Abenteuer im Zwergental -  Peter Christian

Abenteuer im Zwergental (eBook)

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2024 | 1. Auflage
264 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-4060-1 (ISBN)
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In drei Geschichten kämpfen drei besondere Zwerge um Liebe, Sehnsucht und die Erfüllung ihrer Träume. Ob es um die Mysterien eines verfluchten Berges, dem mutigen Kampf gegen einen scheinbar unbezwingbaren Drachen oder die Bedrohung durch einen dunklen Magier geht, die drei Zwerge werden an die Grenzen ihrer Möglichkeiten getrieben. Dabei lernen sie viel über sich selbst und warum es sich lohnt, für seinen Träume alles zu riskieren.

Physiker und trotzdem kreativ - als kreativer Physiker (https://peter.christianix.de) bin ich Autor, Comedian, Bastler und Ideengeber. Meine Bücher sollen vorwiegend unterhalten, dabei aber auch dazu anregen, sich mit Gesellschaft, Werten und den eingenen Träumen zu beschäftigen.

Ein Zwerg kämpft um seine Liebe


Das Bergwerk ist der Stolz der Bewohner des Zwergentals. Ein Großteil von ihnen arbeitet in den dunklen Stollen der Mine. Ebenso geschätzt und wichtig sind die Waldarbeiter, die sich vor den Toren der Siedlung um einen ständigen Nachschub an Holz kümmern. Da Holz ein wichtiger Rohstoff im Zwergental war, genossen die Waldarbeiter einen sehr guten Ruf, obwohl sie in der Natur arbeiteten. Allerdings war es auch keine einfache Arbeit. Bei jedem Wetter fällten die Zwerge unermüdlich Bäume, zerkleinerten diese, um sie anschließend in die Stadt zu liefern.

Einer dieser Waldarbeiter war Pete. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die frisch gefällten Bäume in transportable Stücke zu zerkleinern. Am liebsten stellte er dabei Brennholz her. Dabei musste er die Stämme nicht nur in kurze Stücke sägen, sondern auch mit seiner Axt spalten. Kein anderer beherrschte den Umgang mit der Axt dabei so gut wie Pete, weshalb ihm immer die Ehre zu Teil wurde, neue Arbeiter in den Umgang mit ihrem Werkzeug einzuweisen. Außerdem durfte er das selbst geschlagene Brennholz auf dem Marktplatz an die anderen Zwergen ausgeben. Daher hatte Pete nicht nur sehr gute Kontakte zu den anderen Zwergen, er wusste auch immer Bescheid, was im Zwergental gerade los war. Besonders interessierten ihn Neuigkeiten aus dem Bergwerk, denn auch wenn Pete im Wald arbeitete, sein Herz hing dennoch an der Mine. Daher nahm er mit Freude jede Gelegenheit wahr, sich mit Gerd zu unterhalten.

Gerd war Koordinator der Minenarbeiter und hatte das Geschehen unten in den Stollen bestens im Blick. Immerhin musste er entscheiden, in welchem der zahlreichen Stollen nach Eisen gegraben werden sollte. Allerdings fällte er die Entscheidungen nie alleine, sondern Gerd holte sich stets Rat bei seinen erfahrenen Bergleuten. Die wussten sehr gut, wo es reiche Eisenvorkommen gab. Der Koordinator beschränkte sich daher darauf, die Lage zu überwachen und griff nur bei Bedarf in das Geschehen unten in der Mine ein. Daher blieb Gerd genügend Zeit, um ab und an beim Marktplatz vorbei zu schauen, um sich über die Vorkommnisse im Rest des Zwergentals zu informieren. Dort sog er nicht nur jede Information auf, die er zu hören bekam, sondern erzählte auch mit Begeisterung von seiner Arbeit im Bergwerk.

