G. F. Unger Western-Bestseller 2683 (eBook)

Willamette-Saga

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6914-3 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2683 - G. F. Unger
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Das Fest der Sloane-Sippe ist noch voll im Gang, als John Kelly und Maggy Sloane in der etwas abgelegenen Scheune verschwinden und sich einen guten Platz im Heu suchen, um zu tun, was alle Liebespaare auf dieser Erde tun und was von der Schöpfung gewiss auch so gewollt ist. Denn wie sonst könnten sich die Menschen vermehren? Sie sind ja noch so jung - die grünäugige Maggy und John Kelly, den man fast für einen Indianer halten könnte, wenn seine Augen nicht so leuchtend blau wären.
Maggy ist siebzehn, John ist neunzehn. Und sie lieben sich. Das kam nun mal so über sie.
Aber sie bleiben nicht lange allein in der Scheune, in welcher die Musik und das Stimmengewirr des Festes nur noch schwach zu hören sind. Das Heu knistert und raschelt.
Und dann sind plötzlich Maggys Brüder George und Vance in der Scheune. Sie zünden die Stalllaterne am Pfosten an. Und dann sagt Vance kehlig: »John Kelly, du bist nicht gut genug für unsere Schwester. Komm herunter von dort oben aus dem Heu. Denn wir wollen dir das für alle Zeiten einhämmern. Komm herunter oder wir holen dich, verdammt!«

Willamette-Saga

Das Fest der Sloane-Sippe ist noch voll im Gang, als John Kelly und Maggy Sloane in der etwas abgelegenen Scheune verschwinden und sich einen guten Platz im Heu suchen, um zu tun, was alle Liebespaare auf dieser Erde tun und was von der Schöpfung gewiss auch so gewollt ist. Denn wie sonst könnten sich die Menschen vermehren? Sie sind ja noch so jung – die grünäugige Maggy und John Kelly, den man fast für einen Indianer halten könnte, wenn seine Augen nicht so leuchtend blau wären.

Maggy ist siebzehn, John ist neunzehn. Und sie lieben sich. Das kam nun mal so über sie.

Aber sie bleiben nicht lange allein in der Scheune, in welcher die Musik und das Stimmengewirr des Festes nur noch schwach zu hören sind. Das Heu knistert und raschelt.

Und dann sind plötzlich Maggys Brüder George und Vance in der Scheune. Sie zünden die Stalllaterne am Pfosten an. Und dann sagt Vance kehlig: »John Kelly, du bist nicht gut genug für unsere Schwester. Komm herunter von dort oben aus dem Heu. Denn wir wollen dir das für alle Zeiten einhämmern. Komm herunter oder wir holen dich, verdammt!«

Maggy und John lösen sich voneinander, und Maggy flüstert: »O John, das sind meine wilden Brüder. Sie werden dich jetzt schlimm verprügeln, und ich kann dir nicht mal helfen. Diese verdammten Böcke vernaschen fast jedes Mädchen im Umkreis von zwanzig Meilen, aber mir gönnen sie gar nichts. Oh, John, sie werden dich furchtbar verprügeln. Und dann wirst du mich nicht mehr lieben. O weh ...«

John Kelly zerbeißt einen Fluch auf den Lippen, und er wird sich darüber klar, dass Maggy zwar ein süßes Ding, aber sonst nur ein junges und vielleicht noch recht dummes Mädchen ist. Aber es war so schön, hier mit ihr im Heu zu liegen.

Jetzt aber warten unten ihre Brüder auf ihn. Und wieder droht Vance: »Komm herunter, oder wir holen dich, verdammt! Du wirst ja nur eine Tracht Prügel bekommen. Die wirst du schon überleben. Komm endlich!« Und da lässt John Kelly sie nicht länger mehr warten.

Von oben springt er hernieder und landet geschmeidig zwischen ihnen.

Und weil sie ja zu zweit und er allein ist, kämpft er von Anfang an nicht wie ein Gentleman. Vance tritt er in den Bauch und George erwischt er mit einem herumgezogenen Haken auf Ohr und Kinnwinkel.

