Der Probant -  Sonja Wolters

Der Probant (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-2079-2 (ISBN)
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Andrij Sinjak geht keiner festen Arbeit nach, er widmet seine Zeit lieber den dunkelhaarigen, hellhäutigen jungen Mädchen. Sie erinnern ihn an seine längst verstorbene Mutter, die auf grauenvolle Weise zu Tode kam. Nun ist er auf der Suche nach der perfekten Frau... Er hat schon Einige kennen gelernt, aber die Richtige zu finden erweist sich als nicht sehr einfach! Zumal er einen ganz besonderen Typ Frau bevorzugt, hat er eine gefunden die seinem Vorbild nahe kommt, gibt es nur noch eines zu tun: Sie vor der Gefahr des Lebens zu schützen, der Gefahr vor untreuen Männern und ihren unmoralischen Vorstellungen. Er nimmt ihnen allen das Leben auf eine Art die unvorstellbar grauenvoll ist und sogleich viele Fragen aufwirft. Warum er das tut und welche unbeschreiblichen grausamen Qualen er in der Klinik für Psychiatrie erleiden musste, all das versuchen die Kommissare Frank Wenz und Hendrik Stadler zu ermitteln. Der Weg dahin ist lang, nervenaufreibend und gepflastert mit Sinjaks Opfern, die er offen in Hamburg verteilt liegen lässt. Die Untersuchungen der Kommissare führt sie nach Russland, in die Klinik von Professor Muratow, in der offenbar ungeklärte Vorkommnisse einfach unter den Teppich gekehrt werden. So auch Akten eines Patienten von Dr. Tihanow, der in der Klinik Leiter einer Station war. Als ein höchst gefährlicher Patient der unter Schizophrenie leidet einfach verschwindet, ohne das es jemand bemerkt, nimmt der Arzt sich das Leben. Andrij Sinjak hält alle Fäden zur Auflösung des Falls in den Händen...

 

Und sie hatte mit „Ja“ geantwortet.

Dann war sie ihm gefolgt, hierher nach Hamburg. Weg aus Frankreich, weg aus der Provence, in ein neues Leben.

Alle Freunde von Gabrielle hatten sie gewarnt, er sei quasi ein Fremder. Sie solle noch warten mit der Heirat, um Gotteswillen nicht auswandern und auf keinen Fall mit ihm ein Restaurant eröffnen. Schon gar nicht in dieser schweren Zeit der Finanzkrise.

Aber Gabrielle hatte allen Warnungen zum Trotz Jean-Baptiste geheiratet und das "Gabrielle" eröffnet.

Alles lief perfekt, aber seit sie vom Besuch ihrer Mutter Florence wieder gekommen war, war ihr Mann verändert.

Er hatte immer öfter starke Kopfschmerzen, fuhr schnell aus der Haut, war oft gereizt.

Und außerdem hatte er sie angelogen, was den Arztbesuch betraf.

Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, die Tür vom Personaleingang öffnete sich.

Irma, die Empfangsdame, betrat das Hinterzimmer des Umkleideraums und ging zur Küche durch.

"Hey, da bist du ja schon!" begrüßte Irma ihre Chefin und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Bon jour " antwortete Gabrielle mit einem zaghaften Lächeln.

"Ich geh die Tische mit den Vorbestellungen eindecken. Pierre und ich hatten gestern Abend nicht mehr alle geschafft. O.K.?" fragte Irma und suchte zur Bestätigung den Blick ihrer Chefin.

"Hey, was ist denn los? Hast du geweint?! "wollte sie wissen.

Irma sah Gabrielle forschend an.

"Nein, zumindest noch nicht!"

"Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit deiner Mutter?"

"Nein, nein. Ich hab gestern noch mit ihr telefoniert, es geht ihr gut."

"Komm, sag schon was los ist," hakte Irma nach.

