G. F. Unger Sonder-Edition Großband 21 (eBook)

10 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
800 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6495-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Großband 21 - G. F. Unger
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10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 201 bis 210 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 201: Union Pacific
Folge 202: Der siebente Reiter
Folge 203: Im Schatten der Mächtigen
Folge 204: Ein hinkender Wolf
Folge 205: Stadt der toten Hunde
Folge 206: Alle Chips auf Cash
Folge 207: Sei gut, Cowboy
Folge 208: Weaver
Folge 209: Hinter den Hügeln
Folge 210: Overland Stage

Es ist ein Telegramm. Wie es damals so üblich war, als es noch keine Fernschreiber gab und Telegramme noch in Morsezeichen durch den Draht gegeben wurden, hat der Stationsmann und Telegrafist die Morsezeichen in Buchstaben niedergeschrieben. Denn dieses Telegramm sollte ja einem bestimmten Empfänger zugestellt werden.

Drango liest:

BOTTLE CREEK SALOON

STATION BOTTLE CREEK

NACHRICHT AN W.B.

DRANGO MCKEENE UNTERWEGS ZU CASEMENTS.

ABFAHRT JETZT MIT SONDERLOK.

GUTE GELEGENHEIT.

MCKEENE NOCH SEHR KRANK.

ZERSTÖRE HIER TELEGRAPHENGERÄT

Drango wendet sich dem Stationsmann zu. Der wirkt sehr schlaff und erzittert sogar. Dabei seufzt er.

»Frank«, murmelt Drango, »du bist erledigt. Du hast diese Nachricht aufgenommen, und das war deine Pflicht. Aber als du diese Nachricht dann zu Wess Bridger brachtest, warst du an einem Mordversuch beteiligt. Du bist erledigt, Frank!«

Als er es gesagt hat, holt Bill Hammer aus und schlägt zu. Er trifft Frank mitten ins Gesicht, und obwohl Bill Hammer schon bejahrt ist, ist er doch noch stark und kann zuschlagen.

Frank geht zu Boden. Er stöhnt schmerzvoll, kauert sich zusammen und bricht schließlich in ein Weinen aus. Ja, er weint, und er ist ein zerbrochener Mann.

Er macht gar nicht den Versuch, sich zu erheben. Er bleibt am Boden hocken. Von dort aus sagt er heiser und krächzend: »Was wisst ihr schon, wie es mir hier ging, was wisst ihr schon davon! Ich war hier immer allein. Alle Züge fahren nur vorbei. Und nur manchmal wurden hier ein oder zwei Güterwagen abgehängt. Aber diese Stadt gehört Wess Bridgers wilder Horde. Wenn ich mich geweigert hätte, ihnen von allen wichtigen Telegrammen Abschriften zu machen und ihnen diese sofort zuzustellen, dann hätten sie mich hier längst erledigt. Sie haben mir gesagt, dass hier auf dieser Station nur ein Telegrafist am Leben bleibt, der mit ihnen gut Freund ist. Was sollte ich denn tun? Ich war doch hier allein und fürchtete mich. Ich war doch vollkommen in ihrer Hand!«

»Und du wolltest deinen ruhigen Job hier nicht verlieren und bekamst sicherlich Geschenke«, knurrt Bill Hammer grimmig.

Er und Drango blicken sich um, als sie auf der Lok nun den Heizer fluchen hören. Tom Lander ist also aus seiner Betäubung erwacht. Sie sehen, wie er aus der Lok klettert und schwankend auf sie zukommt.

Tom Lander bleibt vor ihnen stehen. Er hält beide Hände gegen den Kopf gepresst und fragt stöhnend: »He, ist das mein Kopf, den ich festhalte?«

»Halte ihn noch eine Weile fest«, brummt Bill Hammer. »Geh ins Haus und stecke ihn tief in die Waschschüssel.«

Tom Lander brummt seltsam und schwankt weiter.