Dann aber geht es erst richtig los.

Doch sie bringen es nicht fertig, ihn beide gleichzeitig anzugreifen. Er hat es stets nur mit einem zu tun, denn der andere liegt indes am Boden. Das begann mit dem Tritt gegen Vances Bauch, der Vance für einige Sekunden kampfunfähig machte. Und als Vance wieder kämpfen konnte, da lag George flach.

So wechseln sie sich ab.

Er verprügelt sie also abwechselnd. Und ihre Schwester hockt oben im Heu und kreischt vor Freude immer wieder: »Gib es ihnen, John, gib es diesen Böcken! Die waren nur neidisch! Mach sie klein!«

Die ganze Sache bleibt jedoch keine Prügelei.

Denn als Vance wieder einmal auf die Füße kommt, da ergreift er eine Heugabel. Nun greift er nicht mehr mit den Fäusten an, sondern versucht es mit der Gabel. Dabei keucht er zwischen seinen schon zerschlagenen Lippen hervor: »Dich bringe ich um, du verdammter Hurensohn!«

Auch George kommt nun wieder auf die Füße. Sofort sucht auch er nach einer Heugabel, denn er weiß zu genau, dass zwei in der Scheune sein müssen.

John Kelly aber holt indes sein schweres Messer aus dem Stiefelschaft, wiegt es in der Hand, indes er mehrmals den Stoß von Vances Heugabel ausweicht wie ein Torero den Hörnern des Toros.

Dann aber wirft er es von unten herauf. Die Klinge fährt in Vances Schulter dicht unter dem Schlüsselbein. Vance muss die Heugabel fallen lassen. Dabei brüllt er vor Schmerz und Wut wild und böse: »George, jetzt machen wir ihn richtig alle! Nun töten wir ihn!«

Vielleicht meint er es nicht wirklich ernst, sondern brüllt es nur aus Wut und Schmerz heraus.

George aber, der erfolglos nach der zweiten Gabel suchte, greift nun wieder mit den Fäusten an. Er rennt in John Kellys Gerade und fällt auf den Rücken.

Damit ist der Kampf beendet. John Kelly wendet sich Vance wieder zu.

Sie keuchen nur noch. Keiner bringt vorerst ein Wort heraus.

Aber Maggy ruft schrill von oben: »Oh, John, jetzt musst du die Flucht ergreifen. Und mein Dad wird mich schrecklich verprügeln. Nimm mich mit, John. Ich gehe mit dir überall hin. Nimm mich mit!«

Aber er achtet nicht auf ihre Worte, sondern tritt zu Vance, der sich das Messer aus der Schulter ziehen will, letztlich aber doch zögert.

John Kelly fragt: »Soll ich ...?«

Vance nickt nur, hält die zerschlagenen Lippen fest aufeinandergepresst.

Da fasst John Kelly zu und holt sich sein Messer zurück. Er wischt die Klinge an Vances Ärmel sauber und spricht dabei: »Das habt ihr angefangen, nicht ich. Warum seid ihr gegen mich? Eure Schwester ging ganz freiwillig mit mir.«

»Wenn du ihr ein Kind gemacht hast, wirst du es noch mit uns zu tun bekommen«, sagt Vance gepresst. »Du bist nur ein Holzfäller wie tausend andere. Aber wir Sloanes geben unsere kleine Schwester nur einem besonderen Mann. Wir werden dich mit Bluthunden jagen.«

John Kelly nickt.

Dann blickt er nach oben: »Du hast es gehört, Maggy. Ich muss flüchten. Deine Sippe wird mich sonst töten. Leb wohl, kleine Maggy. Es war schön mit dir im Heu. Und sollte ich dir vorhin ein Kind gemacht haben, dann sei ihm eine gute Mutter. Ich muss fort. Deine Brüder würden mir keine Chance geben. Aber ich melde mich irgendwann bei dir.«

Er sieht Vance an, der sich die Hand auf die blutende Wunde drückt.

