Songs for the Beautiful (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
eBook Download: EPUB
2024
432 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-31823-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Songs for the Beautiful - Maren Vivien Haase
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Mit Playlist im Buch!

Große Gefühle treffen auf dunkle Geheimnisse - für alle Fans der Tropes Brother's Best Friend, Second Chance und Rivals-to-Lovers!
Manchmal kann ein einziger Song dein ganzes Leben verändern ...
Seit sie denken kann, liebt Suki das Singen. Bislang traute sie sich aber nie, ihre Leidenschaft außerhalb ihrer eigenen vier Wände zu verfolgen. Als ein heimlich von ihr aufgenommenes Video viral geht und sie einen Plattenvertrag erhält, scheint ihr Traum von einer Karriere als Popstar unverhofft zum Greifen nah. Im Tonstudio trifft sie schließlich auf ihren neuen Songwriter River - und hätte am liebsten wieder Kehrt gemacht. Denn Suki und River verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Und sollte River diese ans Licht zerren, könnte Sukis Rising Star schneller erlöschen, als ihr lieb ist ...

Maren Vivien Haase wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte dort ihr Germanistikstudium. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie all die Geschichten zu Papier bringen muss, die ihr im Kopf herumspuken. Sport wie auch das Hip-Hop-Tanzen gehören genauso zu ihr wie stundenlange Serien- und Filme-Abende. Ihre New-Adult-Romane eroberten auf Anhieb die Spitzenplätze der SPIEGEL-Bestsellerliste - die »Belladaire Academy of Athletes«-Trilogie sogar Rang 1 - und begeisterten zahlreiche Leser*innen. Auf Instagram nimmt die Autorin ihre über 50.000 Follower*innen täglich mit hinter die Kulissen ihres Schreiballtags.

1


Suki

»Schieb mal die Chilisoße rüber. Meine Eier können noch etwas Schärfe vertragen.«

»Irgendwann ätzt dir das Zeug noch die Stimmbänder weg«, entgegnete mein älterer Bruder Carter und verdrehte amüsiert die Augen, während er mir die rote Flasche reichte. »Und wenn du mich fragst, wäre das ganz schön tragisch. Immerhin bist du die Einzige in unserer Familie, die gut singen kann.«

Ich schnaubte und nahm die Flasche entgegen. »Mal abgesehen von deinen Künsten, wenn du den ein oder anderen Tequila zu viel hattest.«

Im Hintergrund unserer kleinen Wohnküche tönte die zehn Minuten lange Version von Taylor Swifts All Too Well, und ich sang wie immer im Kopf den Text mit.

»Schön wär’s«, gab er grinsend zurück. »Auch wenn ich es mir wünschte, mit dir kann ich es nicht aufnehmen.«

»Klar. Meine ach so tolle Stimme.« Ich schüttelte den Kopf, weil ich es leid war, mir immer anhören zu müssen, dass ich eine tolle Stimme hatte, obwohl ich doch eigentlich gar nicht singen konnte. Dann fing ich an, eine riesige Ladung der Soße auf meinen Spiegeleiern zu verteilen, die auf meinem Frühstückstoast heute Morgen eine exzellente Figur machten. Sofort zog mir der stechende Chiliduft in die Nase. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

»Jap. Und ich werde es dir so lange unter die Nase reiben, bis du selbst wieder an dich glaubst und checkst, dass du eine große Soulsängerin werden kannst.« Carter schob sich zufrieden grinsend einen Löffel seiner Frühstückscerealien in den Mund, bevor er sich einmal durch sein honigblondes Haar wuschelte und sich zurücklehnte. Unsere Haare hatten zwar dieselbe Farbe, doch während seine eher glatt, glänzend und voluminös wie bei einem Disney-Prinzen waren, thronte auf meinem Kopf eine wilde Lockenmähne, die mir bis zu den Achseln reichte und mich manchmal – okay, recht oft – in den Wahnsinn trieb.

»Wie dem auch sei, Profischleimer.« Ich verdrehte über seine Worte die Augen, bevor ich einen Bissen Toast nahm und sofort die Schärfe schmeckte. Irgendwie gab sie mir den Kick für den Tag, den ich manchmal brauchte.

Ich liebte das gemeinsame Frühstück mit Carter, das jeden Morgen unser Ritual und der perfekte Start in den Tag war. Davor versuchte ich immer, ein Dance-Workout in meinem Zimmer zu machen. Davon bekam ich sofort gute Laune – na ja, alles, was mit Musik und Tanzen zu tun hatte, verschaffte mir ein breites Grinsen, und im Anschluss gab ich meinen Shampooflaschen ein kleines Privatkonzert. Die beschwerten sich glücklicherweise nie über meine krächzende Stimme, aber vielleicht hatten sie auch mit Carter einen Deal geschlossen.

