John Sinclair 2402 (eBook)
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6874-0 (ISBN)
Der Geisterjäger John Sinclair in der Dämonenhölle! Er und seine Gefährten dringen ein in das Reich des Spuks - und sie haben eine neue Verbündete: Pandora, die schon einmal das Unheil über die Welt brachte und deren wahre Identität Suko enthüllt worden war!
Jetzt will sie das Reich des Spuks erobern, und ausgerechnet John Sinclair und seine Freunde stehen ihr dabei zur Seite! Und dann begeht John den größten Fehler seines Lebens und entfesselt ein Inferno in der Dämonenhölle.
Inferno in der Dämonenhölle
(Teil 3 von 3)
von Ian Rolf Hill
Wunderschön und abstoßend hässlich!
So hätte Godwin de Salier seine Umgebung beschrieben, hätte man ihn gefragt.
Wo er auch hinschaute, wucherten grünlich schimmernde Kristalle in den unterschiedlichsten Größen und Formen aus dem Boden. Einige waren haushoch, andere wiederum nicht größer als ein Mensch. Es gab sie als kegelförmige Hügel, als Stalagmiten oder baumähnliche Gebilde.
Und in manchen der Kristalle steckten Menschen!
Sie waren regelrecht eingewachsen, denn diese Welt war an Lebensfeindlichkeit kaum zu überbieten. Es gab weder Wasser noch Nahrung, dafür war die Luft erfüllt von flirrenden Fäden, die sich an Menschen, Tiere und selbst Dämonen hefteten und sie in Kristalle verwandelten.
Es war eine Hölle!
Eine Hölle, die von einer bestimmten Person beherrscht wurde. Allgemein wurde sie nur die Unheilsbringerin genannt, doch sie hatte auch einen Namen, und der lautete Pandora!
Sie war identisch mit jener Frau aus der griechischen Mythologie, der ihr Hunger nach Wissen und Macht zum Verhängnis geworden war, denn entgegen eindringlicher Warnungen hatte sie die Büchse, die ihr der Göttervater Zeus anvertraut hatte, geöffnet und damit das Unheil über die Menschen gebracht.
Pandora war verstoßen worden, doch ihr Name war nicht in Vergessenheit geraten. Und schon bald hatte sie sich im Reich der Dämonen einen Namen gemacht. Seit Jahrhunderten lenkte sie die Geschicke der Menschheit aus dem Verborgenen, doch dabei war sie schon bald einigen mächtigen Wesen in die Quere gekommen. Allen voran Lilith, der Großen Mutter, der ersten Hure des Himmels, die an der Seite des absolut Bösen, Luzifer, stand.
Pandora hatte Liliths Platz an seiner Seite einnehmen wollen, woraufhin die Große Mutter der Dämonen die Unheilsbringerin in die Verbannung geschickt hatte.
Erst der Spuk, Herrscher im Reich der Schatten und der Letzte der Großen Alten, hatte sie befreit. Und das aus gutem Grund, denn der Spuk war ein Todfeind der Hölle und immer auf der Suche nach mächtigen Verbündeten.
Zunächst hatte es auch so ausgesehen, als hätte er eine gute Wahl mit Pandora getroffen, denn sie hatte nicht nur die Ghouls unter sich vereint, sondern mithilfe der geheimnisvollen Höllenscheibe auch die Schattenkinder befreit, Kreaturen, die aus einem Seitensprung der Großen Mutter mit dem Spuk hervorgegangen waren. Zu einer Zeit, als sich der Spuk noch nicht als Namenloser den Großen Alten angeschlossen hatte, jenen finsteren Dämonengöttern, die über Jahrtausende hinweg die Geschicke des Kontinents Atlantis bestimmt hatten.
Lilith hatte gehofft, durch die Schattenkinder den Spuk beeinflussen und auf die Seite der Hölle ziehen zu können, denn der Spuk war nicht irgendein Dämon. Er besaß den Schatten des Sternenvampirs Acron, der mit den Seelen getöteter Dämonen gespeist wurde, wodurch sich seine Macht stetig potenzierte.
Aber der Spuk wandte sich von der Hölle ab und schloss sich den Großen Alten an, die schließlich ebenso von ihm verraten worden waren, wie er sein eigenes Volk verraten hatte, das jenseits der Sterne in einer weit entfernten Galaxis existierte.
Währenddessen sah sich die Hölle der Bedrohung durch die Schattenkinder ausgesetzt. Unter hohen Verlusten schaffte sie es, die Geschöpfe zu bannen. Mit einem Siegel, das identisch war mit den Zeichen in der Mitte von John Sinclairs silbernem Kreuz.
Mit der Höllenscheibe und dem Würfel des Unheils war es Pandora schließlich gelungen, das Siegel zu brechen und die Kreaturen zu befreien, und vor Kurzem war es zu einem Großangriff der Schattenkinder gekommen, dem nicht nur John Sinclairs Verbündete aus Atlantis, die bei den Flammenden Steinen in Mittelengland eine neue Heimat gefunden hatten, zum Opfer gefallen waren. Auch die Kolonie der Werwölfe und das Lager der Berserker in Alaska, nördlich des Yukon, waren attackiert worden, und ebenso das Templerkloster in Alet-les-Bains.
Godwin de Salier hatte noch versucht, mithilfe des Knochensessels zu entkommen, doch das magische Transportmittel, das aus den Gebeinen des letzten offiziellen Großmeisters der Templer, Jacques de Molay, gefertigt worden war, hatte ihm den Dienst verweigert. Und so war auch Godwin einem der Schattenkind zum Opfer gefallen.
