Bianca Weekend Band 25 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2762-0 (ISBN)
DER COWBOY UND DIE LADY von CATHLEEN GALITZ
Im Planwagen gen Westen mit einer Horde Teenager - mehr Albtraum als Traumurlaub. Bis Danielle dem Treckführer Cody näher kommt: Augen so blau wie der Himmel über der Prärie, Küsse, die nach Abenteuer schmecken, dazu ein Hauch von Geheimnis, der den Cowboy umgibt. Unwiderstehlich!
WAS ZÄHLT IM LEBEN von LEIGH GREENWOOD
Millionen Dollar hat Ron Egan sich hart erarbeitet, aber ein Anruf der schönen Jugendbetreuerin Kathryn lässt ihn alles infrage stellen. Denn als er hört, dass sich seine Tochter in höchster Not nicht ihm, sondern ihr anvertraut hat, spürt er, was wirklich zählt: Liebe ...
BLEIB BEI MIR, GREG von ANNETTE BROADRICK
'Sie sind die Frau, die ich suche!' Hoch fiebernd und erschöpft, steht ein amerikanischer Detektiv vor Fionas kleinem Cottage in den schottischen Highlands. Sie nimmt ihn auf, pflegt ihn liebevoll und spürt: Greg könnte der Mann ihrer Träume sein! Aber warum kam er den weiten Weg zu ihr?
Cathleen Galitz hat als Autorin schon viele Preise gewonnen und unterrichtet an einer kleinen Schule im ländlichen Wyoming Englisch. Ihr Ehemann und sie haben zwei Söhne, die ihre Eltern mit ihren vielen unterschiedlichen Aktivitäten ganz schön auf Trab und damit auch jung halten. Cathleen liest sehr gerne, geht oft Golf und Tennis spielen, verbringt aber natürlich besonders viel Zeit mit ihrer Familie. Sie geht oft auf Reisen und genießt lange Spaziergänge durch die wunderschöne Umgebung ihres Hauses. Ihre beiden Katzen Murphy und Spanky sind dagegen echte Stubentiger und verbringen die meiste Zeit vor ihren Futternäpfen. Cathleens Lebenstraum war es schon immer, ihre Bücher frisch gedruckt in den Buchläden zu entdecken!
1. KAPITEL
Worauf habe ich mich da eingelassen? fragte sich Danielle Herte wohl zum hundertsten Mal an jenem Tag.
Ihre aquamarinblauen Augen weiteten sich beim Anblick der Szene, die sie in die Zeit zurückbrachte, als sich der „Amerikanische Westen“ öffnete. Beinahe hundert Mädchen in langen Röcken waren mit unzähligen Aktivitäten beschäftigt. Einige kochten über offenem Feuer, andere quilteten oder flochten einander die Haare, und die beherzteren unter ihnen zielten mit Tomahawks auf Baumstümpfe, die zu diesem Zweck aufgereiht waren. Den Hintergrund am Horizont bildete eine Reihe Planwagen, vor denen sich Bettlaken zum Trocknen im Wind blähten.
Blinzelnd machte sich Danielle klar, dass sie sich in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit befand. Eine Tatsache, die ihr von dem harten, monotonen Rhythmus eines Rap Songs eingehämmert wurde, der unaufhörlich aus dem Lautsprecher im Heck ihres Vans dröhnte.
Bis vor ihrer Abreise von Denver vor vier Stunden hatte Danielle nicht gewusst, dass Mädchen im Alter ihrer Tochter, wenn sie als Gruppe auftraten, nur in höchster Lautstärke miteinander kommunizieren. Ein Glück, dass ich die meisten Liedertexte nicht verstehe, dachte sie und schluckte ihr letztes Aspirin, bevor ihr Wagen auf den kleinen Weg abbog, der als Muddy Gab in Wyoming bekannt war.
Sie fragte sich, wieso sich überhaupt jemand die Mühe gemacht hatte, diesem Ort einen Namen zu geben. Sie stellte den Motor ab und verkündete mit gespielter Freude: „Alles aussteigen. Wir sind da.“
Augenblicklich stürzten sich zehn ausgelassene junge Mädchen aus dem Van und liefen zu den Planwagen, die aus der Zeit von 1850 zu stammen schienen. Eine langbeinige Brünette mit Pagenfrisur und wunderschönen, jedoch unsicher blickenden Augen hielt ein altmodisches Häubchen in der Hand.
„Setz das auf, Mom“, drängte sie. „Bitte, bitte …“
Der höfliche Nachsatz war typisch für Danielles Tochter Lynn. Mit dreizehn erblühte ihr süßes kleines Mädchen zu einem Wesen voller Widersprüche. Einmal zeigte Lynn sich reifer, als es ihrem Alter entsprach, ein andermal war es ihr peinlich, von ihrer Mutter zu sehr behütet zu werden.