Drango bückt sich und reißt Frank vom Boden hoch. Er hält ihn an der Hemdbrust gepackt und schüttelt ihn rau.

»Und vor drei Tagen kam per Draht der Befehl, dass die wilden Jungens hier den Zug anhalten und die Lohngelder rauben sollten?«, fragt er hart.

»Yeah«, krächzt Frank.

Drango lässt ihn wieder los. Der Mann sackt fast zusammen, so schlapp und angstvoll und zerbrochen ist er. Dieser Frank ist nicht viel mehr als eine Maus, und doch saß er als Telegrafist an einer wichtigen Stelle und richtete großen Schaden an.

»Ist Wess Bridger hier?«, fragt Drango schließlich.

»Seit drei Tagen«, krächzt Frank. »Seit er aus seiner Amüsierstadt vertrieben wurde. Er wartet hier, bis sein Anwalt die Eisenbahn in die Ecke gedrückt hat, man ihm den erlittenen Schaden ersetzt und er wieder zur Kopfstation zurückkehren kann.«

»Das wird er nie«, sagt Drango.

Er wendet sich Bill Hammer zu. »Bring mit diesem Wicht hier die Schienen wieder in Ordnung, Bill. Vielleicht geht es Tom bald besser, und er kann euch helfen. Und dann haltet euch bereit! Ich hole Wess Bridger. Vielleicht kann ich ihn bekommen, bevor seine harten Jungens von der Suche nach mir zurückgeritten kommen. Behalt Frank gut im Auge. Er soll seine Geschichte noch erzählen können, wenn Wess Bridger vor einem Richter steht. Frank, du bekommst die Chance eines Kronzeugen. Hast du das begriffen?«

Nach diesen Worten geht er davon.

Wess Bridgers Sorgen sind nicht gerade klein. Wenn er es sich genau überlegt, sind sie sogar mächtig groß.

Und er überlegt es sich richtig.

Er hat Schwierigkeiten und Hindernisse noch nie unterschätzt.

Niemals hätte er es sich träumen lassen, dass er einmal aus seiner Amüsierstadt vertrieben werden könnte. Er war dort zu sehr der Boss. Es geschah dort nichts ohne seine Zustimmung.

Aber mehr als hundert wildgewordene Schienenleger hatten ihn zum Ausreißen gezwungen, als er Drango McKeene ausschalten wollte. Er wollte den Texaner auf eine Art und in einem Stil erledigen, die – seiner Meinung nach – seiner sich selbst geschaffenen Machtpose zukamen. Er hatte sich als Löwe gefühlt, der mit seinem Opfer erst noch eine Weile zum Spaß herumspielt, bevor er es erschlägt.

Aber es war nicht geglückt. Drango McKeene griff ihn an, und dann brannte sein Saloon. Dann kamen Ambrose O'Connor, Mike Sulliwan und die Schienenleger.

Er musste flüchten, denn das ganze Amüsiercamp glich einem Hexenkessel. Er musste zerschlagen, mit Brandwunden bedeckt und mit einem gebrochenen Fuß flüchten.

Und jetzt ist er hier in Bottle Creek.

Hier gibt es keine Schienenleger. Hier gibt es nur einige Bürger, Geschäftsleute und Handwerker. Dieser kleine Ort hier hat mit dem Bahnbau nicht viel zu tun. Dies hier ist ein kleines Nest, vor dessen Station nur einmal am Tag ein Zug hält.

Aber auch hier gehört Wess Bridger eine Menge. Fast in jedem Ort, der durch den Bahnbau entstand und der dann zurückblieb, indes der Schienenstrang weiter nach Westen vorstieß, ließ Wess Bridger Besitz zurück.

Hier in Bottle Creek ist es der Saloon. Auch der Store gehört ihm. Das Hotel wird von einem seiner Angestellten geleitet, und zwischen hier und Laramie gibt es mehr als ein Dutzend solcher kleinen Ortschaften, in denen Wess Bridger Geschäfte, Besitzungen an Land oder Saloons und Hotels besitzt.

