Vermählt mit dem Barbaren -  Keira Andrews

Vermählt mit dem Barbaren (eBook)

Barbaren Dilogie Band 1
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2024 | 1. Auflage
424 Seiten
Dead Soft Verlag
978-3-96089-639-5 (ISBN)
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Kann ein Prinz, der zur Heirat gezwungen wird, sich für Leidenschaft entscheiden? Jems Leben ist friedlich. Er lebt abgeschirmt und mit seinen Büchern im Palast. Auch, wenn er einsam ist, und sich nach einer Romanze sehnt, weiß er, dass die großen, starken Männer, die er will, sich nicht auf kleine, schüchterne Prinzen einlassen. Doch dann muss er einen geheimnisvollen Barbaren heiraten. Pflichtbewusst geht Jem die Ehe ein, auch, wenn das bedeutet, dass er ab sofort mit Cador zusammenleben muss. Cador ist ein Fels von einem Mann, der Jem als schwach und gebrechlich ansieht. Die Bindung kommt einzig und allein ihren beiden Heimatländern zugute. Jem muss alles und jeden zurücklassen, um sich auf die Reise zu der geheimnisvollen Insel aus Eis und Stein zu begeben. Nur ein Bett. Allein mit dem fremden Wilden entdeckt Jem, dass seine Leidenschaft heißer brennt, als er es sich je hatte vorstellen können. Können zwei Fremde lernen, sich zu vertrauen, oder werden gefährliche Lügen ihr Untergang sein?

 

Kapitel 2


 

Er war zu klein, wie immer.

Die Robe hing über seine schillernden Stiefel auf den Boden und Jem fühlte sich wie ein idiotisches Kind, das Verkleiden spielte, anstelle eines Mannes an seinem Hochzeitstag. Grimmig rollte er die Ärmel des traditionellen Hochzeitsgewands hoch, das ihm ein Kleriker an dem Morgen gebracht hatte. Ordentlich gefaltet und nach Zitronen duftend.

Das weiße, leichte Material hatte er sich über den Kopf gezogen und es über seinen Körper fallen lassen. Die Arme hatte er durch weite, überlange Ärmel gesteckt. Es war darauf ausgelegt, einer Person bis zu den Knien zu reichen und Jem trug seine üblichen dünnen Hosen darunter. Cador würde dieselbe weiße Robe tragen, allerdings würde seine sicherlich ein gutes Stück größer ausfallen. Die Gewänder hatten breite Kragen und an Jem reichte dieser fast bis runter an die Nippel.

Die dürftige Kammer verfügte über keinerlei Spiegel, doch jeglicher Zweifel daran, wie lächerlich er aussah, wurde beseitigt, als Locryn und Pasco, ohne auch nur anzuklopfen und mit einer Flasche in der Hand, durch die Tür rumpelten. Jem verfluchte sich dafür, die Tür nicht verbarrikadiert zu haben.

Er nickte und spannte seine Kiefermuskeln an. »Ich weiß, ich sehe albern aus. Das ist mir bewusst.«

»Oh, jetzt schmoll nicht!« Pasco grinste. »Es hilft dir nicht dabei, deine Größe anzuheben.«

»Dabei würde nichts helfen, außer Hebewerke in den Stiefeln«, fügte Locryn hinzu. Sowohl er, als auch Pasco, waren groß und hatten dieselben glänzenden dunklen Locken wie der Rest der Familie. Locryn zwinkerte Jem zu und stupste ihn mit der Schulter an.

»Kopf hoch, Bruder. Endlich wird dir dein Wunsch erfüllt.«

»Mein Wunsch ist es, nach Hause zu gehen und in Frieden gelassen zu werden«, murmelte Jem.

Pasco rollte die Augen und stellte die Flasche auf einem kleinen Tisch in der Ecke des Raumes ab. »Das ist nicht, was du willst.«

»Ist es doch! Ich will nach Hause!«

Pasco sah ihn durch verschmitzt zusammengekniffene Augen an. »Komm schon. Was du willst, ist ein kräftiger Mann, der dich in seine Arme nimmt und dich fickt, bis du nicht mehr geradeaus laufen kannst.«

Locryn gluckste vor Vergnügen und stimmte zu. Jem grollte sie an. Pasco war der älteste und rechthaberischste Bruder und hatte nicht aufgehört, seinen Geschwistern Streiche zu spielen. Nicht einmal, nachdem er die Tochter eines reichen Händlers geheiratet hatte und Vater geworden war. Sie hatten sich nie sonderlich nahe gestanden, doch Pasco schien trotzdem die Fähigkeit zu besitzen, tief in Jems Seele blicken, und ihn lesen zu können wie ein Buch.

