H. C. Hollister 112 (eBook)

Die Kingsford-Fehde

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6777-4 (ISBN)

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H. C. Hollister 112 - H.C. Hollister
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Als Tancred McKinley auf seine Ranch zurückkehrt, findet er dort einen seltsamen Besucher vor. Und die hochmütige, stolze Jill Kingsford, die einer der mächtigsten Familien im Süden von Texas entstammt, macht ihm ein noch merkwürdigeres Angebot. Die riesenhafte Kingsford-Ranch ist in Gefahr, von einem machtgierigen Politiker vernichtet zu werden. Jill ist bereit, den Mann zu heiraten, der den Familienbesitz rettet - für ihren Bruder Lee, der ein Kriegskamerad des damaligen Captains Tancred McKinley war.
Tancred McKinley nimmt dieses Angebot an, jedoch unter anderen Bedingungen, als das berechnende Mädchen es sich vorgestellt hat. Nach ihrer Ankunft am Nueces River stellt sich dann sehr bald heraus, dass Jill Kingsford ein doppeltes Spiel getrieben hat, um ihn zur Annahme ihres Vorschlags zu bewegen. Aber da kann er der gefährlichen Verstrickung schon nicht mehr entgehen. Obgleich er sich hintergangen fühlt, übernimmt er die Rolle, die ihm das Mädchen in der großen Auseinandersetzung zugedacht hat.

DIE KINGSFORD-FEHDE

Als Tancred McKinley auf seine Ranch zurückkehrt, findet er dort einen seltsamen Besucher vor. Und die hochmütige, stolze Jill Kingsford, die einer der mächtigsten Familien im Süden von Texas entstammt, macht ihm ein noch merkwürdigeres Angebot. Die riesenhafte Kingsford-Ranch ist in Gefahr, von einem machtgierigen Politiker vernichtet zu werden. Jill ist bereit, den Mann zu heiraten, der den Familienbesitz rettet – für ihren Bruder Lee, der ein Kriegskamerad des damaligen Captains Tancred McKinley war.

Tancred McKinley nimmt dieses Angebot an, jedoch unter anderen Bedingungen, als das berechnende Mädchen es sich vorgestellt hat. Nach ihrer Ankunft am Nueces River stellt sich dann sehr bald heraus, dass Jill Kingsford ein doppeltes Spiel getrieben hat, um ihn zur Annahme ihres Vorschlags zu bewegen. Aber da kann er der gefährlichen Verstrickung schon nicht mehr entgehen. Obgleich er sich hintergangen fühlt, übernimmt er die Rolle, die ihm das Mädchen in der großen Auseinandersetzung zugedacht hat.

Tancred McKinley stieg aus der Kutsche und war Jill Kingsford behilflich, über den Wagentritt herabzuklettern. Der Fahrer kroch bereits auf das Dach, um die Gepäckstücke herabzureichen.

McKinley wandte sich von Jill ab, um ihr Gepäck in Empfang zu nehmen – und fühlte sich zwischen mehreren Männern eingekeilt. Jemand packte seinen rechten Arm und versuchte, ihm mit brutalem Griff das Handgelenk auf den Rücken zu zwingen, während auf der anderen Seite zwei unrasierte Burschen denselben Versuch unternahmen.

Jill Kingsford hatte von alldem nichts bemerkt, weil sie zum Gehsteig vorausging. Erst als sie ein Ächzen hörte, fuhr sie erschrocken herum und sah gerade noch einen Kerl, der unter einem wuchtigen Ellbogenstoß McKinleys zusammenklappte.

Es war derselbe Mann, der Tancred McKinleys Handgelenk bereits gepackt hatte und offensichtlich über einen sehr empfindlichen Magen verfügte. Sein Gesicht lief grün an, er krümmte sich zusammen und griff sich mit beiden Händen an den Leib. Im selben Moment krachte ihm McKinleys Handkante ins Genick.

Mit einem gleitenden Schritt trat McKinley zur Seite und versetzte dem zweiten Angreifer einen gekonnten Kniestoß gegen den Oberschenkel, der den Mann im Bruchteil einer Sekunde zu lähmen schien. Dem dritten Mann des Rudels stürzte sein getroffener Kumpan vor die Füße, sodass er ebenfalls von dem Opfer getrennt wurde. Und dann lag Tancred McKinleys Rechte auf dem Kolben seines Revolvers.