Unser kleines Apartment in Culver City, das wir vor vier Jahren gefunden hatten, war mein Safe Space, nachdem wir raus aus unserem Elternhaus auf Long Island und nach Los Angeles gezogen waren. Ich konnte bei meinem großen Bruder, der mit seinen fünfundzwanzig drei Jahre älter war als ich, so sein, wie ich war, ohne Bedenken zu haben, dass er es gegen mich verwenden würde. Und dafür war ich ihm täglich dankbar.

»Tja«, sagte Carter und hob einen Mundwinkel. »Kann nun mal nicht jeder so ein Profi in ungefähr allem sein wie ich.«

Ich schnaubte. »In allem? Mhm, na klar. Was ist mit deinem schmutzigen Geschirr, das sich schon in der Spüle stapelt? Ein Profi im Spülmaschine-Einräumen bist du wohl nicht, oder?«

»Suki, Suki, Suki. Ich warte einfach nur auf den Zeitpunkt, an dem du davon so krass genervt bist, dass du das für mich übernimmst. Darin bin ich quasi Profi.« Er zwinkerte mir zu und nahm noch einen Löffel der Puffs.

»Du bist so ein faules Stück, dass ich mich manchmal echt frage, wie wir verwandt sein können.«

Als ich Anstalten machte, ihn mit meiner Gabel zu bewerfen, hob er verteidigend die Hände und lehnte sich zurück. »Dafür, dass ich so faul bin, musst du aber zugeben, dass ich ganz schön weit gekommen bin, Schwesterchen. Mittlerweile bringe ich die Wäsche immerhin allein in den Waschsalon.«

»Du kannst dir nicht vorstellen, wie beeindruckt und stolz ich auf dich bin«, erwiderte ich und hob eine Braue. »Nur gut für dich, dass sich deine Faulheit ausschließlich auf unseren Haushalt auswirkt und nicht auf deinen Job. Henry würde dich sonst vermutlich in seinen Schredder stecken.« Dann schob ich den Holzstuhl zurück, stand von unserem runden Esstisch auf, der an unseren Küchenbereich grenzte, und brachte meinen leeren Teller zur Spüle. Demonstrativ stapelte ich ihn auf den Turm aus schmutzigem Geschirr, den Carter dort hinterlassen hatte. Dieses Mal würde ich nicht klein beigeben.

»Spätestens heute Abend gibst du nach«, murmelte er und grinste breit. »Wenn ich von der Arbeit komme, ist das bestimmt alles aufgeräumt, und ich habe mal wieder gewonnen.«

Ich nahm das Geschirrhandtuch und ließ es wie eine Peitsche nach ihm knallen, traf ihn damit am Nacken, woraufhin er protestierte. »Hey, na warte. Ich …« Er schob den Stuhl mit Karacho zurück und sprintete lachend auf mich zu. »Du kannst gleich was erleben.« Gespielt böse fixierte er mich, dann huschte sein Blick zur Uhr an seinem Handgelenk.

»Wann musst du zu Henry? Soll ich dich mitnehmen? Ich muss auch gleich los. Oder willst du das Auto haben?«, fragte ich und strich mir mein cremefarbenes One-Direction-Shirt zurecht, das ich heute zu meiner hellblauen Boyfriendjeans kombiniert hatte.

Während ich Tag für Tag als Floristin in einem Blumenladen in Santa Monica arbeitete, jobbte Carter nebenbei als Schnittassistent in der Filmbranche, um sich über Wasser zu halten und auch an die nötigen Connections zu kommen. Sein eigentlicher Traum war es nämlich, Filmemacher zu werden. Aktuell war er schon auf dem besten Weg dorthin, denn in den letzten Jahren hatte er jede freie Sekunde genutzt und einen Sci-Fi-Indie-Film produziert, der in fünf Wochen im Lido Theater in Newport Beach Premiere feierte. Ich war so unfassbar stolz auf meinen großen Bruder, dass er es schaffte, seinem Traum nachzujagen, und ihn nicht begraben hatte wie ich meinen.

»Nein, nein. Schon gut. Ich muss heute Morgen in eine andere Richtung. Du nimmst das Auto, ist sicherer, bei den ganzen Gestalten, die im Bus herumlungern.«

»Das muss aber echt nicht sein. Im Zweifel lass ich mir ein Uber oder Lyft kommen.«

Wie fast jeden Tag bestand er darauf, dass ich das Auto nahm, das wir uns eigentlich teilten. Keine Ahnung, wie oft er es in den letzten vier Jahren benutzt hatte, wenn wir zur gleichen Zeit aus dem Haus mussten. Da kamen wohl seine typischen Großer-Bruder-Gene durch.

