Kater Brown und der lügende Holländer (eBook)
196 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4308-2 (ISBN)
Bei einem Ausflug zum Strand führt Kater Brown sein Frauchen Alexandra Berger zu einem bewusstlosen Mann mit einer Kopfwunde. Der stellt sich als Jan Veerdijk heraus, ein früheres Mitglied einer berühmten Boyband. Als er aufwacht, erzählt er panisch, dass ihn jemand töten wollte. Ein Schuss habe ihn nur knapp verfehlt, und beim Sturz habe er sich den Kopf angeschlagen. Doch was den Niederländer nach Greyman's Hollow führt, will er nicht verraten. Ist er etwa in illegale Geschäfte verwickelt? Und dann gibt es den ersten Toten, und alle Spuren führen zu Veerdijk ... Gut, dass Kater Brown den Verbrechern immer eine Schnurrhaarlänge voraus ist.
»Kater Brown und der lügende Holländer« ist der 14. Band der erfolgreichen Katzenkrimi-Reihe mit Setting in Südengland!
Die Serie:
Kater Brown, der Kater mit der Spürnase, merkt schnell, wenn etwas faul ist - aber die Menschen verstehen seine Hinweise einfach nicht! Bis auf Alexandra Berger. Seit sie gemeinsam ihren ersten Mordfall aufgeklärt haben, weicht der Kater der Reisejournalistin nicht mehr von der Seite. Für Alexandras Reportagen vom schönen Landleben kommen sie viel herum - und stellen fest, dass das Verbrechen auch in der größten Idylle zu Hause ist. Humorvoll und spannend erzählt entlarvt das Ermittlerduo scheinbar harmlose Todesfälle und macht sich auf die Suche nach dem Mörder.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p><strong>Ralph Sander</strong>, Jahrgang 1963, arbeitet seit vielen Jahren freiberuflich als Übersetzer und Autor sowie als Redakteur. Unter diversen Pseudonymen sind von ihm etliche erfolgreiche Krimis erschienen. Nachdem er bereits als Catherine Ashley Morgan eine Reihe von fiktiven samtpfotigen Helden für seine Krimis erschaffen hat, entstand mit Kater Brown zum ersten Mal eine Figur nach einem realen Vorbild: dem Sanderschen Familienkater Paulchen Panther.</p>
Kapitel 2
Recht bald musste Alexandra feststellen, dass sie und Janice mit ihren Schätzungen deutlich danebengelegen hatten, denn es verging weder eine halbe Stunde bis zum nächsten mutmaßlichen Verbrechen, noch hatten sie monatelang Ruhe. Gerade einmal einen Tag nach den erfreulichen Ereignissen kündigte ein beharrlich miauender Kater Brown an, dass mal wieder irgendwo irgendetwas nicht stimmte. Anstatt ihr aber einen Hinweis zu geben, wo es etwas zu entdecken gab, meckerte er während des Frühstücks und während der Fahrt von Harriman's Hills bis hinunter in die Bucht. Ursprünglich hatte Alexandra den Weg so oft wie möglich zu Fuß zurücklegen wollen, aber es war schon kein Vergnügen gewesen, auf zwei Katzen aufzupassen. Auch wenn die beiden Freigänger waren und regelmäßig dort unterwegs waren, wo ihnen durch Autos Gefahr drohte, befürchtete Alexandra insgeheim immer, dass die nicht spontan die Straßenseite wechseln könnten, wenn sich gerade ein Wagen näherte. Mit dem Beo war ihr Vorhaben dann noch unmöglicher geworden. Da sie dem Vogel nicht zumuten wollte, den ganzen Tag allein in ihrem Haus zuzubringen, musste sie ihn zwangsläufig in ihre Buchhandlung mitnehmen. Sir Juke war davon sichtlich begeistert, er war fast jeden Morgen der Erste, der an der Haustür wartete, dass sie endlich geöffnet wurde, damit er in ihren Wagen springen und sich in seine Transportbox zurückziehen konnte.
