Historical Exklusiv Band 118 -  Mary Brendan,  Nicola Cornick

Historical Exklusiv Band 118 (eBook)

Skandal um eine schöne Lady
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2024 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2710-1 (ISBN)
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DIE SKANDALÖSE BRAUT von MARY BRENDAN

Mark Hunters zärtlicher Kuss weckt die Sehnsucht nach Liebe in der hübschen Emily. Sie möchte nur noch eins: für immer von seinen starken Armen gehalten werden. Aber Vorsicht: Niemals darf er hinter ihr skandalöses Geheimnis kommen! Denn das wird einen Gentleman wie ihn womöglich davon abhalten, sie als seine Braut zu wählen ...

BITTE HEIRATEN SIE MICH, MYLORD! von NICOLA CORNICK

... fleht Eleanor und bekommt einen süßen Kuss als Antwort: Lord Mostyn erfüllt ihr die kühne Bitte! Doch kaum trägt sie seinen goldenen Ring, verschwindet ihr junger Gemahl spurlos. Und Eleanor muss nicht nur gegen ihre tiefe Sorge ankämpfen, sondern auch gegen einen Skandal, der ihren Ruf gefährdet ...



Mary Brendan wurde in Norden Londons als drittes Kind von sechs Kindern geboren. Ihr Vater hatte eine Klempnerfirma, und ihre Mutter, die sie zum Lesen und lernen anregte, arbeitete als Schulsekretärin. Mary Brendan heiratete mit 19 Jahren und arbeitete in einer internationalen Ölfirma als Büroangestellte und später dann als Sekretärin in der Personalabteilung. Dort lernte sie auch im Zehn-Finger-System zu schreiben, was sich für ihre spätere Autorenkarriere von unschätzbarem Wert erwies. Als begeisterte Leserin historischer Liebesromane, versuchte sie sich erstmals an einem Regency-Roman, während ihr jüngster Sohn sein Nachmittagsschläfchen hielt. Bald nahm das Schreiben immer mehr Zeit in Anspruch, und Mary Brendan war überglücklich, als ihr erster Liebesroman 1986 in Amerika veröffentlicht wurde. Seit dem hat sie etliche weitere Romane herausgebracht. Heute lebt Mary Brendan mir ihrem Ehemann und ihren zwei Söhnen nördlich von London in Hertfordshire. Nebenher arbeitet die sie in der Bücherei und hilft ihrem Mann in seiner Firma. Sehr gerne entspannt Mary Brendan sich auch bei einer Einkaufstour in Trödelläden.

2. KAPITEL


„Hör um Himmels willen auf, sie so anzugaffen!“

Die Schuhspitze der jungen Frau traf unsanft auf das Schienbein ihres Begleiters. Er japste laut und stieß ein paar kräftige Flüche aus. „Was zum Teufel soll’n das, Jenny?“, knurrte er.

„Damit du dich nicht zum Idioten machst“, zischte Jenny Trent. „Es ist nicht grad passend, hier gesehen zu werden.“ Leise schimpfend sah die junge Frau unter gesenkten Lidern umher.

„Schätze, der feine Pinkel, mit dem sie sprach, hat gemerkt, dass wir sie im Auge haben. Mit solchen wie dem woll’n wir lieber nich’ anbändeln.“ In gespielt lässiger Haltung schlenderte Mickey Riley weiter und vermied Mark Hunters aufmerksamen Blick. „Der Kerl glotzt dich an, Jenny“, bemerkte er, dabei schielte er lüstern auf die hübsche Person an seiner Seite. „Kenn die Typen! Guter Stall und Kohle, un’ Augen für’n hübschen Unterrock. Wir hätt’n ’n reicheren Kerl als Beaumont finden können.“

„Nun ist es ist ja wohl ein bisschen zu spät! Du und deine dummen Ideen!“ Sie stieß ihn an, damit er weiterging.

Der vornehme Herr, den Riley so interessiert beäugte, lehnte am Türpfosten des schicken Modesalons, während seine schöne Begleiterin auf etwas im Schaufenster deutete. Nur schien der Mann ein wenig abgelenkt, denn er hielt unverwandt die andere Straßenseite im Auge. „Ich glaub, Jenny, er hat ’n Auge auf dich geworfen. Zeig ihm mal, was du zu bieten hast.“

Zwar runzelte Jenny die Stirn, schwang aber trotzdem ihre Röcke und ließ ein Paar hübsche Fesseln und Waden aufblitzen. Dabei warf sie herausfordernd die roten Locken zurück.

„Braves Mädchen“, lobte Mickey, hakte sie unter und verschwand mit ihr im Gedränge der Regent Street. Hätte er Mark Hunters Gedanken gekannt, wäre er weniger selbstsicher gewesen, denn nicht Jenny, sondern er selbst hatte die Aufmerksamkeit des Gentleman geweckt.

