Lukas Träume (eBook)
124 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-8472-7 (ISBN)
Ich bin 1969 in Graz geboren und lebe seit 2015 in Hessen. Hauptberuflich bin ich Krankentransportfahrer. 'Lukas Träume' ist bereits mein 7. Buch, welches ich veröffentliche. Weitere Geschichten sind in Arbeit.
Ich bin 1969 in Graz geboren und lebe seit 2015 in Hessen. Hauptberuflich bin ich Krankentransportfahrer. "Lukas Träume" ist bereits mein 7. Buch, welches ich veröffentliche. Weitere Geschichten sind in Arbeit.
Impressum
Texte:
©2024 Copyright by
Robert Zuschrott
Umschlag:
© Copyright by Robert Zuschrott Verlag:
Robert Zuschrott
34628 Willingshausen
Robert_Zuschrott@gmx.at
Druck:
epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Printed in Germany
I Ein sehr anstrengender Vormittag ging für die Hauptschüler in Köflach zu Ende.
„Und morgen sehen wir uns die
Versuchsergebnisse in Physik genauer an“, sagte Herr Rauscher, der Lehrer der dritten Hauptschulklasse. Dann schloss er sein Klassenbuch und entließ die Schüler. Sofort rannten diese aus dem Klassenraum. Als Lukas, ein sehr schüchterner Junge, gerade seine Schuhe zubinden wollte, wurde er von hinten, von Erich angerempelt und fiel zu Boden.
„Musst du immer im Weg stehen?“, fragte Erich mit frechem Grinsen.
„Du hättest ja um mich herumgehen können“, sagte Lukas sehr leise. Erich packte Lukas, hob ihn hoch und drückte ihn an die Wand.
„Was hast du gesagt?“, fragte er dann laut.
„Und du meinst, der Loser wäre es wert?“, fragte Bianca.
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„Da hast du auch wieder recht“, antwortete Erich grinsend. Er ließ Lukas los und zerzauste dessen dunkelbraunen, etwas längeren Haare. Dann schnappte er sich seine Tasche und ging aus dem
Schulgebäude. Lukas atmete erleichtert durch und wartete noch ein bisschen. Dann nahm er seine Krücken und verließ ebenfalls das Schulgebäude.
Die drei gingen in die gleiche Klasse. Erich war sehr selbstbewusst und eine richtige Sportskanone mit sehr viel Kraft und Ausdauer. Durch seine blonden, schulterlangen Haare war er auch bei den Mädchen sehr beliebt aber nahm auf schwächere Mitschüler, speziell auf Lukas, keine Rücksicht. Regelmäßig traf sich Erich mit seinen Freunden auf dem Fußballfeld.
Lukas hatte vor Erich Angst und versuchte, ihm so gut es ging, aus dem Weg zu gehen.
Aber das gelang nicht immer. Er hatte ja noch das Handicap mit seinen Beinen. Kurz bevor Lukas in die Hauptschule kam, wurde 4
er von einem Auto angefahren. Beide Beine wurden ihm dabei gebrochen. Seitdem war er gezwungen, mit Krücken zu gehen. Die Beine hatten sich zwar gebessert aber sie waren nicht stark genug, um ihn ohne die Krücken zu tragen. Und genau das machte sich Erich meistens zu nutze.
Als Lukas nach Hause kam, hatte Frau Ressner, seine Mutter, gerade das Essen fertig und stellte es gleich auf den Tisch.
„Hi. Bitte wasch dir die Hände und setze dich“, sagte sie zu Lukas mit einem freundlichen Lächeln. Das tat Lukas auch sofort.
„Und wie war es heute in der Schule?“, fragte sie beim Essen.
„Wie immer“, antwortete Lukas.
„Ärgert dich dieser Erich immer noch?“, fragte Joachim Ressner, Lukas Vater.
„Ja aber das ist nichts Neues“, antwortete Lukas wieder.
„Und warum gibst du ihm nicht eine auf die Nase?“, fragte Joachim weiter.
