Humanity: Tödliches Upgrade - Folge 1 -  Till Berger

Humanity: Tödliches Upgrade - Folge 1 (eBook)

Ein spannender Tech-Thriller um KI und Nanotechnologie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
221 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4138-5 (ISBN)
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Nanotechnologie, die Verstand und Technik verschmilzt.

Eine Handvoll Verbündeter im Kampf gegen eine tödliche Verschwörung.

Ein Rennen gegen die Zeit - das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel!

Eine atemberaubende Thriller-Serie, eine fesselnde Reise durch Technologie, Macht und die Abgründe der menschlichen Seele. Bist du bereit, die Wahrheit zu enthüllen?

Über diese Folge:

In einem abgeschiedenen Waldhaus nahe Berlin stößt Hauptkommissar Elei Berisha auf ein makabres Szenario: eine verstümmelte Leiche, daneben eine mit Blut geschriebene Botschaft. Offenbar hat der Tote sich alle Verletzungen selbst zugefügt! In seinem Gehirn entdeckt die Obduktion ein unerklärliches Objekt, das Elei mit einer revolutionären Nanotechnologie in Verbindung bringen kann. Doch diese steht in Europa unter strenger Kontrolle, nachdem ein russischer Forscher durch sie den Verstand verlor und ein Blutbad anrichtete ...

Elei stößt bei seinen Ermittlungen schnell auf Widerstände. Unterstützung findet er bei seiner Frau Hannah, einer BND-Agentin. Doch schon bald verstrickt sich Elei in ein Netz aus Intrigen, aus dem es kein Entkommen gibt ...

E-Books von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><strong>Till Berger</strong> ist Biologe und befasst sich beruflich mit nachhaltiger Entwicklung und Klimaschutz. Beides sind Themen, die er in seinen Romanen immer wieder aufgreift. Sein besonderes Interesse gilt der nahen Zukunft und den Chancen und Risiken, die gesellschaftliche und technologische Entwicklungen mit sich bringen. Aus diesen Überlegungen entstand "Humanity - Tödliches Upgrade". Das Schreiben ist ein fester Bestandteil seines Alltags. Wenn er nicht schreibt, macht er Unternehmungen mit seiner Familie oder ist mit dem Rennrad unterwegs.</p>

Entstellt


Das Auto holperte über unebenen Waldboden. Im Innern rumpelte es hohl. Nach einer viertelstündigen Fahrt über einen schmalen Waldweg tat sich vor Elei eine Lichtung auf. Das Waldhaus, in dem die Leiche gefunden wurde, entpuppte sich als Chalet. Es wirkte nett, etwas in der Zeit zurückgeblieben, aber in gutem Zustand. Das Erdgeschoss war aus groben Natursteinen gemauert, darüber folgte eine zweistöckige Fassade aus Buchenholz, das sich durch das Alter beinahe schwarz gefärbt hatte.

Elei wunderte sich über die abgeschiedene Lage. Das hier war kein typischer Ort für ein Feriendomizil. Vielleicht interessant für Vogelfreunde oder Jäger, aber kaum für Mitarbeiter eines Tech-Konzerns. Allerdings war der Konzern dafür bekannt, die Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeiter mit unkonventionellen Mitteln zu fördern. Möglicherweise handelte es sich um einen der sogenannten »Kreativräume« des Unternehmens. Elei hatte mal gelesen, dass der von H²-CEO über ein fast zwölfhundert Quadratmeter großes Büro verfügte, in dem es nichts gab außer einem Schreibtisch und einem Sofa – der Rest war sogenannter Head-Space, Raum zum Denken.

Elei steuerte das Auto auf einen Vorplatz aus Kies. In der Mitte plätscherte ein runder moosbewachsener Steinbrunnen. Darum drängten sich zwei Streifenwagen der Polizeidirektion Ost, zwei Vans der Spurensicherung und Lombardis ziviler Waymo. Das Gebäude war von Tatortbändern umgeben. Ein junger Streifenpolizist sicherte den Zugang. Unnötig in dieser verlassenen Gegend, was sich auch im gelangweilten Gesicht des Polizisten widerspiegelte, aber es war Vorschrift.

Hinter dem Van kam ein Tüv zum Vorschein – benannt nach den Tyvek Einweg-Schutzanzügen der Spurensicherung – und stellte eine kleine schwarze Drohne auf den Boden. Der Polizist winkte Elei hinter eines der Polizeifahrzeuge.