»Nichts da. Ich ruf mir ein Uber. Oder nehme … den Bus. Vielleicht nimmt mich auch Henry heute Abend mit«, erwiderte er und fuhr sich über den Nacken. Wärme legte sich auf seine Züge. Dann lief er zurück zum Tisch und leerte seine Kaffeetasse, brachte sie mitsamt der Müslischale zur Spüle und … stellte alles mit einem selbstgefälligen Grinsen dort ab.

»Gut. Okay … Danke.« Ich lächelte und drückte kurz seinen Arm. »Aber das da ist immer noch dein Job.«

»Nicht dafür. Und … wir werden sehen!«

»Wie sieht dein Tag heute aus? Was steht an?«

Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Herd. »Erst treffe ich mich mit Elisabeth Fairchild, der zuständigen Person vom Lido Theater, und bespreche alles, was für die Premiere noch geklärt werden und worum ich mich kümmern muss. Danach fahre ich zu Henry, um Schnittmaterial von einem neuen Projekt zu sichten. Und wenn ich damit durch bin, setze ich mich wieder an die To-dos für die Premiere.« In seinen Augen schimmerte es vor Freude. »Ich bin schon so gespannt, wie das wird. Es dauert echt nicht mehr so lange, nur noch fünf Wochen, Suki. Das wird krass. Auch wenn ich jetzt schon Panik habe, dass irgendwelche Kritiker mich zerreißen. Aber … das wird schon irgendwie.«

Ich musste lächeln, weil ich mich so sehr für ihn und seinen Meilenstein freute. »Ich zähle jetzt schon die Tage bis zur Premiere.« Dann zwinkerte ich ihm zu. »Und dich wird keiner zerreißen. Dein Film wird sie alle begeistern. Ich weiß es. Versprochen.«

Carter schenkte mir ein warmes Lächeln und drückte mich kurz. Auch wenn wir es liebten, uns gegenseitig zur Weißglut zu bringen, gab es keine andere Person auf diesem Planeten, der ich so vertraute und bei der ich mich so zu Hause fühlte wie bei ihm. Nur wegen Carter war ich damals in unserer Heimat nicht an all den Dingen, die mir heute noch einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagten und mich in meinen nächtlichen Gedanken heimsuchten, gänzlich zerbrochen. Und dafür war ich ihm jeden Tag aufs Neue dankbar. Dafür, dass er mein großer Bruder und zugleich mein bester Freund war.

Im Hintergrund wechselte der Song, und ein etwas älterer aus dem letzten Jahr von Presley Wren, einer meiner absoluten Lieblingssängerinnen, fegte aus dem Lautsprecher, der auf unserem Kühlschrank seinen Platz hatte. Normalerweise hörte und sang ich am liebsten Soulmusik, aber die Popsongs von Presley liebte ich trotzdem. Ein Kribbeln durchfuhr mich, ich musste breit grinsen. »Ich mag den Song so sehr, das kannst du dir echt nicht vorstellen.« Sofort fing ich an, leicht in der Küche von einem Bein aufs andere zu treten und herumzutänzeln, auch wenn ich vermutlich das Rhythmusgefühl eines betrunkenen Koalas hatte. Wie sehr ich die professionellen Tänzerinnen in den Videos und Shows von Presley Wren beneidete. Sie war bekannt für ihre spektakulären Choreos, aber mit meinen YouTube-Dance-Workout-Skills konnte ich da echt einpacken. Ich war okay,...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2024
Reihe/Serie Rise-and-Fall-Duett
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Bookstagram • Booktok • Britney Spears • Brittainy C. Cherry • Buchempfehlung • bücher bestsellerliste • Buchgeschenk • Deutsche Autorin • dramatisch • dunkles Geheimnis • eBooks • Emotional • forced proximity • Große Gefühle • kulturpass • Liebesgeschichte • Liebesromane • Los Angeles • Neuerscheinung • New Adult • new adult liebesroman deutsch • Popmusik • Reihe • romance dilogie • romantisch • second chance romance • Selbstfindung • Skandal • Social Media • Songwriter • spicy books • Spiegel-Bestseller-Autorin • Taylor Swift • the idol • tiktok made me buy it • USA
ISBN-10 3-641-31823-8 / 3641318238
ISBN-13 978-3-641-31823-9 / 9783641318239
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