Bom Dia, Morte! - Morgen stirbt der Weihnachtsmann (eBook)
146 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-6062-1 (ISBN)
Bom dia und willkommen in Colares!
Weihnachten steht vor der Tür und in Colares geht es festlich zu.
Nur die Stimmung zwischen Ben und Monteiro ist wie immer frostig, denn sie streiten sich um die Weihnachtsdekoration. Um der wenig feierlichen Atmosphäre zu entfliehen, macht Laura einen Spaziergang mit Momo.
Doch im alten Kapuzinerkloster entdeckt der Wachpudel ausgerechnet eine Leiche. Eine Leiche mit rotem Pullover, weißem Fellkragen und hellgrauem Rauschebart ... Hat etwa jemand den Weihnachtsmann ermordet? Damit Weihnachten gerettet werden kann, macht sich Laura schnell auf die Jagd nach dem Mörder ...
Über die Serie: Privatdetektivin Laura Holler sucht einfach nur Ruhe und Entspannung in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Colares an Portugals Küste. Im Strandcamp The Shacks stehen für Laura Surftraining, Yoga und Entspannung auf der Tagesordnung. Mit der Urlaubsidylle ist es allerdings bald vorbei, als sie über die ein oder andere Leiche stolpert! Auf die Dorfpolizisten ist bei den Ermittlungen leider kein Verlass. Die futtern lieber Pastéis de Nata, als Spuren zu verfolgen. Also macht sich Laura unter portugiesischer Sonne selbst auf Mörderjagd - tatkräftig unterstützt von ihren neuen Freunden: der Yogalehrerin Mariella und dem attraktiven Campbesitzer Ben.
Eine humorvolle Urlaubskrimi-Serie in Portugal!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Mina Giers ist das Krimi-Pseudonym von Katja Segin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Gedanklich befindet sie sich allerdings ständig auf spannenden Abenteuern, ob in der kleinen Krimi-Tankstelle direkt um die Ecke oder im coolen Surfhotel in Portugal, wo überdurchschnittlich oft gemordet wird - jedenfalls, wenn man ihrer Fantasie glauben darf. Sie hat echt viele Hobbys ... Surfen gehört nicht dazu.</p>
Kapitel eins – Leise rieselt der Schnee
Nicht zu fassen, dieses Geschrei am frühen Morgen!
Laura hätte sich am liebsten das Kissen über den Kopf gezogen. Irgendwo da unten, in den Gärten der Vila Calma, zeterte eine Frauenstimme. Dass sie auf Portugiesisch zeterte und Laura die Worte über die Entfernung hinweg nicht verstand, machte es nicht viel besser.
Sie hob den Kopf und suchte nach ihrem Wecker. Der hatte sich offensichtlich vom Nachttisch gestohlen und hinter dem Zierkissen versteckt, das sie irgendwann in der Nacht aus dem Bett befördert hatte. Vermutlich hatte sie das tickende Teil dabei gleich mit abgeräumt. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte ein Klappern sie geweckt und sie hatte sich kurz gefragt, warum ihre Polster solche Geräusche verursachten, bevor sie alles in einen Traum über Roboterkissen einbaute, die sich über die Wäschekammer eines Luxushotels hermachten.
Das lag vermutlich daran, dass sie in ihrer Funktion als Hoteldetektivin in den letzten Tagen einen dreisten Wäschedieb hatte jagen müssen, der in der Vila Calma sein Unwesen getrieben hatte. Na ja, oder fast. Tatsächlich war es nur ein Missverständnis zwischen einem Zimmermädchen und einem Zimmerjungen darüber gewesen, wo die Bettwäsche gelagert werden sollte.
Laura kramte den Wecker unter dem Kissen hervor. Die Zeiger standen auf sieben Uhr. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie die Uhr falsch herum hielt, doch das ergab auch keinen Sinn.
Ein Stöhnen entfuhr ihr. Sieben Uhr, und das an ihrem freien Tag, dem letzten vor Weihnachten! Sogar an einem Arbeitstag durfte sie länger schlafen.
Sie schälte sich aus dem Bett und wickelte sich in ihren viel zu großen Morgenrock ein. Wenn man so klein wie sie war, war alles viel zu groß. Dann schlurfte sie zur offen stehenden Balkontür.
Tatsächlich hatten ihre Ohren den richtigen Riecher gehabt – wenn man das so sagen konnte. Von irgendwo da unten, aus dem Poolbereich der Vila Calma, tönte die Stimme zu ihr herauf.
