Kein Plan für die Liebe (eBook)
480 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-6024-9 (ISBN)
Manche Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden ...
Caras Leben folgt einer einfachen Regel: Binde dich an nichts und niemanden! Zwar hat sie vor acht Jahren ihre Krebserkrankung erfolgreich besiegt, doch erst nach zehn Jahren ohne Rückfall - so die Statistik - wird sie als vollkommen geheilt gelten. Genau so lange hat Cara sich eins geschworen: In ihrem Leben wird es nichts geben, was von Dauer ist - selbst die Hunde, die sie aus dem Tierheim aufnimmt, gibt sie kurze Zeit später an vertrauensvolle Herrchen weiter. Doch als sie ihren Nachbarn Matt mit dem sexy Dreitagebart kennenlernt, muss sie feststellen, dass in der Liebe manchmal eben nicht alles nach Plan verläuft ...
Herzerwärmende Liebesgeschichten voller Romantik und Humor - die Love to the rescue Reihe von Rachel Lacey:
Band 1: Kein Plan für die Liebe
Band 2: Auf vier Pfoten ins Glück
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
<p>Rachel Lacey lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im sonnigen Kalifornien. Sie reist gern und arbeitet mehrmals die Woche ehrenamtlich im Tierheim.</p>
1
Cara Medlen spürte das Knurren, ehe sie es hörte. Der Hund an ihrer Seite hatte alle Muskeln angespannt, und seine Erregung übertrug sich auf ihr Bein. Um ihn abzulenken, wackelte sie mit der Leine. »Ruhig, Casper! Auch wenn du es nicht weißt, aber heute ist dein Glückstag.«
Aus stumpfen Augen, eins braun, eins blau, schaute er zu ihr hoch. Über sein Gesicht lief eine gezackte Narbe. Rippen und Hüftknochen standen deutlich aus seinem räudigen weißen Fell hervor. Und, Mannomann, er stank nicht schlecht. Cara fand Boxer nicht generell hässlich, aber Casper … der hatte ein Gesicht, dass die Passanten rasch auf die andere Straßenseite wechselten.
Dieses Gesicht hatte sie sofort für ihn eingenommen.
»Welch ein Segen, dass Triangle Boxer Rescue ihn übernehmen kann«, sagte die Frau hinter dem Schreibtisch, eine Ehrenamtliche namens Helen. »Das Leben hier im Tierheim ist ihm nicht gut bekommen.«
Cara nickte und reichte Helen das unterschriebene Formular zurück. »Ich hatte schon mit Hunden wie Casper zu tun. Den haben wir in null Komma nichts so weit, dass er zur Adoption freigegeben werden kann.«
Aber die Warnung, die ihr die Hausbesitzervereinigung im Sommer erteilt hatte, lastete schwer auf ihren Schultern: Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Pflegehunde benehmen, sonst muss der Vorstand entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Die Tür zum Zwingertrakt öffnete sich, und sofort drang heiseres Gebell ins Büro. Casper blickte um sie herum auf den Mann, der durch die Tür hereinkam. Er legte die Ohren an, und seine Nacken- und Rückenhaare stellten sich auf.
Ja, mit diesem Hund würde es Probleme geben.
Cara verstellte ihm mit einem Schritt die Sicht. »Danke, Helen. Einen guten Rutsch!«
Schnell scheuchte sie Casper zur Eingangstür hinaus. Als er in die kalte Luft kam, zog er sofort den Schwanz ein, doch bald schon hob er die Schnauze und schnüffelte den süßen Duft der Freiheit. Er schlich auf die Büschel braunen Grases zu, die den Vorgarten zierten, und hob an einem Baum das Bein.
Als er fertig war, packte sie ihn auf die Rückbank ihres kleinen schwarzen Mazdas. Danach strich sie mit beiden Händen über ihr schwarzes Kleid, das durch die lange Autofahrt nach der Beerdigung zerknittert und jetzt auch noch von Caspers weißen Haaren übersät war. Das Herz wurde ihr schwer. In ihrem Hals bildete sich ein Kloß. Beides verdrängte sie.
Trauern würde sie später. Erst musste sie Casper nach Hause bringen.
