Maddrax 638 (eBook)

Neustart

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6566-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 638 - Oliver Müller
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Wir haben ja bereits erfahren, dass Matts Hilfegesuchen in Lancaster erfolgreich war: Fünf Luftschiffe sind auf dem Weg zu dem Western-Freizeitpark in Independence, der aus einer futuristischen Parallelwelt hierher versetzt wurde - und mit ihm Hunderte von Robotern, die Matt zu reaktivieren hofft.
Doch der Park wurde besetzt - von Retrologen, die nun Anspruch auf die Roboter erheben...

Neustart

von Oliver Müller

Matthew Drax sah aus dem Frontfenster und genoss den Flug. Über ihm erstreckte sich fast wolkenlos der blaue Himmel, unter ihm lagen die letzten Ausläufer des Golfs von Mexiko. Er konnte das vor ihnen liegende Ufer bereits sehen. Über New Orleans würde es bei Erreichen der Küste weitergehen in Richtung Norden, bis nach Independence, Missouri.

Der Großraumgleiter der Dark Force leistete ihnen gute Dienste, auch wenn Matt immer noch die RIVERSIDE vermisste. Aber um fair zu bleiben: Mit dem deutlich kleineren Fluggerät hätte er niemals PROTO transportieren können. Da nahm er es auch in Kauf, dass er sich in dem für eine größere Truppe ausgelegten Inneren des Gleiters verloren vorkam, nur mit Aruula und Haaley als Begleitung.

Vor allem jetzt gerade, wo beide Frauen gleichzeitig schliefen. Haaley auf dem Sitz des Co-Piloten, den sie sich nicht nehmen ließ, da sie stets darauf hoffte, dass Matt sie mal ans Steuer ließ, und Aruula in einer Koje im hinteren Bereich des Großraumgleiters.

Matt lächelte. Er gönnte beiden den Schlaf von Herzen. Der Besuch bei den Sauroiden in Yucatán hatte sie alle viel Kraft und Nerven gekostet. Aruula und Haaley sogar beinahe das Leben.

Doch letztlich hatten sie ihr Ziel erreicht, dreihundert Raptoren-ähnliche Rrukh-Soldaten für den Kampf gegen die Nosfera in Waashton zu gewinnen. Plus sechs Tyrannosaurus Rex fürs Grobe – und als Anführer des Trupps seinen Freund Ydiel, der als Souzzz humanoide Züge aufwies. Sie alle waren auf dem Weg Richtung Waashton, um sich mit Aruula, Haaley und ihm und den Robotern aus Lancaster auf einem ehemaligen Stützpunkt der US-Navy zu treffen.

Matt ließ den Blick zu Haaley schweifen. Er war durchaus zufrieden, dass sie gerade schlief und er die Ruhe und den Flug genießen konnte, aber ja, er hätte auch sie vermisst, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Manchmal fiel es ihm schwer, das zuzugeben, aber Haaley war auf dem besten Weg, zu einer echten Freundin zu werden.

Wohl auch, weil sie sich verändert hatte. Sie war nicht mehr die durchgedrehte Irre, als die er sie damals kennengelernt hatte. Sie hatte eine Veränderung durchlaufen und dabei gezeigt, dass sie auch für andere da sein konnte. Besonders für Aruula hatte sie viel getan. Und damit auch für ihn.

Plötzlich öffnete Haaley ein Auge. »Hey, Mattie-Boy, beobachtest du mich wieder im Schlaf? Das ist aber unanständig von dir.«

»Ich? Nein, ich...« Matt war so überrascht, dass er gar nicht wusste, was er antworten sollte.

»Ist schon gut, ich weiß ja, dass es dir schwerfällt, die Augen von mir zu lassen. Für den Gleiter und uns wäre es aber besser, wenn du nach vorne schaust, sonst krachen wir gleich gegen dieses Drachenmonster direkt vor uns.«

Erschreckt schaute Matt zur Frontscheibe, bereit, ein Ausweichmanöver einzuleiten. Seine Blicke zuckten von links nach rechts, aber da war nichts.

»Schon weg«, sagte Haaley lapidar und setzte sich richtig hin.

»Verdammt«, sagte Matt wütend. »Da war doch überhaupt nichts, oder?«

»Doch, ich hab es ganz deutlich gesehen«, behaarte Haaley auf ihrer Meinung. »Ich bin doch nicht verrückt.«

Matt zog eine Augenbraue nach oben, sagte dazu aber nichts mehr. Zum Glück näherten sie sich ihrem Ziel, sodass er sich auf den Landeanflug konzentrieren konnte. Wirklich nötig war das nicht, denn die Steuerung des Großraumgleiters bereitete ihm keine Probleme, schon gar nicht bei dem guten Wetter, das bisher herrschte.

Bald gesellte sich Aruula zu ihnen. Matt drehte sich kurz zu ihr um und kam ihrer Frage zuvor: »Wir sind gleich da.«

Vor sich erkannte er mit übernatürlich scharfem Blick schon die Ausläufer von Independence. Unwillkürlich musste er daran denken, dass ihn seine künstlichen Augen im »Independence Land«, wie der Park hieß, zu dem sie unterwegs waren, schon einmal gerettet hatten – als die Roboter einen Retina-Scan bei ihm durchführten.

Die Maschinenmenschen aus einer Parallelwelt waren damals durch eine Veränderung ihrer Programmierung, die die Asimovschen Gesetze der Robotik1 außer Kraft setzten, zu einer tödlichen Gefahr geworden. Zum Glück war es ihm gelungen, ein früheres Betriebssystem aufzuspielen, das die Robotergesetze wieder instand setzte. Und das gerade noch rechtzeitig, denn sonst hätte Matt bei dem Duell mit dem Boss der Morton-Bande auf der Main Street garantiert in den Staub gebissen. Gegen die Geschwindigkeit des Roboters hatte er keine Chance gehabt.

