Feuerkinder -  Karin Fruth

Feuerkinder (eBook)

Erlebnisse aus der Steinzeit

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
156 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-14780-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Zuest kam das Feuer, es gab den Menschen Sicherheit, Wärme und Überlebensstrategien, um sich vor wilden Tieren zu schützen, dann, um sie aufzuessen. Vor vielen tausend Jahren lebten die Menschen in steter Gefahr, nicht nur durch ihre Mitmenschen umzukommen, sondern auch die wilden Tiere brachten sie in gefährliche Situationen. Im zweiten Buchteil 'Mira, das Feuerkind.' geht es um ein steinzeitliches Kindergrab, das in Finnland geborgen wurde. Durch die heutigen wissenschaftlichen Möglichkeiten wie DNA entstehen plötzlich richtige Rekonstruktionen, wie sie zum Beispiel vom finnischen Künstler Tom Bjorklund plastisch gezeichnet worden waren. Das Kind muss anhand der gefundenen Milchzähne zwischen 3 und 10 Jahren. Außerdem fand man Tierhaare, Federn und Felle, die zu Kleidung verarbeitet worden waren. Und zu Füßen des rekonstruierten Kindes fand man Wolfshaare, mit dem Kind sind wohl auch Wolfskinder mit begraben worden. Die Original-Grabungsunterlagen 'Feder- und Fellreste im Grab eines Steinzeitkindes' in der Zeitschrift PLos one, wurden von der finnischen Archäologin Kristiina Mannermaa Helsinki ausgegraben und dokumentiert.

Guten Tag, ich heiße Karin Fruth und ich lebe seit vielen Jahren in Köln. Mein Mann war Archäologe und wir unternahmen gemeinsam viele Reisen mit dem VW-Bus durch Griechenland, Osteuropa und Tschechien. Und gemeinsam besuchten wir Museen und auf vielen Exkursionen und archäologischen Ausgrabungen war ich immer mit dabei. Mit TRAdeArt Organisation von 80 Kunstausstellungen in Deutschland und Athen für osteuropäische Künstler. Jetzt habe ich endlich genug Zeit, meine vielen Erlebnisse und Ideen in Bücher zu gießen. Der Verlag Tredition war genau das richtige für mich, denn ich kann mein komplettes Buch allein herstellen, denn alle nötigen Angaben werden durch Vorlagen begleitet . Meine Bücher lassen sich nicht in ein festes Raster pressen, sie sind oft etwas sentimental, machmal etwas zu phantastisch, fast frei von Gewalt und Horror, aber sie haben fast immer ein happy end. Die erste Lesung hatte ich im Literaturhaus Köln, weitere sind in der Vorbereitung Karin Fruth https://www.youtube.com/watch?v=Bccj10ZHukoIch bin seit dem 27.07.2022 auch auf youtube zu sehen: https://youtu.be/Bccj10ZHuko Darin stelle ich mich und die griechischen Bücher vor.

Anduh und Jula - Nachrichten aus der Steinzeit H.G. Wells

Vor ungefähr 700.000 Jahren lernten die Menschen, das Feuer einzufangen. Dabei warteten sie auf einen Blitzeinschlag und brachten dann das entstandene Feuer in ihre Behausungen.

Die Vergletscherungen der letzten Kaltzeit bedeckte das nördliche Eurasien und Nordamerika mit riesigen Eisschilden, die zum Teil mehrere Kilometer dick waren. Während heute etwa 10 % der Landfläche der Erde von Gletschereis bedeckt sind, waren es in der letzten Kaltzeit 32% der Landfläche.

Das skandinavische Inlandeis bedeckte Nordeuropa, und sogar die großen Alpen waren vergletschert, ihre Gletscher strömten in das Alpenvorland und vereinigten sich zu einem Eisstromnetz. Nur die höchsten Gipfel ragten noch daraus hervor. Durch das Abschmelzen der Gletscher hoben sich diese Gebiete an, ein Prozess, der als postglaziale Landhebung bezeichnet wird und bis heute andauert.

Die Vergletscherungen der Kaltzeit führten in der Nähe der Gletscherränder zu starken trocken-kalten Fallwinden durch die von ihnen herabströmenden kalten Luftmassen. Diese Winde transportierten große Mengen loses Sediment von Flächen mit geringer Vegetationsdecke fort, dass sich dann anderswo zu Löss anhäufte.

