Das Mädchen und der Verrat (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60788-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Mädchen und der Verrat -  Guillaume Musso
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Atmosphärisch, fesselnd, rasant - der neue Musso! Paris, Weihnachten: Als Mathias nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus aufwacht, glaubt er, einen Engel zu sehen. Doch es ist die Musikstudentin Louise, die für die Patienten Cello spielt. Nachdem sie erfahren hat, dass Mathias einst Kommissar war, bittet sie ihn um Hilfe. Anders als die Polizei ist Louise nämlich davon überzeugt, dass ihre Mutter nicht durcheinem Unfall starb, sondern ermordet wurde. Mathias, der mit eigenen Dämonen kämpft, warnt Louise - vor sich und den Folgen ihrer Nachforschungen. Und er behält recht: Die Suche nach der Wahrheit und einer Frau namens Angélique wird immer gefährlicher. Bis es  n Venedig zum tödlichen Showdown kommt ... »Der König der französischen Spannung.« New York Times »Ein außergewöhnlicher Romancier!« France Info

Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung - und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Seit zehn Jahren ist er der meistgelesene Autor in Frankreich. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung – und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Seit zehn Jahren ist er der meistgelesene Autor in Frankreich. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

1 Das Mädchen mit dem Cello


Man kommt nur zusammen,

indem man aufeinanderprallt.

Gustave Flaubert, Die Briefe an Louise Colet[3]

1.


Paris – Hôpital Pompidou – Montag, 27. Dezember

Ein Lichtschein am sturmbewegten Himmel. Das war das Bild, das die Musik in meinem Kopf entstehen ließ. Die lange Phrasierung des Cellos zeichnete hypnotische Wellen, die zum Loslassen einluden. In seinem Dämmerzustand spürte Mathias, wie sich seine Atmung veränderte und dem Rhythmus der Melodie anpasste. Von der Musik getragen, gab er sich dieser inneren Reise hin und empfand einen Frieden, wie er ihn schon lange nicht mehr erlebt hatte. Bewegende Bilder und Empfindungen stiegen in ihm auf. Das Blau des Mittelmeers, träge Körper, ausgestreckt auf dem Sand, Küsse auf salzige Lippen.

Doch dieses Glücksgefühl war zerbrechlich. Ein Sturm lauerte in der Nähe. Widersprüchliche Gefühle waren miteinander verwoben, eine erzwungene Symbiose zwischen Unbekümmertheit und Ernsthaftigkeit. Plötzlich verflog die Harmonie, ganz so, als wäre der Bogen von den Saiten abgerutscht und hätte jegliche Hoffnung auf weiteren Genuss zunichtegemacht.

Mathias Taillefer öffnete die Augen.

Er lag in einem Krankenhausbett, bekleidet mit einem dieser hässlichen, verwaschenen Baumwollhemden, bei denen das Hinterteil immer frei lag. In dem Katheter in seinem Arm steckten zwei Infusionsschläuche, während zu seiner Linken ein Elektrokardioskop den febrilen Verlauf seiner Herzfrequenz aufzeichnete. Der betagte Zimmergenosse im Nachbarbett war den ganzen Tag lang nicht aufgewacht und vermittelte ihm den unangenehmen Eindruck, sich eher auf der Palliativstation als in der Kardiologie zu befinden. Das deprimierende Stakkato des Regens hatte die warme, vibrierende Cellomusik verdrängt. Und statt auf das blaue Mittelmeer fiel sein Blick nur auf das Pariser Grau. Für eine Weile hatte ihn in seinem Traum die Musik aus dem Krankenhaus entführt, doch die Flucht war nur von kurzer Dauer gewesen.

Verdammtes Leben.

Mühsam rückte Mathias sein Kopfkissen zurecht, um sich ein wenig aufrichten zu können. Und in diesem Moment entdeckte er sie: Halb im Schatten verborgen, saß ein junges Mädchen mit einem Cello sehr aufrecht auf seinem Stuhl.

»Wer bist du?«, fragte Mathias mit belegter Stimme.

»Ich heiße Louise. Louise Collange.«

Die helle Stimme, die darauf schließen ließ, dass das Mädchen noch recht jung war, klang keineswegs verschüchtert.

»Und was machst du in meinem Zimmer, Louise Collange? Glaubst du, das ist der geeignete Ort, um für das Schulkonzert zu üben?«

»Ich bin freiwillige Helferin des Vereins ›Musiker im Krankenhaus‹«, antwortete sie.

Mathias kniff die Augen leicht zusammen, um sie besser mustern zu können, während sie auf ihn zutrat. Ihr ovales Gesicht war von glattem blondem Haar umrahmt. Grübchen am Kinn, Pullover mit Bubikragen, ausgestellter Rock, Lederstiefel. Ein heller Lichtstrahl, der die Schatten des lethargischen Krankenhauses erhellte.

»Hat es Ihnen gefallen?«

»Dein Schubert-Stück? Nein … davon habe ich Schmerzen an den Haarwurzeln und Zähnen bekommen.«

»Sie übertreiben.«

»… und es hat mich geweckt.«

Verärgert zuckte Louise mit den Schultern.

