Mein Weihnachtswunsch bist du (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
303 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-6081-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein Weihnachtswunsch bist du - Jenny Hale
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Alle Jahre kommt sie wieder - die Weihnachtszeit! Die wahre Liebe hingegen kommt nur einmal im Leben ...

Evergreen Hill, das majestätische Plantagenhaus ihrer Großmutter, ist für Leah ein Ort voller schöner Erinnerungen. Als sie das Haus kurz vor Weihnachten erbt, könnte ihre Freude nicht größer sein. Doch ihr Erbe hat einen Haken: Leah und ihre kleine Tochter Sadie sollen sich das Haus mit David, Leahs Freund aus Kindertagen, teilen. Was hat sich ihre Nan bloß dabei gedacht? Leah sieht ihre Träume schon zerplatzen. Während sie mit David gemeinsam vor dem Kamin sitzt und in alten Erinnerungen schwelgt, merkt Leah jedoch, wie sich ein Kribbeln in ihrem Bauch ausbreitet. Und seinem Blick nach zu schließen, fühlt David genauso ...

Eine zauberhafte Geschichte über Familienzusammenhalt, Freundschaft und eine unverhoffte Liebe - perfekt für lange Winterabende.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Als Jenny Hale mit der Schule fertig war, sagte eine ihrer Freundinnen: 'Passt auf, eines Tages wird Jenny Bücher schreiben!' Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jenny nie darüber nachgedacht, Autorin zu werden.<br />Doch manchmal können Freunde Sachen voraussehen, die man selbst nicht im Blick hat. Auch wenn sie nicht sofort mit dem Schreiben begann, hat damals dieser Kommentar den Stein ins Rollen gebracht und seither versüßt Jenny ihren Lesern mit ihren herzerwärmenden Romanen die Weihnachtszeit.</p>

1


Leah öffnete das Päckchen von Nan. Die Bastelschere, mit der sie zuvor an einem Adventskranz gearbeitet hatte, zitterte in ihrer Hand. Sie vermisste ihre Großmutter so sehr, dass sie unwillkürlich die Luft anhielt, als ihre Finger den Umschlag berührten. Behutsam legte sie die Schere zurück zu den vielen Tannennadeln, die noch auf dem Küchentisch verstreut lagen, und fuhr sich mit den Fingern durch ihr dickes blondes Haar. Am Morgen hatte sie es noch geglättet, aber nach einem Tag mit viel Niesel- und Schneeregen kräuselte es sich schon wieder.

Sie hielt das Päckchen verkehrt herum und fing mit ihrer freien Hand einen einzelnen Schlüssel auf, den sie sofort wiedererkannte. Dann zog sie einen Stapel Dokumente aus dem Umschlag, an die eine Notiz in Nans krakeliger Handschrift geheftet war. Das Briefpapier war rosa und spitzenbesetzt, die Kanten mit kleinen gestanzten Löchern fein abgerundet. Sie legte die Dokumente auf ein paar Weihnachtskarten, die mit der Post gekommen waren, und konzentrierte sich auf den Brief. Sehnsüchtig dachte sie an Nans weiche, beruhigende Stimme, die sie so gern noch einmal hören würde.

»Mama«, sagte in diesem Moment Leahs Tochter Sadie und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie trug immer noch den rotblauen Turnanzug, den Leah ihr als Überraschung zum Geburtstag geschenkt hatte. Sadie hatte ihn in einer Sportzeitschrift entdeckt und gesagt, dass sie eines Tages einen eigenen Anzug wie diesen haben wolle. Zusammen hatten sie ihr dann eine passende Haarspange gebastelt, die Sadie in ihrem weißblonden Haar trug. Ihren Turnanzug zog sie nun jeden Tag nach der Schule an, um ihre Gymnastikübungen zu machen. Und sie war ein Naturtalent.

»Die Mädels sind hier«, sagte Sadie. Sie bückte sich und legte ihre Hände auf die Bodenfliesen zwischen dem Tisch und dem Küchentresen. Dann hob sie langsam ein Bein in die Luft, bis sie in einem perfekten Standspagat war. Schließlich hob sie ihr zweites Bein ebenfalls und streckte sich in einen Handstand. Sadie hatte gelernt, diese Bewegungen sehr langsam auszuführen, denn flinkere Bewegungen führten immer dazu, dass Leah hektisch durch die Küche sprang und ihre Arme um Sadies Beine schlang, während sie gleichzeitig nach herumstehendem Geschirr und Nippes griff, um es zu retten. Aber wenn Sadie sich langsam bewegte, konnte Leah die Präzision in ihren Bewegungen und ihre Kontrolle deutlich sehen, und dann machte sie sich überhaupt keine Sorgen. Leah grinste.