Jetzt verstand sie einzelne Wortfetzen wie terrivel und desastre. Das war leicht zu übersetzen, es handelte sich um eine schreckliche Katastrophe. Doch beim nächsten Wort stellten sich unwillkürlich ihre Ohren auf. Massacre. Dafür musste man nun wirklich keinen Sprachkurs absolvieren. Sofort spannte sich alles in Laura und sie wappnete sich gegen das Schlimmste. Eine Leiche in dem Luxushotel, in dem sie als Detektivin arbeitete, das hatte es in ihrer Karriere nun doch noch nicht gegeben.
In ihr stritten sich zwei Seelen. Die eine hoffte, dass sie sich verhört hatte oder es wenigstens niemanden erwischt hatte, den sie kannte, die andere hätte unheimlich gern mal wieder eine neue Herausforderung.
Dann hörte sie das portugiesische Wort für Staubsauger. Sie stutzte einen Moment, bevor sie sich waghalsig über das Geländer beugte und einen Blick auf die Terrasse unter ihrem Balkon zu erhaschen versuchte.
Zuerst entdeckte sie im Licht der Gartenbeleuchtung nur stämmige Beine in weißen Thrombosestrümpfen und Schlappen. Die kannte sie, sie gehörten zu eben jenem Zimmermädchen, mit dem sie diese Woche schon zu tun gehabt hatte.
Dann bewegten sich lässig-elegante dunkelblaue Wildlederslippers in ihr Blickfeld.
Die kannte sie auch, sie musste gar nicht erst die samtig-weiche und doch irgendwie gefährlich klingende Stimme dazu hören. Es war Rafael Monteiro, ihr attraktiver Chef und Besitzer der Vila Calma, der gerade dem Zimmermädchen sinngemäß mitteilte, sie solle keine Ausreden erfinden, sondern den Mist wegmachen. Es schien sich also nicht um einen katastrophalen Todesfall zu handeln, sondern wohl eher um eine Schmutzkatastrophe.
Seine Angestellte zog maulend ab, was sie sich auch nur aufgrund ihrer langjährigen Anstellung in diesem Luxushotel erlauben konnte, und Monteiro machte einen Schritt nach vorn. Er stand jetzt direkt unter der Stelle, an der Laura gelauscht hatte. Na gut, es waren vier Stockwerke zwischen ihnen, doch trotzdem wagte sie es nicht, sich zu bewegen. Wie sah das denn aus, wenn die Hoteldetektivin ihren Chef belauschte?
So blieb ihr nichts anderes übrig, als auf seinen Scheitel zu starren. Er hatte perfekt geschnittene und frisierte tiefdunkle Haare. Obwohl er sicher auf die vierzig zuging, war von einer beginnenden Glatze noch nichts zu sehen. Darum wurde er sicherlich von vielen seiner Geschlechtsgenossen beneidet. Ob er sich die Haare wohl färbte?
Sie als Profi sollte das doch herausfinden können.
»Warum sind Sie denn so früh schon wach, meine Liebe?«, fragte er völlig unvermittelt. Laura zuckte zusammen, das war nicht zu vermeiden. Meinte er etwa sie?
Da er extra laut und deutlich sprach und sie weit und breit niemanden anderen entdecken konnte, war das durchaus nicht unwahrscheinlich.
Sie überlegte noch, ob sie antworten oder so tun sollte, als hätte sie Kopfhörer in den Ohren, als er den Kopf drehte und direkt zu ihr heraufblickte. Er beschattete die Augen mit den Händen, obwohl die Sonne noch gar nicht aufgegangen war und die Gartenbeleuchtung das Dämmerlicht unterstützen musste. Nur sie sah von hier oben im obersten Stock schon das Glühen am Horizont.
Jetzt sah er sie direkt an, und sein mal wieder glutvoller Blick jagte ihr einen heißen Schauer über den Rücken. Manchmal fühlte sie sich schon wie die Protagonistin in einer Schmonzette, hin- und hergerissen zwischen dem düsteren Latin-Lover und dem kühlen Surfertypen mit ambivalentem Interesse an ihr aus dem Nachbarhotel.
»Ach, guten Morgen, Rafael«, sagte sie und musste sich kurz räuspern. »Ich hatte Sie gar nicht bemerkt. Wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen.«
Als ob er ihr das glaubte. Jeder hatte das Zimmermädchen gehört, nicht nur sie.
Er lächelte mal wieder unergründlich und nickte. »Ich habe Sie sofort bemerkt, liebe Laura. Ihr goldblondes Haar hat wohl das Sonnenlicht reflektiert.«
Lauras Gesicht wurde warm, und sie hätte ihr »goldblondes Haar« am liebsten versteckt. Es war immerhin noch nicht einmal gebürstet worden und kam ihr überhaupt nicht strahlend vor. Jedenfalls nicht das, was sie aus dem Augenwinkel heraus sehen konnte.
