Weltengesang (eBook)

Roman
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2024 | 1. Auflage
496 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60632-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weltengesang -  Bernhard Trecksel
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Das Schicksal des Kontinents steht auf dem Spiel Nach ihrer Reise in das Reich der Zwerge findet sich die ungleiche Heldengruppe rund um die Elfe Tanaqui nun in der Hauptstadt der Menschen wieder, die von einem Heer Furcht erregender Kreaturen belagert wird. Warum plötzlich diese Wesen angreifen, die Schmieden unter der Erde ungehindert brennen, und die Welt auf den Abgrund zuzurasen droht, weiß niemand. Zudem macht eine mysteriöse Macht aus einem Reich namens Nadir von sich reden. Tanaqui und ihre Gefährten müssen sich ihren persönlichen Prüfungen stellen und weiter fest zusammenstehen, um ihre Welt noch vor dem Untergang bewahren zu können.

Bernhard Trecksel, geboren 1980 in Papenburg an der Ems, ist Autor, Übersetzer und erfahrener Spielleiter. Mit seiner Leidenschaft für das Schreiben und einer 30-jährigen Erfahrung im Leiten von ungesund vielen Tischrollenspielen hat er ein breites Wissen und eine tiefe Verbindung zur Welt des Geschichtenerzählens entwickelt. Neben seiner Tätigkeit als Autor hat er als Übersetzer an etlichen namhaften Videospielen mitgewirkt (etwa Halo, Kingdom Come Deliverance und Harry Potter Hogwarts Legacy). Trecksel bringt seine umfangreiche Erfahrung und sein Fachwissen in seine Werke ein und schafft so fesselnde und facettenreiche Geschichten, die sowohl Rollenspiel- als auch Videospiel-Fans ansprechen.

Bernhard Trecksel, geboren 1980 in Papenburg an der Ems, ist Autor, Übersetzer und erfahrener Spielleiter. Mit seiner Leidenschaft für das Schreiben und einer 30-jährigen Erfahrung im Leiten von ungesund vielen Tischrollenspielen hat er ein breites Wissen und eine tiefe Verbindung zur Welt des Geschichtenerzählens entwickelt. Neben seiner Tätigkeit als Autor hat er als Übersetzer an etlichen namhaften Videospielen mitgewirkt (etwa Halo, Kingdom Come Deliverance und Harry Potter Hogwarts Legacy). Trecksel bringt seine umfangreiche Erfahrung und sein Fachwissen in seine Werke ein und schafft so fesselnde und facettenreiche Geschichten, die sowohl Rollenspiel- als auch Videospiel-Fans ansprechen.

Die Tür flog mit solcher Gewalt auf, dass die Erschütterungen, die von draußen an ihr Ohr drangen, sich wie ein Flüstern anhörten. Er preschte in den Raum wie ein Stadtgardist, der eine Lasterhöhle ausheben will. Schulter voran, zartfühlend wie ein Rammbock. Nur kochte das tumbe Belagerungsgerät nicht selbst noch vor Zorn.

Die Fratze, die den Schwergerüsteten entstellte, brannte jedoch vor Wut. Er riss sich heftig den Umhang vom Leib, unter dem sogleich der halb zerlumpte Waffenrock seines Tempels zum Vorschein kam. Die Scham darüber steigerte seinen Zorn, als er in die Dachwohnung preschte.

»Gleich wirst du zugeben, dass es ein Fehler war!«, rief sie und kam damit seinem Bellen zuvor. »Es ekelt dich an, dass du deine wahre Würde verbergen sollst. Wie kleinmütig wiederum!« Von ihrem Sitz aus seufzte sie tief auf.

»Vorsicht, Messerohr!«, presste er hervor. Eine solche Begrüßung schätzte er gar nicht. Der Tonfall ließ keinen Zweifel an seinem Groll. Dass er sich am Deckenbalken der Stube noch gediegen den Kopf stieß, verbesserte seine Laune auch nicht gerade. Statt zu fluchen, zischte er wie eine Echse. Eine, die am eigenen Gift würgt.

Mit einem Ächzen ließ er sich so schwer auf eine der Bänke fallen, dass sie zusammenzukrachen drohte.

Sie knarrte nur heftig.