Mark ließ sich von Barbara ins Innere des Ladens ziehen und murmelte die erwarteten Bemerkungen zu den Dingen, die ihr gefielen, war jedoch mit seinen Gedanken anderswo.

Es war schon ein seltsamer Zufall, dass Emily Beaumont von Tarquins zweifelhaften Vergnügungen sprach, während ihm selbst im gleichen Moment ein Bursche auffiel, den er zuletzt in einem zwielichtigen Etablissement mit Tarquin hatte ziemlich heftig herumstreiten sehen. Das war Mark Grund genug, sich nach dem Kerl zu erkundigen. Mehr als den Namen hatte er damals allerdings nicht aus Tarquin herausbekommen.

Dieser Vorfall lag schon einige Wochen zurück, doch Mark konnte sich Gesichter gut merken, und Rileys Physiognomie war recht auffällig. Zwar schien er kaum älter zu sein als er selbst mit seinen zweiunddreißig Jahren, doch war sein Haar schon eisengrau, und seine Züge wirkten verlebt. Dazu kam eine Höckernase, die das Resultat eines Faustkampfs sein mochte.

Über die Bekanntschaft zwischen Tarquin und Riley war Mark nicht verwundert, denn Tarquins Spielleidenschaft, die sich nicht auf das normale Hasardspiel beschränkte, sondern auch Wetten auf die kuriosesten Dinge einschloss, brachte ihn mit allen möglichen seltsamen Leuten zusammen, nur leider war dem jungen Mann die Dame Fortuna niemals hold.

Die meisten Männer hätten unter diesen Umständen all dem abgeschworen und sich anderen Zerstreuungen gewidmet, nicht aber Tarquin. Der folgte, obwohl er schon ein kleines Vermögen verspielt hatte, der Philosophie, dass der nächste Einsatz ihm den ersehnten Gewinn bringen würde.

Ob Tarquin diesem Riley wohl Geld schuldete? Der Bursche sah nicht so aus, als ob er einem Zahlungsunfähigen gnädig gesinnt wäre. Nun, Tarquins Schulden gehen mich nichts an, dachte Mark. Sah man von dem Betrag ab, den er ihm neulich wieder geliehen hatte – vermutlich auf Nimmerwiedersehen.

Bei näherer Überlegung überkam ihn das düstere Gefühl, dass Riley und das leichte Mädchen an seiner Seite möglicherweise die verwandtschaftliche Beziehung kannten und es deswegen auf Emily abgesehen hatten. Andererseits war es unwahrscheinlich, dass Riley erwartete, von ihr die Schulden ihres Bruders eintreiben zu können – obwohl es schon vorgekommen sein sollte, dass auch Angehörige vornehmer Schuldner unter Druck gesetzt wurden. Vielleicht hielt Riley die Schwester seines Schuldners für geneigter, seinen Forderungen nachzugeben, als Mr. Beaumont senior.

Ungeduldig schaute Mark sich in dem mit schweren Düften parfümierten Laden um, in dem die Besitzerin einen Ballen duftiger Seide nach dem anderen herbeitrug, um Barbara zum Kauf zu verlocken. Während er träge zusah, wie sich hübsche Nichtigkeiten auf dem Tresen häuften, fragte er sich, ob vielleicht seine Fantasie mit ihm durchging. Es gab keinen Beweis dafür, dass Riley nicht einfach nur einen Nachmittagsspaziergang mit seinem Liebchen machte. Auch wenn sie Emily und ihre Freundin beobachtet hatten, musste das nicht aus finsteren Beweggründen geschehen sein! Zwei offensichtlich beneidenswert wohlsituierte junge Damen mochten durchaus die Blicke der weniger Privilegierten auf sich ziehen.

So vernünftig das klang, drängte es Mark dennoch plötzlich, alles stehen und liegen zu lassen, Tarquin aufzustöbern und aus ihm herauszuquetschen, was zum Teufel er in letzter Zeit getrieben hatte.

„Der Mann da hinten hat gesagt, ich soll Sie das geben.“

Verblüfft betrachtete Emily das zerlumpte Kind, das gerade grob an ihrem Mantel gezerrt hatte, um sich bemerkbar zu machen. Nun streckte das Bürschchen ihr mit schmuddeliger Hand ein zerknittertes Papier entgegen. Zögernd nahm sie es an, wobei sie in die Richtung schaute, in die der Knirps gezeigt hatte, jedoch niemanden entdecken konnte, der als Auftraggeber infrage gekommen wäre. Der Junge folgte ihrem Blick und meinte: „Nu isser weg. Hat aber gesagt, ich soll Sie das geben, un’er gab mir das hier.“ Damit streckte er ihr zwei Kupfermünzen hin. „Krieg ich von Ih’n auch was?“, fügte er hoffnungsvoll hinzu.