Jedes Mal, wenn Pete den Marktplatz erreichte, schweifte sein Blick über das ganze Areal, in der Hoffnung Gerd zu erblicken. Üblicherweise begrüßten sich die Zwerge mit einer Umarmung und plauderten ein wenig. Wobei man kaum von Plauderei sprechen konnte, denn Zwergen waren sehr wortkarg. Dies tat den Freundschaften aber keinen Abbruch, diese waren innig. Daher war Pete auch sofort klar, dass etwas nicht stimmte, als er eines Tages Gerd am Rand vom Marktplatz traf. Eigentlich lächelte Gerd wie immer, doch seine Augen blickten sorgenvoll.

»Was ist mit dir los, Gerd? Du siehst nachdenklich aus. Ist unten in der Mine etwas nicht in Ordnung?« fragte Pete sein Gegenüber.

»Nicht direkt mit dem Bergwerk, wobei es schon damit zu tun hat«, meinte Gerd vorsichtig. Er schien noch nicht in der Lage zu sein, die Zusammenhänge kurz und knapp wieder zu geben.

»Willst du mir nicht die ganze Geschichte erzählen?«

»Weißt du Pete, die Sache lässt sich nicht in zwei Sätze packen. Ich will dich damit auch nicht unnötig belasten.«

»Gerd, für dich habe ich immer Zeit. Ich verspreche dir auch, niemandem davon zu erzählen.«

»Gut, dann treffen wir uns bei Sonnenuntergang im Gasthaus. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen und du sicher auch.«

Gerne nahm Pete den Vorschlag seines Gegenüber an. Er wusste, dass sich Gerd auf das Treffen freute, auch wenn es die kühle Aussage nicht erwarten ließ. Allerdings waren Zwerge auch sehr zurückhaltend wenn es darum ging Gefühle zu zeigen. Daher war die Einladung von Gerd durchaus als Geste der Freundschaft anzusehen. So verabschiedeten sich die Beiden herzlich und während Gerd zwischen den Häuserzeilen verschwand, widmete sich Pete wieder seiner Kundschaft. Er verteilte die letzten Bündel Holz an die wartenden Bewohner, putzte anschießend seinen Wagen und schob ihn zurück in die Scheune. Er putzte noch ein wenig sein Werkzeug, um dann pünktlich zum Sonnenuntergang ins Stadtzentrum zurück zu kehren. Da er als erster die Kneipe erreichte, bestellte er für Gerd gleich ein Bier mit. Nachdenklich legte er seinen Kopf in die großen Hände, wobei er die Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. Ein wenig nervös war er schon, da er sich einfach nicht vorstellen konnte was Gerd so sehr belastete, dass der seine gute Laune verlor. Noch bevor Pete weiter seinen Gedanken nachgehen konnte, wurde das Bier geliefert. Zeitgleich mit den bestellten Getränken betrat dann auch Gerd das Gasthaus. Pete winkte ihn zu sich her und schob das zweite Bier zu ihm hinüber.

»Danke dir, Pete«, begrüßte Gerd seinen Freund.

»Damit du beim Erzählen nicht verdurstest«, meinte Pete mit scherzhaftem Unterton.

»Ja, das wird gut sein«, verkündete Gerd.

Er nahm einen großen Schluck, bevor er ohne Umschweife und ohne viele Emotionen in die Geschichte einstieg: »Der Ärger begann, als wir unten in der Mine eine sehr ergiebige Erzader gefunden hatten. Meine Leute stürzten sich gleich darauf und trieben den Stollen tief in den Fels. Mir war das allerdings nicht ganz geheuer, daher verteilte ich die meisten Arbeiter auf andere Stollen. Nur ein paar Leute sollten mit Bedacht der Erzader folgen. Das mit der Vorsicht nahmen die aber nicht allzu ernst, denn schon wenige Tage später brachen sie in eine bisher unbekannte Höhle ein. Das ist eigentlich nicht weiter schlimm und passiert des Öfteren. Während meine Leute nun die Höhle erkundeten, schreckten sie einen Feuerdrachen auf, der dort hauste. Dieses Biest griff ohne Vorwarnung an. Die Arbeiter liefen so schnell sie konnten, um sich vor dem riesigen Feuerball in Sicherheit zu bringen. Leider war Wadi nicht schnell genug. Er erlitt einige schlimme Verbrennungen. Der arme Kerl muss immer noch von unserem Heiler behandelt werden.

