Heliosphere 2278: Dopplerbrand (eBook)
240 Seiten
Greenlight Press (Verlag)
978-3-95834-504-1 (ISBN)
Lern erst mal was Gescheites, Bub.' Nein, das war nicht der erste Satz, den ich nach meiner Geburt hörte, das kam später. Geboren wurde ich am 21.03.1982 in Landau in der Pfalz. Gemäß übereinstimmenden Aussagen diverser Familienmitglieder wurde aufgrund der immensen und andauernden Lautstärke, die ich als winziger 'Wonneproppen' an den Tag legte, ein Umtausch angemahnt. 'Mamma, können wir ihn nicht zurückgeben und lieber einen Hund nehmen?' Glücklicherweise galt hier: Vom Umtausch ausgeschlossen. Es folgt also eine glückliche Kindheit und turbulente Jugend. Natürlich verrate ich hier keine weiteren Details, das würde zum einen den Spannungsbogen kaputtmachen, zum anderen bleibt dann nichts mehr für meine Memoiren übrig ... Mehr über mich, mein Leben und mein Weg zum Schreiben findet ihr auf www.andreassuchanek.de Ich freue mich auf euren Besuch. :)
Lern erst mal was Gescheites, Bub." Nein, das war nicht der erste Satz, den ich nach meiner Geburt hörte, das kam später. Geboren wurde ich am 21.03.1982 in Landau in der Pfalz. Gemäß übereinstimmenden Aussagen diverser Familienmitglieder wurde aufgrund der immensen und andauernden Lautstärke, die ich als winziger "Wonneproppen" an den Tag legte, ein Umtausch angemahnt. "Mamma, können wir ihn nicht zurückgeben und lieber einen Hund nehmen?" Glücklicherweise galt hier: Vom Umtausch ausgeschlossen. Es folgt also eine glückliche Kindheit und turbulente Jugend. Natürlich verrate ich hier keine weiteren Details, das würde zum einen den Spannungsbogen kaputtmachen, zum anderen bleibt dann nichts mehr für meine Memoiren übrig ... Mehr über mich, mein Leben und mein Weg zum Schreiben findet ihr auf www.andreassuchanek.de Ich freue mich auf euren Besuch. :)
1. KAPITEL
Jayden Cross
HD195689, HD195689b, Begegnungsstätte der Niwonesh, 14. Januar 2278, 01:14 Uhr Allianzstandardzeit
Das Gestein der Wände atmete den Geist alter Größe.
Die Überreste der damaligen Vertreter des Iljianischen Bundes lagen am Boden. Zumindest zwei davon, denn Jayden saß nun auf einem der drei Stühle; auf dem zweiten Lieutenant Stefanie Hill. Ebenfalls am Boden lag Commander Jane Winton, am Leben, jedoch bewusstlos.
Sie waren auf den Planeten transloziert, um in der uralten Begegnungsstätte Antworten auf den Konflikt zwischen dem Iljianischen Bund und den Niwonesh zu finden. Was gelungen war.
Ihnen gegenüber saß, nur durch einen rautenförmigen Tisch getrennt, Liane Crest. Die Verteidigungsministerin der Republik hatte sich als Doppelagentin des Feindes entpuppt. Sie bezeichnete sich als Norkim, was ebenso ein Rang wie auch der Name sein konnte.
»Ich werde Ihnen die Antworten geben«, sagte sie nun. »Sie erfahren, was damals geschehen ist. Doch zuvor werden Sie Ihren Teil erfüllen.«
»Die Kontaktaufnahme mit der KSI kann Tage dauern«, erwiderte Jayden.
Liane Crest berührte eine Stelle des Tisches, und das Metall schien zu zerfließen. Es gruppierte sich neu, eine Kontaktfläche entstand.
»Legen Sie ihre Handfläche auf den Kontakt-Pod und sie erhalten Zugriff auf das Kommunikationsmodul«, erklärte Liane Crest. »Es ist ein gerichteter Strahl, der lediglich CORE I erreichen kann. Versuchen Sie, jemand anderen anzusprechen, wird die Verbindung gekappt. Dann sterben Sie umgehend. Keine weiteren Gespräche, keine Antworten.«
Jayden hatte seinen Companion bereits alle möglichen Szenarien entwerfen lassen, mit denen er Informationen an die HYPERION oder direkt an die CORTEX-Station weiterreichen konnte. Bisher war dabei kein realistisches Szenario eingetreten.
»Ich werde Sie kein weiteres Mal auffordern.« Liane Crest hatte einen offenen Blick, schulterlanges, braunes Haar und die Ausstrahlung frisch gebürsteten Stahls.