Geschmeidig glitt sie neben ihn, er saß nur stumm da, die Arme verschränkt, und starrte zur Eingangstür der Wohnung hinüber, die Tanaqui in den letzten Stunden nicht aus den Augen gelassen hatte. Hier ging es ums Überleben.

Das Schweigen schien zu schwären. Aus einem Nebenzimmer drang das beharrliche Kratzen einer Feder auf Pergament, aus der anderen Stube nur schmerzliche Stille. Einer aus ihrer Mitte fehlte.

Scheinbar endlos harrte Tanaqui neben dem Paladin und seiner schier greifbaren Wut aus. Dieses starke Gefühl stand in der Stube wie eine Stele. Müßiggang in der Henkersschlinge, so nannten die Untertanen das stinkende Elendsviertel im Herzen der Hauptstadt ihrer Königin. Die Frage, wie viel Gewalt draußen tobte. Wie lange sie noch hier ausharren mussten. Die stumpfe Bedrängnis beschwerte Tanaquis Seele. Wo fand sie Halt?

Der Geist, der aus ihren Hautbildern sprach, Cathwyn, der Große Jäger, spie auf jeden Trost. Er lechzte nach Taten. Wollte hinaus aus der Untätigkeit. Ein solch quälender Inkubus bemächtigte sich einer Waldelfe, wenn sie im Krieg den Seelenbaum verlor und bei ihren Verwandten in der Wüste lebte.

Die im Geheimen webenden Hautbilder gewährten der in die Fremde Geworfenen eine neue Unsterblichkeit, vorausgesetzt, sie bestand die gnadenlosen Prüfungen des unerbittlichen Ahnengeistes.

»Der Gestank lässt sich einfach nicht vertreiben. Was auch immer wir versuchen. Verdammter Minendunst!« Bowden grummelte nur gepresst durch die Zähne. Unvermittelt blickte er nun auf. »Irgendwelche Fragen?«

»Wie viele unserer eifrigen Häscher du gesehen hast, zum Beispiel. Und hier wabert kein abgestandener Kohlengestank. Es stinkt nach Brand, nach den Flammen, die fortwährend den Archipel verzehren.« Tanaqui schüttelte den Kopf.

»Kato mag zwar ein ehrloser Halunke und Mistkerl sein, aber auf seine Weise auch wieder ein großer Geist. Ein Beseelter.« Bowdens Blick schweifte in Richtung des Nebenraums.

Das Kratzen des Federkiels fand kein Ende, unbeirrt vom Stimmengewirr der Schenke. »Zehn«, bestimmte der Paladin brüsk.

»Zehn also. Acht, dachte ich.« Mit zwei Fingern schob Tanaqui einen spröden Aschezopf in den Nacken. Die trockene Luft und das Fristen im Versteck setzten nicht nur ihrer Seele zu. »Wissen die, wo wir uns verbergen?«

Ein Achselzucken des Ritters war die Antwort. »Schwer zu sagen. Ich bezweifle es.« Darauf, gedankenverloren: »Der Deserteur war ein ganz andersartiger Mann. Bevor er zur Armee kam, bevor ihn der Krieg … veränderte, hauste er hier. In diesen Straßen. Inmitten des Abschaums.«

Tanaqui verspürte stets einen Stich im Herzen, wenn Katos Schicksal zur Sprache kam. Es war ihr eigener Kriegstrupp gewesen, der einst in schrecklicher Nacht seine Familie vernichtet und ihn als Waisen einem feindlichen Leben ausgeliefert hatte. »Zehn.« Sie fröstelte. »Wissen wir, wem sie dienen?«

»Du hast doch gehört, dass man dich auf jemandes Befehl hin jagt. Und seit deinem trauten Stelldichein mit dem Eulenreitergecken und seinem Lakaien vor Kundrheim wissen wir auch, wer da Hand an dich legen will.« Bowden schnaubte. »Ich habe erwogen, dich auszuliefern. Der Mission wegen. Und wegen deines lästigen Elfengehabes. Wir hätten dann endlich unbehelligt dem geheimnisvollen Runenstab nachgeforscht.«

Herausfordernd trommelte er mit dem Panzerhandschuh auf die Tischplatte. Streukugeln prasselten auf ein Bronzetor, so klang es.

»Feinsinnig ist dein Humor ja nicht gerade, doch du kannst dich noch so abscheulich gebärden, du hast uns alle mit deinem Schild vor dem Angriff bewahrt. Wir kämpften als Waffengeschwister«, erwiderte Tanaqui verärgert.