»Tanc ...«, keuchte Jill Kingsford.

Gerade war McKinley im Begriff, sich mit ein paar langen Schritten der drangvollen Enge zu entziehen, als er an seinem Rückgrat einen harten Druck verspürte. Kurz darauf sagte hinter ihm die sanfte Stimme des Revolvermanns, der mit in der Kutsche gewesen war:

»Ich gebe zu, Sie beherrschen Ihre Branche gar nicht schlecht, Mister. Aber was die Konkurrenzlosigkeit betrifft, so sind Sie im Irrtum. Es gibt auch noch andere Leute, die sich auf kleine Überraschungen verstehen. Wollen Sie lieber ganz friedlich mitgehen, oder bevorzugen Sie die raue Art?«

Tancred McKinley wandte den Kopf und äugte über die Schulter. Er sah nur Fess Lowbridges Hut, den der Revolvermann in der Hand hielt, um damit die Waffe in seiner Rechten zu verdecken. Da sein Colt noch im Halfter steckte, schien es sich dabei um eine jener stupsnasigen Derringer-Pistolen zu handeln, die man notfalls in der Hand verbergen kann.

»Wissen Sie, Lowbridge«, sagte McKinley gedehnt, »Sie haben eine ganz unwiderstehliche Art, Ihre freundlichen Einladungen vorzubringen. Wollen Sie mir nicht verraten, mit wem ich eine Verabredung habe?«

»Mit achtbaren, ehrenwerten Gentlemen«, versetzte der Revolvermann grinsend. »Vorwärts, McKinley!«

Er gab den drei Burschen einen Wink mit dem Kopf. Überrascht stellte Tancred McKinley fest, dass auch One-Eye-Kelly, sein Cowboy, den er zur Erkundung vorausgeschickt hatte, zu dem Rudel zu gehören schien, denn er fing einen fragenden Blick des Einäugigen auf. Nur unmerklich bewegte er abweisend den Kopf. Daraufhin kam One-Eye-Kelly zu ihm herüber, zog ihm den Revolver aus dem Halfter und schob ihn in den Hosenbund. Sofort ließ der Druck an McKinleys Rückgrat nach. Fess Lowbridge stülpte sich den Hut auf den Kopf und vollführte eine schlenkernde Bewegung. Danach war seine Hand leer.

»Jill«, wandte sich McKinley an das Mädchen, »Sie werden sicher für eine halbe Stunde ohne mich zurechtkommen, nicht wahr? Es war mir ganz entfallen, dass ich in Brushville eine dringende Unterredung zu führen habe. Wollen Sie mich für einige Zeit entschuldigen?«

Sein völlig harmloser Tonfall und die Anwesenheit One-Eye-Kellys ließen Jill Kingsford ihre Bestürzung rasch überwinden.

»Es ist gut, Tanc«, erwidert sie hochmütig. »Aber halten Sie sich nicht zu lange auf. Bis zur Sun-Hill-Ranch sind es noch zwei Stunden.«

✰✰✰

Der spanische Gasthof lag an der Ecke der Plaza und eignete sich offenbar vorzüglich als Hauptquartier. Der geräumige Innenhof war auf zwei Seiten von Arkaden umgeben, die sich auch im Obergeschoss als offene Rundbögen fortsetzten. Die Unterkünfte, Stallungen und Schuppen, die diesen Hof zusammen mit einigen Korrals zum Fluss hin begrenzten, deuteten darauf hin, dass das Gasthaus vielfach von Frachtfahrern genutzt wurde, die auf der Strecke zwischen San Antonio und Del Rio hier Station machten.

Im Augenblick allerdings war von Frachtwagen nichts zu bemerken. Dafür standen einige Dutzend Pferde in den Korrals, und vor den Unterkünften vertrieben sich ein paar Satteltramps die Zeit mit Messerwerfen. Sie hielten in ihrer Beschäftigung inne und blickten gespannt herüber, als Tancred McKinley mit seiner Eskorte unter den schattigen Arkaden entlangging.