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„Der ist doch viel zu stark für mich. Ich will nur meine Ruhe haben. Sonst nichts“, sagte Lukas und ging nach dem Essen in sein Zimmer. Erst machte er seine Hausaufgaben.
Danach zockte er ein bisschen mit seiner Konsole, bis seine Mutter ins Zimmer kam.
„Kann mich Papa nicht einmal wegen Erich in Ruhe lassen?“, fragte Lukas.
„Du kennst ihn doch. Er denkt immer noch, dass du es weiter bringen könntest“, antwortete sie.
„Ja schon aber wenn ich mich mit Erich anlege, dann bin ich Gulasch. Und mal ehrlich.
Wenn sich Papa mit Erichs Vater deshalb in die Wolle bekommt, würde er auch zu Mus verarbeitet werden.“
„Da hast du recht. Aber jetzt ist es an der Zeit für dich, schlafen zu gehen“, sagte Frau Ressner lächelnd. Lukas schaltete seine Konsole aus und ging zu Bett. Seine Krücken hatte er sorgfältig in greifbare Nähe gestellt. Frau Ressner deckte ihn zu und gab ihm noch ein Küsschen auf die Stirn.
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„Gute Nacht, Sohnemann“, sagte sie und ging aus seinem Zimmer.
„Ich hatte mir sicher etwas anderes für unseren Sohn gewünscht“, sagte Joachim etwas nachdenklich.
„Was soll er denn tun? Jedes mal, wenn wir für Lukas in der Schule interveniert haben, wurde es für ihn nur noch schlimmer“, antwortete Annemarie Ressner.
„Ich weiß auch nicht. Ich will nur nicht, dass der Junge wegen diesem Erich weiter unter die Räder kommt. Was ist, wenn es bei seinen Kindern dann auch so weiter geht?“, fragte Joachim mit runzelnder Stirn.
Annemarie sah ihn nur an, aber sie sagte dazu kein einziges Wort mehr.
Kurz nachdem Lukas eingeschlafen war, schreckte er hoch. Als er bei dem Fenster raus sah, war es hellster Tag.
„Habe ich verschlafen?“, fragte er sich.
Dann fiel es ihm ein, dass es ja Wochenende 7
war. Sofort wollte er nach seinen Krücken greifen, aber die waren nicht an ihrem Platz.
Als er aus dem Bett stieg und sich, der Wand entlang, zur Tür begeben wollte, bemerkte er verwundert, dass seine Beine stark genug waren, um ihn zu tragen. Lukas ging vorsichtig die Treppen hinunter in die Küche, aber da war Niemand. Er ging ins Wohnzimmer und danach ins Schlafzimmer.
Aber keiner war zu Hause. Dann wagte er sich langsam vor die Tür. Vögel zwitscherten frisch fröhlich vor sich hin und weit und breit kein einziges Auto zu sehen. Eine warme Prise strich durch sein Haar.
„Komisch“, dachte er.
Am Grundstück grenzte ein kleiner Wald, in dem er im Herbst leidenschaftlich Pilze suchte. Von klein auf kannte er sich damit aus und wusste, welche giftig waren, und welche nicht. Kurz entschlossen ging er rein und genoss die Ruhe, welche der Wald ausstrahlte, in vollen Zügen. Es dauerte auch nicht lange, als Bianca plötzlich an ihm 8
vorbeirannte und ihn fast umstieß. Auf einmal blieb sie stehen und sah ihn mit großen Augen an. Dann ging sie auf ihn zu.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie Lukas mit bösem Blick.
„Was meinst du?“, fragte Lukas verwundert.
„Verschwinde. Das ist mein Traum“, sagte sie bestimmend und mit etwas lauterer Stimme.
„Dein was?“, fragte Lukas noch verwunderter.
Bianca packte Lukas und drückte ihn an einen Baum.
„Wo sind deine Krücken? Komisch, was? Du bist in einem Traum. Meinem Traum. Wie bist du hier her gekommen?“, fragte Bianca noch einmal mit ernster Stimme.