»Du verdammter Narr mit der Heugabel«, stößt er hervor. »Wahrscheinlich hast du etwas kaputtgemacht, was prächtig hätte werden können. Du verdammter hochnäsiger Arsch!«

Er stößt die letzten Worte mit Bitterkeit hervor.

Dann läuft er aus der Scheune hinaus in die Nacht.

Das Fest der Sloanes ist noch voll im Gange. Man feiert die Hochzeit von Maggys älterer Schwester mit einem reichen Sägewerks- und Schindelfabrikbesitzer, dessen Hauptreichtum aus gewaltigen Holzvorräten besteht, deren Wert sich binnen eines Jahres verzehnfacht hat, weil San Francisco wieder einmal abbrannte und Bauholz so knapp wurde wie Wasser in der Wüste.

Viele Gäste kamen, auch solche auf wirklich erstklassigen Pferden.

Solch ein Tier hat John Kelly schon am Nachmittag bewundert. Er weiß auch, wo es steht. Und weil er wirklich überzeugt ist, dass ihn die Sloanes mit Bluthunden jagen werden, hält er ein Entkommen nur auf dem schnellsten Pferd für möglich.

Und so beeilt er sich mächtig.

Was bleibt ihm seiner Meinung nach anderes übrig?

Er braucht nur zwei oder drei Minuten.

Dann jagt er auf dem roten Hengst in die Nacht hinaus nach Norden.

Und hinter ihm alarmieren die Sloane-Brüder die noch arglose Hochzeitsgesellschaft, deren männliche Teilnehmer sich in den nächsten zehn Minuten in eine Jagdgesellschaft verwandeln.

Denn Jäger sind sie alle.

Und nun wird es eine Menschenjagd geben.

✰✰✰

John Kelly ist sich darüber klar, dass er nun ein Pferdedieb wurde. Diese Sorte hängt man zumeist auch hier in Kalifornien.

Die Sloane-Sippe würde ihn jetzt gewiss hängen. Er hat zwei ihrer Stammhalter verprügelt, nachdem er von ihnen mit ihrer Schwester im Heu erwischt wurde. Das war zu viel. Und nun der Pferdediebstahl.

Ja, sie werden ihn hängen, sollten sie ihn erwischen.

Und außer ihnen werden noch einige ihrer Gäste an der Jagd auf ihn teilnehmen. Sie alle sind erfahrene Jäger, denen auch eine Menschenjagd gewaltigen Spaß bereiten wird.

John Kelly muss verdammt weit flüchten.

Doch wohin?

Er zieht bald die Nase seines Pferdes nach Westen.

Denn dort im Westen liegt San Francisco. Er war schon einige Male dort. Für ihn ist es eine verdammt große Stadt. Vielleicht kann er dort untertauchen und eine Arbeit finden.

Er hofft, dass er es auf dem guten Pferd in zwei Tagen schaffen kann. Und dann ...

Ja, was wird dann sein?

Er traut sich eine Menge zu, denn er ist schon mehr als nur ein großer und harter Junge. Mit fünfzehn verlor er seine Eltern, als das Seeschiff im Sturm kenterte und er mit einigen anderen Passagieren an die Barbarenküste gespült wurde, die viele Jahre später Pacific Street heißen wird.

Er musste also mit fünfzehn Jahren schon wie ein Mann für sich selbst sorgen. Und so kann man sagen, dass er jetzt in seinem zwanzigsten Jahr schon ein richtiger Mann ist.

Es ist dann am Morgen, als er zum ersten Mal an einem Creek eine Rast macht und die Satteltaschen des Pferdes untersucht, indes er das Tier grasen und auch Wasser nehmen lässt.

Er findet nicht viel, jedoch einen vierundvierziger Hartford-Dragoon-Revolver, die dazugehörige Munition und zwei Trommeln, die schon geladen sind und sehr schnell gegen die leer geschossene Trommel ausgetauscht werden können.

Der Besitzer des Pferdes war bewaffnet zur Hochzeit der Sloanes gekommen und hatte dann den Waffengurt mit der Waffe in einer...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6914-5 / 3751769145
ISBN-13 978-3-7517-6914-3 / 9783751769143
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