The Heels And The Guns Part III -  G.U. Fuß

The Heels And The Guns Part III (eBook)

Some Shortstories About Sex And Crime

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
276 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-8869-6 (ISBN)
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Das Land und die Stadt dienen ein weiteres Mal als Kulissen für zahlreiche Wortduelle zwischen Mann und Frau. In der Oberpfalz geht es ungewöhnlich turbulent zu, wobei es dort mehr zu Entdecken gibt als nur frische Luft. Dafür zeigt die Stadt Hamburg sich dieses Mal von einer ungewohnten Seite. Im Wuppervalley geraten sehr ungewöhnliche Gegenspieler aneinander, die zeigen, daß Mann und Frau bei allen kleinen und großen Unterschieden zusammengehören. Die Sache mit dem Ying und Yang hatte schon immer ihre Berechtigung. Und dann sind Fahrzeuge inzwischen auch nicht mehr das, was sie früher einmal mal waren.

G.U. Fuß stammt aus dem Rhein-Ruhr Gebiet, lebt aber seit Jahren in mehr südlichen Gefilden und gehört zu der coolsten aller Generationen - der Gerneration X.

01 - Painted Heart


Im Display des Armaturenbretts, des Kleinwagens von Frederike Römer, leuchteten mehre Warnlichter auf und gingen wieder aus. Mit einem Ruckeln hielt sie auf einem schmalen Parkplatzstreifen vor dem alten Jagdschloss, daß am Standrand lag. Von einem Wäldchen umgeben, wirkte das Schloß mit seiner Gartenanlage, als wenn es 1814 und nicht 2014 wäre. Frederike war mit dem Kurator des Anwesens verabredet, der mit ihr das Schloß begehen wollte. Sie hatte den Auftrag für die Restauration mehrerer Wandgemälde im Schloß erhalten und wollte sich nun die Werke vor Ort anschauen. Ihre Kollegin Ludmilla Novak, die ebenfalls an den Arbeiten beteiligt war, stand bereits auf der zierlichen Steinbrücke, die über den Wassergraben führte. Ludmilla winkte ihr freudig und Frederike ging eilig auf sie zu. Zusammen betraten sie den Vorraum, wo der Kurator mit zwei Angehörigen des Kulturausschusses auf sie warteten. Nach der Vorstellung betraten sie zunächst den gelben Salon, wo ein großes Porträt von Louis XVIII. hing, das einst ein Geschenk an den befreundeten Grafen war. Die beiden Frauen machten sich Notizen über die Schäden und die Materialien, dann wurden mehre Bilder im blauen Saal begutachtet, bis sie schließlich die Bilder in den privaten Gemächern anschauten. Nach Einschätzung der beiden Restauratorinnen würden sie ein Jahr benötigen. Die Herren waren zu dem gleichen Schluß gekommen und versprachen, die Verträge innerhalb einer Woche zuzuschicken.

Draußen im Park sprachen die beiden Freundinnen und Kolleginnen noch über den Auftrag, dann verabschiedete sich Frederike, um ihr defektes Auto zu einer Werkstatt zu bringen. Der Kurator hatte ihr erklärt, daß jenseits des Wäldchens die Brücke über den angrenzenden Kanal lag, die zu dem Stadtteil Stahlfeld führte. Sie bog nach der langen Kiesauffahrt nach links ab und überquerte den Kanal, wo sich das riesige Industrie- und Gewerbegebiet befand. Dort soll auch die Werkstatt sein, die ihr Auto reparieren konnte. Denn ihr Fahrzeug nahm nur unwillig Gas an und schüttelte sie ordentlich durch. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich hoffnungslos verfahren, als sie endlich fündig wurde. Sie rollte mit letzter Kraft auf den großen umzäunten Hof, auf dem viele Autos standen. Im hinteren Bereich war eine lange Halle mit einer Reihe von Toren, von denen einige offen waren. Sie hielt bei der Halle und stieg aus. Einer der Mechaniker kam aus der Halle auf sie zu.

