Humanity: Tödliches Upgrade - Folge 4 (eBook)
255 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4147-7 (ISBN)
Auf der ganzen Welt töten unbescholtene Bürger massenhaft ihre Mitmenschen! Die auf der Link-Technologie basierende neuartige Waffe entfaltet ihre grausame Wirkung. Die Zentrale von H² versinkt im Chaos, als Elei, Hannah und Ray sich im Showdown ihrem immer mächtiger werdenden Gegner stellen. Ihre Mission droht zu scheitern, als sie unerwartete Hilfe aus der virtuellen Welt des Felds erhalten ...
'Ich konnte die vier Bücher nicht aus der Hand legen - sie fesselten mich von der ersten bis zur letzten Seite und ließen mich nachdenklich und atemlos zurück. Die Reihe ist nicht nur super recherchiert (Till Berger ist Biologe), sondern auch sprachlich beeindruckend. Das Beste aber: Die Charaktere sind authentisch, tiefgründig und sind mir richtig ans Herz gewachsen. Ein absolutes Lesehighlight!' Petra Ivanov, Autorin der Kryo-Trilogie
Über die Serie:
Nanotechnologie, die Verstand und Technik verschmilzt.
Eine Handvoll Verbündeter im Kampf gegen eine tödliche Verschwörung.
Ein Rennen gegen die Zeit - das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel!
Eine atemberaubende Thriller-Serie, eine fesselnde Reise durch Technologie, Macht und die Abgründe der menschlichen Seele. Bist du bereit, die Wahrheit zu enthüllen?
E-Books von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p><strong>Till Berger</strong> ist Biologe und befasst sich beruflich mit nachhaltiger Entwicklung und Klimaschutz. Beides sind Themen, die er in seinen Romanen immer wieder aufgreift. Sein besonderes Interesse gilt der nahen Zukunft und den Chancen und Risiken, die gesellschaftliche und technologische Entwicklungen mit sich bringen. Aus diesen Überlegungen entstand "Humanity - Tödliches Upgrade". Das Schreiben ist ein fester Bestandteil seines Alltags. Wenn er nicht schreibt, macht er Unternehmungen mit seiner Familie oder ist mit dem Rennrad unterwegs.</p>
Serum
Der BND verfügte über Hunderte unterirdischer Kellerräume, die seinerzeit der Aktenaufbewahrung gedient hatten. Seit es keinen Papierkram mehr gab, waren die meisten davon umfunktioniert worden. In der Regel wurden sie als Büros genutzt, um der aus allen Nähten platzenden Behörde mehr Platz zu verschaffen.
Es gab aber auch Ausnahmen. Der Raum, in dem sich Elei, Hannah und Kohagen befanden, war zu einem gut gesicherten Gefängnis umgebaut worden. Grabers Leute hatten sich wirklich alle Mühe gegeben. Sogar die Fußleisten waren entfernt worden, damit sie nicht als Waffe genutzt werden konnten. Auch die Schrauben am Gitter des Lüftungsschachts waren verklebt. Die engen Luftkanäle boten zwar keine Fluchtmöglichkeit, aber in den Händen eines ausgebildeten Agenten konnte auch schon eine einzelne Schraube zum Problem werden.
Die Sicherheitsmaßnahmen ihres Gefängnisses waren allerdings nicht der Grund, warum Elei sich Sorgen machte. Es hätte durchaus sein können, dass Graber erst mal an einem neutralen Ort mit ihnen reden wollte. Um sich zu vergewissern, dass er mit ihnen zusammenarbeiten konnte. Aber das war hier eindeutig nicht der Fall. Es gab keine Kameras. Das bedeutete: Was hier gleich geschehen würde, sollte keiner erfahren. So wie Konstantins und Lars’ Besuch beim Waldhaus. Elei sah Hannah an, dass sie seine Besorgnis teilte. Aber sie sprachen nicht darüber. Es brachte nichts, auch den Forscher noch nervös zu machen.
Nur drei Minuten nachdem man sie hier eingesperrt hatte, pochte es an der Tür.
Ein Mann rief barsch: »An die hintere Wand stellen. Mit dem Rücken zur Tür.«
Vermutlich hatten sie draußen einen Radio-Scanner aufgestellt. Dadurch wurde ihre Position im Raum so genau angezeigt, als trennte sie nur eine Glasscheibe. Elei wusste, dass sie die Tür erst öffnen würden, wenn sie dem Befehl gehorchten. Er nickte Hannah und dem Forscher zu, und sie taten wie befohlen.
Hinter ihnen betraten mehrere Personen den Raum. An den Schritten zählte Elei drei Soldaten und zwei Zivilisten. Er drehte sich um und sah direkt in den Lauf eines GK7-Sturmgewehrs.