In dem Moment wurde Monteiros Aufmerksamkeit zum Glück abgelenkt. Denn auf dem Nachbargrundstück, auf dem sich das coole Surfhotel The Shacks befand, rumpelte es ganz gewaltig.
Sogar von hier oben konnte Laura wahrnehmen, wie sich Monteiros Laune verdüsterte.
»Puta merda«, entfuhr es ihm. »Jedes Jahr das Gleiche!«
Laura streckte sich ein wenig, um nachzusehen, woher die Geräusche stammten. Von ihrem Balkon aus konnte sie einen Teil von The Shacks einsehen, ungefähr vom Grillplatz bis zum Poolbereich. Wenn sie sich ganz weit vorstreckte, konnte sie sogar einen Blick auf eine Ecke des Yogapavillons erhaschen. Den Bewegungen hinter der Milchglasscheibe zufolge war Mariella schon dabei, die Morgenstunde vorzubereiten.
Jetzt kam ein buschiges grünes Objekt in ihr Blickfeld. Es wackelte auf und ab und raschelte dabei. Dann war Bens blonde Surfermähne dahinter zu sehen. Er sah noch zerzauster aus als üblich. Zahlreiche Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst und flatterten im Wind, der vom Atlantik zu ihnen hochwehte.
Was war denn heute nur los? Und passierte immer so viel, während sie noch friedlich schlief?
Ben ließ das Objekt auf den Rasen fallen und strich sich die Haare zurück. Er trug wie immer ein Hawaiihemd und Boardshorts, wie man es von einem Surfcampbetreiber quasi erwartete. Und dabei war es zu dieser Zeit noch alles andere als warm. Laura fröstelte direkt ein wenig in ihrem Morgenmantel.
Dann dachte sie daran, was für Temperaturen im Dezember in Deutschland herrschten, und schlagartig beruhigte sich ihre Gänsehaut wieder. Dagegen war es hier in Portugal mit zehn Grad geradezu frühlingshaft.
»Das ist doch der Baum«, murrte Monteiro. Ob er ihr zuliebe auf Deutsch murrte? »Dieser verdammte Weihnachtsbaum! Ich kann ihn bis hierher riechen!«
»Haben Sie etwas gegen Weihnachten?«, fragte Laura nach unten und ließ Ben dabei nicht aus den Augen. Hoffentlich waren sie nicht viel zu laut und störten die anderen Gäste … Zum Glück hatten die meisten Zimmer das Fenster nicht zum Garten.
»Es ist ein Unding! Alles ist bunt, stillos und laut, und es stinkt nach Zimt.«
Das mit dem Zimt fand Laura zwar nicht so schlimm, aber das sagte sie mal lieber nicht. Dass der meiste Weihnachtsschmuck für die stilvolle Vila Calma in ästhetischer Hinsicht nichts tat, konnte sie immerhin bestätigen. Jedenfalls, wenn sie an die roten und goldenen Stehrümchen dachte, die in ihrer Familie Brauch waren.
»Ich kann mir sehr gut etwas in Weiß und Silber für die Lobby vorstellen«, sagte sie in einem hoffentlich versöhnlichen Ton.
Monteiro schüttelte den Kopf. »Alle Jahre wieder werbe ich mit einem absolut weihnachtsfreien Winterurlaub in der Vila Calma, und alle Jahre wieder sind wir über die sogenannten Feiertage ausgebucht. Und ebenso alle Jahre wieder kämpfe ich gegen laute Weihnachtslieder und fliegende Tannennadeln, die aus dieser Lotterbude nebenan zu uns herüberwehen!« Er stemmte die Hände in die Taille. »Aber damit ist jetzt Schluss. Den knöpfe ich mir vor!«
Mit diesen Worten wandte er sich auf dem glatten Lederabsatz um und verschwand im Gebäude unter Lauras Füßen.
Oje. Zügig sprang Laura zurück in ihr Schlafzimmer und zog sich in Windeseile an....
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2024 |
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Reihe/Serie | Laura und die Portugal-Morde |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Colares • Ermittlung • Krimi • Krimis • Mord • Portugal • Surfen • Tod • Urlaub • Wellness • Yoga • Yogacamp |
ISBN-10 | 3-7517-6062-8 / 3751760628 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6062-1 / 9783751760621 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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Größe: 2,8 MB
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