Wegen der gewaltigen Wassermassen, die in den Eisschilden gebunden waren, sank während der letzten Kaltzeit der Meeresspiegel auf mehr als 100 Meter unter den heutigen Stand ab. Schelfmeere wie die Nordsee fielen in weiten Teilen trocken. Dadurch vergrößerte sich die Landfläche der Kontinente und Inseln und es entstanden Landbrücken, die es Tieren und Menschen ermöglichten, Gebiete zu erreichen, die später durch den ansteigenden Meeresspiegel wieder voneinander getrennt wurden.

Die Landbrücke Beringia verband Asien mit Nordamerika und ermöglichte so die Besiedlung Amerikas. In Europa gab es eine Landbrücke zwischen Irland, den Britischen Inseln und dem europäischen Festland, die im Bereich der Nordsee Doggerland genannt wird. Zum tiefsten Meeresspiegelstand waren viele der heutigen Mittelmeerinseln mit dem Festland verbunden.

An den Hängen der Bergkette, unterhalb der grasbewachsenen Plätze, wo die wilden Pferde weideten, gab es Wälder von Eichen, Ulmen und Edelkastanien, und hier versteckten sich Grizzlybären und Hyänen, und graue Affen kletterten in den Zweigen.

Diese Geschichte von Anduh und Jula, von denen ich heute berichte, stammt aus uralter Zeit, als man noch trockenen Fußes von Frankreich nach England gehen konnte. Die Themse floss breit und träge durch ihr Sumpfland, um Vater Rhein zu begegnen, der durch ein weites, ebenes Land strömte, das heute unter Wasser steht und unter dem Namen Nordsee bekannt ist.

Ungefähr vor fünfzigtausend Jahren ereignete sich ein Drama, zwischen Sumpfland, Waldungen und offenen Wiesen, wenn man sich auf die Rechnung der Geologen verlassen kann.

Der als Jäger und Sammler lebende, anatomisch moderne Mensch Homo sapiens kam aus Afrika und breitete sich über alle Kontinente der Erde aus. Dagegen starb der Neandertaler in der letzten Kaltzeit vor ungefähr 27.000 Jahren aus.

Der Frühling war damals genauso fröhlich wie jetzt und jagte das Blut schneller um, genauso wie heute. Der Himmel war blau am Nachmittag, weiße Haufenwolken segelten über ihn, und der Südwestwind kam wie eine sanfte Liebkosung und die gerade heimgekehrten Schwalben strichen hin und her.

Die Ufer des Flusses waren mit weißen Ranunkeln besät und die sumpfigen Stellen starrten von Wiesenkresse, und Samtpappeln leuchteten hervor, wo die Schwerter des Riedgrases es zuließen.

Die nordwärts ziehenden Flusspferde, glänzend schwarze Ungeheuer, trieben plump ihr Spiel und kamen daher in einem dunkeln Gefühl der Freude, überall herumpatschend und -klatschend, und nur von dem einen klaren Gedanken besessen, das Wasser des Flusses trübe zu spritzen.

Flussaufwärts plantschte eine Menge kleine, ledergelbe Tiere im Wasser. Da gab's weder Angst noch Feindschaft zwischen ihnen und den Flusspferden. Wenn die großen Ungetüme durch das Schilf daher getrampelt kamen und den Wasserspiegel in Silbersplitter zerschlugen, schrieen und tobten diese kleinen Geschöpfe vor Lust. Es war das sicherste Zeichen des vollen Frühlings. »Buluh!« riefen sie. »Baajah! Buluh!«

Es waren die Kinder des Menschenvolks, deren Lagerplatz auf dem Hügel am Flussknie der Rauch aufstieg. Wildäugige Burschen mit verfilztem Haar und kleinen, breitnasigen Koboldgesichtern, die (wie manche Kinder sogar heutzutage noch) mit einem zarten Flaum kleiner Härchen bedeckt waren.

Sie waren schmal in den Hüften und hatten lange Arme. Ihre Ohren hatten keine Läppchen, sondern kleine spitzige Zipfel, etwas, das auch jetzt noch manchmal vorkommt. Es waren splitternackte, ausgelassene kleine Wesen, beweglich wie Affen und wie diese voller Geschnatter, obwohl sie nur wenige Worten hatten.

Ihr Siedlungsplatz war niedergestampfter Boden inmitten der toten braunen Zweige der Königsfarne, zwischen denen die neuen Blüten des Bischofsstabes sich in dem Lichte und der Wärme gerade neu entrollten.