»Normalerweise mögen die Leute es sehr, wenn wir spielen.«

»Den Patienten gefällt es, wenn man in ihr Krankenzimmer kommt, um sie zu belästigen?«

»Man bezeichnet das als sensorielle Gegenstimulation«, erklärte das Mädchen, zog den roten Stuhl aus Kunstleder neben sein Bett und setzte sich. »Die Musik wirkt wie ein Gegenmittel, sie sorgt dafür, dass der Kranke den Schmerz weniger spürt.«

»So ein Unsinn.« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Hältst du dich für eine Ärztin? Wo hast du das überhaupt her?«

»Aus medizinischen Lehrbüchern. Ich bin in meinem zweiten Studienjahr.«

»Aber wie alt bist du denn?«

»Siebzehn. Ich habe zwei Klassen übersprungen.«

Wenn sie glaubte, ihn damit beeindrucken zu können … Taillefer blieb ungerührt. In dem Haltegriff aus Chrom spiegelten sich verzerrte Fragmente seines müden Gesichts: struppiges Haar, grau melierte Schläfen, Dreitagebart, müde, marineblaue Augen.

»Gut, nachdem du dein kleines Konzert gegeben hast, kannst du uns jetzt allein lassen, Louise.«

Mit einer Kopfbewegung deutete er auf seinen Bettnachbarn.

»Ich glaube nicht, dass deine Musik die geringste Chance hat, den Opa hier aus seinem Formalinrausch zu holen.«

»Wie Sie meinen.«

Während das junge Mädchen ihr Instrument in die Hülle schob, rieb sich Taillefer erschöpft die Augen. Er war am Vortag nach einem scheinbar harmlosen koronaren Schwächeanfall ins Krankenhaus eingeliefert worden, der jedoch aufgrund seiner Vorgeschichte und seines Transplantationsstatus eine Reihe von Untersuchungen erforderte. Sollten die Ergebnisse zufriedenstellend ausfallen, könnte er auf eine Entlassung am nächsten Tag hoffen. Doch zunächst musste er es noch einige Stunden in diesem trostlosen Krankenzimmer aushalten, das von einem Vorgeschmack auf den Tod erfüllt war.

Seine Gedanken kreisten um seinen Hund, der allein zu Hause geblieben war, und um das schlechte Wetter, das zu diesem Jahresende in Paris herrschte: Es regnete bereits seit Wochen, und der Himmel war schon so lange derart verhangen, dass man den Eindruck hatte, es könne nie wieder Frühling werden. Und jetzt auch noch dieses Mädchen, das nicht gehen wollte …

»Bist du noch immer da?«, knurrte er.

»Nur noch zwei Minuten, ich muss meine Noten einpacken.«

»Hast du nichts Besseres zu tun, als ins Krankenhaus zu kommen und dich für Jacqueline du Pré zu halten?«

Louise zuckte mit den Schultern.

»Wer ist Jacqueline du Pré?«

»Musst du halt recherchieren. Aber jetzt mal ernsthaft – verschwinde von diesem trostlosen Ort, und mach irgendwas deinem Alter Entsprechendes.«

»Und was ist Ihrer Meinung nach ›meinem Alter entsprechend‹?«

»Keine Ahnung, mit Freundinnen ausgehen, mit Jungs abhängen, trinken …«

»Na, das ist ja sehr inspirierend.«

Sein Ton wurde schärfer.

»Los jetzt, raus! Geh einfach nach Hause, wenn du keine Freundinnen und Freunde hast.«

»Sie sind wirklich nicht sehr liebenswürdig.«

»Aber schließlich bist du ja hergekommen, um mir auf die Nerven zu gehen!«, erregte er sich und hob die Stimme.

Bei einem lauten Magenknurren legte er die Hand auf den Bauch und verzog das Gesicht.

»Und außerdem habe ich Hunger. Hör mal, wenn du dich wirklich nützlich machen willst, dann versuch, etwas zu essen aufzutreiben, ehe du gehst.«

»Ich frage die Krankenschwestern.«

»Nein, bloß nicht! Deren undefinierbaren Brei will ich nicht. Im Lichthof des Krankenhauses gibt es eine Cafeteria. Hol mir ein Sandwich mit Butter und Schinken oder ein schwedisches Smörrebröd mit Lachs.«

»Vielleicht auch noch ein Bier? Salz ist schlecht fürs Herz.«

»Tu bitte, um was ich dich gebeten habe. Das macht mir viel mehr Freude als dein Schubert.«

Louise zögerte, dann sagte sie: »Passen Sie auf mein Cello auf?«

Er nickte.

»Keine Sorge.«

2.


Als er allein mit seinem Bettgenossen war, sah Taillefer auf seine Uhr – es war noch nicht einmal vier Uhr nachmittags, und doch war es schon fast dunkel. Er legte die Hand auf die große Narbe, die seinen Brustkorb vertikal durchzog. Schon seit fünfeinhalb Jahren lebte er mit einem fremden Herzen. Mit der Zeit war die Narbe ein wenig verblasst, doch zugleich wuchs seine Angst, sein Ersatzherz könnte eines Tages aufhören zu schlagen. Er schloss die Augen. Am Vortag, ganz in der Nähe der Bienenstöcke des Parks Montsouris, hatte er geglaubt, der Augenblick sei gekommen....

Erscheint lt. Verlag 27.6.2024
Übersetzer Eliane Hagedorn, Barbara Reitz
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller • Bestsellerautor • Charlotte Link • Das Atelier in Paris • Das Mädchen aus Brooklyn • Die Unbekannte • die uns verbindet • Eine Geschichte • Ein Engel im Winter • Frauenroman • Geheimnis • geheimnisvolle Frauen • Geschenkbuch • internationaler Bestseller • Musso-Fans • Musso-Roman • Nachricht von dir • Paris-Fans • Polizist • Rätsel • Spannung • SPIEGEL-Bestsellerautor • Studentin • Thriller • Urlaubsbuch • Urlaubsthriller • Vielleicht morgen
ISBN-10 3-492-60788-8 / 3492607888
ISBN-13 978-3-492-60788-9 / 9783492607889
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