Sogar Danielles impulsiver Entschluss, das eigene Outfit aufzupolieren und sich im Kaufhaus eine Farbspülung zu kaufen, mit deren Hilfe sie sich jünger und sorgenfrei fühlen sollte, wurde von ihrer Tochter als böswilliger Akt verstanden, um deren noch nicht gefestigten Status in ihrem Freundeskreis zu sabotieren.
Dabei stellte dies nur einen symbolischen Befreiungsakt von Danielles altem Leben dar und die Hinwendung zu einem neuen. Ein Leben ohne dominierenden Ehemann, der Danielle länger als zehn Jahre völlig unter Kontrolle gehalten hatte. Scott hatte nicht nur ihr Heim und dessen gesamte Möblierung ausgesucht, sondern auch seiner Frau vorgeschrieben, sich extrem konservativ zu kleiden … wohl, damit sie unscheinbar wirken sollte.
Als Danielle das Haarpflegemittel aus dem Regal im Supermarkt gewählt hatte, hatte sie gemeint, ihre Haarfarbe würde nach der Behandlung dem sanften Farbton gleichen, den das entzückende Model auf der Verpackung trug. Stattdessen verwandelte die nach faulen Eiern riechende Lösung ihr natürlich schimmerndes rotbraunes Haar in ein schreiendes Feuerrot. Mit einem tapferen Lächeln musste sie später ihrer entsetzten Tochter erklären, dass sich die Farbe garantiert in weniger als einem Monat auswaschen würde.
Danielle nahm das Häubchen entgegen und verdeckte damit so viel wie möglich von ihrem Haar, ehe sie die Mädchen anwies, zusammenzubleiben und ihr zu folgen. Sie musste ihren langen Rock anheben, damit er nicht über den Boden schleifte, während sie nach dem Unterstand suchte, in dem die Teilnehmer registriert werden sollten.
„Hierher, hierher, Ma’am“, ertönte eine klare Stimme.
Den Treffpunkt kennzeichnete ein farbiges Banner mit den Worten „Romanze im Sturm“. Hinter einem Tisch stand das junge Mädchen, dem die Stimme gehörte. Ein blonder, lustiger Kobold mit Pferdeschwanz und leuchtend blauen Augen, die unter dem Rand eines Cowboyhutes aus Stroh hervorschauten.
„Hallo! Ich bin Mollie. Willkommen zur Teilnahme an ‚Romanze im Sturm‘, dem ersten Prärie-Pfadfindertreffen dieses Jahres in Wyoming zum Oregon-Treck, der durch die malerischen ‚Wind River Mountains‘ führen wird.“
Obgleich Mollie diese Worte im Laufe des Tages bereits unzählige Male wiederholt hatte, klang sie noch immer begeistert. „Sie sind die letzte Gruppe. Wir haben schon auf Sie gewartet. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Anreise.“
Danielle machte sich nicht die Mühe zu erzählen, dass ihr schäbiger alter Van vor etwa hundert Kilometern gekocht hatte und die lange Reise dadurch zu einer schier endlosen Exkursion wurde. Sie zahlte ihre Anmeldegebühr … und damit war ihr Schicksal für die nächsten vierzehn Tage besiegelt.
Mollie verteilte Kopien der Lebensgeschichte einer echten Pionierfrau und informierte alle, dass vom nächsten Tag an jeder verpflichtet war, zehn Seiten täglich zu lesen, um abends am Lagerfeuer eine Zusammenfassung des Gelesenen geben zu können. Danach deutete sie auf einen der Planwagen und forderte die Nachzügler auf aufzuladen.
In genau diesem Moment entglitt Danielle die Kontrolle. Die Mädchen eilten zum Van, um ihre Sachen zu holen, und liefen danach in alle Richtungen auseinander. Bis Danielle ihr eigenes Gepäck zum Planwagen geschleppt hatte, blieb ihr von der gesamten Truppe Nummer 83 nur ein Riesenberg Gepäck am Boden zurück. Offensichtlich hatten die Mädchen Angst, sie könnten durch das späte Eintreffen von den Aktivitäten im Lager ausgeschlossen werden, und ließen deshalb ihre Ferienmutter allein zurück.
