John Sinclair Großband 43 -  Jason Dark

John Sinclair Großband 43 (eBook)

Folgen 421-430 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
640 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6516-9 (ISBN)
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 421 - 430.Jetzt herunterladen und losgruseln!

Willkommen im Fegefeuer


Auf einmal war das Feuer da!

Ich war froh, meinen Bentley an der Straße stehengelassen und nicht bis dicht an das Haus gefahren zu haben, denn im Innern des barackenähnlichen Baus fauchte eine heiße, mörderische Lohe auf, die sich im Nu ausbreitete und als gewaltige, druckvoll vorangetriebene Hitzewelle die Scheibe aus dem Rahmen trieb. Mir flog das Glas entgegen, zusammen mit dem Feuer und auch der gewaltigen Hitze. Mit einem Sprung rettete ich mich zur Seite, landete auf dem Boden, rollte mich über die rechte Schulter ab, kam wieder auf die Beine und entfernte mich aus der unmittelbaren Gefahrenzone.

Was so spielerisch leicht ausgesehen hatte, war keine Übung gewesen, sondern blutiger Ernst …

Mit dem Jackettärmel fuhr ich über meine Stirn. Vor mir befand sich die Baracke, in der sich die Explosion ereignet hatte. Wäre ich 30 Sekunden schneller gewesen, hätte es mich auch noch erwischt. So stand ich in relativer Sicherheit und brauchte auch keine Befürchtungen zu haben, dass der Brand auf andere Gebäude übergriff, denn die gab es hier nicht.

Diese Baracke war der Mittelpunkt eines Schrottplatzes. Umgeben war sie von hohen Halden aus Blech und Eisen. Sogar die alte, fast eingerostete Schrottpresse sah ich noch. Das gesamte Gelände war von einem Zaun umgeben. Schilder warnten vor einem Betreten des Areals.

Ich war trotzdem durch das schiefe Tor gefahren, da man mich ausgerechnet auf diesen Schrottplatz bestellt hatte, um mir etwas mitzuteilen.

Was es genau war, davon hatte ich keine Ahnung. Der unbekannte Anrufer hatte mir nur etwas von einer neuen Falle der Hölle gesagt oder so ähnlich. Genau hatte ich es nicht mitbekommen. Seine Stimme wurde von ungewöhnlich lauten atmosphärischen Störungen überlagert, die ich mir nicht erklären konnte.

Die Baracke brannte innen aus. Aus den Fenstern schlugen die Flammen als gierige, zuckende Finger. Sie tänzelten in der Luft, als wollten sie nach Opfern suchen, die sie greifen und vernichten konnten.

Bevor das Feuer in die Höhe gefacht war, hatte ich einen Blitz gesehen. Grellweiß und kugelig. Für mich stand damit fest, dass etwas im Innern der Baracke explodiert sein musste.

Und der Mann, den ich treffen wollte?

Nicht einmal seinen Namen kannte ich. Er hatte mich zum Schrottplatz bestellt, das war alles gewesen. Wenn er sich schon in der Baracke befunden hatte, würde er keine Chance haben, das stand fest.

Aber ich sah ihn.

Es war ein schauriges Bild. Wieso er sich noch auf den Beinen hatte halten können, wusste ich auch nicht. Jedenfalls konnte ich ihn inmitten des Feuersturms erkennen, denn mein Blick fiel durch das größte der Fenster. Der Kerl stand da, hatte die Arme in die Höhe gerissen, wurde vom Feuer umtanzt und kam mir vor wie eine Figur.

Vielleicht schrie er, möglicherweise trug er irgendeinen Schutz, dass er sich überhaupt noch halten konnte.

Und dann geschah es. Als hätte man ihm die Beine weggezogen, fiel er zu Boden. Sekunden später sanken die Flammen in sich zusammen.

Das wunderte mich, denn Nahrung hätte es genug gehabt.

Um meine Lippen zuckte ein Lächeln, als ich mich zurückzog und meinen Bentley ansteuerte. Ich hatte Suko gesagt, wohin ich fahren wollte. Er war im Büro, weil er eine Besucherin erwartete, die sich angemeldet hatte. Eine junge Frau oder ein junges Mädchen.

Ich erreichte den Bentley, öffnete die Tür und hängte mich ans Telefon.

Suko schien auf den Anruf gewartet zu haben, denn er hob sehr schnell ab.

»Ich bin es.«

»Okay. Steckst du noch auf dem Schrottplatz?«

»Ja.«

»Und?«

»Es ging ziemlich viel daneben. Ich habe mit meinem unbekannten Informanten nicht reden können.« Dann berichtete ich Suko, was mir widerfahren war, und ich hörte ihn scharf atmen.

»Das sah ganz nach einer Falle aus.«

»Sicher. Nur weiß ich nicht, wer sie mir gestellt haben könnte.«

»Willst du wieder zum Büro kommen? Unser Besuch ist noch nicht da. Ich erwarte ihn jeden Augenblick …«

»Nein, Suko, ich bleibe noch.«

»Und weshalb?«

»Das ist einfach. Ich möchte mir, wenn es geht, den Toten anschauen. Vielleicht kann ich noch etwas herausfinden.«

»Okay. Ruf aber wieder an, wenn es etwas Neues gibt.«

»Mach ich.«

Mit einer Drehung drückte ich mich aus dem Wagen und schleuderte die Tür zu.