Als Verteidigungsministerin war sie Jaydens Vorgesetzte. Zumindest hatte er das bisher gedacht. In Wahrheit arbeitete sie für die geheimnisvollen Niwonesh, ohne ein Biokonstrukt zu sein.
Er kam der Aufforderung nach und legte die Handfläche auf den Kontakt-Pod. Sofort expandierte ein Interface in seinem Gesichtsfeld. Die Kommunikationsverbindung in Richtung CORE I war geöffnet.
Die Künstliche Superintelligenz war aus einer Verschmelzung verschiedener Bewusstseine mit der Technologie der Kybernetiker hervorgegangen. Darunter auch Jaydens Geist. Die Singularität – die die Bezeichnung ›künstlich‹ nicht mehr verdiente – war ihm und der Menschheit als Ganzes daher freundlich gesinnt.
»Seit Ihrer Attacke hat die KSI sich nicht mehr gemeldet, das wissen Sie«, sagte Jayden an die Norkim gewandt. »Wieso sollte sich das jetzt ändern?«
»Das ist nicht ganz korrekt«, entgegnete diese. »Es gab ein Gespräch mit Admiralin Kristen Belflair. Warum sollte die Singularität nicht also auch Ihnen antworten?«
Eine gute Frage, wie Jayden fand.
Er sandte seinen Erkennungsschlüssel weiter aus und hoffte gleichzeitig, dass die KSI etwas Derartiges vorausgesehen hatte. Würde sie endlich intervenieren? Ihnen möglicherweise technologisch unter die Arme greifen?
Tatsächlich wurde seine Kontaktanfrage angenommen. Im gleichen Augenblick lenkte Liane Crest den Datenstrom um, verband sich selbst über einen Kontakt-Pod und sperrte Jayden aus. Er zuckte zurück.
»Was ist passiert?«, fragte Lieutenant Hill.
»Sie hat den Kontakt an sich gerissen«, erwiderte er.
Die Norkim saß bewegungslos auf ihrem Stuhl, den Blick in weite Ferne gerichtet. So sah jemand aus, der nur noch körperlich anwesend war, dessen Geist allerdings an einem anderen Ort verweilte.
»Sir«, presste Lieutenant Hill hervor, »wenn unsere eigene Verteidigungsministerin gegen uns arbeitet …«
»Ich weiß«, beendete er den Satz. »Die Flottenstärke, die zur Verfügung stehende Technologie, einfach alles ist dem Feind bekannt.«
»Diese Offensive, von der sie gesprochen hat, die Präsident Saart durchführen will, das wird eine Katastrophe.«
Eine Woche lang war die Galaxis davon ausgegangen, dass die Biokonstrukte die mit ihrem Gegenstück verschränkte Welt Alpha Centauri zerstören wollten. Eine Farce. Vor einer Stunde war der 14. Januar 2278 angebrochen. Die Niwonesh hatten ihre Drohung wahr gemacht, allerdings den Mars gezündet.
Präsident Nicolai Saart hatte für diesen Fall ›Dopplerbrand‹ vorbereitet. Die Welten auf der anderen Seite sollten zerstört werden, damit so eine Attacke sich nicht wiederholte. Wie sich jetzt herausstellte, war diese Idee jedoch von Liane Crest eingebracht worden. Es stand außer Frage, dass die Raumschiffe bereits erwartet wurden.
Jayden behielt die Bio-Werte von Commander Jane Winton im Blick. Seine Sensoroffizierin - die auch ein Biokonstrukt war, allerdings ein wohlgesonnenes – atmete gleichmäßig, Herzschlag und Puls waren in Ordnung.
»Bekommen Sie Kontakt zu unserem Brückenkopf?«, fragte Jayden.
Lieutenant Hill schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Sir.«
»Mittlerweile müssten die industriellen 3D-Drucker alles hergestellt haben, es ist eine kleine Festung. Nehmen Sie Commander Winton und ziehen Sie sich dorthin zurück. Nachricht an Alpha 365, Peter Task und die HYPERION. Ich will, dass jeder informiert ist.«
»Verstanden«, bestätigte Lieutenant Hill.
Sie erhob sich, war mit wenigen Schritten bei der bewusstlosen Commander und nahm diese auf. Augmentierungen machten so vieles möglich, auch das Heben von großen Gewichten.
Lieutenant Hill bewegte sich auf die Eingangstür zu. Jayden rechnete schon damit, dass diese sich nicht würde öffnen lassen, doch sie teilte sich und gab den Weg frei.