Sie setzte sich hinter das Steuer und ließ den Motor an. »Jetzt bist du offiziell aus dem Hundeknast befreit.«
Er schaute sie argwöhnisch an, drehte dann den Kopf zum Fenster und starrte hinaus. Sie fuhr auf die High Street und nahm die nächste Abfahrt zur Interstate 85 in Richtung Dogwood, ein Städtchen am Rand von Raleigh, North Carolina.
»Ab jetzt keine Mätzchen mehr, hörst du?«
Casper warf ihr aus seinen ungleichen Augen einen trübseligen Blick zu.
»Einer meiner Pfleglinge hat den Hund einer Nachbarin angeknurrt, und die hat sich gleich bei der Hausbesitzervereinigung beschwert. Deshalb musst du dich von deiner besten Seite zeigen.«
Er seufzte bühnenreif, streckte sich dann auf der Rückbank aus und schloss die Augen. Na, sie würde das als »Einverstanden« interpretieren. Um aber ganz sicherzugehen, würde sie ein paar Stunden Verhaltenstraining investieren. Die nächste Stunde der Fahrt zu Caras Reihenhaus verschlief Casper.
Die neueste Single von Taylor Swift dudelte fröhlich aus ihrer Handtasche. Sie holte ihr Handy heraus und schaute auf das Display. Merry Atwater.
»Hi, Merry.«
»Hi! Wollte mich nur mal erkundigen, wie es dir geht«, sagte Merry. »Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht.«
Cara umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie versuchte, den Anblick von Ginas bleichem Gesicht, wie sie so im Sarg lag, auszublenden. »Ganz gut. Es wird schon wieder.«
»Ach, Schätzchen, es tut mir so leid. Gib Bescheid, wenn ich irgendwas für dich tun kann. Hast du immer noch vor, heute Abend was zu unternehmen?«
»Ja, ich komme. Vielleicht ein bisschen später. Casper und ich müssen uns erst noch ein wenig besser kennenlernen.«
»Wie ist er denn?« Jetzt klang Merry ganz geschäftsmäßig. Als Gründerin von Triangle Boxer Rescue hatte sie ein ureigenes Interesse an jedem Hund, den sie retteten. Cara hatte keine Ahnung, wie sie ihre Tätigkeit als Rescue-Managerin und ihren eigentlichen Beruf als Kinderkrankenschwester zeitlich unter einen Hut brachte, aber irgendwie schaffte Merry es.
»Na ja, bis jetzt hat er zweimal geknurrt.« Lächelnd schaute Cara kurz nach hinten. Casper, den Kopf zwischen den Pfoten, beobachtete sie.
»Was war los? Das Tierheim hat nichts von aggressivem Verhalten erwähnt.«
Cara setzte den Blinker und verließ den Highway Richtung Fullers Church Road. »Ich glaube, es ist nur der Stress. Kein Grund zur Sorge. Wann soll ich ins Red Heels kommen?«
»Vorschlag: Ich komme zu dir und helfe dir, Casper an die neue Umgebung zu gewöhnen. Und wir können reden.«
»Großartig, Merry. Danke.«
»Alles klar. Dann bis sieben.«
Cara schob das Handy wieder in die Handtasche zurück. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auf eine Silvesterparty heute Abend eigentlich keine Lust, aber sie wollte keinesfalls allein zu Hause herumsitzen und Trübsal blasen. Nein, sie würde losziehen, und es würde ihr sogar Spaß machen, verdammt noch mal.
Das wäre ganz in Ginas Sinn.
Sie fuhr auf den Parkplatz von Crestwood Gardens, dem Viertel, in dem sie wohnte, und stellte den Mazda auf dem für sie reservierten Platz ab, direkt neben dem schwarzen Jeep Grand Cherokee ihres sexy Nachbarn. Besagter Nachbar stand in seinem Vorgarten und unterhielt sich mit einer munteren Brünetten in enger Jeans und tief ausgeschnittenem Sweater.
Cara spürte einen Stich von Eifersucht, was insofern lächerlich war, als sie nicht einmal seinen Namen kannte. Und wenn es nach ihr ging, würde sich daran auch nichts ändern. Sie stellte den Motor ab und ging dann rasch zur hinteren Wagentür. »Willkommen zu Hause, Casper.«
Mit eingezogenem Schwanz sprang der Hund aus dem Wagen. Es war für sie beide ein langer, anstrengender Tag gewesen. Höchste Zeit für ein wenig Ruhe.