Nach kurzer Überlegung beschloss Danielle, den Wagen lieber ohne Hilfe zu beladen, statt zu versuchen, ihre Truppe in diesem Chaos zusammenzutrommeln. Also krempelte sie die Ärmel auf und machte sich an die Arbeit, wobei sie über eine schonungslose Strafpredigt nachgrübelte, die sie den Mädchen halten wollte. Sie hatte nicht die Absicht, die nächsten beiden Wochen den Fußabtreter einer Gruppe verwöhnter Teenager zu spielen.
Der Planwagen war so hoch, dass Danielle die Taschen nicht einfach hinaufwerfen konnte. Sie musste also jedes Mal mit einem Armvoll Gepäck in den Wagen hochklettern. Dabei bemerkte sie schon sehr bald, dass die Mädchen viel zu viel mitgenommen hatten. Ihre Taschen platzten beinahe vor unnötigen Kosmetik- und Toilettenartikeln, batteriebetriebenen Lockenwicklern, CD-Playern, verbotenen Süßigkeiten und Jugendzeitschriften. Nachdem sie schließlich den letzten Schlafsack verstaut hatte, war Danielle total erschöpft und riss sich das Häubchen vom Kopf.
Auf der anderen Seite des Treffpunkts rutschte Cody Walker nervös auf seinem Sattel hin und her und fiel vor Staunen beinahe vom Pferd. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Kein Irrtum, da drüben stand ein verrücktes Punkmädchen und beförderte gerade eine Louis Vuitton-Einkaufstasche in den hinteren Teil eines Planwagens, der bereits eher einer vollgestopften Wurst ähnelte als einem brauchbaren Transportmittel. Ein zweiter Blick bestätigte Codys schlimmste Ahnungen.
„Himmel, wieso gerade ich?“ Ein Seufzer stieg zum wolkenlosen blauen Himmel von Wyoming. Nicht genug, dass seine Tochter Mollie ihn beschwatzt hatte, den Wächter für mehr als siebzig kichernde kleine Mädchen zu spielen, jetzt hatte er offenbar noch eine unreife Mutter am Hals, die mit ihrer Tochter zu konkurrieren versuchte, statt ihr ein ordentliches Vorbild zu sein.
Und dann dieses rote Haar! Die Frau glich eher einem Rock-’n’-Roll-Fan, die sich im Mittel vergriffen hatte, um ihre Jugend zu erhalten, als einer angemessene Hilfe für diese angesehene Organisation, wie es die Prärie-Pfadfinder waren.
Cody kannte diesen Typ. Solche auf Aufmerksamkeit erpichte Frauen hatten ihn in letzter Zeit geradezu verfolgt. Und er hatte jedes Mal die Flucht ergriffen wie ein Hase vor der Flinte. Auch jetzt warnten ihn seine Junggeselleninstinkte heftig und rieten ihm, sich so weit wie möglich gerade von dieser Mutter fernzuhalten. Eine Frau mit solchen Haaren konnte nur Probleme machen.
Nachdenklich fuhr sich Cody mit der Hand über den sauber rasierten Nacken. Er hoffte, mit dem Verzicht auf die lange Haarmähne und den Schnauzer sein Äußeres ausreichend verändert zu haben, um seine wahre Identität während der Dauer dieser Tour zu verbergen. Er hatte Mollie versprochen, diese Fahrt sollte etwas Besonderes sein, eine gemeinsame Zeit, fern von den Medien und Fotografen, die ihnen beiden so auf die Nerven gingen.
Nicht weniger wichtig war auch das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte. Er ärgerte sich über die Vorwürfe seiner Mutter, er habe sich auf dem Weg zu Reichtum und Ruhm für die falschen Werte entschieden und übersehen, was wichtig sei im Leben. Nun war er entschlossen, dieser selbstherrlichen alten Lady zu beweisen, dass sie im Unrecht war.
Dennoch, tief in seinem Innern wusste er, es war Zeit, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Er musste zugeben, er hatte sein gegenwärtiges Leben satt, war es leid, ständig über Monate hinweg unterwegs zu sein, der Presse ein lächelndes Gesicht zu zeigen und seinen Agenten mit dessen ausgeprägtem Talent, sich in Szene zu setzen, zu erdulden.
Es entsprach zwar nicht ganz seiner Vorstellung von Ferien und Entspannung, „Wagen Master“ für dieses verrückte Unternehmen zu sein, aber wenn Mollie sich einmal etwas in den Kopf setzte, konnte selbst der Teufel nichts dagegen ausrichten. Sie war...
Erscheint lt. Verlag | 31.8.2024 |
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Reihe/Serie | Bianca Weekend |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Bianca Gold • bücher für frauen • Cora • cora bianca • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Familienglück • Familienroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Second Chance • second chance for love |
ISBN-10 | 3-7515-2762-1 / 3751527621 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2762-0 / 9783751527620 |
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