Geheimes Verlangen nach dem Duke -  Alison DeLaine

Geheimes Verlangen nach dem Duke (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2641-8 (ISBN)
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Geheimes Verlangen nach dem Duke

Der sanfte Schwung ihres Alabasterhalses und ihre entzückenden Öhrchen haben sie verraten: Der Duke of Winston ist überzeugt, dass der junge Arzt, der ihn seit einem Unfall betreut, in Wirklichkeit eine junge Dame ist. Offenbar weiß das bezaubernde Geschöpf nicht, dass Winston als wahrer Lebemann eine Frau in jeder Verkleidung erkennt. Zwar wollte der Adelige künftig allen Versuchungen entsagen - doch dieser Herausforderung kann er nicht widerstehen! Er muss hinter das Geheimnis der verkleideten Schönheit kommen und ihr Verlangen wecken, um es mit verführerischer Raffinesse zu stillen. Wie schicksalhaft, dass er als Patient ohnehin das Bett hüten muss ...



Alison DeLaine lebt im ländlichen Arizona, wo sie oft mit ihrem verbeulten alten Pick-up in die Wüste hinaus fährt, wo sie eine Mine besitzt. Wenn sie nicht damit beschäftigt ist, nach Reichtümern zu graben, ihre Haustiere zu verwöhnen oder ihren Mann im Zaum zu halten, dann bereitet sie am liebsten den Charakteren in ihren Romanen Schwierigkeiten. Besuchen Sie auch ihre Webseite unter www.AlisonDeLaine.com.

1. KAPITEL


Der sittenlose Duke of Winston war nur knapp dem Tode entronnen. Ganz Paris kannte seit Tagen kein anderes Gesprächsthema mehr, und während Millicent Germain darauf wartete, in die herzoglichen Gemächer geführt zu werden, gab sie sich der verlockenden Hoffnung hin, dass ein Stück des herabstürzenden Mauerwerks, das Winston beinahe erschlagen hatte, vielleicht auch auf seinen Weichteilen gelandet war.

Die Lippen zusammengepresst, stand Millie im menschenleeren Empfangszimmer von Winstons Stadtpalais und sah sich missbilligend um. Ihr Blick glitt über prunkvolle vergoldete Möbel und … unzählige Darstellungen von Nackten. Nackte, Nackte und nochmals Nackte. Statuetten, Porträts, riesige Gemälde. Nackte, wohin man sah, selbst in dem von Stuckaturen umkränzten Medaillon an der Decke. Das Auge hatte keine Chance, ihnen zu entrinnen.

Der Duke sei ein erklärter Liebhaber des weiblichen Geschlechts, hatte Philomena lachend gesagt und Millies hitzige Einwände gegen die Anstellung bei Winston abgetan. Die Anstellung, die sie für Millie gefunden hatte, wie sie behauptete. Die anzunehmen sie Millie zwang kam der Wahrheit deutlich näher. Das Dienstverhältnis mit Winston konnte nur in einer Katastrophe enden, so viel war sicher, doch wenn es vorbei war, würde Millie wenigstens haben, was sie wollte.

Ihr Blick fiel auf eine kleine Skulptur, die eine Gruppe frivoler Nymphen zeigte. Die schamlose Darstellung und Winstons berühmter Hang zu Ausschweifungen schienen Philomenas Beschreibung seiner Person geradezu zu verhöhnen.

Gebildet. Worin? In allen Varianten geschlechtlicher Paarung?

Geachtet. Von wem? Wüstlingen?

Vermögend. Das war der springende Punkt. Sein Geld würde sie annehmen müssen. Als Gegenleistung für ihre medizinische Betreuung auf seiner Reise nach Griechenland.

Besser gesagt: als Gegenleistung für Mr. Miles Germains medizinische Betreuung. Sie mochte verzweifelt sein, aber sie war nicht verrückt. Der Haushalt des Duke of Winston war kein Ort für eine ledige Frau. Millie zog ihren Justaucorps zurecht. Gottlob wirkten ihre unscheinbaren Gesichtszüge völlig unauffällig unter der schlichten Zopfperücke.

Es war nicht das erste Mal, dass sie als Mann durchging.

