Will You Hold My Hand? (eBook)
400 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9523-4 (ISBN)
Saskia Hirschberg ist Spiegel-Bestseller-Autorin, Ghostwriterin und Texterin. Sie veröffentlicht hauptsächlich in den Bereichen Belletristik und Sachbuch und schreibt als Co-Autorin Bücher aus unterschiedlichen Genres. Ihre große Leidenschaft gilt der Poesie, die sie auf ihrem Instagramkanal @saskiahirschberg.autorin teilt.
Saskia Hirschberg ist Spiegel-Bestseller-Autorin, Ghostwriterin und Texterin. Sie veröffentlicht hauptsächlich in den Bereichen Belletristik und Sachbuch und schreibt als Co-Autorin Bücher aus unterschiedlichen Genres. Ihre große Leidenschaft gilt der Poesie, die sie auf ihrem Instagramkanal @saskiahirschberg.autorin teilt.
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Impressum
Vorwort
Playlist
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Epilog
Sensible Themen
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Danksagung
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KAPITEL 1
Sienna
„Ich hab extra den Regen für dich abbestellt!“, verkündet Hailey strahlend. Und tatsächlich schieben sich hoch oben über den Dächern des Bahnhofs Queen Street leuchtend weiße Zuckerwattewolken über den blauen Himmel. Das orange Licht der Septembersonne, das durch die Lücken fällt, wärmt mein Gesicht und bringt sämtliche Sorgenfältchen zum Schmelzen. Zumindest spüre ich, wie meine Poren das Vitamin D aufsaugen, während wir uns in den Armen liegen.
„Endlich bist du da! Ich hab die Tage gezählt“, sagt sie vergnügt und drückt mich noch ein bisschen fester an sich. Ich vergrabe den Anflug eines Lächelns in ihrer Umarmung und inhaliere ihren vertrauten Geruch. Dann löst sie sich von mir und schaut mich an. „Du siehst gut aus, Süße! Wieder viel besser.“
Wahrscheinlich kommen mir gerade die Sommersprossen zugute, die das helle Licht herauskitzelt. Alle finden dann immer, dass ich so gesund ausschaue.
„Danke.“ Ich räuspere mich. „Du siehst auch gut aus. Richtig toll sogar“, schiebe ich noch hinterher und meine jedes Wort. Sie trägt jetzt einen dieser unfrisierten Bobs mit Curtain Bangs und wirkt erwachsener.
„Bist du gewachsen?“, frage ich und kneife ihr in die Wange, wie nervige alte Tanten es tun würden.
Sie lacht. „Nur mental, Babe!“ Dann schnappt sie sich zielstrebig meine beiden Koffer und blickt mich erwartungsvoll an. „Bereit für dein neues Leben?“
„Nicht wirklich.“ Ich schnaufe leise, aber Hailey hört mich schon nicht mehr.
„Wir müssen zur Subway“, ruft sie mir über ihre Schulter zu. „Du hättest den Ausgang zur Dundas Street nehmen können, das wäre schneller gewesen.“
Sie redet schon wie ein richtiges Großstadtmädchen und bewegt sich auch genauso durch die Straßen. Kreuzungen überquert sie dann, wenn keine Autos kommen, und wartet nicht darauf, dass die Ampeln grün werden. Ein vorbeifahrender Doppeldeckerbus hupt. City Sightseeing Glasgow steht in großen Lettern darauf und meine Blicke fliegen ihm hinterher, scannen Gebäudekomplexe, die er passiert. Mir erscheinen sie, als wären sie über die Jahrhunderte und Jahrzehnte hinweg wahllos zusammengewürfelt worden. Rötlicher Sandstein, reich verziert mit Skulpturen und Säulen, wechselt sich völlig ohne Konzept mit klaren, geraden Glasfassaden moderner Architektur ab. In jeder Himmelsrichtung erheben sich hohe Gewölbe und Spitzbögen zu Türmen, deren einziges Ziel es zu sein scheint, die Wolken aufzuspießen. Und dann gleich daneben wiederum die Schaufenster von H&M und die Ladentheken von Zeitungskiosken und Dönerbuden.
In der Buchanan Street nehmen wir die Rolltreppe hinab zur U-Bahn. Tiefer und tiefer befördern uns die fahrenden Stufen in den Keller der Stadt.