Statt zu sterben, waren der ehemalige Kreuzritter und seine Brüder jedoch hier in dieser Kristallwelt erwacht, aber ein Freund nach dem anderen war innerhalb kürzester Zeit von den Kristallfäden eingesponnen worden und erstarrt, ohne dass Godwin etwas hätte dagegen unternehmen können.
Nur er war verschont geblieben, vermutlich weil er den Würfel des Heils bei sich trug, das Pendant zum Würfel des Unheils, der sich momentan im Besitz von Pandora befand.
Es hatte nicht lange gedauert, bis Godwin bemerkt hatte, dass er nicht der einzige Gefangene dieser Welt war, der sich noch nicht in einen Kristall verwandelt hatte. Außer ihm trotzten noch zwei weitere Personen den magischen Kristallfäden: Myxin, der Magier aus Atlantis, und Denise Curtis, die Tochter des Wolfsdämons Lykaon.
Kurz darauf war noch jemand erschienen. Eine schwarzhaarige Frau namens Chandra, die Godwin aus den Berichten seines Freundes John Sinclair kannte. Chandra war Russin und hatte eine kugelfeste Haut, die sie ebenfalls Pandora zu verdanken hatte. Außerdem war Chandra eine Nachkommin des legendären Magiers Rasputin, dem sie jahrelang mehr oder weniger treu gedient hatte. Bis zu seiner Vernichtung. Von da an hatte sich Chandra der Unheilsbringerin angeschlossen.
Hier in der Kristallwelt übernahm sie die Funktion einer Mittlerin und Botin und hatte den Gefangenen ein Angebot gemacht, das diese unmöglich ausschlagen konnten.
Denise Curtis, Myxin und Godwin de Salier sollten Pandora helfen, den Spuk zu stürzen.
In den Augen der drei Gefährten der absolute Wahnsinn. Und so war es zum Kampf mit Pandora gekommen, den das ungleiche Trio auch fast für sich entschieden hätte, hätte die Unheilsbringerin nicht noch ein Ass im Ärmel gehabt.
Genau genommen sogar zwei Asse!
Zum einen die kugelfeste Chandra, die Godwin de Salier hinterrücks niedergeschlagen hatte, zum anderen die Schattenhexe Assunga, die wie aus dem Nicht erschienen war, nachdem Pandora zusammen mit dem Würfel des Unheils verschwunden war.
Chandra hatte versucht, Myxin mit dem Leben des Templers zu erpressen, war von dem Magier aber außer Gefecht gesetzt worden. Der sah sich dafür der Schattenhexe gegenüber, die ihrerseits von Denise Curtis attackiert wurde.
Die zierliche junge Frau, die ihrem Äußeren nach höchstens neunzehn war, hatte sich in ein Monster verwandelt, einen riesigen Werwolf mit drachenartigen Schwingen.
Und in diesem Werwolf steckte die geballte Macht des Wolfsdämons Lykaon, die Assunga nun zu spüren bekommen sollte ...
Godwin de Salier beobachtete das Geschehen vom Boden aus.
Den Schlag, den ihm die schwer angeschlagene Chandra verpasst hatte, während er sich auf den Würfel des Heils konzentrierte, hatte ihn zwar außer Gefecht gesetzt, aber ihm nicht das Bewusstsein genommen. Er war zwar paralysiert, groggy, dennoch bekam er genau mit, was um ihn herum geschah. Und deshalb sah er auch, wie Assunga ihren Mantel schloss und sich auflöste.
Einfach so.
Von einer Sekunde zur anderen war die Schattenhexe verschwunden, und Denise flog ins Leere. Die Bestie prallte gegen einen Kristallkegel und stimmte ein frustriertes Wutgeheul an.
Godwin konnte es ihr nicht verdenken.
Der ehemalige Kreuzfahrer und Tempelritter versuchte sich aufzurichten. Dabei bemerkte er mit einem Anflug beginnender Panik, dass seine Hände bereits von einer dünnen Schicht Kristallfäden bedeckt waren, die ohne den Schutz des Würfels von seiner Körperwärme beziehungsweise seinem Blut angezogen wurden wie Eisenspäne von einem Magneten. Selbst in seinem Haar und den Brauen hatten sie sich schon festgesetzt.
Der Würfel! Wo war der verflixte Würfel?
Chandra hatte ihn in Händen gehalten, bevor sie von Myxins mentalem Schlag zurückgeschleudert worden war. Die Russin war noch benommen, doch das würde nicht mehr lange so bleiben.
Godwin hatte zwar noch nicht persönlich mit ihr zu tun gehabt, von John Sinclair wusste er jedoch, dass sie hart im Nehmen war.
Der Templerführer wälzte sich herum. Und da sah er ihn. Der rötlich schimmernde Quader lag in Griffweite neben ihm am Boden. Godwin streckte die Hand danach aus.
Kaum berührten seine Finger das magische Artefakt, geschah zweierlei: Die Kristallfäden fielen von Godwin ab beziehungsweise schmolzen wie Schnee in der Sonne, und zudem vernahm er ein Geräusch, dass sich wie ein leises Wuuusch anhörte. Ein Lufthauch strich über seine Haut, ausgehend von der Gestalt, die aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war.
Assunga, die Schattenhexe!
Sie lachte leise, während sie sich bückte und den Templer wie eine Puppe auf die Beine zog. Godwin quollen fast die Augen aus dem Kopf, als er sah, wie Assunga den Mund öffnete und zwei fingerlange Hauer präsentierte, die sich aus ihrem Oberkiefer schoben.
Vampirzähne!
Dem...
Erscheint lt. Verlag | 20.7.2024 |
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Reihe/Serie | John Sinclair |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead |
ISBN-10 | 3-7517-6874-2 / 3751768742 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6874-0 / 9783751768740 |
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Größe: 4,7 MB
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