»Ich will nicht, dass er dieser Mann ist!«, rief Jem, bevor er sich zurückhalten konnte. Seit seiner Kindertage hatte er Pasco nicht mehr anvertraut als seinen liebsten Eisgeschmack im Sommer. Da hatte er es noch nicht besser gewusst, doch Pasco konnte sogar eine vermeidlich harmlose Information in einen Streich umwandeln.

Locryn lachte, doch Pasco seufzte nur. »Nein, das willst du sicherlich nicht. Er ist schließlich kein mutiger und königlicher Soldat, soviel ist sicher.«

Dieses spezielle Debakel war das Letzte, worüber Jem nachdenken wollte. »Könnt ihr mich bitte in Ruhe lassen? Ich versichere euch, dass ich mich heute genug blamieren werde, auch ohne eure Hilfe.

Pasco grunzte. »Wir wollen in keinster Weise, dass du blamiert wirst, so sehr du dich auch in der Opferrolle wohl fühlst. «

Zischend ballte Jem seine Hände zu Fäusten zusammen. »Tu nicht so. Ihr gabt mir das Gefühl, dass der Soldat mich begehrte –«

»Weil ich dachte, dass er es tat! Und ich wusste, dass du viel zu schüchtern bist, um ohne Unterstützung auf ihn zuzugehen.« Pasco fuhr sich mit einer Hand durch seine Locken, bevor er den Arm fallen ließ. »Weißt du, das Ergebnis meines Handelns war nicht, was ich geplant hatte. Ich war mir sicher, der Soldat hätte guten Geschmack und würde dein Angebot annehmen. Das war mein Versuch zu helfen.«

Jem öffnete den Mund, um darauf zu antworten und schloss ihn wieder. Zur Abwechslung lachte Pasco nicht.

Seine braunen Augen waren auf Jem gerichtet, voller … Ehrlichkeit? Trotzdem murmelte Jem: »Gar nichts weiß ich.«

Locryn begutachtete Pasco mit gerunzelter Stirn. »Meinst du das Winter Bankett, als die östlichen Königinnen zu Besuch waren? Das, wo –«

»Ja«, keifte Pasco.

Locryns Verwirrung schien zu wachsen. »Aber das ist ja schon ewig her. Das macht dir immer noch was aus?« Er blinzelte Jem ungläubig an. »Vergiss diesen idiotischen Soldaten.«

»Das ist vielleicht einfach für euch zwei, aber ich bin nicht … ich bin …« Das war der Grund, wieso er seine Nächte mit Büchern verbrachte anstelle eines Liebhabers. Es gab ihm Sicherheit. Es gab ihm Kontrolle. Er musste sich nicht mit der Komplexität anderer Menschen beschäftigen.

Pasco seufzte. »Ich habe versucht, Mutter dazu zu bringen, das Ganze abzublasen, doch sie will nicht hören. Du scheinst leider keine andere Wahl zu haben.«

Jem zögerte. Wieder schien Pasco unfassbar ehrlich zu sein. »Hast du?«

»Ja, doch sie lässt nicht mit sich reden. Ehrlich gesagt hatte ich gedacht, dass du und Treeve aus dem Westen ein gutes Paar abgeben würdet. Na ja.« Pasco entkorkte den Wein und füllte einen Kelch, den er Jem reichte. »Hier, das beruhigt die Nerven.«

Tatsächlich war Treeve sehr gutaussehend und auf andere Art und Weise muskulös. Obwohl der Westen schon seit langer Zeit ihr Feind war, wäre Treeve als Ehegatte die wesentlich angenehmere Option. Doch das war jetzt offenbar zu spät.

Niedergeschlagen roch Jem an dem Wein und war bereit ihn zu trinken, selbst wenn es sich dabei um einen Trick handelte. Santo kam in dem Moment rein, ebenfalls ohne anzuklopfen. Xier sah die Brüder misstrauisch an. »Was habt ihr beiden nun schon wieder ausgeheckt?«

»Wir feiern unseren Bruder an seinem Hochzeitstag!«, beteuerte Pasco indigniert und Jem musste lachen.