Als er schon glaubte, sein letztes Stündlein hätte geschlagen, verhinderte das Downgrade um »High Noon«, dass die Roboter ihm etwas antun konnten. Und nur Augenblicke später hatten Rulfan und Aruula die zentrale Energieversorgung, die im Saloon hinter dem großen Thekenspiegel verborgen gewesen war, in die Luft gejagt.

Dabei waren die Roboter der Morton-Bande zerstört worden. Aber Matt war sich sicher, dass er noch genug andere dem Freizeitpark, den er in Gedanken stets »Westworld« nannte, finden würde.

Was die Energieversorgung betraf, so hoffte er, sie mit dem Trilithium-Reaktor des Großraumgleiters wiederherstellen zu können. Und die Programmierung... Nun, auch das sollte jetzt, da die Roboter keine Gefahr mehr für ihr Leben bedeuteten, lösbar sein.

Danach waren die Roboter dann perfekt im Kampf gegen die Nosfera. Schnell und stark, niemals müde und – was das Wichtigste war –, mental nicht beeinflussbar.

»Hey, was ist das denn?«, rief Haaley und riss Matt aus seinen Überlegungen.

»Was meinst du?«

»Na, das da! Diese grauen Bauklötze vor dem Eingang.«

»Die waren das letzte Mal noch nicht da«, sagte Aruula und lehnte sich vor, um besser aus dem Frontfenster nach unten sehen zu können.

Jetzt sah Matt die Blöcke auch. Neben ihrer Größe – sie waren etwa mannshoch – war vor allem ihre schiere Anzahl beeindruckend. Es mussten hunderte sein, und sie schienen aus Beton zu bestehen. Das Feld erstreckte sich über eine Fläche von mehr als hundert Quadratmetern. Zwar nicht geometrisch angeordnet und mit verschieden großen Abstände dazwischen, aber es war zweifelsfrei klar, dass dafür nur Menschen verantwortlich sein konnten.

Die Roboter konnten es nicht sein, die waren ohne Energieversorgung zur Untätigkeit verdammt.

»Was soll das darstellen?«, fragte Aruula.

»Keine Ahnung«, antwortete Matt. »Schauen wir uns das mal genauer an.« Er zog den Gleiter in eine Rechtskurve und ließ ihn dabei absinken.

Doch der erhoffte Erkenntnisgewinn blieb aus. Außer, dass auf den Blöcken Wasserpfützen standen und langsam verdampften, gab es nichts weiter zu entdecken. Auch zwischen den Blöcken befand sich außer weiteren Pfützen nichts zu entdecken; keine sichtbaren Beschriftungen oder Schilder.

»Landen wir trotzdem?«, fragte Aruula.

»Klar. Es scheint alles ruhig zu sein, und von den Blöcken geht keine Gefahr aus.« Er setzte zur Landung an, wobei er aus Sicherheitsgründen doch gut fünfzig Meter Abstand zu den Blöcken ließ.

Es platschte vernehmlich, als Matt aus dem Gleiter zu Boden sprang. Hier musste es vor gar nicht langer Zeit heftig geregnet haben, denn das Wasser stand in fast knöcheltiefen Pfützen. Die Regenfront musste dann nach Norden abgezogen sein, denn sonst hätten sie sie auf ihrem Flug durchquert.

Hinter ihm stiegen auch Haaley und Aruula aus dem Großraumgleiter. Die Kriegerin hatte ihr Schwert, das sie während des Flugs abgelegt hatte, wieder in die Rückenkralle gesteckt. Bei Haaley sah Matt keine Waffe, aber er wusste, dass auch sie ihr Knochenmesser im Stiefelschaft zu tragen pflegte.

Für einen Augenblick warteten sie ab, ob sich etwas rührte, doch alles blieb still. Weder aus Richtung des Parkplatzes noch vom ehemaligen Freizeitpark her näherte sich jemand. Matt gab den beiden Frauen das Zeichen zum Abmarsch. Langsam näherten sie sich den mannshohen Betonklötzen.

»Was soll das nur darstellen?«, fragte Haaley.

»Vielleicht ist es ein Heiligtum«, schlug Aruula vor.

»Zum Gedenken an den Heiligen Minecraft?«, witzelte Matt.

Aruula und Haaley sahen ihn ratlos an. Er winkte ab. »Ein Spiel aus früheren Zeiten.« Tatsächlich erinnerte es ihn eher an ein Mahnmal aus dem Berlin vor »Christopher-Floyd«. Doch das war sicher nur ein Zufall.

Sie waren bis auf zehn Meter an die Blöcke herangekommen, als plötzlich links von ihnen ein lauter Schrei erklang.

Matt zuckte zusammen und wandte den Kopf. Aus einem Zwischenraum der Blöcke stürmte ein Mann auf sie zu. In seiner Hand erkannte Matt eine Waffe, wahrscheinlich ein Revolver.

Matt griff zu seiner Kombiwaffe, die er von Projektilen auf Laser umstellte. Aruula zog ihr Schwert, und in Haaleys Hand lag wie hingezaubert ihr Knochenmesser.

Doch noch bevor Matt seine Pistole auf den Angreifer richten konnte, brachen an drei weiteren Stellen Männer und auch Frauen zwischen den Blöcken hervor. Links, rechts und auch quasi...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2024
Reihe/Serie Maddrax
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7517-6566-2 / 3751765662
ISBN-13 978-3-7517-6566-4 / 9783751765664
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