Das Feuer war ein rauchender, kohlender Haufen, hellgrau und schwarz, den die alten Frauen von Zeit zu Zeit mit braunen Blättern und trockenen Zweigen neu anfachten, um »Bruder Feuer« zu füttern, damit er davon groß und stark werde, wenn die Dunkelheit wiederkäme und damit er sie vor den wilden Tieren schütze.

Die meisten Männer schliefen im Sitzen mit den Stirnen auf den Knien. Sie hatten gute Jagdbeute gemacht, ein Elch, das vorher von jagenden Hunden verwundet worden war. Es war für alle genug da; also gab es keinen Streit unter ihnen, und einige Frauen nagten immer noch an den Knochen, die weithin verstreut worden waren.

Nur zwei Frauen stapelten Kieselsteine auf, die sie vom Ufer des Flusses, herbeitrugen, wo die Kinder spielten, einen ganzen Arm voll auf einmal.

Keiner dieser braunhäutigen Menschen war bekleidet, aber manche trugen rohe Gürtel aus Schlangenhaut um die Hüften oder knisternde, unbearbeitete Häute aus abgerissenen Tierpfoten, an denen kleine selbstgemachten Beutel hingen. Darin trugen sie die roh behauenen Feuersteine, die damals die Hauptwaffen und -werkzeuge der Menschen waren. Nur eine Frau, die Gefährtin Uyas, des »Schlauen Mannes«, trug eine wundervolle Halskette von aufgereihten Steinen, die schon andere vor ihr getragen hatten.

Neben den Männern am Feuer lagen große Elchgeweihe, deren Zacken an den Kanten scharf gemacht worden waren, und lange Stöcke, deren Enden mit Steinen zu scharfen Spitzen zugehauen waren.

Nur Uya der Schlaue schlief nicht; er saß da, hatte einen Knochen in der Hand und schabte emsig an einem Feuerstein herum. Er war der älteste Mann des Stammes, mit buschigen Augenbrauen. er trug einen Bart, seine Wangen waren haarig, und seine Brust und Arme waren schwarz vor dichtem Haarwuchs. Er war Herr des Stammes, weil er besonders schlau und besonders stark war, und darum war sein Anteil bei der Beute immer der größte und der beste.

Jula hatte sich zwischen den Erlen versteckt, denn sie fürchtete sich vor Uya. Sie war noch ein Mädchen, ihre Augen waren hell, und ihr Lächeln war lieblich. Er hatte ihr ein Stückchen Leber gegeben, eigentlich ein besonderes Stück für Männer, und eine herrliche Mahlzeit für ein Mädchen.

Aber als sie es genommen hatte, sah den bösen Blick der anderen Frau mit der Halskette, und Anduh, der Jungmann ließ einen gurgelnden Laut hören. Daraufhin hatte ihn Uya lang und fest angesehen und Anduhs Blick hatte sich gesenkt.

Dann hatte sie Uya angesehen, und sie bekam plötzlich Angst vor ihm, während die anderen weiter aßen und Uya sich gerade emsig mit dem Mark eines Knochens beschäftigte. Danach war er einfach umhergegangen, als wollte er nach ihr sehen. Und jetzt hockte sie unter den Erlen und fragte sich immer wieder, was Uya wohl gleich mit dem Stein und dem Knochen machen werde.

Plötzlich kam ein Eichhörnchen zwischen den Erlen daher gesprungen, und sie lag so still, weil das kleine Tierchen nur noch sechs Fuß von ihr entfernt war, ehe er sie sah.

Da nahm Anduh hastig einen Zweig auf und begann mit Jula zu zanken: »Was machst du da, abseits von den anderen Menschen? Das sollst du nicht, das ist Gefahr.“

»Sei still!« sagte Jula. Aber er schimpfte noch mehr, und da begann sie, kleine schwarzen Tannenzapfen abzubrechen und nach ihm zu werfen. Er sprang kreuz und quer, um sie zu foppen, und forderte sie heraus, und das feuerte sie an; sie sprang auf, um besser werfen zu können, und da sah sie plötzlich Uya, der gerade den Hügel herunterkam. Er hatte die Bewegung ihres blassen Armes im Dickicht gesehen, denn er hatte sehr scharfe Augen.

Darüber vergaß sie das Eichhörnchen und machte sich zwischen Erlen und Schilfrohr davon, so schnell sie nur konnte. Es war ihr gleichgültig, wohin sie lief, wenn sie nur Uya entging. Sie watete fast knietief durch eine...

Erscheint lt. Verlag 16.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-384-14780-4 / 3384147804
ISBN-13 978-3-384-14780-6 / 9783384147806
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99