Das Feuer war in sich zusammengesackt. Aus den Fensteröffnungen drang nur mehr dichter, fetter Qualm, der vom Wind erfasst und zur Seite oder gegen den Boden gedrückt wurde.

Es war ein trüber Tag Ende Januar. Geschneit hatte es nicht, dafür war es nicht kalt genug, es war auch kein Regen gefallen, aber über London lag ein trüber Winterhimmel. Und der hatte sich meiner Stimmung irgendwie angepasst.

Auch ich fühlte mich trübe oder schlecht. Ich hatte einen Menschen sterben sehen, und so etwas geht mir noch immer unter die Haut.

Still war es nie. Wenn der Wind über die Hügel aus Schrott und Eisen fuhr, fand er immer wieder lose Teile, die er bewegte oder vor sich her rollte. Und diese Geräusche begleiteten mich, an sie hatte ich mich mittlerweile gewöhnt.

Die Baracke war normal groß. Ziemlich flach und mit einem Dach versehen, das nicht gebrannt hatte. Während ich auf eine Tür zuging, schaute ich mich um, ob ich noch allein auf dem stillgelegten Schrottplatz war. Das war der Fall.

Derjenige, der die Falle gelegt hatte, musste genau gewusst haben, wann sich der Mann, mit dem ich mich hatte treffen wollen, in der Baracke aufhielt.

Das gefiel mir nicht.

Ich kam mir vor wie unter Kontrolle stehend und musste damit rechnen, dass der Unbekannte erschien, um nachzuschauen, ob seine Falle auch funktioniert hatte.

Dann würde es Ärger geben.

Die Tür war vom Druck der Flammen ebenfalls aus dem Rahmen gefetzt worden. Sie lag auf dem Hof und sah aus wie ein geschwärzter Spiegel. Schwarz war auch der Rauch, der mir entgegentrieb. Er war fett, raubte mir die Luft, und ich fragte mich, ob ich die Baracke überhaupt betreten konnte.

Gegen den Mund presste ich das Taschentuch. Jetzt ging es etwas besser. Auch trieb der Wind den Rauch allmählich aus der ausgebrannten Betonbaracke. Es sah aus, als würden die Geister der Toten aus dem Haus entweichen.

Ich zog unwillkürlich den Kopf ein, als ich die Baracke betrat. Nach zwei Schritten blieb ich stehen. Ich kam mir vor wie in einem toten, ausgebrannten Gelände nach der Apokalypse.

Es roch nach diesem kalten Rauch, nach Verbranntem und Tod …

Der kalte Hauch einer Gefahr streifte mich. Es war keine Warnung, nur mehr ein Gefühl, das mir riet, doch vorsichtiger zu sein und mich sehr genau umzuschauen.

Möglicherweise befand sich der geheimnisvolle Brandstifter noch in der Nähe, obwohl ich ihn natürlich nicht sah, denn ich befand mich allein in dem Raum, in dem die Explosion stattgefunden hatte. Ich sah die verkohlte Leiche.

Ich hustete, weil mir durch das Taschentuch etwas von dem beißenden Rauch in die Kehle gedrungen war. Auf Zehenspitzen näherte ich mich der Leiche, blieb neben ihr stehen und bückte mich. Es kostete mich Überwindung, so nahe an sie heranzugehen, doch das musste ich einfach tun, wenn ich mehr wissen wollte.

Auf der Brust der Leiche stand ein großer Buchstabe. Ein B!

Zuerst dachte ich an ein bedrucktes T-Shirt, wie es Kinder und auch manchmal Erwachsene tragen. Aber bei diesem Toten konnte ich mir ein solches Kleidungsstück schlecht vorstellen. Außerdem wäre es mit verbrannt, aber dieses B war geblieben.

Weshalb?

Ich kam auf die Idee, dass der Buchstabe vielleicht ein Hinweis für mich war. Aber ein B? Welche Worte begannen alle mit diesem Buchstaben und hatten gleichzeitig mit mir und meinen Fällen zu tun.

Neben der Leiche sitzend dachte ich scharf nach. Mir fielen die ersten Begriffe ein.

Bruderschaft … Baal … Baphometh …

Und das reichte schon, um einen leichten Schauer zu bekommen. Ich dachte an die Worte des Anrufers, an diesen ersten Hinweis, den er mir gegeben hatte. Da war von der Hölle oder dem Teufel die Rede gewesen. Es brauchte nicht unbedingt Asmodis, der Höllenherrscher, zu sein. In der letzten Zeit hatte ich eine andere Person kennengelernt. Er war zwar Mensch, aber trotzdem ein Machtsymbol.

Vincent van Akkeren, der sich selbst als Baphometh bezeichnete. Ein Mann, der Grauenvolles getan hatte, auf dessen Yacht ich ein Gefangener gewesen war.

Vor meinen Augen war er in die Hölle gefahren. Da hatte sich der Boden geöffnet, Rauch, Feuer und Glut entlassen und ihn verschluckt. Ich war nicht so optimistisch zu glauben, dass Vincent van Akkeren den Tod gefunden hatte, nein, ihn hatte ein anderer geholt, um ihn vielleicht wieder auszuspeien.

Allerdings wollte ich mich nicht auf diese Bedeutung des B festsetzen, es konnte auch andere Gründe haben. Jedenfalls war es eine Spur, die nicht einmal vom...

Erscheint lt. Verlag 4.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7517-6516-6 / 3751765166
ISBN-13 978-3-7517-6516-9 / 9783751765169
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