„Sicher doch“, murmelte Emily, fischte in ihrem Retikül nach ein paar Pennies und drückte sie ihm in seine kleine Pfote, die er darüber schloss und dann fortrannte, als fürchtete er, sie könnte ihm den Lohn wieder fortnehmen.

Vor ein paar Minuten hatte Emily sich an der Straßenecke von Sarah verabschiedet und war unterwegs zu ihrem eigenen Heim, als der Kleine sie angesprochen hatte. Neugierig betrachtete sie das nur nachlässig gesiegelte Blatt, auf dem kein Empfänger geschrieben stand. Lächelnd überlegte sie, ob sie wohl einen geheimen Verehrer hatte. Von dem Mann, dessen offene Bewunderung sie genoss, kam das Briefchen mit Sicherheit nicht, denn Mr. Stephen Bond neigte nicht zu so romantischen Gesten wie einen Straßenjungen mit einem billet-doux auszusenden. Natürlich war er ein netter junger Mann, nur so sehr berechenbar. Aufseufzend dachte sie daran, dass eben dieser Herr am heutigen Abend bei ihnen zum Dinner erwartet wurde, und wie stets würde er auf die Minute pünktlich sein.

„Du kommst spät.“ Gereizt empfing Mrs. Beaumont ihre Tochter in der Diele. „Du hast doch nicht vergessen, dass wir Gäste zum Dinner haben?“

„Nein, Mama, ich weiß, dass wir um sieben Uhr Mr. Bond erwarten.“

„Nun, gut … sieh zu, dass Millie dir das Haar hübsch frisiert.“ Ihre Mutter umkreiste sie einmal und zupfte an einer lose herabhängenden goldblonden Strähne. „Stephen bringt übrigens seine Großmutter mit. Sie kommt aus Bath und ist bei ihm zu Besuch. Als er sie mir gestern im Theater vorstellte, konnte ich nicht umhin, sie ebenfalls einzuladen. Und dein Vater ist auch noch nicht zurück! Dabei ist es schon kurz vor sechs.“

„Er wollte doch an Tarquins Wohnung vorbei, um sich nach ihm zu erkundigen.“

„Jemand hat nach Tarquin gefragt“, sagte Mrs. Beaumont ein wenig besorgt. „Millie kam von einem Botengang wieder und erzählte, dass sie von einem Mann angesprochen wurde. Er muss unser Haus beobachtet haben, sonst hätte er nicht wissen können, dass sie hierher gehört. Er war höflich, sagt sie, sah aber nicht sehr vornehm aus.“ In diesem Moment trat Mr. Beaumont ein, und seine Gattin schaute ihm fragend entgegen.

„Leider keine Neuigkeiten“, erklärte er, während er seinen Mantel ablegte. Sein Ton klang nicht mehr so optimistisch wie noch am Vormittag.

„Du warst in der Westbury Avenue, Papa?“

„Ja, und seine Hauswirtin war sehr erfreut darüber, kann ich euch sagen! Ich kam gar nicht erst zu Wort, denn kaum, dass sie mich sah, wollte sie von mir wissen, wo er sich herumtreibt! Sie meint nämlich, er hätte sich auf Nimmerwiedersehen davongemacht.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Ein Großteil seiner Besitztümer fehlt, und er schuldet ihr zwei Monatsmieten. Seit zwei Wochen hat sie ihn nicht mehr gesehen.“

„Was sollen wir nur mit ihm anfangen?“, rief Mrs. Beaumont verzweifelt. „Wann wird er endlich ruhiger und lernt Verantwortung und Rücksicht? Also ist er tatsächlich wieder einmal auf der Flucht vor seinen Gläubigern!“

Mr. Beaumont schürzte skeptisch die Lippen. „Ich glaube, es geht hier nicht nur um die Miete. Mrs. Dale erzählte, dass ein Kerl mit einer Boxernase nach ihm gefragt hat. Angeblich sah er aus wie jemand, dem man besser nicht krumm kommt.“

Besorgt fasste Mrs. Beaumont ihren Gatten beim Arm. „Millie wurde draußen auf der Straße von einem Mann mit einer solchen Nase über Tarquin ausgefragt. Aber sie sagte, er wäre sehr höflich gewesen …“, fügte sie wie aufmunternd hinzu.

„Nun, das wird er auch bleiben, wenn er auf Geld aus ist“, meinte Mr. Beaumont...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2710-9 / 3751527109
ISBN-13 978-3-7515-2710-1 / 9783751527101
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