Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs (eBook)

Historischer Roman | Ein Seefahrer-Abenteuerroman

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44847-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs -  Mac P. Lorne
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Zwischen Abenteuer, Pflichtgefühl und Leidenschaft: Der historische Roman »Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs« ist der erste Band von Mac P. Lornes Dilogie über das Leben von Lord Nelson, Englands größtem Seehelden. Er gilt bis heute als der ruhmreichste Offizier der Royal Navy: 1784 erhält der junge Captain Horatio Nelson den Auftrag, das Handelsverbot zwischen den englischen Kolonien in Westindien und den abtrünnigen USA zu überwachen. Die verbotenen Geschäfte sind allerdings höchst lukrativ, weshalb der britische Gouverneur von Antigua beide Augen zudrückt. Bald hat sich der ebenso charismatische wie pflichtbewusste Nelson in der Karibik zahlreiche Feinde gemacht. Es werden nicht die letzten sein: Als im Zuge der Französischen Revolution ein neuer Krieg mit Frankreich ausbricht, wird Nelson ins Mittelmeer entsandt. In Neapel soll er die Verbündeten Englands um Unterstützung bitten und lernt dabei die Liebe seines Lebens kennen: die schöne Emma Hamilton. Doch sie ist bereits die Frau des britischen Botschafters ... Historischer Seefahrer-Roman mit lebendigen Schilderungen und glaubwürdig gezeichneten Charakteren In seinem historischen Roman über Lord Nelson entführt Mac P. Lorne erneut in die spannende Geschichte der Seefahrt und berühmter Seeschlachten. Nelsons Aufstieg zum Admiral bis zur legendären Schlacht bei Trafalgar und seine Liebe zu Emma Hamilton schildert der 2. Band der Dilogie, »Admiral Nelson - Unter Englands Flagge«. Entdecken Sie auch die anderen historischen Seefahrer-Romane von Mac P. Lorne: - Jack Bannister - Herr der Karibik - Der Pirat (Sir Francis Drake)

Mac P. Lorne (*1957) hat bisher zwölf historische Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht, von denen bereits sechs mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Mit 'Der Pirat - ein Francis-Drake- Roman' und Jack Bannister - Herr der Karibik' widmete er sich sehr erfolgreich maritimen Themen und erreichte eine große Leserschaft. In seiner Dilogie über Englands berühmtesten Seehelden setzt er die Thematik jetzt fort.

Mac P. Lorne (*1957) hat bisher zwölf historische Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht, von denen bereits sechs mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Mit "Der Pirat - ein Francis-Drake- Roman" und Jack Bannister - Herr der Karibik" widmete er sich sehr erfolgreich maritimen Themen und erreichte eine große Leserschaft. In seiner Dilogie über Englands berühmtesten Seehelden setzt er die Thematik jetzt fort.

Prolog


London, Februar 1784

Lord High Admiral Richard Howe hatte sich einst nicht gescheut, mit nur dreiunddreißig Schiffen sechsundvierzig gegnerische anzugreifen, und durch seinen damaligen Sieg die vierjährige spanische Belagerung von Gibraltar beendet. Doch jetzt plagte ihn die Gicht, und zudem hatte er die undankbare Aufgabe erhalten, die Flotte abzurüsten, und so sah er den jungen Captain, der in strammer Haltung vor seinem Schreibtisch stand, missbilligend an. Er hatte ihm bewusst keinen Platz angeboten, denn es war ihm schleierhaft, was sein alter Freund Samuel Hood, der zusammen mit George Rodney Englands Ehre vor zwei Jahren in der Seeschlacht bei den Saints in Westindien wiederhergestellt hatte, nachdem diese von den aufständischen Kolonisten in Nordamerika und den mit ihnen verbündeten Franzosen arg ramponiert worden war, an diesem mageren, gerade einmal fünfundzwanzig Jahre alten Jüngelchen fand. Jetzt, nachdem in Versailles endlich Frieden geschlossen worden war und er die vorrangige Aufgabe hatte, die Schiffe stillzulegen und Mannschaften nebst ihren Offizieren abzumustern – was ihm in der Seele wehtat und ständige Herzschmerzen bereitete –, gab es doch wahrlich bessere Männer als diesen blass-kränklichen Pfarrerssohn aus Norfolk, denen man ein Kommando anvertrauen konnte. Howes Vorstellungen von einem schneidigen Fregattenkapitän waren jedenfalls gänzlich andere.

Zugegeben, der Captain war wie er mit zwölf Jahren in die Navy eingetreten und hatte sich kontinuierlich vom einfachen Seemann bis in seine heutige Position hinaufgedient. Das schaffte man selbst mit Protektion nicht ohne seemännisches Können und Durchsetzungsfähigkeit, wie er aus eigener Erfahrung wusste. Er warf einen erneuten Blick in die vor ihm liegende Akte und seufzte vernehmlich. Der Mann, das konnte nicht bestritten werden, war seinen Weg beharrlich gegangen, hatte sich zum Midshipman qualifiziert, seine Leutnantsprüfung vorzeitig mit Bravour absolviert, in Ost- und Westindien gedient und sogar an einer Nordmeerexpedition teilgenommen, wo ihn um ein Haar ein Eisbär gefressen hätte.

