Star Wars:  Die Hohe Republik - Trotzt dem Sturm -  Tessa Gratton,  Justina Ireland

Star Wars: Die Hohe Republik - Trotzt dem Sturm (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Panini (Verlag)
978-3-7569-9968-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Im Auge des Sturms ist man nirgends sicher ... Nach der schockierenden Zerstörung der Starlight Station durch die Nihil herrscht Chaos in der Galaktischen Republik. Die ruchlosen Piraten haben aus ihrem Sieg Kapital geschlagen und eine schier undurchdringliche Barriere um einen Teil des republikanischen Raumes errichtet, den sie für sich beanspruchen. Innerhalb dieser Okklusionszone sind die Menschen der Gnade der Nihil ausgeliefert - und diese sind nicht für ihre Gnade bekannt. Die Jedi-Ritterin Vernestra Rwoh, die ihren Padawan Imri Cantaros unter den Opfern der Starlight vermutet, hat sich auf einen friedlichen Planeten zurückgezogen, wo sie hofft, ihre Wunden zu heilen und ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Doch ihre alte Freundin Avon Starros hat andere Pläne. Avon weiß, dass Imri in der Okklusionszone überlebt hat - und sie und Vernestra müssen nun alles daran setzen, ihn zu finden - auch wenn dies bedeutet, sich sozusagen direkt in die Grube des Sarlacc zu begeben.

Justina Ireland ist Autorin des Romans Dread Nation, der es 2019 in die Top 10 der YALSA-Auswahl von Romanen für junge Erwachsene geschafft hat. Zu ihren anderen Kinder- und Jugendbüchern gehören Deathless Divide, Vengeance Bound, Promise of Shadows sowie die Star Wars-Romane Lando's Luck und Der Funke des Widerstands. Sie mag dunkle Schokolade und schwarzen Humor und ist nicht sonderlich stolz darauf, zugeben zu müssen, dass sie auch heute noch Angst im Dunkeln hat. Zusammen mit ihrem Ehemann, ihrem Kind, einem Hund und mehreren Katzen lebt sie im US-Bundesstaat Maryland. Tessa Gratton schreibt Romane, Jugendromane und Kurzgeschichten, die bislang in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Sie wurde mehrfach für den Otherwise Award nominiert. Zu ihren jüngsten Romanen zählen die queeren Werke Strange Grace und Night Shine sowie die queere Shakespeare-Neufassung Lady Hotspur. Tessa wohnt mit ihrer Frau in Kansas am Rande der Prärie und freut sich über Besuch auf Tessagratton.com.

1. KAPITEL

Avon Starros hasste die Nihil. Sie hasste ihre lächerliche Kleidung, ihren Egoismus, ihre Brutalität und alles andere, bis zum letzten, elenden Detail.

Dementsprechend hasste sie es auch, hier in ihrem Schlafzimmer in der Nihil-Basis auf Hetzal zu stehen, gemeinsam mit ihrer Mutter Ghirra Starros, der selbst erklärten Botschafterin der Nihil, und Deva Lompop, einer Nihil, die man Avon nach mehreren gefährlichen Zwischenfällen als Leibwächterin zugewiesen hatte.

Schlimmer war nur noch das Festmahl, zu dem Ghirra sie gerade zwingen wollte.

„Es ist nicht sicher“, sagte Avon, wobei sie die Arme verschränkte und seufzte. „Nicht mal, wenn Deva dabei ist, Mutter. Als die Königin von Hynestia zu Besuch war, hat jemand versucht, mich beim Brunch zu vergiften. Bei dem Bankett zu Ehren von General Viess musste Deva einer Frau das Genick brechen, um zu verhindern, dass sie mich ersticht. Und letzte Woche erst, als ich einfach nur in meinem Zimmer entspannen wollte, hat jemand mit einem Blaster durch die Tür geschossen!“

Ghirra ging hin und her, klaubte verstreute Datenblöcke auf und rückte Kristallproben auf Avons Schreibtisch gerade. Es war offensichtlich, dass sie ihrer Tochter nur halb zuhörte. An sich war das für Avon nichts Neues; ihre Mutter war schon immer zu sehr mit ihrer Karriere beschäftigt gewesen, um den Problemen ihrer Tochter zu lauschen. Aber dies war das erste Mal, dass ihr die Sicherheit ihrer Tochter egal zu sein schien. Alles, was sie interessierte, war das schicke Festmahl, an dem sie teilnehmen sollten.