Der Butler würde jeden Moment zurückkommen. Hastig strich sie ihre Kniehose glatt und hob den Blick zu dem sich eng umschlingenden Liebespaar an der Decke. Anscheinend musste sie, bis sie in Griechenland war, damit rechnen, Zeugin einer Flut anstößiger Zurschaustellungen zu werden.

In der Not frisst der Teufel Fliegen. Und sie war in Not! Aber in wenigen Wochen würde sie sich in Griechenland befinden – nur einen Steinwurf von Malta entfernt und damit auch von der dort ansässigen chirurgischen Fakultät – und genug Lohn für ihre Dienste erhalten haben, um das Leben beginnen zu können, von dem sie noch vor zwei Tagen geglaubt hatte, dass es für immer für sie verloren sei.

Und alles, was sie dafür tun musste, war, einen verkommenen, verderbten Angehörigen des Hochadels gesund zu pflegen. Was vermutlich einfach sein würde, weil seine Verletzungen lange nicht so schlimm sein dürften, wie er vorgab.

Und wenn doch, würde sie wohl Winstons herzogliches Selbstwertgefühl aufpäppeln und gleichzeitig alles tun müssen, damit sich sein Zustand nicht verschlechterte. Was gewiss nicht leicht war, wenn er ständig Orgien veranstaltete, wie die Gerüchte es vermuten ließen …

„Seine Gnaden wären dann bereit, Euch zu empfangen, Mr. Germain“, hörte sie den Butler hinter sich sagen.

Millie sprang aus dem Fauteuil auf, in dem sie gesessen hatte, und wirbelte herum. Im Türdurchgang stand der hochgewachsene blasse Bedienstete, von dem sie wusste, dass er Mr. Harris hieß. Schlagartig wurde ihr klar, dass dies die letzte Gelegenheit war, sich eines anderen zu besinnen, zu Philomena zu flüchten und sie anzuflehen, ihr zu helfen, eine andere Anstellung zu finden.

Du willst keine andere Anstellung. Du willst nach Griechenland.

„Sehr schön“, erwiderte sie ein wenig heiser und räusperte sich. „Vielen Dank.“

Sie zupfte die Ärmelaufschläge ihres Justaucorps zurecht, sah an sich hinab, um sicherzugehen, dass ihre Weste zugeknöpft war und ihre weiblichen Kurven verhüllte. Dann bückte sie sich, griff nach ihrer Arzttasche und folgte dem Butler aus dem Salon.

Sie hatten die Treppe mit dem prächtigen Marmorgeländer zur Hälfte erklommen, als plötzlich ein schrilles Lachen von irgendwoher aus dem oberen Stockwerk an ihre Ohren drang.

Mr. Harris schien es nicht zu bemerken.

Millie wandte sich zu dem Bediensteten. „So viel ich hörte, haben seine Gnaden durch die herabfallenden Fassadenteile zahlreiche Verletzungen davongetragen.“

„In der Tat.“ Mr. Harris nickte bestätigend. „Anders als sein Begleiter hatten seine Gnaden großes Glück, sich nicht tödliche Verletzungen zugezogen zu haben.“

„Wahrhaftig. Großes Glück.“ Den Gerüchten zufolge war der Gentleman, der ein paar Schritte vor dem Duke an dem Gebäude vorbeigegangen war, am Kopf getroffen worden und noch an der Unfallstelle verstorben, Gott möge seiner Seele gnädig sein. „Wisst Ihr, ob seine Gnaden von einer der Verletzungen, die er sich zugezogen hat, in irgendeiner Weise in seiner … gewohnten Lebensführung beeinträchtigt sind?“

Abermals ertönte ein schrilles Kreischen, lauter nun, da sie das obere Ende der Treppe erreicht hatten. Es ging über in einen Lachanfall.

Mr. Harris’ angenehme Züge verdüsterten sich. „Seine Gnaden lagen drei Tage lang mit Fieber zu Bett, Mr. Germain. Ich darf Euch versichern, dass dieser Umstand seine gewohnte Lebensführung enorm beeinträchtigt hat.“ Er senkte die Stimme und fügte vertraulich hinzu: „Hoffentlich könnt Ihr ihm besser helfen als Euer Vorgänger.“

Anschwellendes Stimmengewirr war zu vernehmen, als Mr. Harris sie den Korridor entlangführte, vorbei an getäfelten Türen aus kostbarem poliertem Holz.