Er sagte: »So wie meinen Geburtstag, als ihr mir Kuchen voller Hwyja Beeren gebracht habt, und ich den restlichen Tag mit dem Nachttopf verbringen durfte? Oder als ihr mir erzählt habt, ihr hättet ein Nest voller Dillywig Küken in den Höhlen gefunden und ich so lange danach suchte, bis ich komplett von Dunkelheit umhüllt war, als meine Fackel ausbrannte?«

»Du hast dadurch deine Angst vor den Höhlen besiegt, nicht?« Pasco streckte seine Arme aus. »Gern geschehen.«

Santo roch an der Weinflasche. »Ihr trinkt zuerst.«

Das taten Pasco und Locryn dann auch, weiterhin beteuernd, dass es sich um keinen Scherz handelte. Santo schenkte sich selbst einen Kelch ein und nahm kleine Schlucke davon, doch Jem traute sich nicht. Das Letzte, was er brauchte, war, vor aller Augen am Altar heftig krank zu werden.

»Was glaubt ihr, warum sie jetzt zurückgekehrt sind?«, fragte Jem. »Es sind Ewigkeiten vergangen. Ich glaube nicht mal, dass sich im Askorn Meer irgendetwas befindet, abgesehen von Eis und Gestein. Hat irgendjemand außer den Klerikern das Meer mal bereist?«

»Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Pasco. »Die neuen Handelsverbindungen mit Ergh werden auch durch die Kleriker gehandhabt. Niemand würde sich ohne unserer Götter Segen dem eiskalten Meer stellen. Die Kleriker haben schon immer davon geschwafelt, Onan wiederzuvereinen. Wenn du mich fragst, haben wir ganz gut ohne Ergh gelebt.«

Locryn zuckte mit den Schultern. »Vielleicht sind sie einsam.«

»Sie müssen irgendetwas wollen«, meinte Santo. »Abgesehen von Frieden und Einigung.«

»Sieht aus, als wollten sie unseren kleinen Bruder«, grinste Pasco und zeigte damit seine weißen Zähne.

»Das ist wie in einer deiner fantasievollen Geschichten, Jem. Mit einem Wilden vermählt! Komm schon, das ist aufregend. Gib’s zu.«

»Es ist aufregend, wenn es auf der Buchseite passiert. Nicht in der Realität.«

Pasco machte ein ungläubiges Gesicht. »Jedenfalls verdeckt dieses Leder gar nichts und der Schwanz des Barbaren wirkt sehr real. Also versuch’s mal und genieße es. Du bist jetzt lange genug eine Jungfrau gewesen. Trau dich.«

Santo runzelte die Stirn. »Woher weißt du, dass er noch Jungfrau ist?«

»Wieso weißt du das nicht?«, fragte Pasco und warf energisch die Hände in die Luft.

»Sogar ich wusste das. Weißt du noch, als –«, fing Locryn an.

»Können wir bitte aufhören, darüber zu reden?«, bat Jem. Er warf seine Bedenken über Bord und trank den Wein. Vor seinem inneren Auge erschienen Bilder seines Verlobten. Muskeln und Bartstoppeln und ja, eine sehr beeindruckende Beule in dem engen Leder. Wie würde sie sich unter seinen Fingern wohl anfühlen? So wie sein eigener Penis? Würde er nach Schweiß schmecken und … wild? Morvorens Meermann schmeckte nach Salz und Freiheit und sie liebte es, wenn er ihren Mund fickte und sich in ihr ergoss.

Jem stellte sich vor, selbst auf seine Knie zu fallen. Nackt, doch der Barbar trug immer noch sein Wildschweinleder und Fell und diese riesigen Stiefel, die ihm bis zur Mitte des Schienbeines reichten. Das Leder und die Schnallen schienen viel rauer, als die von Jems dünnen Schuhen. Er stellte sich vor, wie sein Kiefer schmerzte, wenn er sich unterwarf und den dicken Schwanz in seinen Mund nahm. Wie der Barbar ihn benutzte. Dicke, raue Finger, die an seinen Locken zogen, um ihn an Ort und Stelle zu behalten. Vielleicht waren sogar seine Hände hinter seinem Rücken zusammengebunden. Er würde hilflos sein, dem Barbaren und seinem massiven Schwanz ausgeliefert. Er konnte kaum...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2024
Übersetzer Simone Richter
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-96089-639-5 / 3960896395
ISBN-13 978-3-96089-639-5 / 9783960896395
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