denken, die sie vor ihrem Tod noch geboren hatte. Diese weilten fern von Rom in Germania und wurden dort...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Reihe/Serie Die Wanderhuren-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 15. Jahrhundert • Die junge Wanderhure • Die Wanderhure • Enkelin Wanderhure • Franken im Mittelalter • frauenleben Mittelalter • Frauenschicksal • historische Abenteuerromane • Historische Liebesromane • Historische Romane • historische Romane Bestseller • historische romane mittelalter • Historische Romane Serie • Historischer Roman Deutschland • historischer Roman Vatikan • historische Saga • Historisches Epos • Intrigen in Rom • Iny Lorentz • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Wanderhure Reihenfolge • Liebesgeschichte historisch • Liebesromane Taschenbuch • Liebesroman Mittelalter • Marie von Kibitzstein • Mittelalter Papst • Romane für Frauen • Schicksalsroman • spiegel bestseller • Starke Frauen • Starke Frauen Buch • Wanderhure 10 • Wanderhure Band 10 • Wanderhure Reihenfolge • weibliche Heldin
ISBN-10 3-426-43805-4 / 3426438054
ISBN-13 978-3-426-43805-3 / 9783426438053
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