Burning Crown (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01945-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Burning Crown -  Marie Niehoff
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Eine Drachenreiterin liebt nicht - erst recht nicht ihren Drachen. Der Auftakt zur neuen großen Romantasy-Trilogie von Spiegel-Bestseller-Autorin Marie Niehoff. In der Armee von Eldeya sind Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern streng verboten. Zuwiderhandlungen werden mit dem Tod bestraft. Doch als Captain Yessa Hayes ein neuer Drache zugeteilt wird, ist ihr sofort klar, dass es schwer wird, diese Regel zu befolgen. Cassim übt eine ungeahnte Anziehungskraft auf sie aus. Und je mehr sie hinter seine verschlossene, misstrauische Fassade blickt, desto heftiger wird das verbotene Knistern zwischen ihnen. Yessa kämpft mit aller Macht gegen ihre wachsenden Gefühle an, denn schon ein falscher Blick könnte ihr Schicksal besiegeln. Nur ahnt sie nicht, dass die größte Gefahr für ihr Leben von Cassim selbst ausgeht ...

Marie Niehoff, geboren 1996, hegt schon seit ihrer Kindheit eine Faszination für fantastische Geschichten. Diesen darf vor allem eines nicht fehlen: Romantik. Wenn sie nicht gerade schreibt, malt sie, kreiert Moodboards, kümmert sich um ihre unzähligen Zimmerpflanzen oder legt Tarotkarten. Unter anderem Namen hat sie bereits Bücher im New-Adult-Genre veröffentlicht, die Vampire-Royals-Reihe ist ihr Fantasy-Debüt. Auf Instagram und TikTok ist sie unter @marienie.schreibt zu finden.

Marie Niehoff, geboren 1996, hegt schon seit ihrer Kindheit eine Faszination für fantastische Geschichten. Diesen darf vor allem eines nicht fehlen: Romantik. Wenn sie nicht gerade schreibt, malt sie, kreiert Moodboards, kümmert sich um ihre unzähligen Zimmerpflanzen oder legt Tarotkarten. Unter anderem Namen hat sie bereits Bücher im New-Adult-Genre veröffentlicht, die Vampire-Royals-Reihe ist ihr Fantasy-Debüt. Auf Instagram und TikTok ist sie unter @marienie.schreibt zu finden.

Cassim


Vielleicht gibt es wirklich keine beschissenen Götter mehr. Zumindest keine, die mir gnädig sind.

Schon mein ganzes Leben lang versucht das Schicksal, mir dieses Wissen einzuprügeln, und auch heute erinnert es mich wieder mit ausgestrecktem Zeigefinger daran. Es hält mir meine Machtlosigkeit vor, als hätte ich vergessen, dass sie existiert. Als läge sie mir nicht schon seit meiner Geburt wie eine Schlinge um den Hals, bereit, mir jeden Moment die Luft abzudrücken.

Kalter Nieselregen peitscht mir ins Gesicht, mischt sich mit dem Angstschweiß in meinem Nacken. Der Wind zerrt an meiner Kapuze, und das Bedürfnis, mir die zu enge fremde Uniform vom Leib zu reißen, wird immer stärker.

Aber ich kann jetzt nicht aufgeben. Das konnte ich noch nie.

Hinter mir ist das Armeecamp in die Stille der Nacht gehüllt. Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Ein letzter Moment des Friedens, bevor meine Taten sich wie ein Inferno durch die tristen braunen Zelte brennen werden. Sofern ich erfolgreich bin. Denn es ist nicht mehr lang bis Sonnenaufgang. Mir läuft die verdammte Zeit davon.

Zum wiederholten Mal löse ich meinen Blick vom Lagerfeuer vor mir und starre in die Dunkelheit dahinter. Noch immer regt sich nichts, und allmählich wird meine Unruhe unerträglich. Sie hätten schon vor Stunden hier sein sollen. Wenn sie nicht bald kommen, ist unser gesamter Plan ruiniert. Noch eine Chance wie diese werden wir so schnell nicht kriegen. Wie soll ich das den anderen erklären? Nachdem ich ihnen Hoffnung gemacht, ihnen Freiheit versprochen habe?

Ein Geräusch lässt mich erstarren. Ich lausche angestrengt und versuche, das Knacken des Feuers und das Heulen des Windes um mich herum auszublenden. Habe ich es mir nur eingebildet? Oder war das wirklich …

Ja.

Da ist es wieder. Lauter jetzt, weil es stetig näher kommt. Das vertraute Schlagen von Schwingen.