»Hier hinein«, knurrte Fess Lowbridge, schob die klirrenden Schnüre eines Glasperlenvorhangs zur Seite und wandte sich dann an seine Begleiter. »Ihr werdet nicht mehr gebraucht, Freunde.«

Zwei der Burschen machten kehrt, One-Eye-Kelly aber grinste, deutete auf seinen Hosenbund und erklärte:

»Ich habe seine Kanone, Lowbridge.«

Es konnte sein, dass das verwegene, zerhackte Piratengesicht des Einäugigen in Fess Lowbridge eine besondere Sympathie weckte, denn er tat seine Zustimmung mit einem Nicken kund. One-Eye-Kelly ging ebenfalls hinein.

Nur drei große Tische standen in den Nischen des großen Raums. Eine breite Treppe führte ins Obergeschoss. Unter der Balustrade lag ein zerschlissener Teppich auf dem kühlen Steinboden. Dort saß ein Mann und ließ sich von einem beschürzten Mexikaner bedienen. Er schaute auf, als Tancred McKinley den Raum betrat, und wechselte einen Blick mit Fess Lowbridge.

»Er ist es«, sagte der Revolvermann schleppend. »Ein ausgesprochen vernünftiger Mensch. Es hat keine besonderen Schwierigkeiten gegeben. Ich glaube, man wird mit ihm reden können.«

Der Mann erhob sich mit einem schiefen Lächeln und zischelte dem Mexikaner ein paar Worte zu, woraufhin dieser eilig die Treppe emporwatschelte. Dann kam er um den Tisch herum.

»Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise, Mr. McKinley, und nehmen uns diesen kleinen Scherz nicht übel. Solange man einen Mann noch nicht kennt, ist es schwer, den Empfang auf seine persönlichen Eigenheiten abzustellen.«

Tancred McKinley brauchte keine Vorstellung mehr, um sich über sein Gegenüber ein Bild zu machen. Jill Kingsford hatte erwähnt, dass Don Ellery, der Partner des Ex-Senators Harvey Chadwick, ein Yankee und ein ehemaliger Spieler sei. Dieser Mann stammte aus dem Norden, wie schon seine Sprache verriet, und sein undurchschaubares bleiches Gesicht kennzeichnete ihn ebenso als Kartenhai wie seine langen, gepflegten Hände und seine dunkle Kleidung. Er war groß und schlank und hatte blauschwarzes, ölig glänzendes Haar. Seine schleimige Höflichkeit war nichts weiter als eine leicht durchschaubare Maske.

»In Ordnung, Mr. Don Ellery. Dann brauchen wir uns also nicht lange mit der Vorrede aufzuhalten. Kommen wir zur Sache.«

Der Spieler zog überrascht die Brauen empor, und im selben Moment erklang oben an der Balustrade ein polterndes Lachen. McKinley hob den Kopf und sah den Mann gemächlich die Treppe herabkommen. Es war Harvey Chadwick, daran gab es nach dem selbstsicheren Auftreten keinen Zweifel, obwohl sich McKinley einen Ex-Senator ein bisschen anders vorgestellt hatte.

Chadwick streckte McKinley mit grollendem Lachen die Hand entgegen.

»Hallo, Senator«, sagte McKinley gelassen, sah über die dargebotene Rechte hinweg und umfasste mit beiden Händen die Krempe seines Huts. »Ich hoffe, wir können es kurz machen.«

Nur für eine Sekunde brach das schnaufende Gelächter Harvey Chadwicks ab, um dann sofort wieder einzusetzen. Seine wässrigen Augen allerdings verschleierten sich, als er scheinbar belustigt hervorstieß:

»Hört ihr den Tiger brüllen, Leute? Ich wette, unsere gerissene Freundin Jill hat ihm unterwegs Klapperschlangenmilch zu trinken gegeben, damit er uns mit seinem Biss vergiften kann. – McKinley, nicht wahr?«

»Mister«, erwiderte Tancred McKinley, wandte den Kopf zur Seite und sah...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2024
Reihe/Serie H.C. Hollister
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6777-0 / 3751767770
ISBN-13 978-3-7517-6777-4 / 9783751767774
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