»Keine Bewegung«, blaffte ihn der KSK-Mann an. Sein Gesicht war hinter einer Maske verborgen. »Nicht mal atmen, Freundchen.«
Elei ignorierte ihn und konzentrierte sich auf den Mann hinter ihm. Anton Graber. Der BND-Präsident wirkte angespannt. Ein dünner Schweißfilm lag auf seiner Halbglatze. Er war in Begleitung eines weiteren Mannes in Zivil. Der Kerl war klein und trug einen Pony-Haarschnitt, was ihn gleichzeitig bubenhaft und leicht psychopathisch wirken ließ. In der Hand hielt er einen grauen Koffer.
Nicht gut, dachte Elei.
»Schon in Ordnung«, sagte Graber. Er klang keineswegs feierlich, wie er es in dieser Situation hätte sein können. Stattdessen war sein Ton nüchtern und sachlich.
»Was soll das hier?«, fragte Hannah, die sich nun ebenfalls umgedreht hatte. »Warum haben Sie uns gefangen genommen?«
Graber bedeutete ihr mit einem erhobenen Finger, zu schweigen. Dann befahl er einem Soldaten, Kohagen in die Mitte des Raums zu stellen. Der Soldat zerrte den Forscher von der Wand weg und stieß ihn nach vorn.
»Halten Sie ihm Ihre Waffe an den Kopf«, befahl Graber.
Der Soldat hob sein Gewehr und hielt den Lauf vor Kohagens Stirn. Der Forscher zuckte leicht zusammen, wich aber nicht zurück.
»Drei Fragen«, sagte Graber. »Warum haben Sie das Agens gestohlen? Wo ist es jetzt? Und wie lautet der Terminalcode?«
Das war also der Grund, warum Graber sie hatte festnehmen lassen. Er glaubte noch immer, dass sie zur Gegenseite gehörten.
Der Forscher verengte die Augen. »Sie sprechen von den freigesetzten QLinks auf dem Campus? Auf was sind sie programmiert?«
Der BND-Präsident funkelte ihn zornig an. »Wagen Sie es nicht, mich zu verarschen. Ich gebe Ihnen genau diese eine Chance. Also seien Sie kein Idiot. Noch mal, wo ist Agens K?«
Kohagen ließ sich von Grabers Ton nicht einschüchtern. »Den Namen habe ich heute zum ersten Mal gehört. Von Neumann. Was haben Sie von Sandberg herstellen lassen?«
Der BND-Präsident trat einen Schritt näher und baute sich bedrohlich vor dem Forscher auf. »Sie sind seit acht Jahren Geschäftsleitungsmitglied, ein enger Vertrauter Sandbergs, Mitentwickler der QLinks und haben in den letzten vier Jahren jeden Tag mit Kariuki Mugo über eine verschlüsselte Verbindung gesprochen. Und Sie wollen wirklich behaupten, dass Sie nichts damit zu tun haben?«
Grabers Einschüchterungsversuch schlug nicht an. Im Gegenteil. Kohagens Augen loderten wütend auf. »Glauben Sie wirklich, ich hätte den Tod meiner Frau einfach so hingenommen, wenn ich gewusst hätte, was hier wirklich läuft? Dass Shirelaan nur sterben musste, weil Sie Ihre verdammten Waffen produzieren wollten?«
Für einen Augenblick starrten sich die Männer hasserfüllt an.
Elei sagte: »Wir stehen auf derselben Seite, Graber. Wir sind freiwillig mit Ihren Leuten mitgekommen, weil wir wichtige Informationen haben. Hören Sie sich an, was der Professor zu sagen hat.«
Graber warf ihm einen giftigen Blick zu.
»Er hat recht«, schaltete sich auch Hannah ein. »Elei und Professor Kohagen haben vielleicht eine Möglichkeit gefunden, wie wir Sandberg aufhalten können.«
Also doch Sandberg. Der BND schien somit bereits zu wissen, dass der Milliardär der Drahtzieher war.
Graber bedachte sie mit einem verächtlichen Blick. »Frau Berisha, wenn Sie ihr Kind jemals wiedersehen wollen, dann werden Sie ab jetzt kein Wort mehr sagen. Haben wir uns verstanden?«
Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er das ernst meinte.
Hannah biss wütend die Zähne zusammen, aber sie schwieg.
