Eine Rose, die im Sand erblüht -  Tracie Peterson

Eine Rose, die im Sand erblüht (eBook)

Ein christlicher historischer Liebesroman über eine junge Frau mit mexikanischen Wurzeln, Anfang des 20. Jahrhunderts in New Mexico, USA - mit Humor, Romantik, Glauben, etwas Spannung und Happy End.
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2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Brunnen Verlag Gießen
978-3-7655-7858-8 (ISBN)
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Eine Liebesgeschichte zwischen Eisenbahn und Wüstensand, ein neuer historischer Roman der beliebten Autorin Tracie Peterson mit viel Romantik, ein wenig Spannung und Glauben. Aus der Zeit, als New Mexico ans amerikanische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. 1911: Isabella Garcia ist ein luxuriöses Leben bei ihrer Tante in Kalifornien gewohnt. Doch nun soll sie schleunigst zu ihren Eltern nach New Mexico zurückkehren - sie ist empört! Vor allem, da sie auf der Reise von Aaron Bailey, dem besten, aber auch arrogantesten Mitarbeiter ihres Vaters, eskortiert wird. Als Isabella bei ihren Eltern eintrifft, erwartet sie eine schockierende Nachricht: Ihr Vater liegt im Sterben! Hin- und hergerissen zwischen ihrem Traumleben in Kalifornien und ihrem Erbe in New Mexico steigen in Isabella viele Fragen auf: Wie soll sie damit umgehen, dass ihr Vater Aaron Bailey als seinen Nachfolger bei der Santa Fé Eisenbahngesellschaft ernennt? Wieso sind ihre Eltern gegen eine Ehe mit ihrem kalifornischen Freund Diego? Und wo zeigt sich Gott in diesen verwirrenden Zeiten?

Tracie Peterson hat über 100 erfolgreiche Romane verfasst. Ihre Bücher zeichnen sich durch die gelungene Mischung von gut recherchiertem Hintergrund, Spannung und Romantik aus. Sie lebt mit ihrer Familie in Montana, USA.

1


Kalifornien Dezember 1911

Isabellas Blick wanderte von ihrer Tante Josephina zu Diego Morales, dem Mann, den sie liebte. „Ich will nicht gehen. Jetzt, wo ich 25 bin, kann ich meinem Vater doch sicher die Stirn bieten.“

„Ich denke, das wäre unklug, meine Liebe. Er bezahlt immer noch deine Rechnungen und verwaltet das Erbe, das deine Großeltern dir vermacht haben.“ Tante Josephina schenkte ihr ein mütterliches Lächeln. „Alles wird gut werden, du wirst schon sehen. Ich habe deinem Vater versprochen, dass ich euch besuchen komme, sobald ich einige geschäftliche Angelegenheiten hier erledigt habe. Wir sehen uns bald wieder.“

„Das ist einfach nicht fair! Ich wollte Weihnachten mit Diego verbringen.“ Isabella lächelte dem dunkelhaarigen Mann zu. Er war zehn Jahre älter als sie und unglaublich elegant und weltgewandt. Er brauchte sie nur anzusehen und sie spürte einen Schauer freudiger Erregung.

Schon als Mädchen hatte sie für ihn geschwärmt, aber in den vergangenen fünf Jahren war ihr klar geworden, dass es wahre Liebe war. Sie wartete ungeduldig auf einen Heiratsantrag und hatte gedacht, sie würde ihn vielleicht an Heiligabend erhalten. Aber jetzt, wo sie am Bahnhof stand und auf den Zug wartete, der sie für das Weihnachtsfest nach Silver Veil bringen würde, war sie mehr als nur ein wenig enttäuscht. Ausgeträumt war der Traum von einem romantischen Abend am Kamin mit Diego, der ihr auf Knien versprach, sie ewig zu lieben. Isabellas Vater hatte wirklich ein Händchen dafür, ihr das Leben zu ruinieren, und das schon, seit sie 10 Jahre alt gewesen war. Fünfzehn Jahre später hatte Isabella geglaubt, sie hätte einen Weg gefunden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich der Einmischung ihres Vaters zu entledigen, aber offenbar sollte es nicht sein.