Großstädte und ihr Leben unter der Erde. Irgendwie poetisch. Wie eine eigene Welt, in der sich die Metropolen vor sich selbst verstecken. So ein bisschen wie der Effekt, den meine Bettdecke hat, legt sich der Asphalt über die Stadt.
„Du schuldest mir übrigens für den Rest unseres Studentenlebens Drinks“, unterbricht Hailey meine Gedanken, als wir durch die Schiebetüren in ein überfülltes Bahnabteil steigen. Ähnlich wie ich wuchten unzählige andere Freshers ihre Koffer und Taschen durch die Gänge. Hailey lässt sich erschöpft auf einen Vierersitz plumpsen, auf dem schon zwei andere Fahrgäste sitzen.
„Kannst du dir vorstellen, wie oft ich mit Dylan von der Hausverwaltung ausgehen musste, damit wir in der South Woodside Road eine Wohnung bekommen?“ Sie klopft sich stolz auf die Schulter. „Aber dank mir musst du nun keines der abgeranzten Erstsemesterquartiere mit Toilette und Dusche auf dem Gang beziehen. Wir wohnen schön im Grünen, und das mitten in der Stadt. Aus unserer Wohnung kann man über den Kelvingrove Park bis rüber ans andere Flussufer schauen. Das West End ist super! Du wirst schon sehen! Zur Uni laufen wir nur zehn Minuten, und es gibt tolle Cafés, eines davon direkt neben uns, alles veggie und organic. Gleich um die Ecke tummeln sich supersüße Boutiquen und Vintage Stores. Mindy findet da immer die coolsten Teile! Du erinnerst dich an Mindy, oder? Meine Freundin von der School of Art?! Sie war schon öfter dabei, als wir gefacetimt haben und …“
„Ja, ich weiß, wer Mindy ist“, unterbreche ich Hailey, weil ich plötzlich das dringende Bedürfnis verspüre, für sie Luft zu holen.
Cafés, Boutiquen, Vintage Stores – ich sehe meinen Studienkredit schon explodieren und mein Gehirn ebenfalls. Reize über Reize, die auf mich einströmen. Die U-Bahn rauscht durch den Untergrund, grauer Beton fliegt an den Fenstern vorbei, hell, dunkel, hell, dunkel. Leute strömen rein und raus, und ich fühle mich plötzlich wie überrollt von einer Sturmflut.
„Oh, entschuldige, Süße, ich überrenn dich total. Und so eine will Therapeutin werden! Unsensiiibel“, flötet Hailey albern, aber entlockt mir damit kein Schmunzeln, nicht mal ein winziges. Es tut mir schrecklich leid, dass ich ihr gerade nicht die Art von bester Freundin sein kann, die ihre Euphorie teilt. Die mit schrillen Freudenschreien hier ankommt und nach Party und flirten lechzt – so, wie wir es uns immer ausgemalt haben.
„Sorry, dass ich momentan so ätzend bin.“
„Na, na, na, wie reden wir über uns selbst?“, fragt Hailey.
Ich zitiere wie ein konditionierter Papagei, was sie mir eingebläut hat: „Wohlwollend und liebevoll.“
„So ist es. Und? War das eben wohlwollend und liebevoll?“
„Nein.“
„Dann sprich mir nach: Ich mache gerade eine schwere Phase durch und das ist in Ordnung.“ Abwartend sieht sie mich an und ich verdrehe die Augen.
„Wir sind in der Bahn“, murmle ich peinlich berührt.
„Glaub mir, die sind alle mit sich selbst beschäftigt.“ Hailey winkt ab, und wenn ich mich so umsehe, hat sie offensichtlich recht. Jeder steckt mit der Nase in seinem Smartphone.
Ich atme durch. Dann wiederhole ich leise ihre Worte: „Ich mache gerade eine schwere Phase durch und das ist in Ordnung.“
Hailey lächelt zufrieden, dann sagt sie mit liebevoller Stimme: „Ich bin genau richtig, wie ich bin.“
Wieder fliegen meine Blicke quer durch die U-Bahn, bevor ich ihr nachspreche: „Ich bin genau richtig, wie ich bin.“
„Ich darf jedes Gefühl annehmen. Es gibt keine richtigen und keine falschen Emotionen.“ Ihr Ton wird mit jedem Satz ruhiger und gleichmäßiger. „Ich erlaube mir, hier anzukommen.“
Brav wiederhole ich, was sie sagt, und gebe mir Mühe, alles, was mich ablenkt, auszublenden. Eine Herausforderung für einen Menschen wie mich, der sich immerzu das Gehirn zermartert. Ich glaube, mein Kopf ist zu keiner Sekunde völlig leer. Irgendwas passiert immer da oben drin. Ich denke und denke, bis ich alles zerdacht habe. Stolpere so oft über meine eigenen Gedankenstränge, bis ich nicht mehr aufstehe.