"Das möchte ich auch gerne wissen," Gabrielle wischte sich eine Träne aus dem Gesicht:" Jean-Baptiste ist so verändert. Er hat immer häufiger diese schrecklichen Kopfschmerzen und er hat mich belogen."

"Belogen? Inwiefern?" wollte die Empfangsdame wissen.

"Ich hab ihn zu Dr. Brauner geschickt und er hat gesagt, er wäre dagewesen. Aber gestern hab ich Dr. Brauner zufällig getroffen und mich bedankt, dass Jean- Baptiste so kurzfristig einen Termin bekommen hat und er war ein wenig irritiert. Er sagte, Jean-Baptiste wäre gar nicht da gewesen. Aber vermutlich hätte seine Sprechstundenhilfe ihm einen Termin gegeben. Warum lügt er mich wegen so einer Kleinigkeit an, Irma ?"

"Gabrielle, er hat viel gearbeitet und bestimmt hat er mit dem Arztbesuch    nur geflunkert, weil er keinen Lust hatte, zum Arzt zu gehen, und außerdem darfst du nicht vergessen, dass du fünf Wochen in Frankreich warst. Da hat sich sicherlich viel angestaut, er musste vieles alleine machen, was ihr sonst zu zweit gemacht habt!" versuchte Irma sie zu trösten.

Gabrielle schnaufte." Ja, du hast bestimmt Recht. Ich bin wohl ganz schön egoistisch! O.k., dann müssen wir ihn so gut wie möglich entlasten. Die Bestellung der Getränke übernimmt ab sofort Pierre, und um die Vorbestellungen musst du bitte alleine erledigen, so dass Jean-Baptiste sich hauptsächlich nur noch um die Büroarbeiten kümmern muss. Ach, und ich muss noch um eine neue Spülkraft finden, ich habe Sebastian gestern entlassen. Das ging so nicht weiter! Für die nächsten Tage wird zur Überbrückung Julia, eine Nachbars Tochter von mit, das Spülen übernehmen, ich habe schon alles mit ihr geklärt!"

"Und wie lange?" wollte Irma wissen.

"Naja, bis wir jemanden neuen gefunden haben!" entgegnete Gabrielle und lächelte schon wieder ein bisschen.

Jetzt war es 15 Uhr und die restliche Belegschaft trudelte ein. Tim bestückte seine Bar, Pierre kontrollierte die Tische und holte die für den heutigen Abend vorgesehenen Weine aus dem Keller, Irma hatte alle Vorbestellungen abgearbeitet und die dafür vorgesehenen Tische mit Nameskärtchen versehen.

Gregorij und Gabrielle waren in der Küche beschäftigt und Toni zündete die vielen Laternen im Gastraum und Außenbereich an, als Jean-Baptiste das Restaurant betrat.

Er schien wieder gut aufgelegt, denn er machte gleich eine nette Bemerkung über Irmas neue Kurzhaarfrisur.   

Tukur ging mit langen Schritten zur Küche, an der Schwingtür hielt er inne und schlich leise durch.

"Rate mal, wer ich bin?" fragte er und hielt Gabrielle die Augen zu.

"Hm, lass mich raten, wem gehört diese Stimme. Ryan Gossling gehört sie nicht und auch nicht Scott Eastwood, nein ich bin mir sicher! Du bist Charly Hunnam, der mit mir ein Date will," sagte sie und lachte.

"Falsch, es ist nur Jean-Baptiste ," flüsterte er in ihr Ohr," der möchte aber kein ein Date, der will dich heute Nacht!"

"Hoffentlich ist bald Feierabend!" hauchte sie in sein Ohr zurück.

"Es waren doch nur Hirngespinste!" dachte sie bei sich, zum Glück.

Irma die gerade an den beiden vorbei ging, zwinkerte Gabrielle mit einem Auge zu.

"Husch, husch alles auf die Plätze! Es kommen Gäste! Contenance!" kommandierte Pierre.