Als das Signal der Bahn ertönte, trat Isabellas Tante einen Schritt vor. „Gleich musst du einsteigen. Ich will dir nur sagen, wie lieb ich dich habe und wie sehr ich dich vermissen werde.“ Sie umarmte Isabella und drückte sie fest. „Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden, aber ich möchte dich daran erinnern, dass Gott unser Leben oft in Richtungen lenkt, mit denen wir nicht gerechnet haben. Aber was auch immer geschieht – es bedeutet nicht, dass Gott uns nicht mehr liebt oder wir ihm gleichgültig sind. Denk immer daran.“

„Was willst du mir damit sagen, Tantchen?“ Isabellas Blick wanderte von ihrer Tante zu dem näher kommenden Zug. Ihr Vater hatte einen Privatwaggon am Ende des Zuges gemietet, damit sie es bequem hatte. Das war wenigstens etwas. Sie gab Tante Josephina keine Zeit zu antworten. „Hast du unsere Sachen, Rosa?“

Ihre Zofe war mit mehreren Taschen beladen. „Ja, Miss. Ich habe alles außer den großen Koffern. Die bringt der Gepäckträger. Er hat gesagt, er sorgt dafür, dass sie in Ihren Waggon geladen werden.“

„Das hoffe ich.“ Isabella ließ ihre Tante stehen und ging zu Diego. „Ich wünschte, du würdest mitkommen.“

Er lächelte. „Das wäre ein ganz schönes Abenteuer, hm?“

Am liebsten wäre Isabella auf dem hölzernen Bahnsteig zerflossen. „Ich werde dich sooo sehr vermissen! Unfassbar, dass es ganze sechs Wochen dauern wird, bis wir uns wiedersehen! Das kommt mir viel zu lange vor.“

„Die Zeit wird schneller vergehen, als du denkst.“ Er berührte Isabellas Kinn mit dem Zeigefinger. „Sei tapfer, Liebste. Ich warte hier auf dich.“

Es war kein Heiratsantrag, aber eine Art Versprechen war es doch. Isabella lächelte und legte eine Hand auf seine Wange. „Das will ich doch wohl hoffen“, neckte sie ihn.

„Isabella, die Leute schauen schon.“ Tante Josephine legte größten Wert auf Sitte und Anstand und erlaubte keinerlei Zuneigungsbekundungen in der Öffentlichkeit.

Sich von Diego zu lösen, war schwierig, aber Isabella trat einen Schritt zurück, weil sie wusste, dass es besser so war. „Ich werde zurückkommen, sobald ich kann. Vater will, dass ich bei den Feiern zur Staatsgründung dabei bin. Ich weiß nicht, warum, aber dass New Mexico ein Bundesstaat wird, ist ihm sehr wichtig, und er verlangt, dass es mir auch wichtig ist.“

Diego nickte, sagte aber nichts weiter. Isabella musterte ihn einen Moment lang. Er war groß gewachsen und schlank und trug eine maßgeschneiderte Anzugjacke, die seine breiten Schultern und schmalen Hüften betonte. Die meisten Männer trugen weitere Mäntel, aber Diegos Jacke war so geschnitten, dass sie wie angegossen passte. Selbst die graublaue Farbe sah aus, als wäre sie extra für ihn entworfen worden. Noch nie hatte sie eine solche Farbe an einem anderen Mann gesehen.

Seine Mundwinkel hoben sich ein wenig, als er ihren Blick auffing. Er wusste zweifellos, dass sie ihn bewunderte, und sie wusste, dass er ihre Bewunderung genoss. Isabella lächelte und wandte ihren Blick ab. Er war der attraktivste Mann, den sie kannte, und die Aussicht, ihn zu heiraten, entzückte sie.

Die Dampflok rollte an ihnen vorbei und hielt dann so, dass die Passagierabteile am Bahnsteig aufgereiht waren. Doch um zu ihrem Privatwaggon zu gelangen, der sich ganz hinten befand, mussten Isabella und Rosa vom Bahnsteig hinuntersteigen und zum Ende des Zuges laufen.