Als Elei ausstieg, empfing ihn würzige Waldluft und das Plätschern des Brunnens. Durch den Hauseingang konnte er Lui erkennen. Er war in die Hocke gegangen und begutachtete die Leiche, von der Elei nur die untere Beinpartie erkennen konnte. Der Rest lag verborgen im Inneren.

Er ging auf den Streifenpolizisten zu. Ein Icon erschien neben dessen Kopf. Als wäre es dort angeheftet, bewegte es sich mit dem Haupt des Polizisten mit. Es bestand aus einem schwarzen Kreis mit zwei blauen Sternen, dem Dienstgrad des Polizeimeisters. Daneben schwebte ein Name in der Luft: Gerald Helfer.

»Hauptkommissar Berisha, guten Morgen«, sagte er und hob das Tatortband hoch.

Elei erwiderte den Gruß und duckte sich darunter hindurch. »Haben Sie die Leiche gemeldet?«

»Ja, ein Jäger hat sie heute Morgen entdeckt, als er auf dem Weg zu seinem Hochsitz war. Die Tür stand sperrangelweit offen. Wir sind sofort gekommen, konnten aber bloß den Tod feststellen.«

»War vor uns schon jemand im Haus?«

»Nein, der Jäger hat laut eigener Aussage kurz hineingeschaut und danach gleich uns gerufen.«

Die Drohne surrte, als sie in den Himmel aufstieg. Durch einen 360-Grad-Scanner würde sie von der näheren Umgebung des Tatorts eine 3-D-Aufnahme machen.

»Haben Sie schon Angaben zur Identität des Toten?«

»Nein, sein Gesicht ist ziemlich entstellt. Da hatte jemand eine ganz schöne Wut auf den. Aber er ist dunkelhäutig.«

Elei nickte. Das konnte für die Identifizierung nützlich sein. Auch wenn Deutschland vor der Migrationskrise Anfang der Dreißiger viele Klimaflüchtlinge aus Sub-Sahara-Afrika aufgenommen hatte, lag ihr Anteil in der Bevölkerung noch immer unter sechs Prozent. Falls der Tote ein Mitarbeiter von H² war, schränkte das die Suche erheblich ein.

Elei bedankte sich bei dem Polizeimeister und wappnete sich für den Anblick, der ihm bevorstand. Auf dem Weg zum Haus zog er Nitrilhandschuhe aus der Jackentasche und streifte sie über. Lui stand langsam auf. Den Blick auf die Leiche geheftet bekreuzigte er sich.

Die Hose des Toten war zerfetzt und mit Blut durchtränkt. Auf dem hellbraunen Parkettboden daneben waren bis tief in den Gang hinein getrocknete Blutspuren verteilt. Sie waren in alle Richtungen zu dünnen Streifen verschmiert, als hätte hier eine Basketballmannschaft trainiert.

Elei trat in die Tür. »Hallo, Lui, was haben wir?«

Der Italiener schüttelte betroffen den Kopf. »Santa madre di Cristo

»So schlimm?«

»Ja.«

Elei zog Einweg-Überschuhe aus einer Kiste neben dem Eingang und streifte sie über.

»Der arme Kerl wurde nicht einfach umgebracht«, sagte Lui. »Er wurde hingerichtet.«

Nach einer kleinen Garderobe folgte zu beiden Seiten ein großer Durchgang.

Dahinter befand sich ein teuer eingerichtetes Esszimmer: elegante Carbon-Stühle mit schwarzem Leder, massiver dunkelbrauner Holztisch, ballonartige Designerlampen. Auf der gegenüberliegenden Raumseite untersuchten zwei Tüvs Blutspuren an teuer aussehenden Bildern. Im ganzen Raum waren Blutspritzer zu sehen, die von Fähnchen markiert wurden.

Der Tote lag von den Knien aufwärts im rechten der beiden Räume. Helle Polizeischeinwerfer beleuchteten den Schauplatz. Als Elei näher trat, rückte das gesamte Ausmaß des Verbrechens in sein Blickfeld.

»Scheiße«, entfuhr es ihm. Sein erster Impuls war, sich abzuwenden. Aber eine Mischung aus Ekel und Neugier fesselte seinen Blick an den Toten.

»Ja«, sagte Lui erneut. Mehr folgte nicht. Das war auch nicht nötig. Zu dem, was sich vor ihnen auf dem Boden ausbreitete, gab es nichts zu sagen.