Sadie kam wieder zum Stehen und öffnete die Nebeneingangstür, die zur Einfahrt führte. Ein bitterkalter Windstoß wehte an dem neuen Adventskranz aus frischen Tannenzweigen vorbei. Leah ließ den Brief und die Dokumente wieder in den Umschlag gleiten und steckte den Schlüssel in ihre Hosentasche. Ein weiterer Luftzug ließ sie erschaudern, als die Mädels schnatternd eintraten – die kleine Roz und die große Louise, die beide dick in ihre Wintermäntel eingemummelt waren.

»Die Mädels« war der Name, den Leah sich und ihren beiden besten Freundinnen gegeben hatte, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Angefangen hatten sie als eine Gruppe von sieben alleinerziehenden Müttern, der Leah beigetreten war, nachdem sie Roz, ihre Arbeitskollegin im Blumenladen, kennengelernt hatte. Aber im Laufe der Jahre waren die Mädels auf drei Frauen geschrumpft – Leah, Roz und Louise –, und sie waren mehr geworden als nur eine Selbsthilfegruppe. Sie waren beste Freundinnen. Heute Abend trafen sie sich bei Leah zu einem späten Abendessen.

»Ihr seid früh dran«, sagte Leah grinsend, als Roz, in eine burgunderrote Seemannsjacke und gestreifte, fingerfreie Handschuhe eingepackt, eine Flasche Wein auf die Anrichte stellte. Es war eine kitschige Flasche Spezialwein mit einem goldenen, glitzernden Weihnachtsbaum auf dem Label.

»Louise hat darauf bestanden, dass wir früher losfahren. Sie war davon überzeugt, dass es plötzlich anfangen wird zu schneien und wir nicht mehr durchkommen, wenn wir länger warten«, sagte Roz, während sie ihre Handschuhe abstreifte und auf die Arbeitsfläche legte. Sie strich Sadie liebevoll mit der Hand über die Haare und zwinkerte ihr zu. Dann zog sie die Jacke aus, marschierte zum Schrank und suchte darin nach Weingläsern. Leah lächelte – es gefiel ihr, dass Roz sich so wohl bei ihr fühlte, als wäre es ihr eigenes Zuhause. Sie waren wie eine Familie.

»Wenigstens kann ich jetzt sagen, dass wir sicher angekommen sind«, sagte Louise und umarmte Leah seitlich, weil sie eine Schüssel Salat und eine Dose mit Plätzchen in ihrem anderen Arm hielt. Sie war in einen dicken grünen Wollschal gewickelt, der eng um ihren Hals geschlungen war und ihr langes rotes Haar verdeckte. »Und bist du sicher, dass wir hier übernachten können, wenn es wirklich anfängt zu schneien?«

»So früh im Jahr haben wir sonst nie starken Schneefall«, sagte Roz, während sie sich an der Spüle zu schaffen machte. »Ich habe vorsichtshalber meine Zahnbürste mitgebracht, falls wir wider Erwarten doch eingeschneit werden.«

Leahs Haus war klein – ein Backsteingebäude, das hinter einem Stück Wald versteckt lag und durch die Bäume von der vierspurigen Hauptstraße daneben abgeschirmt wurde. Zu dieser Jahreszeit wimmelte es dort nur so von Ferieneinkäufern, die durch den Verkehr krochen, um von einem Laden zum anderen zu kommen. Aber der Wald bot ihnen etwas Privatsphäre, und nachts im Dunkeln fühlten sie sich fast abgeschieden. Leah hatte das Haus gemietet, weil es nicht weit vom Blumenladen entfernt lag, in dem sie arbeitete, und weil das Wohnzimmer so gemütlich war. Es konnte sehr eng werden, wenn sich dort alle trafen. So oder so war es ein Ort, an dem man sich wohlfühlen konnte.

Louise sah Leah einen Moment lang nachdenklich an, ganz so, als ob sie ihre Freundin jetzt erst richtig sah. »Wie geht’s dir?«, fragte sie und versuchte offensichtlich ihren Gesichtsausdruck einzuschätzen, bis das Korkenknallen sie ablenkte.

Ihre Freundin durchschaute sie immer. Leah konnte es kaum erwarten, Nans Brief zu lesen, wollte die Stimmung aber nicht für alle herunterziehen, wenn sie plötzlich anfing zu weinen. Es sollte ein lustiger Abend mit den Mädels werden.