Ich stehe auf, und just in diesem Moment erhellt eine Feuerfontäne den Nachthimmel. Die karge Mooslandschaft vor dem Camp wird in orangefarbenes Licht getaucht. Nasse Schuppen blitzen in der Dunkelheit auf.

Mein Herzschlag beschleunigt sich, doch ich bemühe mich um Ruhe. Jedes Anzeichen von Nervosität könnte mich verraten. Und dann stirbt nicht nur unser Plan, sondern ziemlich sicher auch ich.

Links und rechts in der Ferne erheben sich zwei weitere Feuerfontänen. Es sind unsere Wachen, die etwas außerhalb des Camps stationiert sind und mit ihrem Signal dem nahenden Boten die Erlaubnis zur Landung geben.

Langsam trete ich um das Lagerfeuer herum, sodass ich das Licht der Flammen im Rücken habe. Dann ziehe ich mir die Kapuze tiefer ins Gesicht. Die Jacke der fremden Uniform spannt an meinen Schultern, sodass ich bei jeder Bewegung Angst habe, sie könnte reißen. Ich kann nur hoffen, dass der schwere Wollumhang und die Dunkelheit reichen, um alles Verräterische zu verbergen.

Die Flügelschläge sind nun so nah, dass ich trotz des Windes den Luftstoß spüren kann, den sie verursachen. Trotzdem sehe ich den Drachen erst, als er fast direkt vor mir ist.

Der Feuerschein bricht sich auf den Schuppen und lässt es aussehen, als würde ein Funkenregen vor mir niedergehen. Ein Kopf mit langen gewundenen Hörnern löst sich aus der Dunkelheit. Ledrige schwarze Schwingen stemmen sich gegen den Wind. Orangerote Augen fixieren mich. Und dann setzen zwei gigantische krallenbesetzte Pranken fast geräuschlos auf dem Boden auf.

Mit einem Mal ist die Luft wie geladen. Magie vibriert zwischen uns – eine Urgewalt, die nur darauf wartet, entfesselt zu werden. Aber jedes noch so kleine Körnchen von ihr liegt in den Händen des Mannes, der soeben aus dem Sattel steigt.

«Entschuldige die Verspätung», brummt er zur Begrüßung und zieht so meine Aufmerksamkeit auf sich. Er klettert ungelenk über einen der Flügel und bleibt dabei mit dem Stiefel an der empfindlichen Membran hängen. Der Drache kneift vor Schmerz die Augen zu, doch der Reiter scheint es nicht einmal zu bemerken. Ich beiße mir auf die Zunge und verbiete mir jeglichen Kommentar.

Wie so oft.

Wie immer.

Gehorsam ist das Einzige, was uns momentan am Leben hält. Aber Wut und Hoffnung halten uns zusammen. Also konzentriere ich mich weiterhin auf Letztere. Stelle mir vor, wo ich morgen sein könnte, wenn ich jetzt Ruhe bewahre.

«Der verdammte Gegenwind hat mich Stunden gekostet», faselt der Fremde weiter und kommt endlich auf dem Boden an – zum Glück, ohne seinem Drachen noch irgendwelche ernsthaften Verletzungen zuzufügen. «Heute verzichte ich mal auf den Met, Daryn. Ich will hier weg, bevor das Wetter noch schlechter wird.»

Er lacht. Ich hingegen versuche, mir mein Zähneknirschen nicht anmerken zu lassen. Sie trinken zusammen? Verdammte Scheiße. Ich dachte, ich könnte mich ohne größere Probleme als der übliche Bote ausgeben. Ich habe nicht erwartet, dass sie mehr als ein paar Worte wechseln. Warum bin ich davon ausgegangen, diese Dumpfbirnen würden ihre Aufgaben ernst nehmen?

So wird das nichts. Kurswechsel.

«Alles klar», erwidere ich, und der Fremde, der sich soeben zu mir umgedreht hat, stockt mitten in der Bewegung.

«Du bist nicht Daryn», stellt er überrascht fest. Er mustert mich und kommt näher, sodass ich im Schein des Feuers sein Gesicht erkennen kann. Blaue Augen, buschige Brauen und ein schlecht gestutzter Bart, durch dessen Lücken seine weiße Haut durchschimmert.

«Daryn liegt flach», erkläre ich schlicht. «Hat vermutlich zu viel gesoffen. Ich übernehme heute für ihn, und nichts für ungut, aber ich würde es ebenfalls begrüßen, wenn wir das schnell hinter uns bringen könnten.»