Der Tote befand sich auf dem Rücken, ein Bein leicht angewinkelt, ein Arm lag schlaff auf dem Bauch. Er hatte sehr dunkle Haut. Ostafrikaner, schätzte Elei. Er war ziemlich groß, mindestens eins neunzig. Olaf Ruppert, der Rechtsmediziner des LKA, kniete an der Seite des Toten und begutachtete die blutigen Stellen auf dessen Haut. Beziehungsweise das, was davon noch übrig war. Die Kleidung war in Fetzen gerissen und mit Blut durchtränkt. Darunter kamen massive Kratzspuren zum Vorschein, die tief in die Haut eindrangen. Stellenweise fehlte sie vollständig und entblößte eine rote Masse aus Bindegewebe und Muskeln. Überall auf Brust, Bauch, Armen und Beinen war sie fleckenweise geradezu weggerissen worden. Auch im Gesicht gab es schwere Verletzungen. Wangen und Stirn waren von blutigen Furchen durchzogen. Auf der rechten Gesichtshälfte ging die Verletzung so tief, dass ein Stück Wangenknochen zu sehen war.

Der Mann war so furchtbar zugerichtet, dass die Gabel, die seitlich in seinem Hals steckte, kaum mehr schockieren konnte. Nach der großen Blutlache unter seinem Kopf zu urteilen, musste das die Todesursache gewesen sein. Vermutlich hatte die Gabel die Halsschlagader verletzt.

Ruppert sah auf: »Guten Morgen.«

»Hallo«, begrüßte ihn Elei mechanisch, den Blick nach wie vor auf den grausam entstellten Leichnam gerichtet.

»Ich hoffe, Sie haben noch nicht gefrühstückt«, sagte der Rechtsmediziner ohne jede Ironie.

Elei war tatsächlich froh, dass er noch nichts im Magen hatte. Nicht dass er sich hätte übergeben müssen. Aber einen Menschen zu sehen, der auf eine derart grausame Weise umgebracht worden war, ließ seine Eingeweide dennoch verkrampfen.

»Wir lassen das Gesicht gerade digital rekonstruieren«, sagte Lui. In ein paar Minuten sollten wir mit dem Datenbankabgleich beginnen können.«

»Gibt’s sonst nichts, womit man ihn identifizieren kann?«

»Wir haben bisher weder auf der Leiche noch im Haus was gefunden. Keine Ausweisdokumente, keine Bridge, keine sonstigen Kommunikationsgeräte, nicht einmal Wearables. Nichts.«

»Keine Wearables?«, fragte Elei.

Viele Kleidungsstücke waren mit smartem Gewebe, Sensoren und Chips ausgestattet. Sie überwachten Gesundheitsfunktionen, dienten der Thermoregulation oder waren bloß Modekrempel. Marie hatte den Schrank voll davon, das meiste Rainbow-Moods, Kleider mit Coloritstoffen, die je nach Wetter oder Stimmung die Farben wechseln konnten. Die Leute schienen darauf abzufahren. Elei fragte sich, wozu das gut sein sollte. Außer natürlich der Polizei damit die Arbeit zu vereinfachen. Die meisten Wearables waren internetfähig und damit lokalisierbar. Elei hatte schon einige Fälle gehabt, bei denen eine vermisste Person durch einen Chip in der Kleidung gefunden werden konnte.

Was sagte es also über den Toten aus, dass er keine Wearables trug? Möglicherweise, dass er einfach nicht viel auf Mode gab. In der Kombination mit der Abwesenheit von anderen internetfähigen Geräten konnte es aber auch bedeuten, dass er nicht hatte gefunden werden wollen. Oder jemand hatte nach seinem Tod alles entfernt.

Elei ging in die Hocke und betrachtete den Toten etwas genauer. Die Verletzungen waren faserig, als hätte jemand mit einem stumpfen Gegenstand in die Haut gestochen und sie ruckartig aufgerissen. »Wie kann das zustande gekommen sein?«

Der Rechtsmediziner sah auf. »Die Verletzungen sind tief, Sie müssen mit einem stumpfen, vermutlich metallischen Werkzeug zugefügt worden sein. Aufgrund der eng beieinanderliegenden Furchen, die man überall sieht, würde ich auf eine Gabel tippen.«

»Wie die hier?«, fragte Lui und zeigte auf den Hals des Opfers.

»Würde passen«, meinte Ruppert. Er hob eine Hand des Toten an. Die Fingerspitzen waren auch blutig. »Er hat Haut unter den Fingernägeln, einige der Nägel sind abgebrochen.«

»Er hat sich gewehrt«, stellte Elei fest.

»Also muss mindestens ein Teil des Blutes vom Täter stammen«, folgerte Lui.

Ruppert schürzte die Lippen....

Erscheint lt. Verlag 1.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7517-4138-0 / 3751741380
ISBN-13 978-3-7517-4138-5 / 9783751741385
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