„Äh..., keine Ahnung“, stammelte Lukas.
„Ach egal. Wenn du nicht durch den Fleischwolf gedreht werden willst, komm mit“, sagte sie.
Lukas folgte ihr. Kurze Zeit später kamen sie an einem kleinen Häuschen an. Bianca öffnete die Tür und ging rein.
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„Komm schon“, sagte sie zu Lukas. Dieser verstand momentan überhaupt nichts mehr.
Trotzdem folgte er ihr. Er sah sie die ganze Zeit fragend an.
„Hier sind wir sicher“, sagte Bianca und sah beim Fenster raus. Auch Lukas wagte einen Blick und sah ein paar Männer mit Geweihen vorbeirennen.
„Das sind Fianne. Sie dulden keine Fremden hier. Nochmal, was machst du in meinem Traum?“, fragte Bianca wieder.
„Nochmal, ich habe keine Ahnung. Ich wusste ja nicht einmal, dass ich in einem Traum bin“, antwortete Lukas.
„Ach ja? Findest du es nicht komisch, dass du auf einmal ohne deine Krücken herumrennst?“
„Ja schon“, sagte Lukas mit gesenktem Kopf.
„Was haben diese Typen gegen dich?“, fragte er nach.
„Egal“, sagte sie.
„Kann es nicht sein, dass du in meinem Traum gelandet bist und es nicht gemerkt hast?“
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„Sehr witzig.“
„Auch witzig, dass du mit mir redest“, sagte Lukas.
„Hier kann ich alles machen, was ich will. Und wenn du schon einmal hier bist, kann ich auch mit dir reden. Das weiß ja außer uns sonst keiner. Und wehe, du verplapperst dich“, kam es von Bianca. Sie streckte ihre Hand aus und ließ ein paar Sternchen im Raum fliegen.
„Cool. Wie machst du das?“, staunte Lukas.
„Wie gesagt, ich kann hier machen, was immer ich will“, sagte Bianca.
„Ich wünschte, ich könnte das in der Schule auch. Vor allem, wenn mich Erich wieder heimsucht“, sagte Lukas mit gesenktem Kopf.
„Erich ist ein Hohlkopf. Er hat sein Gehirn in seinen Muskeln versteckt“, sagte Bianca schmunzelnd.
„Kannst du mir das vielleicht beibringen?“, fragte Lukas schüchtern.
„Benütze doch deine Phantasie“, antwortete Bianca und rannte aus dem Haus.
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Lukas sah ihr noch nach. Kurze Zeit später hörte er ein schrilles läuten. Der Wecker meldete sich. Lukas hatte vergessen, den Wecker für das Wochenende auszustellen.
Als Lukas aufwachte, lag er in seinem Bett.
„Komisch“, dachte er. Langsam stieg er aus dem Bett, schnappte sich seine Krücken und ging ins Bad. Kurze Zeit später kam er angezogen in die Küche zum Frühstück.
„Schönen guten Morgen“, sagte Annemarie lächelnd.
„Morgen Mama“, antwortete er und nippte an seinem Kakao.
„Und was hast du heute vor?“, fragte Annemarie.
„Keine Ahnung.“
„Hast du Lust, mit mir einkaufen zu fahren?“
„Ja, können wir machen“, antwortete Lukas.
Im Supermarkt blieb Lukas eine Zeit lang vor dem Regal mit Proteinpulver stehen.
„Willst du dich für Mister Universum bewerben?“, fragte Annemarie schmunzelnd.
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„Ach quatsch. Aber es muss doch irgend etwas geben, damit ich meine Beine wieder richtig in Gang bekommen kann“, antwortete Lukas.
„Und...
Erscheint lt. Verlag | 21.7.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Freundschaft • Rivalität • Vorurteile |
ISBN-10 | 3-7565-8472-0 / 3756584720 |
ISBN-13 | 978-3-7565-8472-7 / 9783756584727 |
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