Alexandra war nur froh, dass es ihm und den beiden Katzen nicht möglich war, sich untereinander zu verständigen, sonst hätte er sie zweifellos auf Ideen gebracht, auf die sie von selbst nie gekommen wären. Allerdings konnte sie auch nicht ausschließen, dass sich daran eines Tages etwas ändern würde. Schließlich war schon mehr als einmal eine Scheibe Käse unter Umständen von ihrem Brot verschwunden, unter denen nur der Vogel hatte zuschlagen können. Der mochte aber keinen Käse, und die verräterischen getrockneten Krümel, auf die sie manchmal erst nach ein paar Tagen stieß, fanden sich nur dort, wo die beiden Katzen sich aufhielten. Es sprach also einiges dafür, dass Sir Juke den Käse klaute, um ihn dann den Katzen zu überlassen. Die Frage war, ob das aus eigenem Antrieb geschah oder ob Kater Brown und Rasputina dahintersteckten. Wollte er dafür sorgen, dass die Katzen gesättigt waren und ihn in Ruhe ließen? Oder tat er ihnen diesen Gefallen, um dann in bester Pate-Manier irgendwann im Gegenzug einen Gefallen einzufordern, den sie ihm nicht abschlagen konnten?
Kaum waren sie am Pageturners angekommen, hüpfte der Beo von Bücherstapel zu Bücherstapel, um an Höhe zu gewinnen und so auf die Theke zu gelangen, wo er es sich auf seinem Ast sofort bequem machte und nach einer kurzen Begutachtung seiner Umgebung keine Bedrohung entdecken konnte. Also steckte er den Kopf unter den Flügel und schlief gleich darauf ein.
Und hier wurde Alexandra endlich klar, was Kater Brown mit seinem Gemecker bezwecken wollte: Er wollte an diesem Morgen nicht wie sonst in die Schaufensterauslage, sondern stellte sich vor die Ladentür und miaute weiter. Rasputina leistete ihm Gesellschaft, auch wenn sich Alexandra nicht sicher war, ob sie das gleiche untrügliche Gespür für Gewalt und Verbrechen besaß wie er, oder ob sie sich ihm einfach anschloss, um einen guten Eindruck zu machen.
»Daraus wird erst mal nichts, Kater Brown«, sagte Alexandra und hob ihn hoch, um ihn ins Schaufenster zu setzen. »Janice kommt heute später rein, und ich kann die Kunden, die ihre Tageszeitung kaufen wollen, nicht gegen eine verschlossene Tür laufen lassen.«
Rasputina sprang auf den Tisch vor der Auslage, machte einen Satz und balancierte beneidenswert mühelos auf der schmalen Trennwand, ehe sie in die Auslage sprang und sich zu dem nach wie vor protestierenden Kater setzte.
Alexandra schloss die Tür auf, dann entriegelte sie den Blechkasten rechts von der Tür, in dem der Zeitungslieferant zu nachtschlafender Zeit sein Bündel Zeitungen ablegte. Sie nahm das Päckchen heraus, schnitt die Plastikbänder durch, die das Ganze zusammenhielten, und teilte die Zeitungen nach den Titeln auf, ehe sie die Exemplare für ihre Stammkunden zur Seite legte, damit die auf keinen Fall leer ausgingen. Der Kater stellte sich an der Trennwand hoch und spähte zu ihr hinüber, während er weiter protestierte und noch etwas energischer wurde.
»Was immer du mir zeigen willst, du wirst dich noch eine Weile gedulden müssen«, sagte sie.
»Warum denn?«, ertönte hinter ihr eine vertraute Stimme. »Er wird doch nicht ohne Grund so ungehalten sein, oder?«
»Janice?«, fragte Alexandra erstaunt. »Was machst du denn hier?«
»Mir gehört der halbe Laden, schon vergessen?«, gab sie grinsend zurück.
