Wortlandschaften

Prosa-Gedichte

(Autor)

Buch | Softcover
112 Seiten
2024
Dielmann, Axel (Verlag)
978-3-86638-386-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wortlandschaften - Wolfgang Haak
18,00 inkl. MwSt
Der dritte Band mit Prosa-Gedichten von Wolfgang Haak, welcher hier wiederum ruhige Landschaftsgedichte schreibt – oder gärt es da im Wiesenrain hinter der Fischbude? Ist die idyllische Elsbeere morsch, die wie aus der Romantik herüberzuwachsen scheint? Sind die »alten Wege«, entlang denen es mit und laut Wolfgang Haak leis’ in die Natur geht, doch auf eine unverläßliche Art auf Sand gebaut?

Wolfgang Haak kennt seine Landschaften, er lebt mit den traditionellen wie gegenwärtigen Texten, die seine Landschaften feiern, an denen er sich – als an einem der, wenn auch bedrohten, Horizonte unserer Existenzen – abarbeitet.

»Es ist schön, am Rand eines Abhangs über den Dingen zu stehen. Die graue Flut steigt. Feld und Flur verfüllt von Nebelglanz, darunter vermute ich mein Sammelsurium aus Weggeworfenem, Liegengelassenem und Vergessenem. Mir geht nichts verloren, außer Lebenszeit.« (aus »Nebelbank bei Buchfahrt«)

Oder muß anders gefragt werden: Ist Wolfgang Haak ein dichterischer Punk im Bürgerskostüm? Er selbst gibt die Auskunft:

»Vielleicht könnte ein Angelhaken in der Unterlippe seinem Denken eine andere Richtung geben.«

Ständiger Aufenthalt
Schnappschuß, 2020
Veilchenzeit
Schwanensee, Belvedere
Interludium Ettersberg
Nebelbank bei Buchfahrt
Ringelsocken
Wortlandschaft
Birke
Spazierengehen mit M.
Verzweigung
Ausflug zurück
Zwischen Jena und Kunitz
Ortswechsel
Limerick
Tearoom bei Regen
Schornsteine
Der Fluß
Hinter dem Hunt-Museum
Spaziergang
Peoples Park
Bei Mitchelstown
Bonner Elegie
Nürnberger Rauch
Der Niesen, 2020
Regen in Chemnitz
IScheinwerfer
IINächstenliebe
IIIFlut
IVRattenfänger
V Ölzweig
Transit Suhl
Turmbesteigung Hradschin
Grober Regen, Luzern
Dresden, zwei Ansichtssachen
ITürme
IISchwerkraft
Café Slavia
Turm zu Stolpe
Dechower Texte, August 2018
IGegen Morgen
IISchlußakkord
IIIDechower Kadenz
IVSommergedicht nach Klabund
V Nolde-Ausstellung in Lübeck
VIBirkenallee
Rom, violett
Mainschleife
Selbst in der Provence
IStachel
IIDistel
IIIMotten
IVDistelfalter
Sörenberger Sonett


Elementarteile
Rinde
Wolken
Geduld der Steine
Sand
Im Archiv der Stille
Schreibtisch
Laub
Stein
Birke
Felsen
Kirschen
Staub
Schneckenhäuser
Felsen am Meer
Kunstblumenstilleben


Sieben Notate über dem Schatten der Elsbeere Elsenlöckchen
Pfahlwurzel
Jahresringe
Sorbus torminalis
Schattenwurf
Lied
Kontertanz


Kammermusik
Landschaft mit Zugabe
Singstimmen
Vier Episoden Margarete betreffend
ITauben
IIBrandmauer
IIITonleiter
IVWiegenlied
Pirol bei Kaatschen, Mai 2019
Orpheus in der Muschelnische
Finales Wortspiel
Abendlied
Chopin, Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58, IV.
Finale: Presto, ma non tanto, agitato


Beweisaufnahme
I bis XX

Über den Autor Wolfgang Haak

Schnappschuß, 2020 (1. Text im Band): März in Weimar. Eine Linde regungslos unter der Wolkenlast des Universums, wo viel Platz ist für flüchtige Gebilde. Kein Feuerwerk des Frühlings in Sicht, nur der Abglanz auf über­jährigen Hagebutten und Schlehen. Käme ein Komet in der Form eins Dodekaeders um die Ecke, er könnte die Stadt nicht erwecken. Hoffnung auf die Ankunft der Mauersegler und die Durchseuchung der Bürgerschaft. Drei Maskierte tauchen auf, die Heilkraft von Lavendel, Weihrauch und Myrrhe verkündend. Augen zu, allen Wetterwarnungen zum Trotz. Daheim ist daheim in Weimar, der Stadt, die sich im Kernschatten der eigenen Bedeutung verfangen hat. Wasser­ströme die Rinnsteine hinab, ein Gurgeln in den Fallrohren, Morsezeichen tropfenweise ins Faß gezählt. Das ist so und wird immer bleiben. Längst sind Demütigungen und Verluste ins Trockene gebracht und frisch desinfiziert. Denn euch fehlt die Gabe, jedem, der euch vertraut, hilfreich und tröstlich zu sein. Bleiben Infektionskurven, der Rost auf dem Stacheldraht und alle Feigheit der gültigen Stunden. Nietzsche als Superstar, Goethe und die Homosexualität, Schil­ler im Schatten der Pomo­logie. Trotzdem ist immer was los. Verirrte Touristen frieren unter Regenschirmen mit dem Salve-Gruß unterm Arm. März in Weimar also: ein luxuriöses Quarantänezentrum von der Ilm durchflossen. Aber die Linde träumt allen Falschmeldungen zum Trotz davon, einst mit blanken Blättern regungslos im Sonnen­schein zu stehen. Bleibt die Sehnsucht der Propheten und Bürger nach dem Sosein, wie es nie war, wenn der Komet vorüber ist, und ein Hauch von Lavendel, Weihrauch, Myrrhe und jetzt auch Bratwurst durch die Gassen zieht.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Frankfurt am Main - Niederrad
Sprache deutsch
Maße 135 x 220 mm
Gewicht 130 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Café Slavia • Chemnitz • Chopin, Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58 • Dechow • Distelfalter • Dresden • Ettersberg • Hradschin • Hunt-Museum • Jahresringe • Jena • Kadenz • Klabund • Kontertanz • Kunitz • Limerick • Lübeck • Luzern • Mainschleife • Mitchelstown • Ölzweig • Orpheus • Peoples Park • Pfahlwurzel • Provence • Rattenfänger • ringelsocken • Rom • Schlußakkord • Schnappschuß • schneckenhäuser • Schwanensee • Schwerkraft • Sorbus torminalis • Sörenberg • Spazierengehen • Stolpe • Tearoom
ISBN-10 3-86638-386-X / 386638386X
ISBN-13 978-3-86638-386-9 / 9783866383869
Zustand Neuware
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