"Alles klar!" Jean-Baptiste trommelte auf seine Brust wie King-Kong und Pierre verdrehte wieder einmal die Augen, als er es sah.

"Was für ein Benehmen! Mon dieu, diese jungen Leute! Was für ein Benehmen?" stöhnte er.

"Hey, Pierre, mach dich locker! Du erstickst noch einmal an deiner Contenance," witzelte Tim, der gerade dabei war seine Früchte für die Cocktails zu schneiden.

Allgemeines Gelächter erfüllte den Gastraum und Tukur zupfte an seinem Ohrläppchen.

"Tim, sei nicht so frech, Pierre ist dein Vorgesetzter. Mach mir lieber einen Smoothie und rück deine Krawatte zurecht!"sagte er, um die Situation ein wenig zu lockern, denn Pierre konnte solche laffen Sprüche von Tim nicht so locker wegstecken, wie sie gemeint waren.

"Jawohl Chef," grinste der Barkeeper.

Irma schritt hinter ihren Pult und begrüßte die ersten Gäste.

"Guten Abend, Herr und Frau Gandersheim, darf ich Ihnen Ihre Garderobe abnehmen?"

"Gerne, Irma. Ist unser Tisch schon fertig?" wollte Herr Gandersheim wissen.

"Natürlich. Darf ich bitten?" antwortet Irma.

Die Empfangsdame wies den Gandersheimern die Plätze an und Jean-Baptiste zog Frau Gandersheim den Stuhl zurecht.

"Bitte," sagte er charmant.

"Vielen Dank, Jean-Baptiste. Sie sind wie immer ein Gentlemen," sagte sie.

Tukur reichte beiden die Karte:" Darf ich Ihnen einen Aperitif empfehlen?! Eine neue Kreation von Tim."

"Gerne, wir lassen uns überraschen!"

Die Gandersheimer nahmen die Speisekarten entgegen.

Gabrielle lugte durch den kleinen Spalt in der Speiseausgabe.

"Die Gandersheimer sind wieder da! Wenn wir uns die sichern könnten, haben wir einen Fuß in der Tür des Gastrohimmels."

"Null Problemo!" Gregorij war wie immer der Optimist.

Das Restaurant füllte sich und die Zeit schritt vorran.

Ein stämmiger Mann mittleren Alters, der noch nie zuvor Gast im "Gabrielle" gewesen war und offensichtlich aus Russland stammte, rief Tukur mit einer Handbewegung zu sich.

"Zdravstvuyste," begrüßte in der Gast.

"Dobryy vetcher!" wünschte Jean-Baptiste.

Ein kurzes Gespräch auf russisch entstand.

Der Gast sah zufrieden aus." Spasiba !"

Ne za chto," gab Tukur zurück.

Jean-Baptiste schritt auf Pierre zu :" Der Herr an Tisch sieben möchte eine Weinempfehlung."

Pierre sah seinen Chef verwundert an, nickte und ging.

Tukur ging zur Küche, und trat gerade durch die Schwingtür, als Gregorij ihm erstaunt entgegen trat.

"Hey, ich wusste ja gar nicht, dass du russisch sprichst. Warum hast du nie etwas gesagt?" wollte der gebürtige Russe von ihm wissen.

Jean-Baptiste war überrascht.

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er russisch gesprochen und alles verstanden hatte, was der Gast von ihm wissen wollte.

Wo in Teufelsnamen hatte er russisch gelernt?

Ohne lange überlegen zu können antwortete er: "Hab mal ein paar Wörter aufgeschnappt."

"Aufgeschnappt? Du hast fehlerfrei gesprochen und ohne Dialekt. Das war perfekt....., aufgeschnappt?! Hey, sag schon wo hast du das gelernt!" drängte...

Erscheint lt. Verlag 28.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7598-2079-4 / 3759820794
ISBN-13 978-3-7598-2079-2 / 9783759820792
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