Er ist schnell und auf eine raue Art reich geworden. Sein Amüsiercamp, das mit dem Schienenstrang und der Kopfstation immer weiter nach Westen zieht, ist eine mächtig große Goldgrube. Mehr als dreitausend Arbeiter lassen dort Woche für Woche den größten Teil ihres Lohns.

Dennoch ist er jetzt nicht froh. Gar nicht!

Er sitzt mit seinem Anwalt Forster Mervile in der Ecke des Saloons und spielt eine Partie Schach. Indes er jetzt darauf wartet, dass Forster Mervile den nächsten Zug überlegt hat und ausführt, fiebert er innerlich vor Ungeduld und Sorge.

Er beugt sich etwas zur Seite und betrachtet seinen dick verbundenen Fuß. Drango McKeene hat vor drei Tagen den Knochen mit dem Absatz zertreten. Und das macht Wess Bridger jetzt bewegungsunfähig. Als das Telegramm kam, wäre er gern mit Jim Rhiley gegangen. Jetzt jedoch muss er warten. Er muss hoffen, dass Jim Rhiley alles richtig und keine Fehler macht.

Der Rechtsanwalt Forster Mervile hebt sein hageres Pferdegesicht und betrachtet ihn scharf.

»Nur ruhig, Mister Bridger«, sagt er dann sanft. »Es ist für Sie nur gut, wenn Sie hier sitzen und wir Schach spielen. Was jetzt dort bei der Station geschieht, damit haben wir nichts zu tun.«

»Ich möchte wissen, ob dieser Drango McKeene tatsächlich zu den Casements unterwegs ist, ob er mit der Lok kam, die wir vorhin hörten, und ob Jim Rhiley ihn erwischen konnte. Das möchte ich wissen.«

Wess Bridger sagt es erregt.

Sein Anwalt schüttelt den Kopf, und sein Pferdegesicht bekommt einen betrübten Ausdruck.

»Wess« sagt er. »Sie fürchten diesen Texaner.«

»Er konnte mir entkommen, und er weiß viel über mich. Es beunruhigt mich, wenn ich daran denke, was die Casements tun werden. Sie werden ihn ganz bestimmt nicht zum Teufel jagen. Verdammt, was nützt es mir, wenn wir erreichen, dass mir die Union Pacific den durch ihre Arbeiter angerichteten Schaden bezahlen muss? Was nützt es mir, dass all die Arbeiter jetzt keinen Lohn bekommen und unzufrieden werden. Was nützen mir all die anderen Erfolge, wenn Drango MeKeene immer noch hinter mir her ist und die Casements hinter ihm stehen?«

»Wir werden sehen«, grinst Forster Mervile, der vor einigen Jahren Old England mit Schimpf und Schande verlassen musste. »Wir werden sehen. Ich muss allerdings zugeben, Wess, dass Sie einige große Fehler gemacht haben. Sie waren in der Erledigung Ihrer Angelegenheiten nicht elegant genug. Und Sie lassen eine Horde von Burschen für sich arbeiten, die immer und ständig von einem Manne mit harter Faust beherrscht werden müssen. Sie bleiben nicht genug im Hintergrund, Wess. Aber wir werden sehen.«

Er beugt sich vor und macht den nächsten Zug.

Wess Bridger blickt sich um.

Hinter der Bar lehnt der Barmann, der hier zugleich auch Geschäftsführer ist. Drei Bürger des Ortes sitzen in der anderen Ecke beim Poker. Aber sie stecken immer wieder die Köpfe zusammen und flüstern.

An dem einen Ende der Bar lehnt ein Reiter, der vor einer Stunde kam. Der Mann wirkt wie ein Satteltramp, abgerissen, hungrig nach einer Chance und sehr wachsam.

Vielleicht...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2024
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6495-X / 375176495X
ISBN-13 978-3-7517-6495-7 / 9783751764957
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