„Sie hätten wenigstens so weit vorfahren können, dass unser Waggon auch am Bahnsteig hält“, beklagte Isabella sich verärgert. Es missfiel ihr gründlich, dass ihr neues weizenfarbenes Reisekleid aus Seide in Gefahr geriet, während sie am Gleis entlanglief. Auf keinen Fall wollte sie Rußflecken auf dem feinen, teuren Stoff. Sie küsste ihre Tante. „Ich komme so bald wie möglich wieder.“

Ihre Tante nickte, zeigte aber nicht die gewohnte Begeisterung. „Denk daran, dass ich zu euch kommen werde. Ich freue mich darauf, deinen Vater wiederzusehen. Und deine Mutter auch.“

Isabella nickte.

Der Zugführer kam auf sie zu. „Sind Sie Miss García?“

„Ja.“ Sie sah den älteren Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an, weil er ihr Gespräch unterbrochen hatte.

„Ich werde Sie zu Ihrem Privatwaggon begleiten. Alles ist für Sie vorbereitet. Ich denke, Sie werden es sehr bequem haben.“

„Das wird sich zeigen.“ Sie sah Diego an. „Ich zähle ungeduldig die Tage, bis wir wieder zusammen sind.“

„So wie ich, mi amor.“

Isabella lächelte und nickte kurz, dann sah sie den Bahnbeamten an. „Bitte, gehen Sie voran.“

Als sie vom Bahnsteig hinunter in Richtung Gleis gingen, bot er ihr den Arm. „Der Boden ist etwas uneben.“

Sie hielt sich an dem Zugführer fest und hob dabei ihren Rocksaum an, damit der nicht den Boden berührte. Sie kamen zu dem Waggon, bei dem ein Schaffner bereits mit einer kleinen Trittleiter wartete, um Isabella und Rosa zu den Stufen des Zugabteils hinaufzuhelfen. Es war unangenehm, ließ sich aber offenbar nicht ändern.

Isabella stieg die Stufen hinauf und betrat den Privatwaggon. Er war beeindruckend, das musste sie zugeben. Auf Hochglanz polierte Holzpaneele zierten den schmalen Korridor vom Eingang bis zum großen Salon, in dem eine teure Mahagonieinrichtung im Schein der Lampen glänzte. Die Jalousien und samtenen Vorhänge waren zugezogen, um neugierige Blicke von vornherein auszusperren – etwas, das Isabella sehr zu schätzen wusste.

„Auf dem Tisch steht ein Krug mit gekühlter Limonade“, erklärte der Zugführer. „Ein Schlafwagenschaffner wird sich um Ihr Wohl kümmern. Er wird immer zur vollen Stunde nach Ihnen sehen.“

„Das ist wirklich alles sehr hübsch. Ich denke, ich werde mich hier recht wohlfühlen.“

Hinter ihr ging eine Tür auf, aber Isabella ignorierte es. Zweifellos war es der Schaffner, den der Zugführer angekündigt hatte.

Doch gleich darauf war alles anders. Ein Duft lag in der Luft. Sie kannte diesen Geruch. Moschusartig und süßlich. Isabella war, als wäre eine unangenehme Erinnerung damit verbunden, aber sie konnte sie nicht recht einordnen. Jedenfalls nicht, bis der Mann hinter ihr sprach.

„Miss García – lange nicht gesehen.“

Als sie sich umdrehte, sah sie Aaron Bailey, der sie anlächelte. Er war viel attraktiver, als sie ihn von ihrer ersten Begegnung in Erinnerung hatte. Seine braunen Haare waren mit einem Seitenscheitel versehen und mit Pomade zurückgekämmt. Hatte er das Haar schon immer so getragen? Sie versuchte, sich an den Tag in der Bibliothek zu erinnern. Damals hatte er auf sie eher den Eindruck eines Knaben gemacht.

„Mr Bailey, habe ich recht?“

„Das haben Sie in der Tat. Ihr Vater hat mich zu Ihrer Begleitung auserkoren.“ Er grinste schief, so als amüsierte ihn diese Tatsache.

Isabella hatte nicht vor, darauf zu reagieren. „Ich bin nicht sicher,...

Erscheint lt. Verlag 18.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-7655-7858-4 / 3765578584
ISBN-13 978-3-7655-7858-8 / 9783765578588
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