Graber richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Kohagen: »Also gut. Sprechen Sie, ich geben Ihnen eine Minute.«
Der Forscher ließ die angespannten Schultern sinken. »Ich habe keinen Terminalcode für die freigesetzten Links«, sagte er. »Es gibt jedoch eine andere Möglichkeit. Ich kann dafür sorgen, dass Q ihr Agens neutralisiert. Aber dafür muss ich auf ein Interface.«
Graber sah ihn skeptisch an. »Wie soll das gehen? Und warum brauchen Sie ein Interface?«
»Shirelaan hat mir im Feld einen privaten Raum eingerichtet. Nach dem, was wir wissen, handelt es sich um einen Zugang zu Q. Über diesen kann ich den Algorithmus wieder aktivieren, den Sie von ihr haben abschalten lassen. NN191, das Artificial Intelligence Alignment.«
Der BND-Präsident machte schmale Augen: »Sie sprechen von einem Zugang zu Q. Was meinen Sie damit?«
»Eine Hintertür in der Programmstruktur. Das machen praktisch alle Softwareentwickler. Nur dass Shirelaan ihn an einem Ort versteckt hat, wo ihn niemand suchen würde.«
»Und auf diese Hintertür sind Sie wann genau gestoßen? Ich dachte, Sie wüssten von nichts.«
»Vor zwei Tagen. Bei einem Testlauf am Institut, als ich mich mit meinen Links über ein Interface mit dem Feld verbunden habe.«
»Ach wirklich?«, fragte Graber voller Skepsis.
Kohagen bemerkte den Unterton. »Wir haben erhebliche Fortschritte gemacht. Das ist jetzt schwierig zu erklären. Lassen Sie mich auf eines Ihrer Interfaces. Dann werden Sie sehen, dass es stimmt.«
Doch der BND-Präsident schüttelte nur den Kopf. »Genug mit dem Bullshit, Kohagen. Ich weiß, dass Sie noch meilenweit davon entfernt sind, mit Ihren Links eine funktionierende Verbindung ins Feld zu machen. Der Testlauf, von dem Sie sprechen, war nur ein Systemfehler, weiter nichts.«
»Sie wissen vom Testlauf?«
»Natürlich. Glauben Sie etwa, ich würde Sie unbeobachtet mit einer so gefährlichen Technologie rumspielen lassen? Ich habe eine Ihrer Mitarbeiterinnen rekrutiert. Sie hat mich über jeden Ihrer Schritte informiert.«
Der Forscher war für einen Augenblick sprachlos. Dann trat ein Ausdruck der Erkenntnis in sein Gesicht. »Kausalia«, sagte er.
»Wer sonst?«, bestätigte Graber. »Sie war ihr perfekter Schatten. Sie können sich ihre Lügen also sparen. Außerdem konnte Ihre Frau gar keine Hintertür eingerichtet haben. Der Zugang zu Q ist quantenverschlüsselt.«
»Die Quantenverschlüsselung scheint nicht so unknackbar zu sein, wie Sie meinen«, bemerkte Elei. »Oder warum kommunizieren Sie nur noch über Funk?«
Graber wandte sich an Konstantin: »Wenn der Kerl noch ein einziges Wort sagt, schießt du ihm ins Knie.«
Zu Kohagen sagte er: »Glauben Sie mir, ich erkenne einen Lügner, wenn er vor mir steht. Und Sie machen es mir gerade ziemlich einfach. Ihre Geschichte ist derart bescheuert, dass ich fast ein bisschen beleidigt bin.«
Elei schaltete sich erneut ein. Konstantin war zwar ein Arschloch, aber Elei war ziemlich sicher, dass er nicht auf ihn schießen würde. Nicht nach den Ereignissen in der dunklen Fabrik. Seine Haltung war subtil anders geworden. Ihm fehlte die Aggressivität, die er sonst mit seinem massigen Körper zur Schau stellte.
»Professor Kohagen arbeitet nicht mit Sandberg zusammen«, sagte er. »Das ist unlogisch. Schimmel wollte ihn töten. Konstantin kann das bestätigen. Sie können gar nicht zur selben Seite gehören.«
Graber sah zu Konstantin. Der zog seine Waffe und richtete sie auf Eleis Bein. Unschlüssig sah er wieder zu seinem Chef.
Graber ließ es auf sich beruhen, zumindest für den Moment. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf...
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2024 |
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Reihe/Serie | Humanity² |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller | |
Schlagworte | AI • Humanity2 • KI • Künstliche Intelligenz • Nahzukunft • Nanotech • Nanotechnologie • Near future • Posthumanismus • Sci-fi • SciFi • SF • Singularität • spannend • Thriller • Transhumanismus • Zukunft |
ISBN-10 | 3-7517-4147-X / 375174147X |
ISBN-13 | 978-3-7517-4147-7 / 9783751741477 |
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Größe: 3,9 MB
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