Ein anderer ihrer Nachbarn – Chuck Soundso – kam vorbei und nickte Cara zu. Sie lächelte höflich zurück, behielt aber Casper im Auge. Der Hund schaute zu dem älteren Mann hoch, ihre Blicke trafen sich. Sofort stellten sich die Rückenhaare des Boxers auf, und er stieß ein tiefes, kehliges Knurren aus. Chuck sah zu, dass er zu seinem Auto kam. Cara fluchte leise vor sich hin. Sie schob den Schlüssel ins Schloss und sperrte die Haustür auf.
So viel zum Thema »Guter erster Eindruck bei den Nachbarn«.
Matt Dumont kratzte sich die Wange. Die Maklerin schoss ein letztes Foto von der Vorderseite seines Hauses. Flüchtig nahm er wahr, wie seine merkwürdige Nachbarin und ihr räudiger, kläglich ausschauender Hund, der gerade noch Chuck Sawyer angeknurrt hatte, im Haus verschwanden.
Es war nicht derselbe Köter, den er letzte Woche in ihrem Garten gesehen hatte.
Überhaupt: Soweit er feststellen konnte, spazierte eine wahre Hundemeute bei ihr ein und aus. Der Großteil der Tiere machte einen raubeinigen Eindruck, aber dieser da setzte dem Ganzen die Krone auf. Mit Hunderassen kannte sich Matt nicht sonderlich gut aus, aber für ihn sah diese Töle gefährlich wie ein Pitbull aus.
Langsam drängte sich ihm der Verdacht auf, nebenan gehe nicht alles mit rechten Dingen zu.
»Spätestens heute Abend ist Ihr Angebot online. Ihr Haus lässt sich gut präsentieren, deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir relativ schnell einen Käufer finden.« Stephanie Powell steckte den Fotoapparat ein und holte ein rot-weißes Zu-Verkaufen-Schild aus dem Kofferraum ihres Wagens.
Matt konzentrierte sich wieder auf näherliegende Dinge. »Was dagegen, wenn ich das übernehme?«
»Nur zu.« Sie hielt ihm das Schild hin.
Matt drückte es ächzend durch das Gras in die harte rote Lehmschicht darunter. Zumindest kam er hier in North Carolina Ende Dezember überhaupt noch in den Boden. An die eiskalten Winter in Boston würde er sich erst wieder gewöhnen müssen.
Aber dort konnte er wieder snowboarden. Ja, Snowboarden und Skifahren hatte er hier im Süden vermisst, dazu die selbst gemachten Fleischklöße seiner Mom. Er war bereit, nach Hause zurückzukehren.
Er stupste das Schild an und ruckelte es noch etwas tiefer in die Erde. So, das würde nicht mehr weglaufen. Zufrieden wandte er sich zu Stephanie um. »Alles erledigt, oder?«
Sie nickte. »Ich melde mich. Vielleicht können wir nächste Woche schon den einen oder anderen Besichtigungstermin vereinbaren.«
»Wunderbar, Stephanie. Danke.« Er schüttelte ihr die Hand und ging zur Haustür. Seine Gedanken wanderten erneut zu dieser Frau nebenan und ihrer merkwürdigen Hundesammlung.
Die meisten seiner Nachbarn kannte Matt, und er vertrug sich mit allen. Nur sie war ihm ein Rätsel. Er wusste nicht einmal ihren Namen. Vielleicht beschäftigte ihr Gesicht ihn deshalb so sehr in den langen Nächten, die er auf Beobachtungsposten verbrachte.
Sein Handy klingelte. Er zog es aus der Gesäßtasche. Felicity Prentiss. Scheiße!
»Mrs Prentiss«, sagte er zur Begrüßung, während er weiter auf seine Haustür zuging.
»Ich habe es mir...
Erscheint lt. Verlag | 1.7.2024 |
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Reihe/Serie | Love to the rescue |
Übersetzer | Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Unleashed |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Boxer • feel good • Frauenroman • Große Gefühle • Hund • Kein Plan für die Liebe • Kristan Higgins • Liebe • Liebesroman • Nora Roberts • Roman für Frauen • Romantik • Susan Elizabeth Phillips • Susan Elizabeth Philllips • Wenn Herz auf Zufall trifft • Wie Sterne am Horizont |
ISBN-10 | 3-7517-6024-5 / 3751760245 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6024-9 / 9783751760249 |
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Größe: 3,4 MB
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