So wie der Heiterkeitsausbruch geklungen hatte, war seiner Gnaden bereits geholfen.

„Hier entlang, Mr. Germain, wenn ich bitten darf.“ Harris führte Millie durch eine Tür in einen Raum, in dem es vor Geschäftigkeit regelrecht zu wimmeln schien – das Ankleidezimmer des Duke, wo zwei erlesen gewandete Damen sich eitel vor dem hohen Standspiegel drehten, während drei flotte Gentlemen sich einen Spaß daraus machten, einer Hure quer durch den Raum Münzen in den Ausschnitt zu werfen und sie genau zwischen ihren Brüsten zu treffen. Millies Blick fiel auf ein eng verschlungenes Pärchen, das sich auf einer Polsterbank vergnügte und dabei von der Kante zu rutschen drohte.

Mr. Harris führte sie durch eine weitere Tür in das angrenzende Schlafgemach. Von einem Tisch beim Fenster ertönte das mittlerweile vertraute Kreischen samt dem anschließenden Lachanfall – beides zweifellos darauf zurückzuführen, dass der Gentleman und die dralle Brünette auf seinem Schoß etwas anderes spielten als eine harmlose Partie Karten. Eine Dienstmagd war damit beschäftigt, Porzellanteller aufeinanderzustapeln, eine andere schenkte Tee ein, während die dritte viel Aufhebens darum machte, ein Feuer im Kamin zu entfachen. Ein monumentales Himmelbett mit aufwändig gedrechselten Pfosten und üppigen nachtblauen Samtdrapierungen nahm die gegenüberliegende Wand ein. An seinem Fußende marschierte ein Gentleman auf und ab und schwadronierte in schnellem Französisch. Zwei aufwändig frisierte Kurtisanen plauderten heiter auf einer in der Nähe stehenden Chaiselongue.

Schließlich blieb Millies Blick an dem Mann haften, der gegen einen Berg Kissen gelehnt im Bett saß.

„Ihr tätet gut daran, Euch besser zu benehmen“, rief er einer der Kurtisanen auf der Chaiselongue belustigt zu, „sonst könnte es mir am Ende noch einfallen, Euch zu züchtigen.“ Sein gottloses Lächeln entblößte weiße Zähne in einem Antlitz, für das die Bezeichnung attraktiv nicht ausreichte – wären da nicht die hässliche Schürfwunde auf der rechten Wange und das in allen Schattierungen von Blau bis Violett leuchtende Veilchen gewesen. Der Duke trug einen orientalisch gemusterten Hausmantel aus Seide und ein Paar Hosen, deren Beine gerade so weit hochgerutscht waren, dass sie den Blick auf dunkel behaarte kräftige Waden freigaben.

Die Kurtisane wedelte mit ihrem Fächer in Höhe ihres Ausschnitts und lächelte ihn an. Sie beugte sich so weit vor, dass ihre Brüste fast aus dem Dekolleté heraussprangen. „Aber gerne“, forderte sie ihn heraus. „Nur zu, wenn Ihr könnt.“

Der Duke machte nicht einmal den Versuch, sich zu erheben und seine Drohung in die Tat umzusetzen.

Mr. Harris ging voraus zu der prunkvollen Bettstatt und bedeutete Millie, ihm zu folgen. „Mr. Miles Germain, Euer Gnaden.“

Der Blick aus einem Paar Augen so schwarz wie die Sünde glitt über sie, ruhig und nüchtern. „Ich hätte wissen müssen, dass der Arzt noch nicht trocken hinter den Ohren ist, wenn Philomena ihn empfiehlt“, beschied er träge. Um seine Mundwinkel zuckte es amüsiert. „Sagt, Mr. Germain … verfügt Ihr auch über medizinische Erfahrung, die über die sorgfältigen anatomischen Untersuchungen hinausgeht, wie Ihr sie in Lady Penningtons Bett zweifellos durchgeführt habt?“

Eine scharfe Antwort lag Millie auf der Zunge. Er hielt sie für unerfahren?

„Euer Gnaden.“ Sie schluckte die Erwiderung hinunter und machte eine Verbeugung, obwohl der Duke es seinerseits nicht für...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2024
Übersetzer Gisela Grätz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2641-2 / 3751526412
ISBN-13 978-3-7515-2641-8 / 9783751526418
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