Ghirra Starros trug ein elegantes Kleid aus grünem Satistahl, dessen hoher, steifer Kragen auf den ersten Blick nur wie ein extravagantes Detail aussah. In Wirklichkeit sollte er aber verhindern, dass jemand Ghirra beim Abendessen in den Rücken schoss – Avon hatte gehört, wie ihre Mutter dem Schneiderdroiden entsprechende Anweisungen gegeben hatte. Vielleicht war das ja der Grund, warum Ghirra sich inzwischen weniger um ihre Sicherheit sorgte. Bei den Nihil gehörte Gefahr zum Alltag. Sie wählten sogar ihre Kleidung danach aus, ob sie den Träger schützen oder ihm im Kampf einen Vorteil verschaffen konnte. Avon wusste das, weil sie selbst verborgene Waffen unter ihrer Jacke trug.

Bislang waren sie leider keine große Hilfe gewesen. Dem Mädchen fehlte einfach der Killerinstinkt, der die anderen Nihil antrieb – augenscheinlich sogar ihre Mutter.

„Jedes Mal, wenn du einen Anschlag überlebst, zeigst du, dass du stärker bist, als du aussiehst. Und das ist gut, mein Schatz. Wir gehören zu Marchions engsten Vertrauten, das macht viele Leute neidisch. Darum versuchen sie, uns wehzutun. Und wir müssen es ihnen doppelt und dreifach heimzahlen. Betrachte diese Angriffe einfach als eine Herausforderung. Als du überall in der Galaxis Kristalle gesammelt hast, hast du doch auch nicht aufgegeben, nur weil etwas schwer war.“

„Kristalle ziehen aber auch nicht plündernd durch die Galaxis und töten Unschuldige.“ Avon konnte ihrer Mutter nicht mal in die Augen sehen, wenn sie so redete. Einst hatte Ghirra ihr beigebracht, wie man sich in den geheiligten Hallen der galaktischen Politik präsentieren und benehmen musste; jetzt nannte sie Mordanschläge Gelegenheiten.

Ghirra Starros hatte offensichtlich jeden Bezug zur Realität verloren, und Avon wusste nicht, wie lange sie das noch so hinnehmen konnte.

„Avon, Marchion wäre sehr enttäuscht, wenn du nicht an diesem Abendessen teilnimmst“, sagte Ghirra, wobei sie sich herumdrehte und sie mit einem schmalen Lächeln bedachte. „Und ich möchte Marchion nicht enttäuschen.“

Avon hätte am liebsten geschrien. Es wäre nur passend gewesen, den irrationalen Worten ihrer Mutter etwas ähnlich Lächerliches entgegenzusetzen. Aber natürlich hätte Ghirra es nicht verstanden. Das Mädchen war dem Auge der Nihil nur zweimal begegnet: Einmal kurz nach der Zerstörung der Starlight-Raumstation, als Avon auf seinem Schiff, der Gaze Electric, angekommen war; und einmal bei einer Art Siegesfeier nach der Aktivierung des Sturmwalls – eines gewaltigen Netzes aus Raumbojen, das alle Schiffe vom Hyperraum abschnitt, es sei denn, sie besaßen einen der Pfadantriebe der Nihil. Diese Siegesfeier hätte man aber ebenso gut als Blutbad beschreiben können, denn die Nihil hatten ihren Triumph zelebriert, indem sie die Hauptstadt von Hetzal brandschatzten. Marchion Ro war ein kaltherziger Mann, emotionslos und grausam, und Avon hatte ganz ehrlich keine Ahnung, was ihn zu einem so großen Anführer machen sollte. Er erinnerte sie eher an die Blumenschlangen auf Haileap: hübsch und tödlich und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

Warum also sollte es ihn in irgendeiner Weise interessieren, ob Avon an diesem dämlichen Festessen teilnahm oder nicht?

Außerdem hatte es nach ihren vorigen Begegnungen beide Male innerhalb von vierundzwanzig Stunden einen Anschlag auf Avons Leben gegeben. Auf ein weiteres Attentat konnte sie gerne verzichten.

„Lady Starros, Sie kommen noch zu spät, wenn wir jetzt nicht losgehen“, sagte Deva mit leiser Stimme. Ghirra seufzte schwer und wandte sich wieder ihrer Tochter zu.

„Ich habe keine Zeit, um mit dir zu streiten. Deva, sorg dafür, dass sie sich umzieht.“

Deva legte den Kopf schräg, eine fragende Geste, die noch von dem regenbogenfarbenen Federkamm auf ihrem Schädel unterstrichen wurde. „Sie wollen, dass ich Gewalt gegen Ihre Tochter anwende?“ Der warnende Unterton in ihrer Stimme ließ Ghirra verärgert die Augen verdrehen.