»Lieutenant Hill«, rief er.
»Sir?«
»Wenn Sie die Möglichkeit erhalten, zur HYPERION zu translozieren, tun Sie das. Dieser Befehl gilt für alle Offiziere hier am Boden.«
»Aye, Sir. Ich gebe es weiter.«
Damit verließ sie den Raum. Die Türen schlossen sich hinter ihr. Immerhin war sie so einstweilen außer Gefahr. Ob es überhaupt noch irgendeinen sicheren Ort in dieser Galaxis gab, war dahingestellt.
»Ein interessantes Gespräch«, sagte die Norkim unvermittelt.
»Ihrem Lächeln nach zu urteilen hat es einen positiven Verlauf genommen?«
»So ist es. Die Singularität wird sich in den aktuellen Konflikt nicht einmischen«, erklärte Liane Crest. »Ich konnte glaubhaft versichern, dass wir lediglich die Raumfahrt unterbinden. Was innerhalb einer Planetensphäre geschieht, ist für uns nicht relevant.«
Etwas in dieser Art hatte Jayden befürchtet. »Damit kann Sie also niemand mehr aufhalten.«
»Das klingt, als hätten Sie es endlich verstanden.« Die Norkim neigte den Kopf zur Seite, erwiderte seinen Blick zufrieden. »Nun, ich habe Ihnen zugesichert, dass Sie den Grund für all das erfahren. So soll es sein.«
Die Tür hinter ihr öffnete sich.
Im ersten Augenblick war Jayden überzeugt, dass eine Ash’Gul’Kon-Kreatur den Raum betrat.
Sie ging auf vier Beinen, die mit Chitin überzogen waren. Die Oberseite bestand aus einem gepunkteten Panzer, armlange Tentakel glitten suchend durch die Luft. Augen nahm er nicht wahr.
»Keine Sorge, es ist nicht für den Kampf gezüchtet«, erklärte Liane Crest. »Dies ist eine Kreatur, deren Innerestes aus … Nun, man könnte wohl sagen: ›Erinnerungszellen‹ besteht. Sie wird jenen Teil freigeben, der Sie interessiert.«
»Und dafür muss ich lediglich was tun?«
»Die Tentakel verbinden sich mit ihrem BioTat. Es wird eine Art Geistesverschmelzung, wie Sie diese auch bereits mit Kristen Belflair praktiziert haben. Heutzutage ist das in der Solaren Republik ja etwas Natürliches geworden, vor allem, wenn sich Partnerschaften bilden. Den Geist vereinen und Erlebnisse teilen.«
»Wie Sie schon sagen, zwischen Partnern. Doch in diesem Fall würde die Kreatur auch Zugriff auf meine Erinnerungen erhalten.«
»Admiral Cross.« Liane Crest schüttelte den Kopf. »Alle wichtigen taktischen Daten befinden sich in einem sicheren organischen Speicher in ihrem Geist, nicht infiltrierbar. Sie vergessen ab und an, welche Position ich bekleide.«
»Im Gegenteil.«
»In diesem Fall müssen Sie sich ja nicht sorgen, es gibt nichts, was Sie vor mir verheimlichen könnten«, entgegnete die Norkim. »Aber das Wichtigste vergessen Sie bei dieser Sache: Sie haben keine Bedeutung mehr für mich. Ich werde nun aufstehen und gehen. Entweder sie nehmen das Geschenk des Wissens an oder nicht. Danach kehren Sie gerne auf die HYPERION zurück.«
Damit erhob sie sich und schritt davon.
Jayden versuchte im gleichen Augenblick, einen Kontakt zu Lieutenant Hill aufzubauen, jedoch kam er nicht zustande. Stattdessen öffnete sich das Eingangstor zur ›Halle der Ankunft‹, und zwei vertraute Gesichter erschienen.
»Admiral!« Alpha 365 trug seinen Pulser im Anschlag. »Geht es Ihnen gut?«
Neben ihm betrat L.I. Peter Task den Raum. An seiner Seite ein schwebender...
Erscheint lt. Verlag | 4.6.2024 |
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Reihe/Serie | Heliosphere 2278 |
Verlagsort | Karlsruhe |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Honor Harrington • Military Science-Fiction • Peter F. Hamilton • Space Opera • Star Trek • Star Trek - Discovery • Star Trek - Strange New Worlds |
ISBN-10 | 3-95834-504-2 / 3958345042 |
ISBN-13 | 978-3-95834-504-1 / 9783958345041 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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Größe: 483 KB
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