„Ich glaube, sie haben sich in der Straße geirrt. Einkaufswagen werden hier nicht gewartet. Aber drüben in der Kopernikusstraße wäre der richtige Händler für sie.“

Frederike schaute sich verwirrt um. Erst jetzt bemerkte sie, daß die Fahrzeuge auf dem Hof alles alte Autos waren, die viel Chrom und riesige Heckflossen trugen. Es waren alles diese Straßenkreuzer aus den 50er Jahren, große und nutzlose Blechskulpturen, die verschwenderisch Benzin verbrauchten und für einen richtigen verantwortungsbewussten Menschen eine Lächerlichkeit darstellten. Umso mehr empörte sie nun das Grinsen dieses Mechanikers, das sie als überheblich und spöttisch empfand. Ein weiterer Mechaniker gesellte sich dazu.

„Chef, der Olds ist fertig. Machst du die Endabnahme? Dann kann ich die Zündspule vom Buick einbauen. Aber seit wann warten wir diese kleinen Wägelchen für Aldi?“

Der Mann deutete auf ihr Auto und hatte ebenfalls einen abwertenden Gesichtsausdruck.

„Wieso Einkaufswagen von Aldi? Dixi-Klo hat endlich neue Farben im Programm. Gib mir bitte noch ein paar Minuten. Ich komme gleich rüber.“

Empört über den despektierlichen Dialog über ihr Auto, sprach sie den ersten Mechaniker an.

„Sind sie der Chef hier?“

„Ich bin der Werkstattleiter.“

„Na, da haben sie ja einen feinen Verein. Ist das hier üblich, Kunden zu beleidigen?“

„Erstens sind sie kein Kunde, zweitens ist das ein Fachbetrieb für US-Cars und das steht sogar vorne an der Einfahrt angeschlagen. Drittens sieht es nicht einmal ansatzweise so aus, als ob dieses Ding da aus Detroit, Flint oder Dearborn stammt. Und sie scheinen ausgesprochen humorlos zu sein.“

Frederike hatte auf einmal das Gefühl, daß ihr die Luft ausging, denn nun gesellte sich ein Gefühl der Hilflosigkeit dazu. Sie war im Nirgendwo gestrandet und wusste nicht weiter. Ihr war zum Heulen zumute und das musste er ihr angesehen haben.

„Tut mir leid, aber bei diesem Fahrzeug kann ich ihnen nicht helfen. Wir haben kein passendes Diagnosegerät für diese Art von Fahrzeugen und wir kennen uns alle mit der Elektronik für die Motorsteuerung nicht aus. Aber ich kann ihnen das Fahrzeug zu dem zuständigen Fachhändler transportieren.“

Er drehte sich um und ging zu einem Abschleppwagen, der mit einer Plattform und einem Kran ausgerüstet war. Erleichtert sah sie dabei zu, wie er ihr kleines Autochen mit dem Kran auf den Transporter hievte. Dieser Mann war doch freundlicher, als sie dachte. Als er fertig war, kletterte sie mit ins Führerhaus.

„Hätte für mein kleines Auto nicht der Anhänger ausgereicht.“

Sie deutete auf eine Transportanhänger, der neben der Hallenmauer stand. Der Mann, der seinen Vornamen gestickt über der Brusttasche seines Arbeitshemd trug, deutete auf den großen Pritschenwagen.

„Sicher, aber wir müssten ihn entweder auf den Anhänger schieben oder mit der Seilwinde raufziehen. Aber bis ich herausgefunden habe, wie man die neumodische Automatik dabei nicht beschädigt, bin ich mit dem Kran auf einem F-650 eher fertig mit aufladen.“

Die Fahrt dauerte nur ein paar Minuten und dann hielten sie vor einem Händler an, der ihre Marke führte. Ein elegant gekleideter Verkäufer schaute aus dem Fenster des Showrooms und ging ihnen entgegen. Mit einem arroganten Blick betrachtete er den großen Pick-Up.