Bevor ich mich jetzt allerdings in einem Negativstrudel verlieren kann, dringt Hailey wieder zu mir durch. „Ich werde hier eine gute Zeit haben und erlaube mir, fröhlich zu sein. Und am allerwichtigsten: Meine beste Freundin ist supersüß und megaheiß!“
Ich höre das Lachen in ihrer Stimme. Immerhin schafft sie es nun mit ihrem Humor, meine Mundwinkel, die schon fast chronisch herunterhängen, ein klitzekleines bisschen zu kitzeln.
„Na, geht doch“, sagt sie happy und sieht mich dann noch einmal nachdrücklich an. „Ich bin bei dir, Sienna! Du musst das nicht allein durchmachen, okay?“
Sie hält mir ihren kleinen Finger für den Beste-Freundinnen-kleiner-Finger-Schwur unter die Nase, und ich hake meinen ein. Hand in Hand verlassen wir die U-Bahn und finden zurück ans Tageslicht, wo uns nur drei Stationen vom Zentrum entfernt das wilde Rauschen von Wasser begrüßt. Überrascht sehe ich mich um. Hinter mir liegt der Eingang zu einem Park und vor mir ein Parkplatz. Ich gehe ein paar Schritte um den Ausgang der Subway herum, um den Kelvin zu finden, der ungestüm durch das Flussbett strömt. Unter einer Brücke hindurch macht das Ufer einen Knick. Eine wunderschöne Brücke übrigens. Beinahe majestätisch erhebt sie sich über den Park und den Fluss, abgefangen von massiven Sandsteinpfeilern. Grün, gusseisern, verschnörkelte Brüstung. Eine Treppe mit elegant geschwungenen Geländern und mächtigen Steinstufen führt an einer Hauswand entlang, zur Brücke hinauf. Nur wenige Meter neben dem Treppenaufgang erblicke ich das kleine Café, das Hailey erwähnt hat. Kelvin Pocket lese ich über dem Eingang.
„Da oben wohnen wir!“ Hailey deutet auf die Hauswand, an der die Treppe zur Brücke verläuft. „Siehst du das Fenster mit den hellen Vorhängen und der Lichterkette? Das ist dein Zimmer.“ Ich zähle die Stockwerke und komme bei fünf an, das letzte unterm Dach. Naht an Naht, wie die Objekte eines Scherenschnitts, grenzt hier eine gleichaussehende Hauswand an die nächste, der gelbe Sandstein verwittert. Die Farbe an den Gartenzäunen ist abgesplittert. Wildblumen und Sträucher ragen wie Unkraut auf die Straße und in die Nachbargrundstücke.
Hailey kramt unterdessen heftig in ihrer Jackentasche. „Oh ne! Ich hab meine Schlüssel vergessen!“
„Dein Ernst?“ Unmittelbar steigt Gereiztheit in mir auf, und Hailey kennt mich gut genug, um das zu wissen.
„Pass auf“, sagt sie. „Alles halb so wild. Ich habe Ersatzschlüssel bei Mindy deponiert, sie wohnt nicht weit von hier.“ Sie zeigt auf die...
Erscheint lt. Verlag | 7.11.2024 |
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Reihe/Serie | GU New Adult |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Angst • Bibliotherapie • Bindungsmuster • Booktok • College-Romance • Depression • Gesprächstherapie • Glasgow • Highlands • Highland-Saga • Journaling • Liebesroman • Lovestory • Love Triangle • New Adult • New Romance • Outlander • Panikattacken • Psychotherapie • rescue romance • schottische Clans • Schottland • Schreibtherapie • Second-Chance-Romance • Tagebuch Therapie • TikTok • Tod • Trauer • Verhaltenstherapie • Verlust |
ISBN-10 | 3-8338-9523-3 / 3833895233 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9523-4 / 9783833895234 |
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