«Scheiße.» Der Bote runzelt die Stirn und stiert mich weiter an. Im Halbdunkel kann er vermutlich nicht viel erkennen, aber es macht mich dennoch nervös. Ist er misstrauisch geworden? Oder habe ich ihn mit meiner leicht ruppigen Antwort verunsichert? «Mit wem trinkt der Hund mir denn fremd?», fragt er jetzt und lacht. Es klingt unecht. «Richte ihm aus, dass ich nächstes Mal eine Entschädigung erwarte.»

Bei den Göttern, kann dieser Typ nicht einfach die Klappe halten und wieder abhauen? «So gut kenne ich ihn nicht», erwidere ich genervt. «Die Nachricht?» Ich strecke auffordernd meine Hand aus.

«Nicht so zum Scherzen aufgelegt, was?», witzelt er weiter, doch ein leicht verlegener Ton schleicht sich in seine Stimme. Er öffnet seinen Umhang und holt einen Umschlag aus seiner Jackentasche. «Hast noch was vor heut Nacht?», fragt er. «Wartet jemand Besonderes im Zelt auf dich?» Er zwinkert mir zu.

«Das geht dich nichts an», weise ich ihn zurecht. «Primär habe ich keine Lust, vom General für die verspäteten Informationen verantwortlich gemacht zu werden.» Ich nehme ihm den Umschlag ab, bevor er es sich anders überlegen kann, und stecke ihn ein.

«Ich kann nichts dafür», verteidigt er sich. «Wie gesagt, der Gegenwind war …»

«Ich weiß», unterbreche ich ihn. «Schon gut. Dafür bist du immerhin umso schneller wieder zurück in deinem Lager. Guten Flug.»

Er zieht empört die Brauen zusammen, als ich ihn so abkanzle, geht jedoch nicht darauf ein. Stattdessen schüttelt er nur den Kopf. «Na dann. Sag Daryn einen Gruß. Ich hoffe, er ist schnell wieder auf den Beinen.»

«Mhm», brumme ich nur, und endlich gibt er Ruhe. Ich salutiere zum Abschied und sehe zu, wie der Soldat wieder auf seinen Drachen steigt. Er mustert mich noch einmal von Kopf bis Fuß, als läge ihm noch etwas auf der Zunge. Dann erhebt er sich ohne ein Wort des Abschieds in die Lüfte und verschwindet in die Dunkelheit der Nacht.

Tief atme ich durch. Jetzt, wo die erste Anspannung von mir abfällt, spüre ich das Hämmern meines Herzens mit unangenehmer Deutlichkeit. Das hier war der einfache Teil, und schon er lief nicht so, wie ich es gedacht hatte. Ich habe ein ungutes Gefühl, was den Rest meiner Pläne angeht. Aber wenigstens einen Lichtblick gibt es – es hat aufgehört zu nieseln.

Ich warte einen Moment, bis ich mir sicher bin, dass der Bote nicht zurückkommt, und lausche dann nach unseren eigenen Wachtposten. Ich kann sie nicht hören, und das muss für den Moment reichen. In der Dunkelheit ist es unmöglich, ihre Position auszumachen, mehr Sicherheit werde ich nicht kriegen.

Ich umrunde das Lagerfeuer und hebe die Decke über der Gestalt an, die hinter einigen größeren Steinen im Schatten liegt. Der Typ, der dann wohl Daryn sein muss, rührt sich nicht. Er hat die Augen geschlossen, und Speichel rinnt ihm aus dem halb geöffneten Mund.

«Fuck», murmle ich und taste nach seinem Puls. Das sieht nicht gut aus. Falls er an dem Betäubungsmittel verreckt, war alles umsonst. Aber seine Haut ist noch warm, und ich spüre ein stetiges, wenn auch schwaches Pulsieren unter meinen Fingerspitzen. Glück gehabt.

Ich hole meinen Beutel aus dem Versteck und ziehe die Decke wieder über Daryns Kopf. Dann gehe ich vor dem Lagerfeuer auf die Knie und besehe...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2024
Reihe/Serie Die Dragonbound-Trilogie
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller 2024 • bestsellerliste spiegel aktuell • Booktok • Dark Fantasy • Drachen • Endlich Kyss • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane deutsch • Fantasy Liebesromane für Erwachsene • Fantasy Romance • fated mates • Flammengeküsst • Forbidden Love • Fourth Wing • House of the Dragon • Kyss • Kyss Bücher • Kyss Verlag • Lyx • lyx bücher • Lyx Verlag • Marie Niebler • Rebecca Yarros • Romantasy • Romantic Fantasy • Spiegel-Bestsellerautorin • Spiegel Bestseller-Autorin • The Queen will Rise • TikTok • Vampire Royals • When the King Falls
ISBN-10 3-644-01945-2 / 3644019452
ISBN-13 978-3-644-01945-4 / 9783644019454
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