»Mir geht’s gut, danke.« Leah lächelte. »Ich habe gerade nur die Post durchgeschaut …«

»Ach, lass sie einfach liegen!«, sagte Roz und reichte ihr schwungvoll ein Glas Rotwein. Der Farbton des Weines war fast identisch mit dem von Roz’ Haaren, die sie im Moment in ihrem neuesten Beauty-Experiment nachtschwarz gefärbt hatte. Im Licht hatten sie einen violett-rötlichen Schimmer. »Wir werden heute Abend einen Riesenspaß haben bei …« Sie presste ihre hellroten Lippen nachdenklich aufeinander und reichte Louise das andere Glas Wein. »Was machen wir heute Abend außer Weintrinken und Essen? Hat irgendjemand einen Film besorgt oder so?«

»Ich dachte, wir könnten Karten spielen«, meldete Louise sich zu Wort. Sie nippte an ihrem Glas und sah zwischen Roz und Leah hin und her. »Ich habe welche mitgebracht. Ist allerdings ein Toy-Story-Set.«

Roz schnaubte, als Louise die Karten ihres fünfjährigen Sohnes aus der Handtasche holte.

»Ich konnte meine nirgendwo finden, also habe ich welche aus Ethans Zimmer genommen«, sagte sie.

Sadie kletterte auf einen Küchenstuhl und griff nach einer der in Silberfolie verpackten Pralinen, die Leah für den Abend hingestellt hatte. Sadie und sie hatten heute angefangen, das Haus für die Weihnachtszeit zu schmücken und naschten schon den ganzen Nachmittag von der Schokolade. Leah warf ihrer Tochter ihren besten Iss-aber-nicht-zu-viele-Blick zu.

Roz füllte für sich selbst Wein in das dritte Glas und schenkte Sadie dann Früchtepunsch ein. Sowohl Roz als auch Louise hatten am Wochenende frei, weil die Kinder bei ihren Vätern waren, aber Leah hatte niemanden, der ihr mit Sadie half, deswegen war Sadie bei ihren Treffen immer dabei. Sie war so etwas wie ein Ehrenmitglied bei den Mädels.

Sadie, die sich neben Louise gesetzt hatte, trank einen Schluck von ihrem Punsch. »Darf ich aufbleiben und mitspielen?«

Leah hob die Augenbrauen. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Sadie ins Bett gehen würde, wenn die Mädels ankamen. Sadie setzte das neckische Grinsen auf, mit dem sie Leah immer zum Lachen bringen konnte. Leah schmunzelte. »Eine Runde«, sagte sie. »Aber dann gehst du Zähneputzen und dich umziehen.«

»Komm schon, es ist doch Wochenende.« Roz lächelte Sadie verschwörerisch an. »Da muss sie sich austoben.«

»Sie ist sieben!«, sagte Leah und lachte erneut. Sie stellte sich neben Sadie und wuschelte ihr durch die Haare. »Ihr perfektes kleines Gehirn muss sich noch gut entwickeln, und ich möchte nicht, dass sie irgendwann auf ihre Kindheit zurückblickt und merkt, dass ihre Mutter sie nicht gut großgezogen hat.« Sie rümpfte die Nase und lächelte ihrer Tochter dann zu. Sadie schaute fröhlich zur Seite, um zu verbergen, dass sie die Augen verdrehte.

Leah hatte so viel Glück mit Sadie. Sie verstanden einander einfach. Obwohl Leahs Eltern immer ihr Bestes gegeben hatten, war klar gewesen, wie sehr sie sich von ihnen unterschied und wie sehr Leah stattdessen Nan ähnelte. Während Leah es vorzog, ihre Zeit in der ruhigen und vertrauten Umgebung von Nans Farmhaus auf der Plantage Evergreen Hill zu verbringen, brauchten ihre Eltern die Hektik der Stadt, reisten gerne in ferne Länder, verbrachten Jahre in Paris. Ihr Vater nahm zahlreiche Jobs an, um ihre Reisen zu finanzieren. Leah war nie lange genug an einem Ort gewesen, um wirklich anzukommen, und sie hatte immer nur Evergreen Hill als ihr Zuhause...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Weihnachtsromane fürs Herz von der Queen of Christmas
Übersetzer Kerstin Ostendorf
Sprache deutsch
Original-Titel All I want for Christmas
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Erbe • Erbschaft • Familie • feelgood • Feel-Good-Romane • Gefühle • Großmutter • Happy End • Happy End,Geschenk • Herzschmerz • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebe zu Weihnachten • Magie der Weihnacht • Mit dem Schlitten auf Wolke sieben • Romance • Roman für Frauen • Romantik • romantisch • Schnee • Tochter • Villa • Virginia • Weihnachten • Weihnachten mit Kind • Weihnachtsgeschichte • Weihnachtsroman • Weihnachtsstimmung • Weihnachtswunder • Weihnachtszauber • Winterroman • Winterzauber im Kerzenschein • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-6081-4 / 3751760814
ISBN-13 978-3-7517-6081-2 / 9783751760812
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