„Nein, natürlich nicht! Bring sie einfach in die große Halle, sobald sie fertig ist. Avon, wenn du in einer Stunde nicht neben mir sitzt, kannst du deinem Traum von einem Studium auf Coruscant vergessen.“

Ein Schauder rann über Avons Rücken. Sie hatte monatelang argumentieren und betteln müssen, ehe ihre Mutter sich bereit erklärt hatte, sie an einer Universität außerhalb der Nihil-kontrollierten Okklusionszone studieren zu lassen … und jetzt war all ihre harte Arbeit plötzlich wieder in Gefahr. „Aber du hast es versprochen! Ich bin bereits eingeschrieben! Mutter, ich kann nicht hierbleiben. Es ist nicht sicher. Und es ist auch nicht … gut für mich.“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Tränen brannten in ihren Augen. „Bitte, zwing mich nicht, zu diesem Festmahl zu gehen. Ich will doch einfach nur fort von Hetzal.“

Ghirras Miene wurde verständnisvoller, und sie hielt Avon die Hand hin. Doch dann rollte sie die Finger zu einer Faust zusammen. „Die Leute müssen sehen, dass ich meine Familie beschützen kann. Also wirst du dich nicht hier verstecken. Du wirst an der Feier teilnehmen. Deva, den Rest überlasse ich dir.“

Ohne auf eine Reaktion zu warten, marschierte sie aus dem Raum, und Avon blieb allein mit ihrer Aufpasserin zurück.

„Tja, Kleines. Sieht aus, als wäre die Zeit des Verhandelns vorbei“, kommentierte Deva mit einem Seufzen.

„Ihr ist egal, dass ich sterben könnte.“ Avons Körper fühlte sich taub an. „Darauf läuft es hinaus. Ich könnte ermordet werden, und es wäre ihr egal, solange sie Stärke demonstrieren kann.“

„Erstens mal würde ich das nie zulassen“, begann Deva, aber Avon winkte ab.

„Ich weiß. Ganz ehrlich, du bist die einzige Person hier, der ich vertraue.“ Sie blickte erneut zu dem Kleid auf ihrem Bett hinüber, einem blauen Gegenstück zur Robe ihrer Mutter. „Es ist so verdammt … unnötig. Was feiern wir überhaupt?“

„Den Sieg über die Jedi und die Republik bei der Schlacht von Seswenna“, antwortete Deva mit einem Achselzucken. „Vergiss nicht, deinen Pfeilwerfer mitzunehmen. Ich fürchte, es könnte ein ziemlich wildes Festmahl werden.“

„Vielleicht sollte ich einfach hierbleiben“, murmelte Avon. Dieser Mangel an Optionen machte sie wahnsinnig. Früher hatte sie stets einen Weg gefunden, sich aus einer brenzligen Lage herauszuwinden. So, wie ihre Mutter sich immer auf ihren Charme verließ, hatte Avon stets auf ihre Cleverness gesetzt. Doch jetzt? Sie fühlte sich verloren, hoffnungslos. Wie sollte sie sich nur aus diesem Käfig befreien?

„Du musst nach Coruscant“, sagte Deva, wobei sie das Kleid vom Bett klaubte und es Avon kurzerhand zuwarf. Das Mädchen konnte es gerade noch auffangen. „Und nicht nur wegen der Universität“, fuhr ihre Leibwächterin fort. „Sondern auch wegen deines Freundes. Ich habe Neuigkeiten.“

„Von Imri?“ Jetzt, wo sie sich auf etwas anderes konzentrieren konnte, kamen Avons Emotionen wieder zur Ruhe. Es ging ihr immer besser, wenn sie nicht über ihre Mutter nachdenken musste.

„Ja. Ich hörte, dass Kara Xoo es sich auf Aricho gemütlich gemacht hat. Es gibt dort seltene Gewürze, und ihre Gewinne lassen viele Leute aufhorchen. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis General Viess ebenfalls darauf aufmerksam wird. Es zieht sie immer dorthin, wo es Geld zu holen gibt.“

„Und wohin Viess geht, dorthin folgen ihr auch ihre Monster“, murmelte Avon. Die Frustration kehrte zurück. „Dann müssen wir Imri von Aricho fortbringen. Wir haben keine Wahl.“

Deva zog die Augenbraue hoch. „Und was ist mit Mkampa?“, fragte sie mit ruhiger Stimme.

Avon stöhnte. Vor ein paar Monaten hatte sie gehört, wie ihre Mutter über Dr. Mkampa und ihre Arbeit auf der Blitzschlag-Station gesprochen hatte – das war die Raumstation, die den Sturmwall mit Energie versorgte und die Bojen kontrollierte. Seitdem suchte Avon nun schon nach einem Weg, um auf die Raumstation zu gelangen. Bislang...

Erscheint lt. Verlag 3.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7569-9968-8 / 3756999688
ISBN-13 978-3-7569-9968-2 / 9783756999682
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,5 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Thriller

von Marc Elsberg

eBook Download (2023)
Blanvalet (Verlag)
19,99
Das Licht von Coelum

von Runa Rugis

eBook Download (2023)
epubli (Verlag)
6,99