Als Howe das gelesen hatte, hatte er sich ein Grinsen nicht verkneifen können. Wer griff denn ein solches Ungetüm mit einer umgedrehten Muskete an? Auf die Idee konnte doch nur ein völlig unbedarfter Grünschnabel oder Wahnsinniger kommen! Aber Commander Lutwidge hatte den Vorfall nach Ende des gescheiterten Versuchs, den Nordpol zu erreichen, geflissentlich geschildert und auch im Logbuch vermerkt. Demnach hatte sein Steuermann – diese Funktion übte der junge Mann damals auf der HMS Carcass aus – den Bären erlegen wollen, um dessen Fell seinem Vater zum Geschenk zu machen. Als die Muskete versagte, war er mit dem Kolben auf den Herrscher der Eiswüsten losgegangen, der aber wohl der Klügere von beiden gewesen war und sich getrollt hatte. Und solch einem unbeherrschten Draufgänger sollte er eine nahezu neue Fregatte anvertrauen, deren Rumpf gerade erst einen sündhaft teuren Kupferbeschlag erhalten hatte, welcher den Muschelbewuchs und Bohrwurm von den Planken abhalten sollte? Was dachte sich Hood nur dabei? Er musste offenbar einen Narren an dem jungen Captain gefressen haben, hatte er ihn doch sogar bei Hofe eingeführt und dem König vorgestellt.

Nun gut, ganz unerfahren war der Offizier nicht, musste selbst der Lord High Admiral zugeben. Kaum, dass er die Leutnantsprüfung abgelegt hatte, war er vor der nordamerikanischen Küste an der Kaperung mehrerer Rebellenschiffe beteiligt gewesen und hatte mit neunzehn Jahren bereits sein erstes Kommando erhalten. Die Little Lucy ist sicherlich, wie der Name schon sagt, ein kleines Schiff gewesen, sinnierte Howe, aber immerhin. Offenbar hatte der junge Kommandant später den Oberbefehlshaber von Jamaika, Sir Peter Parker – Howe natürlich bestens bekannt – derart beeindruckt, dass er ihn auf sein Flaggschiff geholt, nach kurzer Prüfzeit zum Captain befördert und ihm die Brigg HMS Badger anvertraut hatte. Captain mit zwanzig Jahren, diese unscheinbare, nahezu weißhaarige Gestalt? Respekt, gestand sich der Admiral ein. Das hatte nicht einmal er geschafft. In diesem Alter war er nur Commander gewesen und hatte eine Sloop befehligt.

Ob da vielleicht der Onkel des jungen Mannes, Maurice Suckling, seine Finger im Spiel gehabt hatte? Schließlich hatte Captain Suckling während seiner Laufbahn viele einflussreiche Posten in der Navy innegehabt, zuletzt den eines Rechnungsprüfers der Marine, bevor er viel zu früh vor sechs Jahren verstorben war. Howe schüttelte es bei dem Gedanken, waren er und Maurice, den er ebenfalls gut gekannt hatte, doch im gleichen Jahr geboren worden. Und wenn dieser der Karriere seines Neffen am Anfang etwas nachgeholfen hatte, dann war das absolut nichts Ehrenrühriges, sondern allgemein anerkannte und geübte Praxis.

Es folgten im Lebenslauf des jungen Captains Kommandos auf den Fregatten HMS Hinchinbrooke und HMS Albemarle sowie Einsätze vor der Küste Nord- und Mittelamerikas und in der Karibik, wo er Sam Hood unterstanden hatte, aber auch in der Ostsee. Ist ganz schön rumgekommen, der Junge, sinnierte Howe und rieb sich nachdenklich das Kinn. Doch ein Admiral wie er, Hood oder gar der legendäre Rodney würde aus dem mickrigen Bürschchen niemals werden, davon war er aus tiefster Seele überzeugt. Dafür brauchte es eindrucksvolle Persönlichkeiten, die auf einem Flaggschiff etwas hermachen mussten, damit Mannschaften und Offiziere an Bord spurten und Respekt zeigten. Da war kein Platz für schmalbrüstige Möchtegerns, die besser an Land geblieben und in die Fußstapfen des geistlichen Herrn Vaters getreten wären. Dieses schmächtige Männchen würde doch auf jedem Achterdeck, von einer Fregatte aufwärts, nur verloren und verlassen aussehen.