Er reckte sich. Rüstplatten schabten. »Vielleicht bin ich einfach nur ein guter Lügner.«

»Dein Gott verabscheut Lügen ebenso wie du.« Sie wollte Weiteres entgegnen, doch er hob den Finger.

»Es geht um weitaus Größeres.«

Der Ausdruck in Bowdens Augen jagte ihr ein Frösteln über den Rücken, trotz der künstlichen Schwüle. Sie schlang die Arme um den Leib. »Größeres«, hauchte Fuchstochter, wie Tanaqui ursprünglich hieß. »Das verheißt selten Gutes.«

Der Grimm in seinem Gesicht trat noch schneidender hervor. »Unsere Belagerungsgäste vor der Stadt sind über Nacht näher gerückt und kesseln uns ein.«

»Damit haben wir gerechnet. Die Ruhe vor dem Sturm ist endgültig vorüber«, murmelte Fuchstochter.

Der Paladin verzog das Gesicht. »Wie ich schon bemerkte, hätten wir nie herkommen dürfen.«

»Ihr Rundohren pflegt euch über verschüttete Milch zu beklagen, du geradezu meisterlich.« Sie lächelte verschmitzt.

»Ich weise nicht mit dem Finger auf eure Schwächen, weil ich ein widerlicher Rechthaber bin«, schnaubte Bowden.

»Aber auch deshalb«, versetzte Tanaqui. Es war nur Gefrotzel, verglichen mit früherer Feindseligkeit.

»Ja, vielleicht.« Er faltete die Hände auf dem Tisch. Dann atmete er mehrmals tief ein und aus und bedachte sie mit ernstem Blick. »Fällt mir nicht leicht, auch nur einem von euch zu vertrauen. Die Zwergin lebte ihr Leben lang eine Lüge. Mein Mündel Kato erwies sich als todbringender Deserteur. Und was dich betrifft … Nun ja, man hat mir eingebläut, deinesgleichen zu hassen. Abgesehen davon haust in dir die Macht eines Götzen. Und dann wäre da noch der feiste, schmierige, brabbelnde Vaga …« Er hielt inne. Schaute verwirrt drein. Die Schmähung hatte er aus Gewohnheit hervorgestoßen, doch sie wich einem Ausdruck der Scham.

»Limbo ist tot, Bowden«, erinnerte ihn die Waldelfe. »Er hat sich für uns geopfert.« Schmerzhaft erinnerte sie sich stets daran, wie unverzagt der Vagabund ihr und Katos Hund Kincaid das Leben gerettet hatte.

Bowden stierte selbstvergessen ins Leere, als hätte sein Geisteslicht Schaden genommen.

Tanaqui wagte einen Sprung nach vorn. »Was geschah in deinem Elternhaus, Bowden? Du bist mit blutiger Klinge von der Hofstatt zurückgekehrt. Kato meint …«

»Kato hält besser das kokelnde Maul, bevor ihn der verhexte Runenstab vollends in den Wahnsinn treibt. Meine Händel mit den Skraemar sind verweht. Wer von denen jetzt erschlagen liegt, erhielt seine verdiente Strafe. Andere winden sich bei den Emissären in Eisen … wozu immer genau die Mächte der Tiefen ihre Sklaven zwingen. Hast du vergessen, dass die Skraemar von Kallasfjord Menschenhandel betrieben? Diesen Ort wollte ich meiden.«

»Es ist die Stadt deiner Königin, Bowden. Nur hier gibt es Bibliotheken und Weise. Kato rät uns richtig. Wir können uns schlecht bis zu den Minaretten tief im Mirvaali durchschlagen, um für ihn die große Zauberformel zu finden.« Ihre Stimme wurde eine Spur sanfter. »Sei milder zu deinem Volk! Im Fjord gab es auch Kinder und Frauen.«

»Die sind nicht von meinem Volk«, giftete er. »Niemals.«

»Kinder,...

Erscheint lt. Verlag 26.9.2024
Reihe/Serie Die Vier Könige
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte deutsche Fantasy • epische Fantasy • High Fantasy
ISBN-10 3-492-60632-6 / 3492606326
ISBN-13 978-3-492-60632-5 / 9783492606325
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