»Nein, aber wir hatten doch ausgemacht, dass ich heute die Frühschicht übernehme.«
Janice nickte. »Ist mir unterwegs auch wieder eingefallen. Aber ich habe wohl gestern Abend vergessen, den Wecker auf eine spätere Zeit einzustellen, und als ich auf halber Strecke war, habe ich keinen Sinn darin gesehen, wieder zurückzufahren, um mich noch mal ins Bett zu legen. Ich hätte dann sowieso nicht wieder einschlafen können. Und um dir noch Bescheid zu geben, war es schon zu spät.«
»Das ist doch nicht schlimm«, entgegnete Alexandra. »Im Gegenteil. Jetzt kann ich mit Kater Brown losziehen, um einem möglichen Verbrechen auf die Spur zu kommen.«
»Na, dann ist doch alles bestens«, meinte Janice zufrieden. »Bestimmt hat dein Kater aus der Twilight-Zone gestern Abend schon gewusst, dass es heute Morgen etwas zu ermitteln gibt, und deshalb hat er mir irgendwelche Psychowellen geschickt, durch die ich vergessen habe, den Wecker auf eine andere Zeit zu stellen.«
Alexandra zog eine Augenbraue hoch und fragte: »Psychowellen?«
»Ja, halt irgend so ein Zeugs, das mein Gehirn beeinflusst«, sagte Janice und grinste sie breit an. »Und jetzt geh endlich. Dein Kater ist schon ganz nervös.«
»Abmarsch«, rief Alexandra ihm zu, und sofort machte er einen Satz über die Trennwand und landete punktgenau vor der Tür. Aus der Auslage war prompt ein alarmiertes Miauen zu hören, so als wäre Rasputina besorgt, man könne sie vergessen. Immerhin war sie beim letzten Mordfall ganz übergangen worden, wenngleich auch aus einem guten Grund: In dem Gedränge, in dem sie auf diesem Fantasy-Festival nach einem Mörder gesucht hatten, wäre sie unweigerlich von einem der Besucher getreten worden, weil sie einfach zu klein war, um von jedem gesehen zu werden. Zudem war sie ein solches Leichtgewicht, dass sie einem in Bewegung befindlichen Fuß ohnehin nichts entgegensetzen konnte.
Auf dem Weg um die Theke herum machte Alexandra einen Schlenker zur Auslage, fasste über die Abtrennung und schnappte sich Rasputina, um sie sich dann auf die Schulter zu setzen. Das handhabte Alexandra von Zeit zu Zeit so, vor allem, wenn sie zügig vorankommen wollte, ohne immer nach hinten sehen zu müssen, ob die kleine Katze überhaupt noch da war und nicht einfach kehrtgemacht hatte, weil sie keine Lust verspürte, so viel zu laufen. Rasputina hatte nichts dagegen, und zum Glück kam Kater Brown nicht auf die Idee, den Platz auf ihrer anderen Schulter einnehmen zu wollen.
Kaum hatte sie die Tür geöffnet, huschte der auch schon nach draußen und legte ein Tempo vor, dem sie als Geherin mit ein paar Weltrekorden in der Tasche mühelos hätte folgen können – nur war sie keine Geherin und konnte auch keine anderweitigen Weltrekorde vorweisen. »Kater Brown«, zischte sie ihm alle paar Meter zu. »Geh gefälligst langsamer!« Jedes Mal schien es so, als würde er für einige Schritte das Tempo drosseln, aber dann gab er doch wieder Gas.
Zum Glück war es noch früh am Morgen, sodass sie ungehindert auf der Straße in Richtung Hafen unterwegs sein konnte, in der sich ein Restaurant an das andere reihte und im Sommer die Tische vor den Lokalen von mittags bis spät in die Nacht so gut wie immer dauerbesetzt waren. Jetzt herrschte hier gähnende Leere, die meisten Wirte hatten die Terrasse bereits abgebaut. Zwar standen noch die Herbstferien an, die üblicherweise auch eine stattliche Anzahl Touristen herbrachten, aber die Wetterprognosen waren sich darin einig, dass in den nächsten zehn Tagen eine massive Regenfront übers Land ziehen würde – und dann wollte niemand auf einer Terrasse sitzen, ein Bier trinken und ein Drei-Gänge-Menü zu sich nehmen.
Am Hafen angekommen, fiel Alexandra auf, wie aufgewühlt und stürmisch die See weiter draußen war, während am Strand die Wellen nur träge dahinplätscherten, da der Wind an der Bucht vorbeizog. Während der Autofahrt in die Bucht hatte sie darauf nicht achten können, aber jetzt wurde ihr bewusst, dass tatsächlich der Herbst mit seinen Stürmen nahte. Dann war wieder die Zeit gekommen, sich abends in eine Decke gehüllt aufs Sofa zu setzen, einen heißen Tee oder Kakao zu trinken und sich zu beiden Seiten von je einer Katze belagern zu lassen, die von den flauschigen Decken wie berauscht waren, da sie stundenlang dort liegen und schlafen...
Erscheint lt. Verlag | 1.5.2024 |
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Reihe/Serie | Ein Kater-Brown-Krimi |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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ISBN-10 | 3-7517-4308-1 / 3751743081 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4308-2 / 9783751743082 |
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Größe: 2,6 MB
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