„Terence, ihr wollt uns doch nicht auf einmal Konkurrenz machen und eine seriöse Firma werden?“

„Keine Sorge, wir können nur an Autos arbeiten und nicht an unnötig digitalisierten Brotkästen herumstümpern. Diese anspruchslose Arbeit lassen wir lieber euch. Nicht, daß ihr mit etwas sinnvollem überfordert werdet.“

Man sah dem Verkäufer seine Abneigung gegenüber Terence sofort an, was dieser mit einem spöttischen Grinsen erwiderte. Er lud den Wagen wieder von seinem Fahrzeug ab und schaute mit einem nun amüsierten Gesichtsausdruck zu, wie ein Mitarbeiter des Service versuchte, den Fehler zu finden. Letztendlich sollten zwei Steuergeräte ausgetauscht werden, die aber erst am nächsten Morgen lieferbar waren. Mit einem Bedauern teilte der aalglatte Verkäufer mit, daß sie keine Fahrzeuge als Ersatz zur Verfügung hätten. Terence sah, wie die Miene der Frau wieder hoffnungslos wurde. Mit einem leisen Stöhnen fasste er sich ein Herz

„Also gut, dann bringe ich sie eben nach Hause. Fahren wir gleich los.“

Sie bestiegen wieder beide den Truck und Frederike nannte ihm die Adresse. Mit einem Augenrollen nahm Terence hin, daß das Fahrziel am andern Ende der Stadt lag. Dabei störte ihn die Gesellschaft dieser mehr als merkwürdigen Person am meisten. Sie wirkte eingebildet, hochnäsig und sie gehörte zu dieser links-grün angehauchten selbsternannten Avantgarde. Bevor er sich weiter Gedanken über diese verpeilte und wie eine Trutsche gekleidete Frau machte konnte, klingelte sein Telefon und er drückt auf die Annahmetaste der Freisprecheinrichtung.

„Servus Spider, was gibt es?“

„Hi BUFF, ich wollte bloß wissen, ob ihr Freitag beim Bolzplatz seit?“

„Sicher, wie immer. Brauchst du was?“

„Yep. Ich habe bei meinem Dodge einen Haarriss in der Ansaugspinne. Also brauche ich einen neuen Satz plus Dichtungen.“

„Bringen wir dir mit. Halt der übliche Preis.“

„Geht in Ordnung. See ya.“

Ein blippendes Geräusch aus dem Lautsprecher zeigte an, daß das Gespräch beendet war. Für ein paar Minuten fuhren sie schweigend weiter, dann konnte Frederike ihre Neugierde nicht mehr im Zaum halten.

„Was ist denn der Bolzplatz? Davon habe ich ja noch nie gehört.“

„Ein Autotreffen auf dem Parkplatz vor dem Football-Stadion. Das findet dort jeden Freitagabend statt.“

Selbst Frederike wusste, daß in dem eher kleinen Stadion kein Fußball, sondern American Football gespielt wurde. Gleich daneben lag die Eishalle, wo das Eishockey-Team der „Polar Bears“ in der ersten Liga spielte. Frederike konnte sich noch an die ausgelassene Feier in der Innenstadt erinnern, als die Mannschaft die erste Meisterschaft gewann. Das Football-Team der „Blue Knights“ war ebenfalls recht erfolgreich. Sie wusste es aber auch nur, weil selbst der hiesige klassische Musiksender es in den lokalen Nachrichten erwähnte. Beide Sportarten waren in ihren Augen unverständlich, ruppig, rüde und nicht relevant. Der Grund, sich diese Sportereignissen anzuschauen, hatte sich ihr nie...

Erscheint lt. Verlag 8.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7597-8869-6 / 3759788696
ISBN-13 978-3-7597-8869-6 / 9783759788696
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