Um Schlimmeres zu verhindern habe ich den Schacht mit Schutt versperren lassen. Ich hoffte, damit den Drachen besänftigen zu können. Dieses Ungeheuer scheint jedoch nachtragender zu sein als gedacht. Vor wenigen Tagen tauchte er nämlich über der Stadt auf. Zunächst zog er einfach nur ein paar Kreise über den Häusern und verschwand dann wieder. Gestern schlug er dann allerdings zu. Er entführte Rika, die Tochter vom Schmied, als sie gerade am Bach saß, um Körbe zu flechten.«

Selbst wenn es dieser nüchterne Bericht nicht erahnen ließ, so wusste Pete, dass diese schreckliche Geschichte Gerd schwer zu schaffen machte. Allerdings hatten Zwerge ohnehin Schwierigkeiten ihre Gefühle in Worte zu fassen und so redeten sie nur selten darüber. Pete konnte sich aber nicht zurückhalten, er musste seiner Fassungslosigkeit Ausdruck verleihen.

»Das ist ja schrecklich! Dieses miese Biest! Rika kann doch nun wirklich am wenigsten dafür was im Bergwerk passiert. Wobei sie eigentlich eine aufgeweckte Zwergin ist, sie hätte den Drachen doch bemerken müssen.«

»Das hat sie schon, nur gibt es am Bach wenig Möglichkeiten sich zu verstecken. Ach Pete, es tut mir wirklich Leid. Sie hatte keine Chance zu entkommen und gegen einen Drachen konnte sie einfach nichts ausrichten.«

Mittlerweile konnte selbst Gerd seine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Ihm kullerten Tränen über die Wangen, was zeigte wie sehr ihn die Geschichte bewegte. Es handelte sich eindeutig um einen absoluten Ausnahmezustand. Pete konnte sich ebenfalls die Tränen nicht verkneifen.

»Ich fasse es nicht, gerade Rika. Gerade die Tochter vom Schmied. Am liebsten würde ich gleich losziehen und dieses Monster töten.«

»Weißt du Pete, mir ist ja nicht entgangen, dass du ein Auge auf Rika geworfen hast, trotzdem bringt es uns nichts, wenn du dich ins Verderben stürzt. Die Situation ist schon schlimm genug.«

Pete ließ den Kopf hängen und antwortete mit dünner Stimme.

»Ja, du hast wohl Recht. Es ist nur, weiß du, das mit Rika war wirklich ernst. Eigentlich habe ich nur noch auf den passenden Moment gewartet, ihr einen Antrag zu machen. Das kann ich jetzt wohl als vergebliche Liebesmühe abhaken.«

»Pass auf Pete. Ich wollte dir nicht alle Hoffnung nehmen. Genau genommen könnte ich mir sogar vorstellen, dass du den Drachen besiegen kannst. Du hast Mut, du bist flink und du kannst mit der Axt umgehen. Außerdem solltest du niemals die Macht der Liebe unterschätzen. Allerdings kannst du nicht einfach gegen den Drachen antreten. Du musst dich gut auf den Kampf vorbereiten.«

»Hmm, Lust hätte ich ja schon, es dem Drachen heim zu zahlen und Rika zu befreien. Wenn ich so drüber nachdenke sind meine Chancen aber wohl nicht allzu groß.«

»Ich will dich nicht in den Tod treiben. Daher sage ich das nur, weil ich wirklich an dich glaube....

Erscheint lt. Verlag 1.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7597-4060-X / 375974060X
ISBN-13 978-3-7597-4060-1 / 9783759740601
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