So sah der Lord Admiral es jedenfalls, und am liebsten hätte er den vor ihm Stehenden auf Halbsold gesetzt und nach Hause geschickt, wären da nicht das Empfehlungsschreiben von Hood und der Kontakt des Offiziers zum Königshaus gewesen. Und so musste er gegen seine innere Überzeugung diesem hohlwangigen, von Krankheit gezeichneten Burschen erneut das Kommando über eine Achtundzwanzig-Kanonen-Fregatte anvertrauen und ihn zu den kleinen Antillen schicken, wo er die Navigation Acts rund um die Inseln über dem Winde durchsetzen sollte. Der Schmuggel in jener Region hatte derart überhandgenommen, dass drastische Maßnahmen nötig waren, um ihn einzudämmen, hatte das Parlament befunden und ausgerechnet diesen jungen Captain dazu ausersehen, ihn zu unterbinden. Verstehe einer die Welt, dachte Howe bei sich und seufzte zum wiederholten Male, was bei seinem Gast aber keinerlei erkennbare Reaktion hervorrief.

»Ihr seht ausgesprochen mitgenommen aus, Captain«, wandte sich der Admiral endlich an den neuen Kommandanten der HMS Boreas, wobei er hoffte, die Berufung vielleicht doch noch abwenden zu können. »Fühlt Ihr Euch der Aufgabe, die man Euch zugedacht hat, wirklich gewachsen? Ich lese in Eurer Akte da etwas von Fieberschüben aufgrund von Malaria, die Euch immer wieder einmal heimsuchen, und auch von Gelbfieber, das Ihr Euch offenbar während einer missglückten Landeoperation im Dschungel von Nicaragua zugezogen habt. Es wäre in Eurem Fall wahrlich keine Schande, wenn Ihr Euch aus dem aktiven Dienst verabschieden würdet. Ich bin mir sicher, dass ich eine auskömmliche Pension für Euch herausholen könnte, wenn Ihr aus Krankheitsgründen die Navy besser verlassen wollt.«

Howe hoffte, dem Captain eine Brücke gebaut zu haben, über die viele seiner Offizierskameraden sicher gern gegangen wären, fristeten sie doch jetzt in Friedenszeiten ein eher kärgliches Dasein, sah sich darin aber zu seiner Überraschung – oder auch Befürchtung – getäuscht.

»Mylord, bei allem gebotenen Respekt und voller Dankbarkeit für das Angebot, welches ich allerdings zu meinem Bedauern entschieden zurückweisen muss«, entgegnete der junge Mann selbstbewusst, und der Admiral bekam das erste Mal eine Ahnung davon, was diesen Offizier zum geachteten Kommandanten befähigte. Denn dessen Stimme war volltönend und machte jetzt, da er das Wort ergriff, auf einen Schlag eine gänzlich andere Person aus ihm. »Richtig ist, dass ich mir beim Dienst für den König und unser geliebtes Vaterland die eine oder andere Blessur zugezogen habe und auch, wie Ihr richtig in dem Akt gelesen habt, erkrankt bin. Aber das ist so gut wie jeder andere Marineangehörige auch, der in Ost- und Westindien gedient hat. Zugegeben, ich war auf Jamaika im Lazarett, hatte dort aber die beste Pflege, bin als geheilt entlassen worden und hatte im vergangenen Jahr auf einer Reise durch Frankreich, wo ich Sprachstudien betrieben habe, genügend Zeit, um mich ausreichend zu erholen. Jetzt brenne ich darauf, wieder den Dienst aufnehmen zu können, und versichere Euch, dass ich vollständig wiederhergestellt und voller Tatendrang bin. Einen einsatzbereiteren Offizier werdet Ihr in der gesamten Navy kaum finden, erlaube ich mir in aller Bescheidenheit anzufügen, wenn Ihr gestattet.«

»So?« Howe hoffte, dass seine Stimme nicht allzu sarkastisch klang. »Bescheiden klang das nach meinem Dafürhalten aber nicht gerade. Tagtäglich werden ein Dutzend ausgemusterte Captains mit mehr Dienstjahren als Ihr und reichlich Erfahrung auf dem Buckel bei mir vorstellig und betteln um ein Schiff. Ja, sie würden sogar als Lieutenants Dienst tun oder als Master anheuern, nur um wieder Schiffsplanken unter die Füße zu bekommen, und für Euer Kommando, dessen seid Euch besser bewusst, sogar töten. Ihr Neid wird...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2024
Reihe/Serie Lord Nelson – Über alle Meere
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Abenteuerroman • Abenteuerromane für Erwachsene • abenteuer seefahrt roman • Cadíz • COMMODORE • Cuthbert Collingswood • Emma Hamilton • Englands größter Seeheld • Englisch-französischer Krieg • Frances (Fanny) Nisbet • Fregattenkapitän • Georg III. • historische Abenteuerromane • historische romane seefahrt • Horatio Nelson • König von England • Lady Hamilton • Lord Nelson • Napoleon Bonaparte • roman seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrtsgeschichte • Seeheld • Spanische Flotte • Trafalgar • Verbotene Liebe • William IV.
ISBN-10 3-426-44847-5 / 3426448475
ISBN-13 978-3-426-44847-2 / 9783426448472
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